ebook img

Agiler führen: Einfache Maßnahmen für bessere Teamarbeit, mehr Leistung und höhere Kreativität PDF

286 Pages·2018·3.669 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Agiler führen: Einfache Maßnahmen für bessere Teamarbeit, mehr Leistung und höhere Kreativität

Svenja Hofert Agiler führen Einfache Maßnahmen für bessere Teamarbeit, mehr Leistung und höhere Kreativität 2. Auflage Agiler führen Svenja Hofert Agiler führen Einfache Maßnahmen für bessere Teamarbeit, mehr Leistung und höhere Kreativität 2., aktualisierte Auflage Svenja Hofert Teamworks GTQ Gesellschaft für Teamentwicklung und Qualifizierung mbH, Teamworks Hamburg, Deutschland ISBN 978-3-658-18560-2 ISBN 978-3-658-18561-9 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-18561-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2016, 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Lektorat: Juliane Wagner Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany The best way to move the world forward is by trusting innovative new ideas. Edgar E. Schein im Interview mit Claus Otto Scharmer Vorwort „Die Führungskraft der Zukunft ist kein Häuptling mehr, sondern ein Indianer.“ Dieser Satz eines Führungspsychologen klang lange in mir nach. Er fiel im Rahmen von Inter- views, die ich in Zusammenhang mit einer Studie führte. Diese Studie meines Unter- nehmens Teamworks GTQ GmbH hatte das Ziel, agil arbeitende Teams mit nicht-agilen zu vergleichen. Das ist auch der Kontext, in dem der Satz zu verstehen ist. Agile Teams sind selbst organisierte Teams. Die Führung in diesem Kontext ist darauf ausgerichtet, die Zusammenarbeit und Selbstverwaltung der Teammitglieder zu unterstützen und Hin- dernisse aus dem Weg zu räumen. Das Ziel dieser Vorgehensweise ist, kreative Prob- lemlösungen in Team zu fördern. Denn: Kreativität lässt sich nicht vom Chef einfach anordnen. Das ist ein herber Kontrast, ja ein direkter Gegenpol zu „Command and Order“. Agile Führung ist also eine Art Indianer-Führung, in der es echte Häuptlinge nicht mehr gibt. Jedenfalls keine, die Ansagen von oben machen und für ihren Federschmuck bewundert werden. Sondern welche, die andere Indianer befähigen, gemeinsam neue Wege zu finden.  Meine Definition ist die folgende: Agile Führung unterstützt Mitarbeiter dabei, schnell und kreativ auf wechselnde Bedürfnisse von Kunden und Märkten zu reagieren. Sie ist geprägt von einem bestimmten Mindset, einer Denk- und Handlungslogik, die Markt und Kunden in den Mittelpunkt stellt. Sie ist richtungsweisend, unterstützend und stellt das Team in den Mittelpunkt, nicht mehr die Einzelperson. Führungs- und Unternehmenskulturen sind unter dem Zeichen der Agilität überall im Umbruch. Aber kaum jemand weiß so recht, wie viel „agil“ eigentlich passt und was genau es bedeutet, als Unternehmen, Team oder Führungskraft agiler zu werden. Und was „agil“ konkret bewirkt. Wir haben für unsere Studie einen kleinen Ausschnitt statis- tisch untersucht, das so genannte „Teamklima für Innovation“. Wir wollten wissen, ob sich das Teamklima in agilen und nicht-agilen Gruppen unterscheidet. Das Teamklima für Innovation war im agilen Umfeld signifikant besser. Agil arbeitende Teams sind damit visions- und aufgabenorientierter, außerdem innovationsbereiter. Ist es nicht genau das, was die Arbeitswelt fordert – mehr Innovation? VII VIII Vorwort Warum verbessern agile Elemente wie Visualisierung, Teamentscheidung, Retros- pektiven, iterative Planung und Stand-up-Meetings die Zusammenarbeit? Zu vermuten ist, dass es daran liegt, dass die im agilen Arbeiten verankerten strukturellen Elemente Interaktion, Wissensaustausch