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Akquisition von Dienstleistungen: Angewandte Psychologie für die berufliche Praxis PDF

159 Pages·2012·0.726 MB·German
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Akquisition von Dienstleistungen Claus Hunert Miriam Landes  ·   Eberhard Steiner Akquisition von Dienstleistungen Angewandte Psychologie für die berufl iche Praxis Prof. Dr. Claus Hunert Prof. Dr. Eberhard Steiner Hohenschäftlarn München Prof. Dr. Miriam Landes München ISBN 978-3-8274-1789-3 ISBN 978-3-8274-2736-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-8274-2736-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Planung und Lektorat: Katharina Neuser-von Oettingen, Marion Krämer, Anja Groth Redaktion: Regine Zimmerschied Einbandabbildung: © clayllama - fotolia.com Einbandentwurf: SpieszDesign, Neu-Ulm Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-gabler.de Inhalt 1 Vorüberlegungen zur Akquisition und dem Verkauf von Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Der Verkauf von Dienstleistungen: Unterschied zum Produktverkauf und daraus resultierende notwendige Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.1 Bedürfnisse und Bedürfnistheorien . . . . . . . . . . . . . 11 2.2 Arten von Kaufentscheidungen im privaten und geschäftlichen Umfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.3 Die Besonderheiten in der Beziehung von Unternehmen und deren Dienstleistern . . . . . . . . . . 22 2.4 Die Eckpfeiler unterschiedlicher Akquiseansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2.5 Denken und Entscheiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3 Den Auftraggeber begeistern: Individuell zugeschnittene Argumentation als Erfolgsfaktor . . . . 57 3.1 Unterschiedliche Rollen im Kaufprozess in Abhängigkeit von der Unternehmensorganisation und der hierarchischen Position . . . . . . . . . . . . . . . 61 3.2 Bedeutung und Abgrenzung quantitativer und qualitativer Nutzenargumentationen . . . . . . . . . . 68 3.3 Die Unternehmenssituation als entscheidungskritisches Argument . . . . . . . . . . . . . 73 VVII ABkoqouki sTiittiloen von Dienstleistungen 4 Die Umsetzung: Dienstleistungsakquisition im täglichen Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 4.1 Die besondere Schwierigkeit der Kaltakquise . . . . 108 4.2 Vermeidung der Kaltakquise durch Kontaktanbahnung und -pfl ege . . . . . . . . . . . . . . . 113 4.3 Merkpunkte für die schriftliche und mündliche Vereinbarung von Gesprächsterminen . . . . . . . . . . 120 4.4 Erwartungshaltungen der Kunden vor und im ersten persönlichen Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 4.5 Die Unique Selling Proposition (USP) als Rahmen der Argumentationsführung . . . . . . . . . . 130 4.6 Fragetechniken zur Ermittlung der tatsächlichen Bedürfnisse des Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 4.7 Worauf man im Gespräch sonst noch achten sollte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 4.8 Wie es nach dem ersten Meeting weitergehen sollte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 1 Vorüberlegungen zur Akquisition und dem Verkauf von Dienstleistungen In der Dienstleistungslandschaft der IT-, Personal- und Unternehmensberater, aber auch der Auftragsforscher und -entwickler gehört der Begriff der Akquisition mittlerweile zum Tagesgeschäft. Deren Bedeutung als „überlebenssichern- de“ Maßnahme hat in den letzten Jahren in demselben Maße zugenommen, wie die Investitionsfähigkeit und -willigkeit vieler Unternehmen in ebendiese Dienstleistungen abge- nommen hat. Das hat dazu geführt, dass sich in den Füh- rungsetagen der entsprechenden Dienstleistungsunterneh- men ein neues Bild des Generierens von Aufträgen etablieren musste; eines, das sich von der Ansicht löst, dass die Kunden mit einem wohl defi nierten