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aktuell regional kulturell PDF

60 Pages·2017·7.77 MB·German
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Juni 2017 Die Lektüre für interessierte Bamberger AKTUELL REGIONAL KULTURELL „Kultur ist Haltung“ – Nora Tiefe Stollenanlagen – Alles für die Kunst – Gomringer im Gespräch Bambergs Unterwelt Kunstverein Bamberg 1 2 Anzeige 3 Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, seit 1998 bietet das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia Einen engen Bezug zu Griechenland hat auch Martin Pristl. Der ge- Künstlern aus aller Welt Heimat und einen Ort für künstlerisches bürtige Bamberger, der sich nach seinem Volontariat für einen Grie- Schaffen. Der Freistaat Bayern betreibt diese kulturelle Einrichtung, chenland-Aufenthalt entschieden hat, der deutlich länger als geplant in der Künstler an kreativen Projekten arbeiten und diese über das ausfiel, ist vor allem als Drehbuchautor bekannt. Was den Familien- Jahr verteilt dem Publikum in Veranstaltungen vorstellen. „Durch die vater neben dem Schreiben von Drehbüchern und – ausgelöst durch Aufnahme von Künstlern aus anderen europäischen Ländern will der seine Griechenland-Erfahrung – dem Handel mit Olivenöl umtreibt, Freistaat Bayern einen Beitrag zur Förderung des europäischen Ge- erfahren Sie auch in dieser Ausgabe. dankens leisten“, so steht es in der Ordnung des Künstlerhauses. Mit- te April zogen die neuen Bewohner auf Zeit in die Villa Concordia ein, Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen die Stadtecho-Redaktion die wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe vorstellen. Neben deutschen sind es diesmal griechische Stipendiaten, die sich der Musik, Literatur und Bildenden Kunst verschrieben haben. 4 Inhalt AKTUELL Foto des Monats 6 BAssd scho! Nadine Luck über Bamberger „Verbrechen“ 7 „Kultur ist Haltung“ – Nora Gomringer im Gespräch 9 GeBAbbl: Kurzmeldungen aus Bamberg und dem Umland 14 Neue Stipendiaten in der Villa Concordia 16 KULTURELL Auseinandersetzung gewünscht: Kunstverein Bamberg 22 KULINARISCH Heilpflanze Lavendel 28 PERSÖNLICH Martin Pristl: Drehbuchautor und Griechenlandkenner 32 Spaßmetal: J.B.O. im Gespräch 36 Klassik am See: Andreas Ottensamer im Gespräch 38 REGIONAL Mehr vom Bier wissen: Das Fränkische Brauereimuseum 40 Bambergs Unterwelt: Bier, Sand und ein Labyrinth 44 SERVICE Lesen 48 Lösen 50 Hören 52 Sehen 54 Was BAssiert 56 EDITORIAL 4 IMPRESSUM 59 werk EXKLUSIVE MÖBEL UND halle EINRICHTUNGEN AUS EDLEN 16 HÖLZERN IM Foto Titelseite: Nicole Meisen WERKSVERKAUF DER MANUFAKTUR 5 Foto des Monats In unserer Maiausgabe haben wir den Wettbewerb „Foto des Mo- letztjährige Sandkerwa bei Regenwetter. Unheilsschwangerer und be- nats“ gestartet und unsere Leserinnen und Leser gebeten, Aufnah- deutungsvoller geht es kaum. men einzuschicken, die ungewohnte Motive aus Bamberg oder Bam- berg aus ungewohnten Perspektiven zeigen. Machen Sie auch im Juni wieder mit und senden Sie uns kräftig und wie gehabt an [email protected] Ihre Fo- Vielen Dank für die ersten Einsendungen! Aus aktuellem Anlass tos zum „Foto des Monats“ ein. haben wir uns für das Foto von Gerhard Z. entschieden. Es zeigt die 6 BAssd scho! Foto: Pixabay Und im Internet kursiert tatsächlich ein Jahren zuvor, beweist, dass der Oberbür- Nadine Luck über Artikel, in dem vermeldet wird, dass in germeister schleunigst eine „Task-Force“ Bamberger Bamberg einem Bewohner eine Zeitung zur Rettung der Sandkerwa