Anja Hucke (Hrsg.) Aktuelle Entwicklungen im Unternehmensrecht Anja Hucke (Hrsg.) Aktuelle Entwicklungen im Unternehmensrecht Stand und Perspektiven Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Frau Priv.-Doz. Dr. jur. Anja Hucke vertritt den Lehrstuhl für Privat-und Patentrecht an der TU Mün chen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet Handels- und Gesellschaftsrecht, Un ternehmensrecht und gewerblicher Rechtsschutz. Die Beitragsautoren sind Praktiker aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Consulting und Steuer und Rechtsberatung sowie Dozenten für Rechnungslegung und Wirtschaftsrecht. 1 . Auflage März 2003 Alle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2003 Softcover reprint ofthe hardcover Ist edition 2003 Lektorat: Karin Janssen Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlieh geschützt. Jede Ver wertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu stimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-409-12386-0 ISBN 978-3-322-92957-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-92957-0 v Vorwort Bei den vorliegenden Beiträgen handelt es sich um zum Teil wesentlich erweiterte und überarbeitete Fassungen von Referaten, die im Rahmen der Vortragsreihe "Aktuelle Entwicklungen im Unternehmensrecht" an der Technischen Universität München im Wintersemester 200112002 sowie im Sommersemester 2002 gehalten wurden. Die Ver anstaltung, die vom Lehrstuhl fiir Privatrecht und Patentrecht initiiert und organisiert wurde, sollte im Interesse der Studierenden eine Brücke schlagen zwischen Betriebswirt schaftslehre und Rechtswissenschaft sowie zwischen Praktikern und Wissenschaftlern. Diese Anforderungen spiegeln sich wider in der Auswahl der Referenten und der thema tischen Schwerpunktsetzung. Die Vortragsreihe beinhaltet aktuelle wirtschaftsrechtliche und -politische Themen im Zusammenhang mit der Unternehmung, die sich in einer in tensiven Diskussion befinden. Im Mittelpunkt stehen drei Komplexe: zum einen die ge stiegenen Anforderungen an Prüfung und Rechnungslegung, exemplarisch dargelegt am Peer Review sowie der Internationalisierung der Rechnungslegung, daneben gesell schafts- und kapitalmarktrechtliche Fragestellungen im Zusammenhang mit Unterneh mensübernahmen, dem Deutschen Corporate Governance Kodex sowie kapitalmarkt rechtlichen Fehlentwicklungen, zum anderen zentrale Auswirkungen des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes auf das Kaufrecht. Der Sammelband will Anre gungen geben und Stellung beziehen, weil die kontroverse Diskussion über diese Prob lemfelder noch lange nicht abgeschlossen ist. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich sowohl bei allen Referenten fiir ihre engagierten Vorträge wie auch bei allen Mitarbeitern des Lehrstuhls fiir ihre Unterstüt zung bedanken. Sie alle haben maßgeblich zum Erfolg der Vortragsreihe beigetragen. Dank sage ich zudem Frau Janssen vom Gabler Verlag rur die umfassende Betreuung bei der Fertigstellung des Manuskripts sowie Herrn Haunreiter fiir die sorgfaltigen Formatie rungsarbeiten. Mein besonderer Dank gilt schließlich der Wirtschaftsprüfungsgesell schaft KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Hannover, die die Veröffentlichung des Sammelbandes großzügig gefördert hat. München im Oktober 2002 AnjaHucke VII Inhaltsverzeichnis vorwort....................................................................................................................... V Autorenverzeichnis ..... .......................................... ...................................................... IX I. Anforderungen an Prüfung und Rechnungslegung Hans Werner Winterhoff Grundzüge des Peer Review....................................................................................... 3 Helmut Ammann Internationalisierung der Rechnungslegung - auf dem Weg zur entscheidungsorientierten Informationsgewährung .......... .................... .......... ...... ...... 32 11. Gesellschafts-und Kapitalmarktrecht Henning Schröder Die Regelung von "feindlichen" Übernahmen nach dem neuen Wertpapiererwerbs- und Übernahme gesetz .......................................... ...................... 62 AnjaHucke Corporate Governance Standards in deutschen Unternehmen - nützlich oder überflüssig? ........................................................................................... 