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Akkulturation von Migrantinnen: Eine Studie zur Bedeutsamkeit sozialer Vergleichsprozesse von Türkinnen und deutschen Frauen PDF

266 Pages·1989·5.632 MB·German
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Angelika Schmidt- Koddenberg Akkulturation von Migrantinnen Angelika Schmidt-Koddenberg Akkulturation von Migrantinnen Eine Studie zur Bedeutsamkeit sozialer Vergleichsprozesse von Tiirkinnen und deutschen Frauen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1989 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schmidt-Koddenberg, Angelika: Akkulturation von Migrantinnen: ei ne Studie zur Bedeutsamkeit sozialer Vergleichsprozesse von Tiirkinnen und deutschen Frauen/ Angelika Schmidt-Koddenberg. Zugl.: K61n, Univ., Diss. ISBN 978-3-8100-0747-6 ISBN 978-3-663-09230-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09230-8 © 1989 by Springer Facbrnedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1989 GefOrdert von der Stiftung Volkswagenwerk Inhaltsverzeichnis Problemstellung .................................................................. 9 1. Theorieansătze zur Analyse von Migration und Akkultura tion und ihr Beitrag zur Erklărung der spezifischen Bedeu- tung des Migrationsprozesses fiir Frauen ........................ 15 1. Sozialpsychologische Perspektiven ................. ................. 16 1.1 Eine Ubersicht iiber die bisherige Konzeptions-und Begriffsviel- falt im Rahmen der Migrationsforschung .......................... 18 1.2 Der individuelle EingliederungsprozeB von Wanderern aus hand- lungstheoretischer Sicht nach Esser ................................ 21 1.2.1 Grundlegende Dimensionen von Eingliederung ................... 22 1.2.2 Allgemeine theoretische Grundlagen und Grundvariablen fUr ein ProzeBmodell der individuellen Eingliederung von Wanderern 25 1.2.3 Kritische Wiirdigung .................................................. 27 1.3 Der AkkulturationsprozeB aus interaktionistischer Sicht ........ 29 1.3.1 Die Grundsătze des Symbolischen Interaktionismus ............. 30 1.3.2 Die Ubernahme von Rollen . .............. ........................... 32 1.3.3 Die Entwicklung des Selbst und der Identităt ..................... 33 1.3.4 Akkulturation von Migranten als InteraktionsprozeB ............. 36 1.3.5 Kritische Wiirdigung .................................................. 39 1.4 Die soziale Beziehung zwischen Minorităt und Majorităt aus Sicht der Intergruppentheorie nach Tajfel .......................... 42 1.4.1 Grundlegende theoretische Beziige .................................. 42 1.4.2 Die Relation zwischen Minorităt und Majorităt: Die Bedeutung von Macht und Legitimităt ........................................... 44 1.4.3 Von Stabilităt zu sozialem Wandel: das Verhaltensrepertoire der Minderheit .............................................................. 45 1.4.4 Kritische Wiirdigung .................................................. 46 1.5 Zusammenfassung. ........ ... .... ...... ..... .............. ............ 47 5 2. Historische Perspektiven .............................................. 48 2.1 Gesellschaftlicher Strukturwandel durch Industrialisierung als Voraussetzung fur Arbeitsmigration ................................ 48 2.1.1 Die Entwicklung in Deutschland .................................... 49 2.1.2 Internationale Entwicklung ........................................... 51 2.2 Zum Stellenwert der Migration fur die Geschlechtsrollendiffe- renzierung ............................................................... 54 2.2.1 Zuriickbleiben als Ehefrau eines Migranten ....................... 54 2.2.2 Nachwanderung als Ehefrau und Mutter ............. .............. 55 2.2.3 Migration als junge, alleinstehende Frau ........................... 57 2.3 Zusammenfassung ...... ................... ............... ........ ..... 