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Adorno-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung PDF

716 Pages·2019·10.635 MB·German
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Richard Klein / Johann Kreuzer / Stefan Müller-Doohm (Hg.) Adorno Handbuch Leben – Werk – Wirkung 2. Auflage Richard Klein / Johann Kreuzer / Stefan Müller-Doohm (Hg.) Adorno-Handbuch Leben – Werk – Wirkung 2., erweiterte und aktualisierte Auflage J. B. Metzler Verlag Die Herausgeber Richard Klein, freier Autor, Herausgeber von Musik & Ästhetik, Honorarprofessor an der Hochschule für Musik Freiburg. Johann Kreuzer, Professor für Geschichte der Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Leiter der dortigen Adorno–Forschungsstelle. Stefan Müller-Doohm, Professor em. für Soziologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Gründer der dortigen Adorno-Forschungsstelle. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. J. B. Metzler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature ISBN 978-3-476-02626-2 www.metzlerverlag.de ISBN 978-3-476-05458-6 (eBook) [email protected] Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist Einbandgestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb (Foto: © Fotografin/Fotograf unbekannt. der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist Theodor W. Adorno Archiv, Signatur Fo 72.) ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über- J. B. Metzler, Berlin setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung © Springer-Verlag GmbH Deutschland, und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ein Teil von Springer Nature, 2019 Inhalt Vorwort zur zweiten Auflage VIII 12 Modellfall der Philosophie der Musik: Beet- Vorwort zur ersten Auflage X hoven 103 Siglenverzeichnis und Schriftenübersicht XIII Hans-Joachim Hinrichsen 13 S oziale vs. musikalische Kritik: Der Fall Wagner 113 Richard Klein I Leben 14 W ahlverwandtschaft: Gustav Mahler 127 Peter Uehling 1 Versuch eines Porträts 3 15 S chönberg und die Folgen 136 Stefan Müller-Doohm Ludwig Holtmeier / Cosima Linke 2 I m Exil 12 16 W ebern und Berg 156 Sven Kramer Nikolaus Urbanek 3 T raumprotokolle 19 17 K ritik der seriellen Musik 162 Stefan Müller-Doohm Cosima Linke 18 N eoklassizismus als andere Moderne: Strawinsky und Ravel 170 II W ahlverwandtschaften Gustav Falke 19 I nterpretation, Reproduktion 176 4 Der erste Mentor: Siegfried Kracauer 25 Reinhard Kapp Stefan Müller-Doohm / Wolfgang Schopf 20 M usikpädagogik nach 1945 187 5 Die Transformation Kants: »Mein alter Lehrer Jürgen Vogt Hans Cornelius« 30 21 J azz als Interferenz 194 Ulrich Müller Georg Mohr 6 Tod und Utopie: Ernst Bloch, Georg Lukács 36 22 F ilmmusik 202 Hans-Ernst Schiller Felix Diergarten 7 »Widerstand gegen die Gewalt des Bestehenden«: 23 M usik und Sprache 206 Max Horkheimer 46 Susanne Kogler Gunzelin Schmid Noerr IV L iteratur und Sprache III M usik 24 G oethe: Dialektik des Klassizismus 217 8 D er Fortschritt des Materials 59 Thomas Zabka Gunnar Hindrichs 25 H ölderlin: Parataxis 225 9 Die Zeit, das ausgesparte Zentrum 71 Johann Kreuzer Richard Klein 26 L yrik und Gesellschaft 235 10 D ie philosophische Kritik der musikalischen Sven Kramer Werke 85 27 A dorno als Leser Heines 246 Guido Kreis Peter Uwe Hohendahl 11 E rinnerte Heimat: Schubert 97 28 Adorno zu Kafka und Proust 254 Hans-Joachim Hinrichsen Sonja Dierks VI Inhalt 29 Beckett als philosophische Erfahrung 265 48 Körper 437 Wolfram Ette Christian Grüny 30 T homas Mann 269 49 A dorno und die Tiere 444 Hans Rudolf Vaget Arnd Hoffmann 50 A dorno und das Glück 454 Britta Scholze V G esellschaft 51 A dorno und die Sprache 463 Philip Hogh 31 Z eitdiagnose 275 52 M etakritik der Erkenntnistheorie: Husserl 472 Gunnar Hindrichs Petra Gehring 32 M ethode 283 53 L ebensphilosophie: Bergson 482 Jürgen Ritsert Gustav Falke 33 K ritische Theorie und empirische Sozial- 54 D ialektik oder Ontologie: Heidegger 487 forschung – ein Spannungsverhältnis 292 Tilo Wesche Wolfgang Bonß 55 N egative Moralphilosophie 496 34 A mbivalenzen der Kulturindustrie 307 Gerhard Schweppenhäuser Angela Keppler 56 D as Gespräch mit Benjamin 505 35 R adio Theory 316 Johann Kreuzer Larson Powell 57 Ä sthetische Theorie 521 36 Ö ffentliche