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AbiturSkript - Mathematik Hessen: Abi Hessen PDF

78 Pages·2014·4.886 MB·German
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r 1 Analysis 1 Eigenschaften von Funktionen 1.1 Nullstellen Die Schnittstelle einer Funktion mit der x-Achse wird als Nullstelle bezeichnet. Es gilt f(x0) = 0. Nullstellen ungerader Ordnung • Eine Funktion f(x) hat an der Stelle x eine Nullstelle ungerader 0 Ordnung, wenn der zugehörige Linearfaktor (x – x0) in der Linear- faktorzerlegung von f(x) eine ungerade Potenz (1, 3, 5, …) besitzt. • Der Graph G weist bei x einen Vorzeichenwechsel (VZW) auf. f 0 Nullstellen gerader Ordnung • Eine Funktion f(x) hat an der Stelle x eine Nullstelle gerader Ord- 0 nung, wenn der zugehörige Linearfaktor (x – x0) in der Linearfaktor- zerlegung von f(x) eine gerade Potenz (2, 4, 6, …) besitzt. • Der Graph G weist bei x keinen Vorzeichenwechsel (VZW) auf. f 0 f(x) = 1,5x – 1,5 = 1,5(x – 1) f(x) = (x – 1)2 einfache Nullstelle bei x = 1 doppelte Nullstelle bei x = 1 Nullstelle mit VZW; Nullstelle ohne VZW; G schneidet die x-Achse. G berührt die x-Achse. f f 2 r Analysis f(x) = x3 f(x) = (x + 1)4 dreifache Nullstelle bei x = 0 vierfache Nullstelle bei x = –1 Nullstelle mit VZW; Nullstelle ohne VZW; G verläuft durch die x-Achse. G berührt die x-Achse. f f Nullstellen mit Vielfachheiten der Funktionf(x)= x5(x+3)2(x−2): x=0: fünffache Nullstelle (VZW) 10 x=−3: doppelte Nullstelle (kein VZW) x=2: einfache Nullstelle (VZW) 1.2 Symmetrie (bezüglich des Koordinatensystems) Der Graph einer reellen Funktion ist (1) achsensymmetrisch (bezüglich der y-Achse), wenn gilt: f(−x) = f(x) für alle x∈Df (2) punktsymmetrisch (bezüglich des Ursprungs), wenn gilt: f(−x) = −f(x) für alle x∈Df (1) (2) Rechnerisch überprüft man eine Funktion auf Symmetrie, indem man (−x) statt x in den Funktionsterm einsetzt. 2 Funktionsklassen r 3 Symmetrieuntersuchung der Funktionf(x)=− 1 x2(x2−9): 10 f(−x)=− 1 (−x)2((−x)2−9)=− 1 x2(x2−9)=f(x) 10 10 ⇒ G ist achsensymmetrisch bezüglich der y-Achse. f 1.3 Grenzwert Allgemein unterscheidet man zwei Arten von Grenzwerten: • Verhalten im Unendlichen lim f(x) x→±∞ • Verhalten in der Nähe einer Definitionslücke, wenn man sich von links(x→x−) bzw. von rechts(x→x+) nähert 0 0 lim f(x) bzw. lim f(x); x ∉D 0 f x→x− x→x+ 0 0 Für das Rechnen mit Grenzwerten gelten die Grenzwertsätze: lim (f(x)±g(x))= lim f(x)± lim g(x) x→p x→p x→p lim (f(x)⋅g(x))= lim f(x)⋅ lim g(x) x→p x→p x→p ( ) lim 5⋅ 1 +1 = lim 5⋅ 1 + lim 1=5⋅ lim 1 +1=0+1=1 x→∞ x2 x→∞ x2 x→∞ x→∞x2 2 Funktionsklassen 2.1 Ganzrationale Funktion Unter einer ganzrationalen Funktion (oder Polynomfunktion) vom Grad n versteht man eine reelle Funktion der Form: f: x(cid:2)anxn+an−1xn−1+…+a1x+a0 mit n∈7, an, an−1,…, a1, a0∈0 