58 3. Zur Erklărung der spezijischen Bedeutung des Migrationsprozes- ses JUr Frauen .......................................................... 59 3.1 Bisheriger Diskussions- und Forschungsstand .................... 59 3.2 Aspekte einer Theorieentwicklung zum weiblichen Akkultura- tionsverhalten ........................................................... 64 II. Determinanten einer Akkulturation von Migrantinnen und die Bedeutung des familiăren Interaktionsfeldes .............. 73 4. Personale, soziale und strukturelle Interaktionsdeterminanten in der Migration ........................................................... 76 4.1 Personenbezogene Merkmale von Migrantinnen .................. 78 4.2 Sozialer Herkunftskontext unter dem Aspekt der Arbeitsteilung 81 4.3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen fur ethnische Minorită- ten in der Bundesrepublik ............................................ 85 4.3.1 Rechtliche Stellung .................................................... 85 4.3.2 Soziale Einstellungen der Deutschen gegeniiber auslăndischen Frauen und Mănnern .................................................. 87 4.4 Kulturelle und strukturelle Bedingungen fUr den Migrationsall- tag in der Bundesrepublik ............................................ 93 4.4.1 Allgemeine sozio6konomische Situation der Arbeitsmigranten- familien .................................................................. 93 4.4.1.1 Berufliche Stellung .................................................... 94 4.4.1.2 Einkommensverhăltnisse .............................................. 95 4.4.1.3 Wohnsituation .......................................................... 96 4.4.2 Erwerbssituation von Migrantinnen ................................. 98 4.4.3 Geschlechtliche Arbeitsteilung in der Residenzgesellschaft ..... 102 4.4.3.1 Bedeutung der Familie ................................................ 103 6 4.4.3.2 Berufsorientierung der Frauen ....................................... 107 4.5 Zusammenfassung 111 5. Der Akkulturationsproze./3 im familiiiren Kontext .................. 112 5.1 Ehegattenbeziehung .................................................... 115 5.2 Beziehung zwischen den Generationen im allgemeinen ......... 119 5.3 Sozialisation der Tochter ............................................. 125 5.4 Fazit: Familiare Beziehungen als Spiegel des widerspriichlichen Lebenszusammenhangs von Migrantinnen ......................... 129 III. Zur Bedeutsamkeit des sozialen Vergleichs mit deutschen Frauen fiir die Akkulturation von Migrantinnen in de{ Bun- desrepublik Deutschland - Eine empirische Studie - ...... 141 6. Methodische Aspekte der Untersuchung ............................ 142 6.1 Spezifische Bedingungen interkultureller Forschungsarbeit ..... 142 6.1.1 Semantische und inhaltliche Ăquivalenz der verwendeten Indika- toren ..................................................................... 144 6.1.2 Besonderheiten in der Befragtenrolle bei tiirkischen Migrantin- nen ....................................................................... 145 6.1.3 Die Rolle der Interviewerin im interkulturellen Forschungspro- zeJ3 ........................................................................ 146 6.2 Zur DurchfUhrung der Befragung ................................... 148 6.2.1 Charakterisierung der beiden Stichproben ......................... 148 6.2.2 Situative Bedingungen der Datenerhebung ........................ 151 6.3 Zusammenfassung ..................................................... 152 7. Zur Bedeutsamkeit des sozialen Vergleichs mit deutschen Frauen for die Akkulturation von turkischen Migrantinnen ............... 153 7.1 Forschungshypothesen und Untersuchungsmodell ................ 154 7.2 Hinweise auf die soziale Beziehung zwischen deutschen und tiir- kischen Frauen ......................................................... 162 7.2.1 Ein Vergleich der Gruppenselbstbilder ............................. 