Gespräche. Mit einer Ruth Sonderegger Chronologie 321 58 E ssay und System 534 Michael Schwarz Ruth Sonderegger 37 » Ende des Individuums« 332 59 M etaphysik und Metaphysikkritik 537 Markus Schroer Georg W. Bertram 38 D ie Wunde Freud 338 Christian Schneider 39 T hesen zum Antisemitismus 351 VII W irkung Micha Brumlik 40 T heologie und Messianismus 361 60 D eutschland I: Der exemplarische Intellektuelle Micha Brumlik der Bundesrepublik 549 Christian Schneider 61 D eutschland II: Philosophische plus politische VI P hilosophie Resonanz 554 Richard Klein 41 N egative Dialektik: Kritik an Hegel 377 62 Deutschland III: Die Spur der Musikphi- Tilo Wesche losophie 569 42 » Großartige Zweideutigkeit«: Kant 386 Richard Klein Josef Früchtl 63 F rankreich 576 43 I ntermittenz und ästhetische Konstruktion: Frank Müller Kierkegaard 392 64 G roßbritannien 581 Lore Hühn / Philipp Schwab Christian Skirke 44 A ntidialektik und Nichtidentität: 65 I talien 586 Nietzsche 402 Marina Calloni Adrián Navigante 66 S panien 592 45 D ialektik der Aufklärung 411 José A. Zamora Andreas Hetzel 67 U SA 597 46 M aterialismus: Kritische Theorie nach Larson Powell Marx 419 68 B rasilien 602 Ulrich Ruschig Rodrigo Duarte 47 M aterialistische Erkenntniskritik 430 Stefan Breuer Inhalt VII Anhang Internationale Adorno-Bibliographie 619 Autorinnen und Autoren 690 Zeittafel 607 Personenregister 693 Kompositionen 613 Sachregister 701 Vorlesungen und Seminare 615 Vorwort zur zweiten Auflage Mit der Rezeption Theodor W. Adornos hat sich in nicht gab und der für eine wahrhaft belastende Auf- letzter Zeit mehr getan, als wir uns während der Pla- gabenstellung stand: »nach Auschwitz« denken und nung zu diesem Handbuch vorstellen konnten. In be- die zerstörte (deutsche) Tradition retten, das Unaus- merkenswerter Differenz zu anderen Vertretern der denkbare der Shoah erinnern und doch die Kultur der Kritischen Theorie wie Max Horkheimer oder Her- großen Musik und Literatur wie Philosophie nicht bert Marcuse hat sich Adorno nach seinem Centenari- preisgeben, die Liebe zu Beethoven, Hegel, Nietzsche um zunehmend zu einem Klassiker gewandelt, an und Wagner durch alles kritische Fegefeuer hindurch dem man nicht vorbei kommt, wie immer man diese festhalten – im Angesicht der Geschichte, die sie ent- Philosophie verstehen und bewerten mag. stellt, missbraucht und schuldig gesprochen hat. Dass Adorno zum Klassiker mutiert ist, tun nun Diese aporetische Grundsituation verurteilt jeden aber gerade engagierte Anhänger von ihm als »aka- Versuch zum Scheitern, Adornos Denken einfach demisches Theater« ab, das den Intentionen seines diesseits der Universität zu etablieren. Der Schulbe- Denkens ihren subversiven Stachel ziehen soll. Das ist griff der Philosophie ist nicht ihr Weltbegriff – aber nicht aus der Luft gegriffen. Zur Entpolitisierung kriti- eine Auseinandersetzung mit Adorno, die ihren Na- schen Denkens kommt es immer dann, wenn sich re- men verdient, vollzieht sich als Kritik seiner philoso- flexive Prozesse gegenüber den Sachproblemen, die phischen Texte, nicht als anachronistische Imitation sie aufzuklären haben, falsch verselbständigen und der »68er«. Adornos Rezeption lebt gewiss auch von nur noch Diskurse von Kollegen für Kollegen über Praktiken, die fern der Alma Mater um politische Kollegen produzieren. Auf der anderen Seite zeugt es Freiheit kämpfen, etwa in einem Arbeitskreis in Tehe- von einer gewissen Verblendung, wenn Adorno-Fans ran, der mit den Mitteln der Dialektik der Aufklärung z. B. darauf beharren, nur mit der Warenanalyse von den islamischen Gottesstaat zu begreifen sucht. Viel- Marx im Gepäck lasse sich die negative Dialektik vor leicht ist das sogar ein Zeichen des Klassikers: dass er Idealismus und bürgerlicher Ideologie bewahren. Es an Stellen in der Welt auftaucht, wo ihn keiner erwar- ist richtig: Die Identifikation mit Adorno bildete sich tet. Gleichwohl sind solche politischen Zirkel Adorno seit je mehr durch politische Positionierung als über keinen Deut näher als Dissertationen in Frankfurt die Kritik seines philosophischen Werks. Dies ist ein oder Paris. Problem der Rezeption, das nicht selten in ein unter- Lange Zeit galten negative Dialektik und Kritische komplexes Verständnis von Philosophie und