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Aktuelle Probleme der Hämatologie und internistischen Onkologie: Präklinische und klinische Untersuchungen Anlaßlich des 15jährigen Bestehens der Inneren Klinik und Poliklinik (Tumorforschung) am Westdeutschen Tumorzentrum Essen PDF

168 Pages·1983·5.668 MB·German
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Aktuelle Probleme der Hamatologie und internistischen Onkologie Praklinische und klinische Untersuchungen AnHi.Blich des 15jiihrigen Bestehens der Inneren Klinik und Poliklinik (Tumorforschung) am Westdeutschen Tumorzentrum Essen Herausgegeben von C. G. Schmidt Unter Mitwirkung von R. Becher, N. Firusian, K. Hofiken, D. K. Hossfeld, W. Krischke, G. Kubaschinski, C. R. Meier, H. von Melchner, N. Niederle, M. R. Nowrousian, S. Ohl, R. Osieka, A. A. Sandberg, U. W. Schaefer, M. E. Scheulen, F. Schuning, J. Schutte, S. Seeber, B. Streppel, O. Wetter mit 38 Abb. und 34 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1983 Prof. Dr. C. G. Schmidt Innere Universitätsklinik und Poliklinik (Tumorforschung), Westdeutsches Tumorzentrum, Hufelandstr. 55 4300 Essen Alle Arbeiten stammen aus der o. g. Klinik, sofern nicht anders angegeben. CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek: Aktuelle Probleme der Hämatologie und internistischen Onkologie: präklin. u. klin. Unters.; anlässl. d. 15jährigen Bestehens d. Inneren Klinik u. Poliklinik (Tumorforschung) am Westdt. Tumorzentrum Essen. hrsg. von C. G. Schmidt. Unter Mitarb. von R. Becher ... Berlin; Heidelberg; NewYork: Springer 1983. NE: Schmidt, Carl G. [Hrsg.]; Becher, Reinhard [Mitverf.]; Innere Klinik und Poliklinik (Tumorforschung) (Essen) ISBN 978-3-540-12241-8 ISBN 978-3-642-68998-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-68998-7 Das Werk ist urheberrechtlieh geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Ab bildungen, der Funksendung, der Wiedergabe aufphotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen blei ben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungs ansprüche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort, München, wahrgenommen. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1983 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1983 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gesamtherstellung: K. Triltsch, Würzburg 2127/3321 543210 Vorwort Dieses Buch reflektiert einen Teil der in den letzten Jahren an der Inneren Universitatsklinik und Poliklinik (Tumorfor schung) des Westdeutschen Tumorzentrums Essen geleisteten wissenschaftlichen Arbeit. Wir glauben, daB es dem praktisch tatigen Hamato-Onkologen sowohl wertvolle Informationen vermitteln als auch Anregungen fUr die eigene Tatigkeit ge benkann. FUr die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung dieses Buches danken wir allen Autoren; fUr die redaktionelle Hilfe den Herren Dr. N. Niederle und Prof. Dr. S. Seeber aus der Essener Klinik sowie Herrn Dr. J. Wieczorek yom Springer Verlag. Bad Homburg, Eli Lilly GmbH, Marz 1983 Deutschland Inhalt R. Becher, A. A. Sandberg, Entwicklungen, Befunde und Perspektiven in der Zytogenetik solider Tumoren I N. Firusian, Ergebnisse der 32 P-Therapie maligner Erglisse basierend auf dem Krankenkollektiv der Essener Tumorklinik in der Zeit 1974-1982 II K. Hofiken, Immunologische Aspekte maligner Erkrankungen: Die immunpathologische und klini- sche Bedeutung von Antigen-Antikorperkomplexen 25 C. R. Meier, Maligne Non-Hodgkin-Lymphome: Erscheinungsformen und Behandlung .... 35 H. von Melchner, K. Hofiken, Hamatopoetische Re generation nach allogener Knochenmarktransplanta tion: Der EinfluB von Graft-versus-Host und Host-versus-Graft Reaktionen . . . . . . . . . 59 N. Niederle, W. Krischke, S. Seeber, Kleinzelliges Bronchialkarzinom - Moglichkeiten und Ergebnisse der Behandlung im Tumorrezidiv ........ 69 M. R. Nowrousian, G. Kubaschinski, D. K. Hossfeld, U. W. Schaefer, Behandlungsergebnisse der akuten myeloischen Leukamie beim Erwachsenen .... 