Marko Kovic Agenda-Setting zwischen Parlament und Medien Normative Herleitung und empirische Untersuchung am Beispiel der Schweiz Agenda-Setting zwischen Parlament und Medien Marko Kovic Agenda-Setting zwischen Parlament und Medien Normative Herleitung und empirische Untersuchung am Beispiel der Schweiz Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Heinz Bonfadelli Marko Kovic Zürich, Schweiz Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Herbstsemester 2015 auf Antrag der Promotionskommission, beste- hend aus Prof. Dr. Heinz Bonfadelli (hauptverantwortliche Betreuungsperson) und Prof. Dr. Werner A. Meier, als Dissertation angenommen. ISBN 978-3-658-15897-2 ISBN 978-3-658-15898-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-15898-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en) 2017. Dieses Buch ist eine Open-Access-Publikation. Open Access Dieses Buch wird unter der Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/deed. de) veröffentlicht, welche für nicht kommerzielle Zwecke die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Etwaige Abbildungen oder sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende oder der Quellreferenz nichts anderes ergibt. Sofern solches Drittmaterial nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht, ist eine Vervielfältigung, Bearbeitung oder öffentliche Wiedergabe nur mit vorheriger Zustimmung des betreffenden Rechteinhabers oder auf der Grundlage einschlägiger gesetzlicher Erlaubnisvorschriften zulässig. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede kommerzielle Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany MeinenEltern Geleitwort DievorliegendeDissertationvonMarkoKovicentstandimRahmendesSinergia-Projekts «MedienkriseundMedienwandel»desSchweizerischenNationalfondszurFörderungderwis- senschaftlichenForschungSNFsowiedesintegriertenDoktorandenprogramms,geleitetvon Prof.Dr.HeinzBonfadelliundProf.Dr.WernerA.MeiervomIPMZ–InstitutfürPublizistik- wissenschaftundMedienforschungderUniversitätZürich.VordemHintergrundderschon längerandauerndenFinanzierungskrisevorallemderZeitungenimGefolgederVerbreitung desInternets,sahensichdieVerlagenichtnurinderSchweizgezwungen,sichzumeinen redaktionellstärkerimInternetzuengagieren,undzumanderenzwecksEinsparungvon KostenimjournalistischenBereichabzubauen,etwadurchdieEinführungvonsog.integrierten Newsrooms.IndiesemKontextstellensichverschiedensteFragen,nichtzuletztnachden KonsequenzenfürdiejournalistischenLeistungenderMedien. DieDissertationvonMarkoKovicbefasstsichmitderfürdieDemokratiespeziellwichtigen FragederParlamentsberichterstattung.ImZentrumderArbeitstehendiebeidenFragen:1) ÜberwelcheThemenbzw.GeschäftedesSchweizerischenParlamentsberichtendieMedien undinwelchemAusmass?2)Darüberhinauswurdeuntersucht,inwieferndieMedienbericht- erstattungselbstwiederumdasHandelnderParlamentarierbeeinflusst.DieseFragensind insoferngesellschaftlichunddemokratietheoretischrelevant,alspolitischinformierteBürger dieVoraussetzungfürdasFunktionierenderDemokratiesind. EmpirischumgesetztwurdendiebeidenforschungsleitendenFragestellungenmittelseiner standardisiertenInhaltsanalysesowohlderVorgängeimParlamentalsauchderdaraufbezo- genenMedienberichterstattung.DieAuswertungderinhaltsanalytischenDatenwurdenim SinneeinerTriangulationergänztdurchachtzehnLeitfadengesprächemitParlamentariern undzusätzlichenachtInterviewsmitMedienschaffenden.Dabeistelltsichnichtzuletztdie Frage,wiediesog.Medien-LogikdieParlamentsberichterstattungbeeinflusst,aberauch,ob ParlamentarierselberihrHandelnverstärktsichanderMedien-Logikundwenigerander Politik-Logikorientieren. DievielfältigenundinteressantenBefundeweisenaufkomplexewechselseitigeZusammen- hängehin,wobeinichtzuletztderjeweiligethematischeKontextbzw.derkonkretepolitische SachverhaltentscheidendsowohlfürdieBerichterstattungderMedienalsauchbeispielsweise fürdieVorstössederParlamentarierundihrVerhaltenindenFragestundenseindürften. Prof.Dr.HeinzBonfadelli Danksagung GanzherzlichdankeichmeinenbeidenBetreuern,Prof.Dr.HeinzBonfadelliundProf.Dr. WernerA.Meier.SiehabendenbemerkenswertenSpagatgemeistert,michinturbulenteren, wennnichtgarkrisenartigen,Arbeitsphasenzuunterstützen,mirgleichzeitigaberauchgrossen kreativenForschungsfreiraumzuermöglichen.EinsolchesVertrauenistnichtselbstverständ- lich. ZugrossemDankbinichauchDr.MartinaLeonarzverpflichtet;unteranderem,abernicht nur,weilsiemiralsoperativeLeiterindesSinergia-Doktoratsprogrammesausmancheiner selbstverschuldetenorganisatorischenBredouillegeholfenhat.Auchmeinenstudentischen MitarbeitendenSereinaCaduff,MirjamHausherr,AleksandraHiltmann,NilsWeberundCle- mensSchroedergebührtgrosserDank.OhneihreintensiveMithilfebeiderDatenerhebung und-aufbereitungwäredievorliegendeArbeitnichtmöglichgewesen. Inhaltsverzeichnis Geleitwort 7 Danksagung 9 Tabellenverzeichnis 15 Abbildungsverzeichnis 17 1 Einleitung 19 1.1 AufbauderArbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2 Entdeckungszusammenhang 25 2.1 Medien,ÖffentlichkeitunddasParlament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.1.1 ZurNotwendigkeitdesEntdeckungszusammenhanges . . . . . . . . . 