HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON JOACHIM HEINZLE UND KLAUS-DETLEF MÜLLER BAND 90 KARINA KELLERMANN Abschied vom historischen Volkslied< Studien zu Funktion, Ästhetik und Publizität der Gattung historisch-politische Ereignisdichtung MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 2000 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Kellermann, Karina: Abschied vom »historischen Volkslied«: Studien zu Funktion, Äs- thetik und Publizität der Gattung historisch-politische Ereignisdichtung / Karina Keller- mann. - Tübingen: Niemeyer, 2000 (Hermaea; N.F., Bd. 90) ISBN 3-484-15090-4 ISSN 0440-7164 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2000 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro- nischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz und Druck: Hubert & Co, Göttingen Buchbinder: Heinr. Koch, Tübingen Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 1996 vom Fachbe- reich Kommunikations- und Geschichtswissenschaften der Techni- schen Universität Berlin als Habilitationsschrift angenommen. Für den Druck wurden nurmehr punktuelle Korrekturen vorgenommen und jüngste Forschungen (bis Ende 1998) berücksichtigt. Danken möchte ich allen, die mich und mein Projekt gefördert ha- ben: zuerst und vornehmlich Joachim Bumke für fruchtbare Gesprä- che, vielfachen Rat und Zuspruch. Thomas Cramer, Peter Wapnewski und Ernst Pitz haben das Manuskript mit Interesse gelesen und mir fachliche Unterstützung gewährt, was ich dankbar erinnere. Joachim Heinzle schulde ich Dank für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe Hermaea, dem Niemeyer-Verlag für die sorgfältige Betreuung der Drucklegung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft für einen nam- haften Druckkostenzuschuß. Meine Freundinnen, Freunde und Eltern, die mich und meine Arbeit über Jahre hinweg begleitet haben, seien herzlich bedankt. Unersätt- lich in ihrer intellektuellen Neugier, unübertrefflich in ihrer Empathie und unermüdlich in ihrer mannigfachen Hilfestellung waren Corinna Laude, Renate Stauf, Bernhard Theobald und meine Schwester Nicola Kellermann. Berlin, im Oktober 1999 Karina Kellermann Es werden jetzt so schön plattierte Lügen verfertigt, daß sie von echten Nachrich- ten gar nicht zu unterscheiden sind. Man sei doch nachsichtlicher hierin und be- denke, daß große Lügen, die allgemeinen Glauben suchen oder finden, fiir die Zeitgeschichte nicht minder wichtig sind als wirklich geschehene Dinge, weil sie am deutlichsten aussprechen, was die öf- fentliche Meinung wünscht, hofft oder furchtet. Ludwig Börne (1818) Inhalt Α. Einleitung I. Gegenstand und Thesen ι II. Forschungsstand und Erkenntnisinteresse 7 B. Geschichte und Systematik der Gattung historisch-politische Ereignisdichtung I. Vorüberlegungen zur Gattungsdiskussion - Methode und Terminologie 35 II. Die Gattung historisch-politische Ereignisdichtung - Merkmale und Begriff 49 III. Die Materialbasis - Textsammlungen und Verzeichnis der historisch-politischen Ereignisdichtungen . . .. 65 IV. Affinitäten und Oppositionen zu anderen Gattungen 83 C. Exemplarische Analysen der historisch-politischen Ereignis- dichtungen um den Markgrafenkrieg (1449-53) I. Vorbemerkungen 105 1. Die historische Situation 105 2. Die Textgruppe in der Forschung 118 3. Editionslage und -prinzipien 122 II. Die Polemik des Bauernfeind gegen die Reichsstädte (>Eberhart von Vrbach jst ein mann<) 125 1. Uberlieferung 125 2. Textedition 126 3. Ubersetzung 126 4. Analyse 128 VII III. Klage und Anklage des Ulrich Wiest (>0 herre got, ich klag dirais mein laid<) ι. Uberlieferung 131 2. Textedition 133 3. Übersetzung 133 4. Analyse 137 IV. Maßlosigkeit und Häme in der anonymen Replik auf Wiests Lied (>/vbileus ist vß verchünt<) 1. Uberlieferung 142 2. Textedition 143 3. Übersetzung 143 4. Analyse 147 V. Adlige Agitation durch Verketzerung der Städter (>In gotes nomen vach ich an<) 1. Überlieferung 152 2. Textedition 153 3. Übersetzung 153 4. Analyse 161 VI. Der Nürnberger Sieg bei Pillenreuth, interpretiert als persönliche Niederlage des Markgrafen (>Man hat gesagt vndgesvngen<) 1. Überlieferung 164 2. Textedition 165 3. Übersetzung 165 4. Analyse 169 VII. Stolz und Schadenfreude eines Nürnbergers über den städtischen Sieg bei Pillenreuth (>Der marggraf macht, das ich von ihm mußsingen<) 1. Überlieferung 173 2. Textedition 174 3. Übersetzung 174 VIII. Die Schlacht bei Pillenreuth als mißglückter Fischzug des Markgrafen (>Dor wmb so woll wir singen vnd sagen<) 1. Überlieferung 177 2. Textedition 179 3. Übersetzung 179 4. Gemeinsame Analyse von VII und VIII 182 VIII IX. Nürnbergs militärische, wirtschaftliche und logistische Überlegenheit, kommentiert von Hans Rosenplüt (>Ie wesender und immer leber<) ι. Uberlieferung 186 2.. Textabdruck 188 3. Ubersetzung 188 4. Analyse 205 D. Annäherung an eine Funktionsgeschichte der Gattung I. Literaturbetrieb und Uberlieferungssituation 217 II. Wirkungsabsicht und Wirkungsmöglichkeit 267 E. Zum ästhetischen Profil historisch-politischer Ereignisdichtung I. Zwischen Fiktion und Wahrheit 285 II. Inszenierte Ereignisnähe 319 F. Öffentlichkeit und Gemeinschaft 333 Abkürzungsverzeichnis 365 Literaturverzeichnis 367 Register der Texte 403 Register der Personennamen 409 Register der Ortsnamen 415 IX