81 S. Ohl, B. Streppel, Charakterisierung von pulmonalen Makrophagen (PM) in einem in vivo System. Zyto- poetische Aktivitat und regulatorische Mechanismen 91 R. Osieka, Vergleich einer Bleomycin Dauerinfusion mit der taglichen StoBinjektion bei einem hetero- transplantierten menschlichen Hodenkarzinom 101 VIII Inhaltsverzeichnis U. W. Schaefer, F. Schuning, Knochenmarktransplan- tation am Westdeutschen Tumorzentrum Essen 113 M. E. Scheulen, Kumulative Anthracyclin-Kardio toxizitat. Moglichkeiten fUr eine kardioselektive Pro- tektion durch Begleittherapie mit Isozitrat und Niacin 125 S. Seeber, J. Schutte, N. Niederle, Behandlung von Hodentumoren - ein Durchbruch . . . . . . . 141 o. Wetter, Die klonale Immunproliferation und das Plasmocytom - Uberlegungen zur Entstehungs- geschichte der Plasmazelldyskrasie . . . . . . .. 161 Entwicklungen, Befunde und Perspektiven in der Zytogenetik solider Tumoren R. Becher und A. A. Sandberg 1 2 Einleitung Wenngleich die grundlegenden Mechanismen, die zu chromosomalen Ver anderungen fiihren weitgehend ebenso unbekannt sind wie deren biologi sche Bedeutung, so hat die alleinige Beschreibung morphologischer Befun de, -insbesondere spezifischer Veranderungen bei Leukosen, heute zu einer groBen praktischen Bedeutung der Zytogenetik in der hamatologischen Diagnostik gefiihrt. Bestimmte chromosomale Aberrationen, wie z. B. die Translokation t(8; 21) bei der akuten myeloischen Leukamie (FAB-Klassifikation M2), die Translokation t(15;17) bei der Promyelozytenleukamie oder das Philadel phia Chromosom bei der chronisch myeloischen Leukamie t(9;22) dienen heute in den hamatologisch/onkologischen Behandlungszentren als Schlus selbefunde, mit denen Diagnosen gestellt bzw. untermauert werden. Demgegenuber ist die Zytogenetik der Lymphome und der solid en Tu moren heute noch auf einer Stufe, auf der sich die Leukamieforschung noch vor knapp einem Jahrzehnt befand. Es liegen zwar erste Berichte uber spezifische Veranderungen bei verschiedenen Tumoren vor, diese sind je doch zumeist mit nur wenigen Ausnahmen kasuistisch berichtet. 1m we sentlichen bestehen zwei Probleme, die sich bisher als Schranken erwiesen. Dazu gehOrt zum einen die Schwierigkeit, eine ausreichende Zahl von Me taphasen zur Chromosomenanalyse zu erhalten (quantitatives Problem). Zum anderen war in vielen Fallen, in denen Metaphasen gefunden wurden deren Qualitat so unzureichend, daB eine Banderung der Chromo somen und damit ihre Identifizierung nicht in genugendem MaBe moglich war (qualitatives Problem). Wenngleich wir heute noch weit davon entfernt sind, Chromosomen analysen bei solid en Tumoren routinemaBig durchfiihren zu konnen, so sind doch in den letzten Jahren wertvolle technische Verbesserungen er folgt. 1 Gefordert durch ein Stipendium der Deutschen Krebshilfe e.V. Derzeitige Adresse 2 2 Roswell Park Memorial Institute, Depts. of Genetics and Endocrinology, Elm Street 666, Buffalo, New York 14263, USA 2 R. Becher und A. A. Sandberg 1m Folgenden werde ich auf neue technische Entwicklungen, aktuelle Befunde und klinische Perspektiven auf dem Gebiete der Zytogenetik soli der Tumoren eingehen. Disaggregation Eine wesentliche Voraussetzung fur zytogenetische Untersuchungen solider Tumoren besteht in der Herstellung einer Suspension noch teilungsfahiger Zellen. Weil dies bei hamatologischen Erkrankungen entfallt, konzentrierte man sich zunachst auf Untersuchungen bei Leukamien. Die mechanische Disaggregation der Tumoren mit Messer und Schere stellte lange Zeit das Standardverfahren dar, erbrachte allerdings nur unzureichende Resultate. Eine erhebliche Verbesserung der Zellausbeute gelang durch Einfuhrung enzymatischer Methoden. Eine neu entwickelte Disaggregationstechnik un ter Anwendung von Kollagenase II erwies sich als besonders giinstig und wird mit geringen ModifIkationen in unser em Labor angewandt [1]. In Ab bildung list der Ablauf der enzymatischen Disaggregation schematisch dargestellt. Cytogenetics of Solid Tumors Disaggregation Procedure ~ ~ 8~5'~ e., - )- @~~ @i.;:;"~.@.~~..:' ~ . Fresh Tumor . .'. "- ..'. . . .... ..... -, ......~ Mince Incubate 6--< "", """""~ "c.J 0). ..:.; .. . • • .:.,.; ·.:· .. l.