25 2.1.2 DerSinnmassenmedialerÖffentlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.1.3 ZweckrationalesHandelnundPräferenzen . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.1.4 DiekommunikativeLegitimitätdesParlamentes. . . . . . . . . . . . . 35 2.2 ProblemaufrissundForschungsfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 2.2.1 Medienwandel,MedienkriseunddasParlament . . . . . . . . . . . . . 41 2.2.2 DieSchnittmengenderPolitiklogikenundderMedienlogiken . . . . . 44 2.2.3 Forschungsfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 2.3 Forschungsstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 2.3.1 PräferenzenderParlamentarierinnenundParlamentarier. . . . . . . . 55 2.3.2 PräferenzenderMedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2.3.3 WandelderPräferenzenvonParlamentundMedien. . . . . . . . . . . 63 2.3.4 FazitundBeitragdervorliegendenArbeit . . . . . . . . . . . . . . . . 66 3 TheoretischeEinbettung 69 3.1 AgendaSetting. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 3.1.1 AgendaSettingunddiePolitikagenda. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 3.1.2 Theorieoderproto-theoretischesFramework? . . . . . . . . . . . . . . 72 3.2 Medialisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 3.2.1 MedialisierungoderMedialisiertheit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 3.2.2 MedialisierungundparlamentarischesHandeln . . . . . . . . . . . . . 81 3.3 RationalChoice-Institutionalismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 12 Inhaltsverzeichnis 3.3.1 DieTheorienutzenmaxierenderAkteure:RationalChoice . . . . . . . 83 3.3.2 «Institutionsmatter»:RationalChoice-Institutionalismus . . . . . . . 86 3.3.3 RationalChoice-InstitutionalismusundparlamentarischesHandeln . . 87 3.4 TheoriesyntheseundHypothesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 4 ForschungsdesignundMethoden 95 4.1 Forschungsdesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 4.2 Datenerhebung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 4.2.1 Inhaltsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 4.2.2 Leitfadeninterviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 4.3 Datenauswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 4.3.1 AuswertungderInhaltsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 4.3.2 AuswertungderInterviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 4.3.3 ZusammenführenderErgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 4.4 SchwächendesDesignsundderMethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 5 ErgebnisseundDiskussion 119 5.1 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 5.1.1 H1undH2:MedieneinflussaufAbstimmungsverhalten . . . . . . . . . 120 5.1.2 H3,H4undH5:MedieneinflussaufVorstösseundFragestunden . . . . 128 5.1.3 H6:PolitiklogikenundMedienlogikenimParlament . . . . . . . . . . 137 5.1.4 H7:ZielemedialisiertenHandelnsimParlament . . . . . . . . . . . . . 139 5.1.5 H8undH9:PolitiklogikenundMedienlogikenindenMedien . . . . . 149 5.1.6 ZusammenführungderErgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 5.2 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 5.2.1 Forschungsfrage1:PräferenzenimParlament . . . . . . . . . . . . . . 162 5.2.2 Forschungsfrage2:PräferenzenindenMedien. . . . . . . . . . . . . . 163 5.2.3 Forschungsfrage3:Wandel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 6 Schlussbetrachtungen 171 6.1 ZusammenfassungderErgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 6.2 NormativeEinschätzungderErgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 6.2.1 DiepraktischeRelevanzdesNormativen . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 6.3 WeiterführendeForschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 6.3.1 WessenAgent?PräferenzenundLobbying . . . . . . . . . . . . . . . . 184 Inhaltsverzeichnis 13 6.4 PraxisrelevanzderErgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 6.4.1 Analyseschritt1:IdentifikationderbetroffenenStakeholder . . . . . . 191 6.4.2 Analyseschritt2:ErkenntnissefürdiebetroffenenStakeholder. . . . . 192 6.4.3 Analyseschritt3:AusformulierenderHandlungsempfehlungen . . . . 194 6.4.4 Umsetzungsschritt:Implementierung,MonitoringundEvaluation . . . 198 7 Literatur 201 A Anhang 229