und Verantwortung fördern sowie dem Wir-Gedanken zuspielen und Gegenspieler des Ego-Statusgedankens sind. Naheliegend wäre weiterhin, dass die in den agilen Konzepten integrierte häufige Reflexion und intensive Kommu- nikation die persönliche Entwicklung und Reife der Einzelpersonen fördert. Teamfüh- rung im agilen Kontext zielt darauf, sich selbst überflüssig zu machen. Sie ist damit per Definition eher Teamentwicklung und Coaching, also darauf an- und ausgelegt, eine fruchtbare Zusammenarbeit zu initiieren und sicherzustellen. Sie bietet Motivation, Hilfe zur Selbsthilfe, Unterstützung bei der Konzentration auf Aufgaben und Sparringpartner- schaft. Diese Form der Führung ist gerade bei hoch entwickelten Teams wirksam, bei denen es gilt, Innovationspotenziale freizusetzen. Wenn also viel für eine agile Führung spricht: Wie können Personalverantwortliche und Führungskräfte agiler führen? Wie können sie Teams zu mehr Selbstorganisation anstiften und agile Werte wie Respekt, Kommunikation, Mut und Fokus fördern? Viele Experten fordern Revolutionen. Ich persönlich bin jedoch davon überzeugt, dass nicht jedes Unternehmen, nicht jeder Mensch und nicht jedes Team gleich viel Agilität vertra- gen kann. Und dass eine Revolution nicht der einzige Weg ist, die Dinge zum Besseren zu wenden. Es gibt auch Evolution. Es geht also nicht darum, das gleiche Konzept für alle einzuführen, sondern Agilität als einen Regler zu begreifen, der unterschiedliche Stufen einnehmen kann. Entscheidend ist dabei die Ausgangsbasis: die Führungs- und Unternehmenskultur. So ist der Weg von der „Command-and-Control“-Führung in Richtung agile Selbstorganisation fraglos weiter als der Weg von einer kooperativen Führung in agile Strukturen. Auch die Selbstorganisation hat verschiedene Stufen, wie ich Ihnen zeigen möchte. Sie beginnt bei einer teilautonomen Arbeitsgruppe und endet (vorläufig) in der vollständigen Dezentralisierung einer Holakratie. Erwarten Sie in diesem Buch bitte keine Einführung in Scrum oder Kanban. Dafür gibt es genügend andere Bücher. Erwarten Sie einen anderen Blick – etwas psychologi- scher als in der Managementliteratur üblich, etwas interdisziplinärer als bei Büchern aus dem IT-Bereich. Erwarten Sie auch keine Lobeshymnen und Alles-ist-möglich-Bekenntnisse. Weit ent- fernt davon, selbst freakiger Nerd zu sein, habe ich die Vorteile agilen Arbeitens immer wieder in meiner Beratung erlebt und habe die Pluspunkte aus einem konservativen Den- ken kommend immer deutlicher gesehen. Ich habe Geschäftsführer und Inhaber, aber auch Mitarbeiter gecoacht, die in einem agilen Kontext tätig waren, oft in IT-Unternehmen, aber auch in der ingenieurnahen Pro- duktion. Die Führungskräfte sahen sich als Unterstützer an, deren Aufgabe es ist, die Mitarbeiter zu befähigen, Dinge selbst zu tun. Sie waren interessierter an den Mitarbei- tern, trauten ihnen mehr zu. Die Mitarbeiter in diesen Unternehmen waren insgesamt oft sozialer als die Menschen, die ich beispielsweise aus einem Kontext kannte, in dem klas- sische Projektmanagement-Methoden und „Command and Control“ noch vorherrschen. Vorwort IX Ebenso war es mit dem Wissensaustausch: Hier waren agil arbeitende Unternehmen ganz offensichtlich weiter. Zum Beispiel erzählten mir Experten traditioneller Unterneh- men immer wieder, dass es in ihrer Branche üblich sei, Wissen zu horten und eben nicht zu teilen. Sie beschrieben den Hang zur Bewahrung von Herrschaftswissen und ein kom- petitives Umfeld mit wenig Kooperation. Dagegen waren agil arbeitende Experten aufge- schlossener und teamorientierter, teilten ihr Wissen gern und sahen Selbstverbesserung auch