·: .... . ; ,. .:'. ~·" Culture Screen Wash Abb. 1. Disaggregation solider Tumoren zur Chromosomenanalyse. Das frische Tumormate rial wird zunachst mit Messer und Schere grob zerkleinert und mit Kollagenase bei 37°C fur ca. 2 Stunden inkubiert. AnschlieBend wird die Zellsuspension von Tumorresten mit Hilfe ei nes Siebes getrennt und die Kollagenase durch zwei Waschungen entfernt. Die Zellkulturen werden in RPMI 1640 Medium angesetzt. Entwicklungen, Befunde und Perspektiven in der Zytogenetik solider Tumoren 3 Zellkultur Die Etablierung von Zellinien erwies sich als eine einfache Moglichkeit zur Chromosomenanalyse von Tumorzellen. Dieses Verfahren birgt allerdings die Gefahr, daB wahrend der Kulturpassagen neue chromosomale Veran derungen auftreten (Chromosomale Evolution), die den ursprfinglichen Tu morklon nurmehr schwer erkennen lassen. Die Ursache solcher Verande rungen wird in einer Anpassung der Zelle an die in vitro geanderten Wachstumsbedingungen vermutet, die zur Genamplifizierung oder zum Verlust nicht notwendiger genetischer Information flihrt. Eine weitere, frfiher zumeist angewandte Kulturtechnik war die Kurz zeitinkubation flir wenige Stunden. Hierbei ist die Ausbeute an Metapha sen allerdings oft gering. Wir beschreiten heute einen Mittelweg, indem wir die Zellkulturen flir zwei bis drei Tage ansetzen. In dieser Zeit durchlaufen teilungsfahige Tumorzellen zumeist zwei Zellzyklen und verdoppeln sich zahlenmaBig. Die Gefahr der Erwerbung sekundarer chromosomaler Ver anderungen besteht wahrend dieser Kulturzeit kaum. Auch die Heterotransplantation von menschlichen Tumoren auf die nackte Maus kann eine Chromosomenanalyse erleichtem, da diese Tumo ren in einem relativ lockeren Zellverband wachsen und der mechanischen Disaggregation leichter zuganglich sind [2]. Banderung Chromosomale Untersuchungen an Tumoren, die aus der Ara vor der Ein fuhrung der Banderungstechniken stammten, konnten nur Hinweise darauf geben, daf3 in Tumoren Veranderungen des Karyotyps vorliegen. Viele der in den letzten lahren mit herkommlichen Banderungstechniken durchge fuhrten Untersuchungen konnten zwar normale Chromosomen identifizie ren und grobe Veranderungen einordnen, hinterlieBen jedoch hiiufig eine betrachtliche Anzahl sogenannter unidentifizierter Marker, die eine wesent liche LUcke im Tumorkaryotyp darstellten. Die weitverbreitete Banderung mit Fluoreszenzfarbstoffen laBt nur ein relativ grobes Bandenmuster erkennen. Die Trypsinbanderung mit Giem safarbung ist aggressiv und zerstort leicht feine chromosomale Strukturen. Der SchlUssel zur Verbesserung des Auflosungsvermogens lag in der Ban derung frfiher Metaphasenchromosomen, d. h. in einer Banderung langerer und damit weniger spiralisierter Chromosomen (Abb. 2). Hierzu erwies sich die Farbung mit Wright's Farbstoff (3: 1; Wright's/Pufferlosung) in gepuf ferter Salzlosung (pH 6,8) als effektive und gut reproduzierbare Technik [4]. 4 R. Becher und A. A. Sandberg , :-- -., '.cen • , ,:;: ; (--1--,-_----,-.-?2.S--.,~.--_ .•.• .... \\ I'~: I _ \\ p 4. " \ '--- -=1 7 Ml p161 M5 M6 " "2-2- , ... ,' / • --\"~' \ . -. I "' ........ \\ """ \ ,- ,M 4 2 3 ""'""-" " -... ,M 2 . . M11 17 M12 .... ". M3 2 M8 ..., ", ,_.:-- • • - t , .. • • - •".- ?' 6 M7 7 12 M9 16 M13 Abb, 2. Auflosung komplexer struktureller Chromosomenaberrationen im Faile eines mali· gnen Melanoms. Die Analyse der Markerchromosomen war nur mit Hilfe einer Chromoso· menbanderung mit hohem Auflosungsvermogen moglich [3]. Historische Befunde Die ersten wissenschaftlich fundierten Befunde fiber zytogenetische Unter suchungen an solid en Tumoren finden sich bei Hansemann D. (1890) der, beim Studium sich teilender maligner Tumoren feststellte, daB die Vertei lung der Chromosomen ungleich ist. Diese Entdeckung wurde von Boveri [6] wieder aufgegriffen und erganzt. Boveri betonte, daB nicht nur eine un gleiche mengenmaBige Verteilung des Chroma tins zu einer malignen Trans formation fUhren kann, sondern auch bei scheinbar normalem Chromatin gehalt eines Zellkerns eine falsche Kombination der Chromosomen Ge schwiilste entstehen lassen kann. Diese sehr modern anmutenden Befunde und Theorien gerieten jedoch bald wieder in Vergessenheit. Grfinde fUr die fehlende Kontinuitat waren sicherlich neben den unruhigen politischen Verhaltnissen in Deutschland, die eine kontinuierliche biologische For schung kaum ermoglichten auch in dem Mangel an technischen Vorausset zungen zu suchen, die gefundenen Ergebnisse exakt zu dokumentieren. Zu den technischen Voraussetzungen fUr die weitere Entwicklung der Zytogenetik gehOren neb en der Blockierung der Zellteilung in der Mitose mit Hilfe des CoIchicin die hypotone Behandlung der Zellen zur Erlangung

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