72 Ulrich Wastl Der aktien- und kapitalmarktrechtliche Hintergrund der Fehlentwicklungen am deutschen Kapitalmarkt ......................................................... 94 111. Auswirkungen der Schuldrechtsmodernisierung auf die Haftung des Verkäufers Eberhard Böttcher Neue Regelungen zum Verbrauchsgüterkauf.............................................................. 114 VIII Inhaltsverzeichnis Eberhard Böttcher/Anja Hucke Das Einstehenmüssen des Verkäufers fiir Werbeangaben .......................................... 158 Stichwortverzeichnis................................................................................................... 179 IX Autorenverzeichnis Dipl. oec. Hans Werner WP/Steuerberater KPMG, Hannover Winterho.fJ e-mail: [email protected] AOR Dr. Helmut Ammann Lehrstuhl für Rechnungswesen, C.v.Ossietzky-Universität, Oldenburg e-mail: [email protected] RA/Betriebswirt (BA) Kanzlei Dr. Römermann Rechtsanwälte, Hannover Henning Schröder e-mail: [email protected] Priv.-Doz. Dr. Anja Hucke Lehrstuhl für Privatrecht und Patentrecht, TU München e-mail: [email protected] RA Dr. Ulrich Wastl Kanzlei Westpfahl & Spilker, München Tel.: 08912903750 AOR Eberhard Böttcher Lehrstuhl für Privatrecht und Patentrecht, TU München e-mail: E.Bö[email protected] I. Anforderungen an Prüfung und Rechnungslegung Hans W. Winterhoff Grundzüge des Peer Review 1. Einleitung 1.1 Ausgangssituation 2. Reaktionen des Gesetzgebers und der Berufsorganisation 2.1 Reaktion des Gesetzgebers 2.2 Reaktion der Berufsorganisation 3. Externe Qualitätskontrolle 3.1 Gründe für die Einführung 3.2 Anforderungen der EU und der IF AC 3.3 Peer Review und Monitoring 3.4 Rechtsrahmen 3.5 Begriffund Ziele der Qualitätskontrolle 3.6 Prüfungsgegenstand 3.7 Prüfer der externen Qualitätskontrolle 3.8 Durchführung der Prüfung 3.9 Qualitätskontrollbericht 3.10 Kommission für Qualitätskontrolle 3.11 Überwachung des Verfahrens durch den Qualitätskontrollbeirat 3.12 Sanktionsmöglichkeiten 4. Fazit Literaturverzeichnis 4 Hans Wemer Winterhoff 1. Einleitung Die globale Ausrichtung moderner Dienstleistungsunternehmen und die zunehmende In ternationalisierung der sich entwickelnden Märkte erfordern in hohem Maße eine Fokus sierung auf die Qualität der Abschlussprüfungen. Dabei gewinnt die Transparenz der Prü fungsleistung von Wirtschaftsprüfern an sich eminente Bedeutung - gerade vor dem Hintergrund aktueller Unternehmenskrisen und der damit einhergehenden Diskussionen. 1 Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 wurde in Deutschland ein externes Sicherungssystem zur Kontrolle der Leistungen der Wirtschaftsprüfer im Bereich der Abschlussprüfung auf gesetzlicher Ebene eingeführt, der sogenannte Peer Review, der die Qualität der Ab schlussprüfungen sicherstellen soll. Das Ziel dieses Aufsatzes besteht darin, die Not wendigkeit, die zeitliche Entwicklung sowie die Ausgestaltung dieser externen Quali tätskontrolle darzulegen und zu erläutern. 1.1 Ausgangssituation Die Sicherstellung der Qualität zählt seit jeher zu den wichtigsten Grundsätzen im Be rufsstand der Wirtschaftsprüfer. Eine Verpflichtung zur Sicherstellung der Qualität in der Abschlussprüfung ergibt sich dabei schon aus den allgemeinen Berufspflichten, nach denen der Wirtschafsprüfer seinen Beruf unabhängig, gewissenhaft, verschwiegen und eigenverantwortlich auszuüben hat. 2 Ein hohes Qualitätsniveau ist auch insofern ange messen, als dass die Abschlussprüfung eine Kontrollfunktion für die Öffentlichkeit und die Unternehmen sowie für den Kapitalanleger- und Gläubigerschutz darstellt. 3 Die Qua lität der Abschlussprüfung wird allerdings immer dann in Frage gestellt, wenn die Öf fentlichkeit die Erteilung eines Bestätigungsvermerks4 trotz erkennbarer Unternehmens krise nicht nachvollziehen kann.5 In diesem Zusammenhang ist jedoch das Stichwort "Erwartungslücke" als Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Nachfrager nach Prü fungsleistungen (Öffentlichkeit, Unternehmen) an den Bestätigungsvermerk und der tat sächlichen Aussage des Bestätigungsvermerks zu berücksichtigen.6 Die Öffentlichkeit und insbesondere die Investoren sehen den Bestätigungsvermerk als Garantie für den Fortbestand des Unternehmens und interpretieren diesen somit auch 1 Vgl. Süddeutsche Zeitung, Wirtschaftsprüfer bestreiten Imageschaden, 22. Januar 2002. 2 Vgl. § 43 I WPO. 3 Vgl. Marks/Schmidt, WPg 2000, S. 409. 4 Vgl. § 322 HGB. 5 Vgl. Marten, DB 1999, S. 1073. 6 Vgl. Marten, DB 1999, S. 1073.
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