als gemeinsame Aufgabe an. Der Unterschied war offensichtlich. Kommunikation und Reflexion stehen bei agiler Arbeit im Mittelpunkt. So ist es nicht verwunderlich, dass agile Teams oft weiterentwickelt, erwachsener und reifer scheinen. Gerade bezo- gen auf Reflexion ist die Studienlage dazu eindeutig. Reflektive Teams sind deutlich leis- tungsfähiger. Dafür müssen sie nicht mit Scrum oder Kanban arbeiten. Wahrscheinlich spielen die Methoden Scrum oder Kanban letztendlich sowieso als Methodik gar keine so große Rolle, sondern schlicht die Tatsache, dass diese Methoden Transparenz und Kommunikation fördern, eine Balance zwischen Flexibilität und Regelorientierung her- stellen und sowohl Ziel- als auch Prozessorientiert sind. Ich schöpfe in diesem Buch aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung im Coaching von Führungskräften sowie der Beratung von Teams und Mitarbeitern auf allen Ebe- nen. Wir bedienen eine vielfältige Klientel: Es gibt Experten und Spezialisten, aber auch Geschäftsführer aus Vertrieb, Marketing und Finanzen, aber auch Abteilungs- und Bereichsleiter. Sie kommen aus größeren Unternehmen, aber sowie auch aus kleinen Firmen. Wir sehen Menschen, die bereits lange agil arbeiten, und solche, die sich in sehr klassisch-hierarchischen Strukturen bewegen. Durch diese starke Unterschied- lichkeit besitze ich sicher kein vollständiges, aber doch ein recht rundes und buntes Bild der unterschiedlichen Verständnisse von Führung sowie praktischer Schwierigkeiten und Herausforderungen. Viele meiner Kunden haben mit den Herausforderungen einer sich immer schneller drehenden Arbeitswelt und veränderter Marktbedingungen zu tun. Das Thema digitale Transformation ist für sie zentral, direkt oder indirekt. Nicht wenige fühlen sich über- fordert, weil sie meinen, als Führungskraft alles wissen zu müssen. Wie entlastend wäre es für sie zu wissen, dass Führung nicht mit Allwissen verbunden sein muss, sondern im agilen Kontext einen ganz anderen Fokus haben kann. Die Führungskraft muss nicht der größte Know-how-Träger sein, sondern darf sich darum kümmern, das Know-how der Mitarbeiter freizusetzen und für die Realisierung neuer Ideen zu kanalisieren. Gerade in den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass sehr viele Führungskräfte nicht nur die Digitalisierung, sondern generell die Komplexität überfordert. Sie sind es gewohnt, Entscheidungen zu treffen und eine Richtung vorzugeben – und merken mehr und mehr, wie schwer dies ihnen fällt, da sie vieles selbst nicht überblicken können. Dar- über zu sprechen, ist ein Tabu, zeigt es doch scheinbar Schwäche. Viele konservativ den- kende Führungskräfte könnten agile Ansätze erheblich entlasten. Es wäre ihnen damit erlaubt, auch einmal zu sagen oder sich zuzugestehen: „Das wissen andere besser.“ Sie können Dinge ausprobieren und sich Fehler erlauben. Sie würden insgesamt aber viel mehr erreichen können, Chancen entdecken und neue Möglichkeiten. X Vorwort Ich freue mich über Leserinnen und Leserinnen, die etwas verändern wollen, weil sie begriffen haben: Die Probleme von heute lassen sich nicht mit den Methoden von ges- tern lösen. Lassen Sie sich anregen von einem agilen Kulturwandel sowie kleinen und großen Maßnahmen aus der agilen Toolbox – von A wie Appreciative Inquiry über kon- sultativer Einzelentscheid bis V wie VUCA-Management. Das Buch beginnt mit einer strukturierten Einführung in das agile Denken, führt über die Praxis des Agilerwerdens hin zu konkreten Umsetzung von Maßnahmen. Es richtet sich an traditionelle Unternehmen, HR-Experten und Personalverantwortliche. Im letzten Teil erlauben zahlreiche