Problemfeld zum Berater oder Forscher kommen und um Unterstützung bei der Lösung dieses Problems bitten. Vielmehr heißt es heute, Lösungen bereitzustellen, die – und das ist der Unterschied zu damals – potenzielle Probleme beseitigen, ohne genau zu wissen, ob der Kunde auch tatsächlich diese oder ähnliche Probleme hat oder sich dieser bewusst ist. Das Spannungsfeld, in dem die- se mögliche Problembeseitigung stattfi ndet, besteht aus einer erwarteten Qualität (wie auch immer diese gemessen und/ C. Hunert, Akquisition von Dienstleistungen, DOI 10.1007/978-3-8274-2736-6_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012 22 BAokoqku iTsiittiloen von Dienstleistungen oder beurteilt wird), einem Zeitfaktor , der in der Regel vor- gegeben wird, und einem zur Verfügung gestellten Budget in Form von Geld und anderen Ressourcen. Damit bewegt man sich unweigerlich in dem Feld der Projektarbeit , wenn- gleich mit einer riesigen Spannbreite, was Umfang, Abwick- lung und Ergebnisse betriff t. Das für Projekte vielfach als defi nitorisches Element herangezogene Kriterium der „Erst- maligkeit“ spielt bei der Akquisition von Dienstleistungen zunächst einmal eine untergeordnete Rolle ebenso wie die vielfach geforderte Interdisziplinarität. Freilich könnte man versuchen, diese Aspekte auch noch zu integrieren, was aber letztendlich weniger zur Erhellung als vielmehr zur Verwir- rung und Überdetaillierung beitragen würde. D ie Akquisition dieser Projekte als Aufgabenstellung hat damit einen Anteil aktiven Verkaufens hinzubekommen, der in früheren Jahren nicht erforderlich war, weil die Kunden quasi „von alleine“ kamen. Mit aktivem Verkaufen ist hier- bei gemeint, dass man sich als Dienstleister heute aktiv um die Ansprache potenzieller Kunden kümmern, also Kontakt- anbahnung und -pfl ege betreiben und auf Basis allgemeiner und meist unspezifi scher Brancheninformationen Ideen ent- wickeln muss, wie man diesen potenziellen Kunden einen Mehrwert bieten kann. Genau darin liegt für viele der oben genannten Unternehmen und Organisationen nun die Schwierigkeit: Man hat es nämlich nur in seltenen Fällen ge- lernt, „professionell“ zu akquirieren und sich mit den Frage- stellungen zu beschäftigen, die einen Kunden dazu bewegen, • i nhaltlich überhaupt einmal über ein Projekt nachzuden- ken, • einen Projektpartner (Dienstleister) in die engere Wahl zu nehmen, • sich für einen Partner zu entscheiden. 1 Vorüberlegungen zur Akquisition 33 Genau das soll Inhalt dieses Buches sein: dem Leser Ein- blicke zu gewähren in das zuweilen sehr komplexe „Innen- leben“ eines potenziellen Kunden oder Klienten. Dabei sollen Türen geöff net werden in vielleicht bislang verschlos- sene oder als uninteressant erachtete Fragewelten, die den Zugang zum Kunden entweder erst möglich machen oder in der Folge den gegenseitigen Umgang erleichtern. Das soll letztlich dazu führen, dass der Akquisiteur bessere Er- folgsaussichten hat und der Kunde im Akquisitionsprozess professionell und damit für ihn zufriedenstellend behandelt und betreut wird. G erade beim Verkauf von Dienstleistungen stellt sich das Problem, dass kein sichtbares Gut vorliegt. Der Kun- de muss sich auf den Dienstleister verlassen können. Die Betriebswirtschaftslehre befasst sich in der sogenannten Agency-Th eorie unter anderem mit der Frage nach dem Ver- trauen. Menschen empfi nden Knappheit, wenn sie ihre Mittel mit ihren Bedürfnissen messen (Picot et al. 2008, S. 1 f.). Damit entsteht der Anreiz, Maßnahmen zur Knappheitsbe- wältigung zu ergreifen. Die erfolgreichste Maßnahme hier- zu ist das Wirtschaften im Sinne von Arbeitsteilung und Spezialisierung. Eine arbeitsteilige Produktion ist durch eine Zunahme an Geschicklichkeit und die Verringerung von Rüstzeiten gekennzeichnet. Während dies von Adam Smith noch am Beispiel der