gründete. aus dem Briefkasten gestohlen wurde. Es Das würde ein verantwortungsbewuss- „Verbrechen“ geschah am helllichten Tag. Die Polizei tes Stadtoberhaupt nicht tun, wenn es ermittelt vermutlich in alle Richtungen. ernsthafte Bedenken gäbe, die über die Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle übliche Gefahr von Übelkeit durch über- entgegen. (Aber klar, für eine Tageszei- mäßigen Alkoholkonsum hinausgin- tung sollte Zeitungsdiebstahl zu den gen. Also, liebe Leute, die ihr Listen von Viele Bamberger fühlen sich in unserer schwerstmöglichen Delikten gehören. Straftaten ins Internet stellt, die den Un- Stadt nicht mehr sicher. Diffuse Ängs- Andererseits: Was nicht wertvoll ist, wird tergang des Abendlandes veranschau- te werden geschürt, Fake-News über auch nicht geklaut, oder?) lichen sollen: Hört auf, unsere sichere erfundene Bedrohungen durch Flücht- Stadt schlechtzureden und unbegrün- linge verbreiten sich in den virtuellen Was wäre denn nun das größtmögliche dete Ängste zu schüren. Seien wir froh, Filterblasen, und wenn ein Verrückter Verbrechen, das sich ein Bamberger vor- in einer Stadt zu leben, in der ein abge- am ZOB wirres Zeug redet, wäre das vor stellen kann? Eine Coburger Bratwurst brochener Außenspiegel eine Schlagzei- einiger Zeit keine Erwähnung wert ge- zu essen? Ostfriesisches Bier zu trinken? le wert ist. Und wenn mir mal ein Nach- wesen. Heutzutage gibt’s Terroralarm, Ohne Berechtigung auf einem Anwoh- bar die Zeitung klauen sollte, lese ich Evakuierung und überregionale Schlag- nerparkplatz zu parken? Alles falsch, halt das E-Paper – und sage BAssd scho! zeilen. Dabei können wir uns in unserer das größte Verbrechen, das in Bamberg schönen Stadt doch ausgesprochen denkbar ist, ist ein schlechtes Wort über sicher fühlen. Zwar sind die amerikani- die Sandkerwa. Das schlechte Wort, das schen Soldaten längst abgezogen, aber die Veranstalter vor einigen Wochen sie haben über 2000 angehenden Poli- ausgesprochen (und wohl auch ernst ge- zeimeisterinnen und -meistern Platz ge- meint) haben, heißt „Absage“. Das von macht, die hier nun ausgebildet werden. den Organisatoren in der Begründung Dass viele Schwerkriminelle um Bam- wohl etwas fahrlässig ausgesprochene berg eher einen großen Bogen machen, Wort von der „aktuellen Sicherheitsla- zeigt ein Blick in die tägliche Spalte in der ge“ alarmierte gleich die überbesorgten Lokalzeitung mit den Polizeimeldungen. Bürger, die sich im schlimmsten Fall dar- in bestätigt sahen, dass der islamistische „Krankenschwester verliert Handy in der Terror bereits vor den Toren der Stadt Pödeldorfer Straße.“ steht und darauf wartet, den Dom mit „Außenspiegel an Pkw abgebrochen.“ vier Minaretten zu versehen. Mit dem „Handtasche findet neuen Besitzer.“ Argument „Sicherheitsbedenken“ kann „Graffiti an Garage angebracht.“ man ja alles begründen, etwa dass man „Stoffbeutel mit Lebensmitteln Aufzüge im Brandfall nicht benutzen gestohlen.“ oder keine heiße Asche in den Müll- Nadine Luck „12 Autobatterien entwendet.“ eimer füllen darf. Dass die Sandkerwa Buchautorin, Journalistin „Schlägerei wegen zu lauter Musik.