163 7.2.2 Die Einschatzung der nationalen Frauenrollen im Zwischen- gruppenvergleich ....................................................... 166 7.2.2.1 Die Wahrnehmung der tiirkischen Frauenrolle .................... 167 7.2.2.2 Die Wahrnehmung der deutschen Frauenrolle .................... 170 7.2.3 Das Verhaltnis von Selbstbild und Fremdbild innerhalb der Gruppen als Ausdruck fUr soziale Distanz ......................... 173 7.2.4 Individuell erlebte soziale Distanz als Indikator fUr sozialen Ver- gleich .................................................................... 179 7 7.2.5 Zusammenfassung ..................................................... 182 7.3 Zur Akkulturation von tiirkischen Migrantinnen ................. 183 7.3.1 Individuelle Idealvorstellungen von der eigenen Frauenrolle ... 184 7.3.2 Akkulturationsdimension ,personale Integration' ................. 188 7.3.2.1 Indikatoren fur die personale Integration: Rollenambivalenz und allgemeine Lebens(un)zufriedenheit ................................ 189 7.3.2.2 Die Auswirkungen erlebter sozialer Distanz auf die personale In- tegration ................................................................. 195 7.3.3 Akkulturationsdimension ,Assimilationsbereitschaft' ............ 199 7.3.3.1 Indikatoren fur assimilative Tendenzen: Rollenorientierungen und Faktoren einer ,kognitiven', ,sozialen' und ,indentifikativen Assimilation' ............................................................ 199 7.3.3.2 Die Auswirkungen erlebter sozialer Distanz auf die Assimila- tionsbereitschaft ........................................................ 207 7.3.4 Zusammenhănge zwischen den beiden Akkulturationsdimensio- nen ....................................................................... 210 7.3.5 Resiimee ................................................................. 212 8. Fazit. ...................................................................... 215 Anhang ............................................................................ 221 1. Abbildungen und Tabellen ................................................. 221 2. Fragebogen der tiirkischen Befragung .................................... 227 3. Fragebogen der deutschen Befragung .................................... 245 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 255 8 Problemstellung Menschen auslandischer Staatsangehorigkeit gehoren seit jeher zur Alltagsre alităt in Deutschland, sei es als Fliichtlinge, Soldaten, Geschaftsleute oder als Arbeitsmigranten. Ihr Anteil an der Bevolkerung ist im Laufe der Zeit bis 1980 kontinuierlich gewachsen, um sich seitdem auf einem relativ stabilen Ni veau von 7 bis 7,5 % einzupendeln. Knapp 75 % der heute ungefrihr 4,4 Millio nen Auslander sind Arbeitsmigranten aus Siideuropa und Nordafrika sowie in bescheidenem Umfang auch aus Asien; Manner und Frauen mit ihren Kin dern, die zum Zwecke der Arbeitsaufnahme bzw. zur Sicherung ihrer okono mischen Existenz in die Bundesrepublik gekommen sind. Die meisten von ih nen leben bereits langer als 10 Jahre hier, und iiber 1,3 Millionen sind sogar hier geboren (vgl. BMAS 1984). Diese Entwicklung verdient insofern Beachtung, als sie sich kontrar zur urspiinglichen Intention einer Anwerbung von auslandischen Arbeitskrăften zur Sicherung eines voriibergehenden Konjunkturpuffers vollzogen hat. Zum anderen scheint sie relativ resistent gegen die mehrfach gewandelte Auslan derpolitik zu sein. Weder eine Rotations-, Integrations-oder Remigrationspo litik fuhren zu einer nachhaltigen Beeinflussung des Etablierungsprozesses auslandischer Arbeitsmigranten in dieser Gesellschaft' Zwar hat die Verab schiedung des Riickkehrhilfegesetzes (RiickHGvon Nov. '83), dessen zeitlich befristete Giiltigkeit zu einer raschen und zahlreichen Inanspruchnahme der gewahrten finanziellen Anreize verleiten sollte, zu einem voriibergehenden Anstieg der Riickwanderung tiirkischer Migranten gefuhrt, letztlich aber