Michael Ginner Akzeptanz von digitalen Zahlungs- dienstleistungen Eine empirische Untersuchung am Beispiel von Mobile Payment mittels Smartphone im stationären Handel Akzeptanz von digitalen Zahlungs dienstleistungen Michael Ginner Akzeptanz von digitalen Zahlungs dienstleistungen Eine empirische Untersuchung am Beispiel von Mobile Payment mittels Smartphone im stationären Handel Mit einem Geleitwort von A.Univ.Prof. Johann Höller und Univ.Prof. Matthias Fink Michael Ginner Wien, Österreich Dissertation Johannes Kepler Universität Linz, 2016 ISBN 978-3-658-19705-6 ISBN 978-3-658-19706-3 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-19706-3 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Digitalisierung verändert unser Leben tiefgreifend. So sicher die Digitalisierung voranschreitet, so wenig klar sind bislang deren Effekte auf Gesellschaft und Wirtschaft. Was derzeit im öffentlichen und politischen Diskurs meist eher unre- flektiert als Schlagwort genutzt wird, bedarf dringend der verstärkten Aufmerk- samkeit der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Im Besonderen geht es, ab- seits der technischen Machbarkeit, um Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz und Aufnahmebereitschaft für Neues. Die Offenheit gegenüber Innovationen entscheidet nämlich wesentlich darüber, wie sachdienlich Gesellschaften den technologischen Wandel für sich nutzbar machen können. Michael Ginner hat den Bedarf wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher For- schung im Bereich des technologischen Wandels frühzeitig erkannt. Dabei kommt ihm neben bemerkenswertem Sachverstand auch seine Praxiserfahrung zugute. Konkret nimmt er sich in dieser Arbeit der Aufgabe an, das Schlagwort Digitalisierung für den wichtigen Bereich der digitalen Zahlungsdienste und deren Akzeptanz mit Substanz zu füllen. Mit seiner Forschung ersetzt er vage Vermutungen durch wissenschaftlich fundiertes Wissen. Das vorliegende Buch ist somit notwendig und höchst aktuell. Die oberflächliche Betrachtung der Digitalisierung in den Medien – von Zeit- schriften über Fernsehbeiträge bis hin zu den Online-Medien – wird in diesem Buch überwunden, indem die gestellten Fragen mit theoretischer Schärfe und methodischer Finesse bearbeitet werden. Dies erfordert zunächst die Konkretisie- rung der Themenstellung, die Michael Ginner – im Detail ausgeführt und be- gründet – wie folgt vornimmt: Der Fokus dieser Analyse liegt bei Zahlungsvor- gängen im stationären Handel. Während im Online-Handel notwendigerweise eine Zahlungsmethode akzeptiert werden muss, die der Vertragsabwicklung zwi- schen Personen, die nicht am gleichen Ort anwesend sind („Fernabsatzvertrag“), VI Geleitwort dominiert im stationären Handel in Österreich immer noch Bargeld. Dazu er- staunt es Herrn Ginner verständlicherweise, dass zwar die Smartphonedichte schon sehr hoch ist, die tatsächliche Verbreitung von Mobile-Payment-Services bei weitem aber nicht dem prognostizierten Potential derartiger Dienstleistungen entspricht. Diese Beobachtung motiviert ihn, den Ursachen für die Akzeptanz neuer Techno- logien am Beispiel des Mobile-Payment nachzugehen. Als Ergebnis präsentiert er ein auf Basis einer systematischen Literaturanalyse und einer intensiven qualita- tiven Erhebung entwickeltes und in einer großzahligen Studie validiertes Akzep- tanzmodell. Die Bedeutung des Modells geht dabei weit über den Fokus der Ar- beit hinaus und ist für sämtliche technischen Innovationen im Rahmen der Digita- lisierung adaptierbar. Michael Ginner gelingt es mit dieser Arbeit, ein Exemplar jener seltenen Gattung von Dissertationen vorzulegen, bei der Leser eine klare Antwort auf die Frage geben können, was ihnen die Lektüre gebracht hat: Erkenntnis-fortschritt – man weiß und versteht nach dem Lesen deutlich mehr über Akzeptanz von Innovatio- nen als vorher. Das ist ein bedeutender Beitrag in einer Zeit, in der disruptive Veränderungen wie die Digitalisierung vor allem Verunsicherung bringen. Zudem ist das Buch ein kurzweiliger und anregender Lesestoff. Die Arbeit verdient die Aufmerksamkeit von Forschung und Praxis. Johann Höller, Institut für Digital Business Matthias Fink, Institut für Innovationsmanagement Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .............................................................................................. 1 1.1 Forschungsstand ............................................................................................. 4 1.1.1 Der Bezugsrahmen von digitalen Zahlungsdienstleistungen ....................... 5 1.1.2 Digitale Zahlungsdienstleistungen (Electronic Payment) ............................ 7 1.1.3 Digitale Zahlungsdienstleistungen (Mobile Payment) ................................ 8 1.2 Forschungslücken und Auswahlbegründungen............................................. 18 1.2.1 Akzeptanz von Mobile Payment mittels Smartphone im stationären Handel ...................................................................................................... 