“ 2017 nicht unsicherer wäre als die in den und Kolumnistin in Bamberg 7 N Natürliches Bad Brambacher Mineralwasser – „Vom Besten der Natur“. Mit einem ausgewogenen Gehalt an e Mineralstoffen und von natriumarmer Qualität. d r. e h c a b m a r b - d a Streng Geeignet zur Biogene b natriumarm Zubereitung von Kohlensäure 8 w. w Säuglingsnahrung w Aktuell wird, ist, dass Kultur sehr großen Drucksitua- sein zu wollen, wenn die Subkultur Anträge Nora Gomringer tionen innerhalb der Gesellschaft ausgesetzt stellt, andererseits aber nicht zaubern zu ist und immer mal wieder vergessen wird. können, wenn diese Unterstützung im Bud- „Kultur Zwischendrin fällt den Leuten dann ein, dass get nicht vorgesehen ist. Deshalb braucht es Kultur die schöne Schmiere ist, die uns alle eine Entscheidung. Die Stadt muss sagen: so ist zusammenhält. Vielleicht ruht man sich in oder so. Für Kultur zu sein ist eine Haltung, Bamberg ein bisschen zu sehr darauf aus, denn Kultur ist Haltung. Haltung“ dass die Stadt so schön ist. Die Schönheit ist zwar ein Reichtum, aber dieser Reichtum Ist sie in gewisser Weise konserviert sich selbst auch ein wenig. Aber auch Prestigeobjekt? ich merke es in meinen Gesprächen mit den Ja. Natürlich geht es bei Kultur auch immer Mitte Mai hat das Internationale Künstler- Stadtvätern – sie sind nicht verschlossen, of- ein wenig um Exklusivität, darum, dass man haus Villa Concordia seine neuesten kul- fene Ohren gibt es. Nur eine eigene Linie ha- dabei ist und andere eben nicht. Kultur ge- turellen Hoffnungsträger, die diesjährigen ben sie nicht und vielleicht kommen deshalb hört in gewisser Weise zum guten Ton. Man Stipendiaten, präsentiert. Grund genug, ein- zu viele Leute von außerhalb, von denen heftet sie sich als schöne Nadel ans Revers. mal mit Direktorin Nora-Eugenie Gomringer man sich beeinflussen lässt und Alternativen Aber damit müssen Künstler umgehen kön- darüber zu sprechen, wie es um die örtliche oder Angebote wählt, die manchmal zu billig nen. Für manche ist es ja auch die Lebens- Kultur eigentlich bestellt ist. sind. Aber Kultur muss Geld kosten und man grundlage, gut zu können mit den großen muss sich dazu verpflichten, sie zu machen. Tieren. Man darf auch nicht vergessen, dass Frau Gomringer, auf www.bamberg.de Dann funktioniert sie. Das wäre eine eigene Kunst sehr teuer ist. Ich bewundere es im- heißt es „Bamberg ist Kultur pur“. Was Linie. Dazu müsste auch gehören, von Leu- mer, wenn Künstler die Fähigkeit haben, sich halten Sie von diesem Slogan? ten gut beraten zu sein, die sich auf dem in- Gelder zu organisieren. Bamberg kann auf eine Struktur und Ver- ternationalen Markt gut auskennen, richtige fasstheit zurückblicken, die sehr viel Kultur Preise formulieren und direkten Kontakt mit Wie sehen Sie seitens der Bevölkerung zulässt. Es gibt die Symphoniker schon seit Künstlern pflegen. das Interesse an Kultur? 70 Jahren, das Bamberger Theater existierte Ich glaube, dass noch viel mehr Interesse schon lange bevor E.T.A. Hoffmann hierher Die angesprochenen Symphoniker, das geweckt werden kann. Es gibt Untersuchun- kam, und auch die Villa Concordia hat schon ETA Theater, das Künstlerhaus sind Ver- gen, die zeigen, dass das einzig Individuel- seit den 1830er Jahren einen Anklang von treter der Hochkultur. In Bamberg gibt le, das man in einer Stadt hat, die Kultur ist; N Natürliches Bad Brambacher Kultur gehabt. Insofern geht also schon was, es aber auch jede Menge Kleinkunst. Wie und vielleicht noch sportliche Leistungen. aber es ginge natürlich mehr. Ich würde mir sehen sie diese Szene? Auf jeden Fall das, was die Menschen vor wünschen, dass zum Beispiel für die Bilden- Ich kriege mit, dass zum Beispiel das Kon- Ort kreieren. Wenn diese Dinge allerdings Mineralwasser – „Vom Besten der Natur“. de Kunst etwas mehr getan werden würde, taktfestival jedes Jahr nach einem