Stecknadelproduktion, also einer Manufaktur, gezeigt wurde, ist in unserer Gesellschaft die Erbringung von Dienstleistungen ein ebenso wichtiger Zweig der Spezialisierung und Arbeitsteilung geworden. Spezialisierung fördert das Herausbilden von Sachkenntnis, Spezialwissen und Erfahrung und resultiert dadurch in Pro- 44 BAokoqku iTsiittiloen von Dienstleistungen duktivitätsgewinnen. Auch hier entfallen „Rüstzeiten“, da sich der Dienstleiter als Spezialist auf seinem Gebiet nicht erst in eine neue Materie einarbeiten muss. Auf der anderen Seite entsteht durch die Arbeitsteilung ein Abstimmungs- und Tauschproblem. Da jeder nur einen sehr geringen Anteil der Wirtschaftsleistung selbst erbringt, müssen die anderen benötigten Produkte oder eben Dienste beschaff t und bezahlt werden. Solche Koordinationsaktivitäten ver- zehren einen Teil der Produktivitätsgewinne. Transaktions- aufwendungen machten 1970 etwa die Hälfte des Sozial- produkts der USA aus, wobei seit dem Aufkommen des Internets eine deutliche Reduktion dieser Aufwendungen zu erwarten ist (Wallis/North 1986). Neben Problemen bei der Arbeitsteilung an sich (zum Beispiel durch falsche Aufgabenkombinationen) kann es zu Problemen bei Koordination und Tausch kommen. Hierbei sind insbesondere A gency-Gefahren zu berücksichtigen, also das Risiko, einen Dienstleister mit falscher oder unzurei- chender Qualifi kation zu beauftragen. In der Agency-Th eorie herrscht ein opportunistisches Bild vom Menschen und seinem Verhalten. Menschen ver- folgen Ziele, und die Erreichung dieser Ziele sehen sie als Erfolg an. Die individuelle Nutzenmaximierung ist zentraler Bestandteil der Agency-Th eorie. Jeder Akteur ist bestrebt, seine Ziele zu verfolgen und den eigenen Vorteil aus einer Vertragsbeziehung zu maximieren. Dabei ist es möglich, dass einzelne Dienstleister (Agenten) zur Maximierung des Eigennutzens Regelverstöße begehen, also Vertragsbestim- mungen brechen. Man spricht in diesem Fall von Oppor- tunismus . Die Akteure in der Agency-theoretischen Welt leben im Zustand begrenzter Rationalität: Informationen 1 Vorüberlegungen zur Akquisition 55 sind beschränkt, asymmetrisch verteilt und unsicher. Der Zufall nimmt Einfl uss auf das Ergebnis einer Aktion, und die Fähigkeit der Akteure, Informationen zu gewinnen und zu verarbeiten, ist begrenzt. In einer Welt des beschränkten Wissens handeln die Akteure begrenzt rational, das heißt, sie verfolgen die Ziele, die ihnen aus ihrem Kenntnisstand und ihren Erwartungen heraus rational erscheinen. Aus den Informationsungleichgewichten drohen bestimmte Gefah- ren auf jeder Stufe der Vertragserfüllung: Hidden Characteristics Vor der Vertragsunterzeichnung liegt die Informationsasymmetrie in den unbekannten Eigenschaften des Dienstleisters oder der von ihm ange- botenen Dienste. Das Agency-Problem rührt aus den im Vorfeld verborgenen Eigenschaften her, die sich erst nach Vertragsabschluss off enbaren. Es droht die Gefahr der A d- verse Selection , also der Fehlauswahl des Dienstleisters. Da der Auftraggeber die Eigenschaften oft nicht prüfen kann, wählt er möglicherweise einen ungeeigneten Bewerber aus. Hidden Information Die Hidden Information -Situation entsteht nach Vertragsabschluss. Der Dienstleister hat oder erlangt Informationen über das Projekt, die ihm eine besse- re Beurteilung erlauben als dem Auftraggeber. Dieser muss sich nun darauf verlassen, dass der Dienstleister ihm zu- treff ende Darstellungen gibt, da es ihm selbst oftmals nicht mehr möglich ist, diese Informationen zu erlangen. Für den Dienstleister entsteht der Anreiz, die Informationsvorteile auszunutzen. Typisches Beispiel ist eine Kfz-Inspektion, bei der bestimmte Mängel festgestellt und Reparaturempfeh- lungen gemacht werden. Der Auftraggeber kann als Laie

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