19 1.2.2 Kulturelle und regulatorische Besonderheiten Europas ............................ 21 1.2.3 Methodische Vorgehensweise – Methoden-Mix ....................................... 22 1.3 Forschungsfrage ........................................................................................... 23 1.4 Methodik ...................................................................................................... 23 1.5 Relevanz der Arbeit ...................................................................................... 26 1.6 Aufbau der Arbeit .......................................................................................... 30 2 Mobile Payment – Grundlagen......................................................... 33 2.1 Einordnung und Begriffsdefinition von Mobile Payment ........................... 33 2.1.1 Electronic Business – Electronic Commerce – Electronic Payment ........ 35 2.1.2 Mobile Business ........................................................................................ 40 2.1.3 Mobile Commerce .................................................................................... 52 2.1.4 Mobile Payment ........................................................................................ 56 2.2 Potentiale und Anforderungen von Mobile Payment.................................... 71 2.2.1 Erfolgskritische Rahmenbedingungen von Mobile Payment..................... 71 2.2.2 Mobile Payment im internationale(cid:81) Kontext ............................................ 91 2.3 Mobile Payment Anwendungsbereiche und Technologien .......................... 94 2.3.1 Anwendungsbereiche von Mobile Payment .............................................. 95 2.3.2 Mobile Payment Technologien ................................................................ 102 2.3.3 Ablauf des Mobile Payment Prozesses .....................................................111 2.4 Das Mobile Payment Ökosystem .............................................................. 113 VIII Inhaltsverzeichnis 2.4.1 Zentrale Mobile Payment Akteure .......................................................... 115 2.4.2 Mobile Payment Strategien ..................................................................... 124 2.5 Zusammenfassung und Klassifizierung von Mobile Payment in dieser Arbeit ......................................................................................................... 134 3 Theoretischer Bezugsrahmen – Technologieakzeptanz ............... 139 3.1 Grundlagen der Akzeptanzforschung ......................................................... 139 3.1.1 Adoptionsforschung ................................................................................ 140 3.1.2 Diffusionsforschung ................................................................................ 141 3.1.3 Akzeptanzforschung ................................................................................ 143 3.1.4 Akzeptanz vs. Adoption - Eine zusammenfassende Auswahlbegründung 151 3.2 Technologieakzeptanzmodelle ................................................................... 152 3.2.1 Theory of Reasoned Action ..................................................................... 154 3.2.2 Technology Acceptance Model (TAM) ................................................... 157 3.2.3 Theory of Planned Behavior ................................................................... 161 3.2.4 TAM 2 ..................................................................................................... 163 3.2.5 Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT) .......... 166 3.2.6 TAM 3 ..................................................................................................... 169 3.2.7 UTAUT 2 ................................................................................................ 171 3.2.8 Modellerweiterungen .............................................................................. 173 3.2.9 Limitationen der Technologieakzeptanzmodelle ..................................... 176 4 Empirische Untersuchung ............................................................... 179 4.1 Systematische Literaturanalyse .................................................................. 179 4.1.1 Beschreibung der methodischen Vorgehensweise ................................... 180 4.1.2 Ausgewählte Untersuchungen ................................................................. 182 4.1.3 Ergebnisse der systematischen Literaturanalyse...................................... 187 4.1.4 Limitationen dieser Untersuchungsstufe ................................................. 204 4.2 Konzeptionierung eines vorläufigen Untersuchungsmodells .................... 206 4.2.1 Grafische Darstellung des vorläufigen Untersuchungsmodells ............... 206 4.2.2 Vorläufige Prämissenübersicht ................................................................ 207 4.3 Qualitative empirische Untersuchung – ExpertInneninterview ................. 208 Inhaltsverzeichnis IX 4.3.1 Grundlagen der qualitativen Sozialforschungsmethode .......................... 