ange- nicht die Werbung bekommen, die sie brau- was eigentlich heißen soll, dass mit viel En- messenen Ort suchen muss, ich kriege mit, chen, wenn sie zum Beispiel in der Zeitung Mit einem ausgewogenen Gehalt an gagement an die Zukunft gedacht werden dass die kleinen Theater und Spielgruppen nicht groß genug dargestellt werden, wenn würde. Das fehlt ein bisschen. immer schauen müssen, wie sie überhaupt immer alles weiter gekürzt und mit Presse- e Mineralstoffen und von natriumarmer Qualität. d überleben, auch wenn es mit der Alten Sei- meldungen gefüllt wird, anstatt auf lokalen r. he Die Arbeit des Kulturreferats lässt also zu lerei jetzt einen neuen Spielort gibt. Aber Journalismus zu setzen, dann sieht es nicht c a wünschen übrig? ich glaube nicht, dass sich die Stadt bewusst besonders gut für sie aus. b m Nein, ich finde, die Stadt ist schon hellhörig dazu entschieden hat, auch die Subkultur a r genug. Was ein bisschen fehlt, ist ein ver- zu fördern. Deshalb kommt sie in die Verle- b d- mittelnder Draht. Was immer unterschätzt genheit, nett, verbindlich und unterstützend a Streng Geeignet zur Biogene b natriumarm Zubereitung von Kohlensäure w. 9 w Säuglingsnahrung w Würden Sie jungen Menschen empfeh- Ich fühle keine Spannungen, aber ich habe gung stehen. Wer einen Raum will, muss mit len, nach Bamberg zu kommen, um sich hier in der Villa Concordia auch meine Raum- der Stadt reden. Und ich habe noch keinen hier als Künstler zu versuchen? schiffsituation und bin außen vor. Aber trotz- Fall erlebt, in dem die Stadt nichts zur Verfü- In die Kunst zu gehen, würde ich immer dem beobachte ich natürlich. Und ich habe gung gestellt hätte. Es sind rational denken- empfehlen, aber nicht unbedingt in Bam- den Eindruck, dass sich Bamberg schwer tut de und agierende Leute. Ich habe nichts zu berg. Außer vielleicht als festangestellter mit der Annahme seines neuformierten The- beklagen. Schauspieler und so weiter. Ansonsten, um aters, mit seinem neuen, sehr viel politische- sich anregen zu lassen, schon, aber man ren Schwerpunkt. Aber es wird besser. In der Aber trotzdem, welche Rolle spielt das wird sich hier keinen Markt erschließen. Es Bildenden Kunst, sagt man, dauert es zehn Geld in der Kunst? gibt hier einfach keinen für zeitgenössische Jahre, bis in der Öffentlichkeit stehende Wer- Kunst ist immer auch Investment. Was man Kunst. ke akzeptiert sind. Bei Institutionen sehe ich mit ihr verdient, muss man unbedingt auch das genauso. wieder in sie reinstecken. Zum Problem wird Man hört immer wieder von Spannungen das, wenn es für das fertige Kunstwerk kei- hinter den Kulissen des einen oder ande- Gibt es Situationen, in denen der Eine ne Abnehmer gibt. Und diese Kunstkäufer- ren Hauses, zum Beispiel des Theaters. dem Anderen Zuschüsse oder derglei- szene oder Kunstsammeln hat in Bamberg Braucht die künstlerische Szene Span- chen nicht gönnt? überhaupt keine Tradition. Das wäre mal ein nungen oder Rivalitäten? Gibt es solche Das wüsste ich nicht. Ich weiß nur, dass beackerbares Feld. Vorgänge in Bamberg? manchmal nicht genug Räume zur Verfü- 10

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Also, liebe Leute, die ihr Listen von. Straftaten ins Internet stellt, die den Un- tergang des Abendlandes veranschau- lichen sollen: Hört auf, unsere .. Für ihre Sprechkonzerte und Hörspiele ar- beitet sie eng mit Musikerinnen und Kom- ponisten zusammen. Christos Asteriou ist Schriftsteller und
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