gesell- Theorie als zwei Namen derselben Sache. Das hat sich schaftlicher Veränderung abgleitet. Aber das Klassi- geändert. Es gibt auf der einen Seite die Überzeugung, sche ist nicht der Muff von tausend Jahren, kein zeitlo- dass Adornos Philosophie zwar von gesellschaftstheo- ses Loblied auf einen Status quo, sondern die Idee ei- retischen Motiven lebt, aber weder selbst eine Gesell- ner Philosophie, welche mehr ist als der Ausdruck schaftstheorie ist noch eine solche ersetzen kann. Auf einer aktuellen Lage. der anderen Seite finden sich Autoren, die gezielt dia- Adorno war kein staatstragender Intellektueller, lektisch arbeiten und das gerade um der Sozialwissen- man kann sich ihn schwer als Redner im Bundestag schaft willen und in deren Rahmen. Beide Tendenzen oder auf Evangelischen Kirchentagen vorstellen. entwickeln in Auseinandersetzung mit Adorno Mo- Ebenso wenig taugte er freilich zum Staatsfeind auf delle, in denen Dialektik methodische Operationen dem Lehrstuhl, den damals nicht wenige – und dies strukturiert wie reale Verhältnisse beschreibt bzw. aus entgegengesetzten Gründen – in ihm sehen woll- deutet. Die dritte Möglichkeit, an Adorno anzuschlie- ten. Politisch besetzte Adorno in der Bundesrepublik ßen, ist das, was man gegen seinen eigenen Sprach- einen Ort, den es außerhalb der Kritischen Theorie gebrauch kritische Hermeneutik nennen könnte. Sie Vorwort zur zweiten Auflage IX verleiht nicht nur den Gegenständen ein neues, nie ge- Parataxis«, »Beckett als philosophische Erfahrung«, ahntes Gewicht gegenüber traditioneller Theorierefle- »Deutschland II/III« – andere zum Teil. Das Literatur- xion, sondern ihr Thema ist in verschärfter Form »das verzeichnis wurde um ein gutes Drittel erweitert. Nichtidentische«, und das eben nicht nur als philoso- Dankesadressen sind keine Bagatellen. Der Dank phisches Moment, sondern im Zusammenspiel kon- geht an Martin Mettin für seine hilfreiche Unterstüt- kreter Werke mit wissenschaftlichen und sozialen zung bei der Aktualisierung des Literaturverzeichnis- Verfahren. Es sind die materialen Arbeiten vor allem ses. Victoria Paul und besonders Silke Wulf haben sich zur Musik, in denen Adorno offen gegen eigene dia- der anstrengenden Kärrnerarbeit der Registerherstel- lektische Prämissen ketzert. Am erfahrungsgesättig- lung (Personen, Sachen) gewidmet. Johanna Dombois ten Detail konkretisiert sich, was negative Dialektik war in redaktionellen Dingen jederzeit ansprechbar. meint. Hier vor allem bleiben bei Adorno Intentionen Martin Uhlenbrock fiel wie üblich die Rolle des Adler- Benjamins wirksam. auges zu, das noch dort zu lesen weiß, wo alle anderen »Erfahrungsgesättigtes Detail«: Das nötigt zu un- buchstabenblind interpolieren. Ein besonderer Dank terschiedlichen Zugängen zu Adorno und seinem gilt der »Hamburger Stiftung zur Förderung von Wis- Werk. Entsprechend ist diese zweite Auflage des senschaft und Kultur«. Sie hat es ermöglicht, dass Mi- Handbuchs denn auch durch die Unterschiedlichkeit chael Schwarz’ Beitrag zu Adorno als öffentlicher Ge- der Zugänge noch stärker geprägt als die erste. 15 The- sprächspartner aufgenommen werden konnte. Ferdi- men durchaus heterogener Art sind neu hinzugekom- nand Pöhlmann vom Metzler-Verlag betreute sorg- men: »Transformation Kants: ›Mein alter Lehrer Hans sam die komplizierten Registrierungsvorgänge, von Cornelius‹«, »Erinnerte Heimat: Schubert«, »Webern denen oben die Rede war. Sehr zu danken haben wir und Berg«, »Kritik der seriellen Musik«, »Jazz als In- Franziska Remeika, die als verantwortliche Lektorin terferenz«, »Adorno zu Kafka und Proust«, »Zeitdiag- von Anfang an mit von der Partie war. Sie hat den gan- nose«, »Öffentliche Gespräche – mit einer Chronolo- zen Prozess so kommunikativ wie heiter begleitet – gie«, »Materialistische Erkenntniskritik«, »Körper«, unbeschadet der Mühen der Tiefebene. »Adorno und die Tiere«, »Adorno und das Glück«, »Adorno und die Sprache«, »Lebensphilosophie: Freiburg und Oldenburg, im August 2018 Bergson«, »Frankreich«. Manche der alten Texte sind Richard Klein, Johann Kreuzer grundlegend überarbeitet: »Die Zeit, das ausgesparte und Stefan Müller-Doohm Zentrum«, »Schönberg und die Folgen«, »Hölderlin:

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