Interviews mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen Einbli- cke in spezielle Themenfelder wie Führung, Unternehmenskultur, Diversität, Innovation und Wertewandel. Ich biete eine Anleitung für Führungskräfte und Personalentwick- ler, das eigene Unternehmen agiler zu machen. Ich ermutige zu kleinen Experimenten, die gerne der Anfang eines größeren Prozesses des Umdenkens sein dürfen. Sie erhal- ten praxis- und lebensnahe Hilfestellungen und bekommen über Interviews vertiefende Einblicke. Liebe Leserin, lieber Leser, natürlich spreche ich beide Geschlechter an, auch wenn ich aufgrund besserer Lesbarkeit nicht explizit zwischen der weiblichen und männlichen Form trenne. Viel Freude beim Lesen und neue Erkenntnisse wünscht Svenja Hofert www.svenja-hofert.de Im letzten Teil dieses Buchs finden Sie vertiefende Interviews. Vielen Dank an diese Experten, die ich alle persönlich sehr schätze! • Auticon über Vielfalt im Team und Stärken in der Zusammenarbeit • Dr. Thomas Binder über Persönlichkeitsentwicklung und agiles Führen • Prof. Dr. Gunter Dueck über Innovation und Agilität • Dr. Bernd Geropp über Führung in Zeiten der Veränderung • Stephan Grabmeier, Chief Innovation Evangelist bei Haufe Umantis, über Kulturwandel • Veronika Hucke über Diversity und Inklusion in der Zusammenarbeit • Susanne Kaiser, Chief Technical Office bei der Justsoftware AG, über Führung aus dem Hintergrund • Rainer Krumm über Agilität und Werte • Güven Manay über Motivation und agiles Projektmanagement • Die Ministry GmbH über die ständige Weiterentwicklung agiler Zusammenarbeit Inhaltsverzeichnis 1 Einführung in das agile Denken .................................... 1 1.1 Was ist agil und was Agilität? .................................. 2 1.1.1 Agilität und New Work ................................ 3 1.1.1.1 Agil ist sowohl als auch ....................... 4 1.1.2 Agilität – einfacher, als viele denken ...................... 5 1.2 Geschichte der Agilität ........................................ 6 1.3 Die soziale Seite der Agilität ................................... 8 1.4 Agile Werte, Prinzipien und Methoden ........................... 9 1.4.1 Agile Werte ......................................... 10 1.5 Agile Frameworks ........................................... 11 1.5.1 Agile Prinzipien ...................................... 12 1.6 Agile Methoden ............................................. 15 Literatur ......................................................... 17 2 Die veränderte Arbeitswelt ......................................... 19 2.1 Mehr Digitalisierung ......................................... 20 2.1.1 Digitalisierung von Führung ............................ 20 2.2 Mehr VUCA ................................................ 22 2.3 Mehr Können ............................................... 24 2.4 Mehr Vielfalt ............................................... 24 2.5 Mehr Führung .............................................. 26 2.6 Mehr Teamarbeit ............................................ 31 2.6.1 High Performance Teams ............................... 33 2.6.2 Innovation in Teams ................................... 35 2.6.3 Selbstorganisation .................................... 36 Literatur ......................................................... 38 3 Führung neu denken .............................................. 41 3.1 Führungskonzepte aus historischer Sicht .......................... 43 3.1.1 Great-Man- und Eigenschaftstheorien ..................... 44 3.1.2 Von den Eigenschaften zum Verhalten ..................... 45 XI

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.