langst nicht den beabsichtigten Erfolg gehabt. Stattdessen focussierte diese "MaBnahme" die vielfriltigen und ăuBerst komplexen Probleme, die mit einer Remigration fur alle Beteiligten verbunden sind, angefangen von der unter moralischen und finanziellen Aspekten auBerst fragwiirdigen Art und Weise einer solchen Auslanderpolitik' iiber die Schaffung von neuen sozialen Pro blemen bis hin zu den personlichen Orientierungskrisen der Remigranten, die insbesondere fur viele Kinder z.T. dramatische AusmaBe annehmen.2 So erscheint entgegen manchen Wunschvorstellungen eine Riickkehr in die Heimat fur viele Arbeitsmigranten/innen letztlich nicht reaiisierbar oder 9 gestaltet sich zumindest iiuBerst problematisch. Sowohl aus der unsicheren poli tischen und/oder 6konomischen Situation in ihren Herkunftsliindem als auch aus einer zunehmenden menschlichen und kulturellen Entfremdung von der Heimat (vgl. Unger 1983; Grunenberg 1984; Păschl/Schmuck 1984) resultiert fUr die meisten ausliindischen Arbeitsmigranten/innen die Notwendigkeit, ihre weitere Lebensperspektive realistischerweise im Kontext der Gesellschaft zu entwickeln, in der sie ihr Migrationsdomizil eingerichtet haben. Faktisch gleicht ihre Situation daruit der Situation von Einwandererminoritiiten in ande ren Liindem (vgl. Heckmann 1981). Entsprechend den stark differierenden Le bensbedingungen der verschiedenen Personengruppen in der Migration sind al lerdings unterschiedliche Zukunftsperspektiven zu erwarten, etwa je nach eth nischer Zugeh6rigkeit, Generations- oder auch Geschlechtszugeh6rigkeit. Nach Geschlecht unterscheidbare Lebensentwiirfe sind insofem zu er warten, als davon auszugehen ist, daB die spezifische Form der fUr die inliindi sche Bev6lkerung existierenden geschlechtlich determinierten Arbeitsteilung auch fUr die zugewanderten Miinner und Frauen verhaltensrelevant wird. Auf grund einer ausgepriigten Dichotomisierung ist das Leben der Miinner primiir durch Berufs-bzw. Produktionsarbeit bestimmt und das der Frauen iiberwie gend primiir durch Familien-und Reproduktionsarbeit. Da sich diese beiden Arbeitsformen in der Art, wie ihr Gegenstand organisiert und strukturiert ist, in Arbeitsmitteln und -methoden unterscheiden, konstituieren sie auch unter schiedliches Alltagswissen, verschiedene Zeitstrukturen und soziale Ver kehrsformen von Miinnem und Frauen (Bock/Duden lfJ77; Ostner lfJ78). DaB Miinner und Frauen innerhalb des Migrationsprozesses unterschied liche Rollen iibernehmen und damit folglich auch divergierende Alltagsstruk turen in ihrer neuen Lebenssituation auspriigen, konnte in der Bundesrepublik spiitestens seit dem Einsetzen des sogenannten Familiennachzugs - als Reak tion auf die Verhiingung des Anwerbestops im Jahre lfJ73 - zur Kenntnis ge nommen werden. Die vermehrte Einreise von Ehefrauen und Kindern fUhrte nicht nur zu statistischen Verschiebungen beziiglich einiger demographischer Merkmale, wie Z.B. zu einer Verringerung des Miinneranteils zugunsten eines je erh6hten Frauen- und Kinderanteils sowie eines zuriickgehenden Anteils der Erwerbstiitigen innerhalb der Migrantenpopulation. Sie fUhrte zugleich zu einer Verschiirfung einiger sozialer Probleme, die zuvor angesichts der vor herrschenden starken Erwerbsarbeitsorientierung weniger stark aufgefallen waren. Dazu geh6rten etwa die Fragen nach der gesundheitlichen Versorgung der Migranten, nach einem angemessenen Wohnraum fUr sie, nach der schuli schen und beruflichen Ausbildung von Migrantenkindem, nach der sozialen Isolation der nichterwerbstiitigen Ehefrauen oder der Schaffung ei ner eigenen sozio-kulturellen (und religi6sen) Infrastruktur und vieles andere mehr. Der starke Familiennachzug hat auch zu einer nachhaltigen Veriinderung der nationalen Zusammensetzung der in der Bundesrepublik lebenden ausliin dischen Bev6lkerung gefUhrt. Fast die Hiilfte aller Arbeitsmigranten (und Fa- 10

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