209 4.3.2 Beschreibung des Erhebungsverfahrens .................................................. 211 4.3.3 Beschreibung des Auswertungsverfahrens .............................................. 220 4.3.4 Zusammenfassung der methodischen Vorgehensweise ............................ 221 4.3.5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse ........................................ 222 4.3.6. Limitationen dieser Untersuchungsstufe ................................................ 283 4.4 Synthese der bisherigen Ergebnisse – Finales Untersuchungsmodell ....... 285 4.4.1 Zusammenführung der Erkenntnisse aus der systematischen Literaturanalyse und den ExpertInneninterviews .................................... 286 4.4.2 Finales Untersuchungsmodells ................................................................ 289 4.5 Quantitative empirische Untersuchung – Befragung mittels Fragebogen .. 304 4.5.1 Beschreibung der methodischen Vorgehensweise – Erhebungsphase .... 305 4.5.2 Beschreibung der methodischen Vorgehensweise – Auswertungsphase . 310 4.5.3 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse ........................................ 313 4.5.4 Limitationen dieser Untersuchungsstufe ................................................. 343 4.6 Diskussion und Zusammenfassung der empirischen Untersuchungsstufen 346 4.6.1 Bestätigte Hypothesen ............................................................................. 346 4.6.2 Nicht bestätigte Hypothesen ................................................................... 349 4.6.3 Der Einfluss der sozio-demografischen Kontrollvariablen ..................... 352 5 Synthese ............................................................................................ 355 5.1 Das Mobile Payment Akzeptanzmodell ..................................................... 355 5.2 Beantwortung der Forschungsfrage ............................................................ 356 5.3 Implikationen ............................................................................................. 358 5.3.1 Theoretische Implikationen ..................................................................... 358 5.3.2 Praxisorientierte Implikationen ............................................................... 359 5.4 Limitationen ............................................................................................... 362 5.5 Conclusio & Ausblick ................................................................................ 365 Literaturverzeichnis ............................................................................ 369 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Ausgewählte Definitionen von Mobile Business ................................ 48 Tabelle 2: Ausgewählte Definitionen von Mobile Commerce ............................. 53 Tabelle 3: Ausgewählte Definitionen von Mobile Payment ................................ 65 Tabelle 4: Erfolgsfaktoren von MP Anwendungen .............................................. 73 Tabelle 5: Mehrwerte und Risiken von Mobile Payment .................................... 88 Tabelle 6: Anforderungen der zentralen Mobile Payment Akteure ................... 123 Tabelle 7: Vorteile und Risiken eines Mobilfunkbetreibermodells.................... 128 Tabelle 8: Vorteile und Risiken eines bankenzentrierten Modells ..................... 129 Tabelle 9: Vorteile und Risiken eines Unabhängigkeitsmodells ........................ 131 Tabelle 10: Vorteile und Risiken eines Zusammenarbeitsmodells ..................... 133 Tabelle 11: Exemplarische Darstellung eines analysierten Journalbeitrages ..... 186 Tabelle 12: Modelltheoretische Grundlagen der analysierten Untersuchungen 189 Tabelle 13: Geografische Verortung der Untersuchungen bzw. der Befragten .. 191 Tabelle 14: Zusammenfassender Überblick der zentralen Informationen zu den ausgewählten Untersuchungen ................................................ 193 Tabelle 15: Akzeptanzfaktoren der ausgewählten Untersuchungen (Zusammenfassung Analyseschritte 1-4) ........................................ 197 Tabelle 16: Clusterung der Akzeptanzfaktoren (Zusammenfassung Analyseschritt 5-6) ......................................................................... 201 Tabelle 17: Übersicht der vorläufigen Prämissen .............................................. 207 Tabelle 18: Gegenüberstellung der Akzeptanzfaktoren aus Interview- kategorie 3 und den Akzeptanzfaktoren des vorläufigen Untersuchungsmodells ................................................................... 286 Tabelle 19: Reihung der Akzeptanzfaktoren des Untersuchungsmodells nach Einschätzung der ExpertInnen ........................................................ 288 Tabelle 20: Zusammenfassende Darstellung der Definitionen und Hypothesen – Untersuchungsmodell ............................................. 300 Tabelle 21: Quellen der herangezogenen etablierten Skalen ............................. 306
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