und an≠0 Definitionsmenge:D =0 f 4 r Analysis Die Werte an, an−1,…, a1, a0 heißen Koeffizienten. Die Nullstellen einer ganzrationalen Funktion können der Linear- faktorzerlegung entnommen werden. f(x)=x3−2x2−x+2 =(x−2)(x2−1) =(x−2)(x+1)(x−1) ⇒ Nullstellen bei x = 2, x = –1 und x = 1 Spezialfälle Lineare Funktion:f(x)=mx+t Parabel:f(x)=ax2+bx+c (Grad 1) (Grad 2) Merkregel: Eine ganzrationale Funktion ist • achsensymmetrisch, wenn die x-Terme nur in geraden Potenzen im Funktionsterm vorkommen. • punktsymmetrisch, wenn die x-Terme nur in ungeraden Potenzen im Funktionsterm vorkommen und f(x) kein konstantes Glied enthält. Das Grenzwertverhalten ist festgelegt durch den Koeffizienten a und n den Grad der Funktion. an > 0: n gerade: lim f(x)=∞; lim f(x)=∞ x→∞ x→−∞ n ungerade: lim f(x)=∞; lim f(x)=−∞ x→∞ x→−∞ an < 0: n gerade: lim f(x)=−∞; lim f(x)=−∞ x→∞ x→−∞ n ungerade: lim f(x)=−∞; lim f(x)=∞ x→∞ x→−∞ 2 Funktionsklassen r 5 Bestimmen Sie das Grenzwertverhalten der Funktion f(x)=−3x4−2x. an = –3 < 0 n = 4 ⇒ n gerade lim (−3x4−2x)=−∞ x→±∞ 2.2 Wurzelfunktion Unter der n-ten Wurzelfunktion versteht man eine reelle Funktion der Form: f: x(cid:2) nx =x1n mit n∈7 Definitionsmenge:D =0+ f 0 Wertemenge:W =0+ f 0 Eigenschaften 1. Der Graph G verläuft für je- f des n im I. Quadranten und durch den Punkt P(1 | 1). 2. Einzige Nullstelle: x = 0 3. Je größer n, desto • flacher verläuft Gf für x > 1. • steiler nähert sich G dem Koordinatenursprung. f 2.3 Sinus- und Kosinusfunktion (trigonometrische Funktionen) Unter der allgemeinen Sinus- bzw. Kosinusfunktion versteht man eine Funktion der Form: f: x(cid:2)a⋅sin(bx+c)+d bzw. f: x(cid:2)a⋅cos(bx+c)+d mit a,b,c,d∈0 und a≠0, b≠0 Definitionsmenge:D =0 f Wertemenge:W =[−a+d;a+d] bzw. W =[a+d;−a+d] f f 6 r Analysis Bedeutung der Parameter (nur LK) a: bestimmt die Amplitude (A „maximaler Ausschlag nach oben bzw. unten um|a|“) b: bestimmt die Periode (A „eine Schwingung“), p= 2bπ c: Verschiebung längs der x-Achse (Phasenverschiebung) d: Verschiebung längs der y-Achse Grundfunktionen sin x und cos x W =[−1;1]; a=1; p=2π f Nullstellen Der Abstand zwischen zwei Nullstellen einer Sinus- bzw. Kosinus- funktion entspricht einer halben Periodenlänge und es gilt: sinx=0 ⇔ x=k⋅π; k∈9 (…,−2π, −π, 0, π, 2π,…) ( ) cosx=0 ⇔ x= π+k⋅π; k∈9 …,−3π, −π, π, 3π,… 2 2 2 2 2 2.4 Natürliche Exponentialfunktion • Die natürliche Exponentialfunktion lautetf(x)=ex. • Definitionsmenge: D =0 f Wertemenge: W =0+ (ex>0für alle x∈0) f • Die e-Funktion hat keine Nullstellen. • Wichtige Grenzwerte: lim ex=0+ x→−∞ lim ex=+∞ x→+∞ 0+ bedeutet, dass sich die Werte der Null nähern und positiv sind. 2 Funktionsklassen r 7 1. Bestimmen Sie die Nullstelle der Funktionf(x)=(x+1)⋅ex;x∈0. f(x)=0 ⇔ (x+1)⋅ex=0 ⇔ x+1=0 daex>0für alle x∈0 ⇔ x=−1 2. Gegeben ist die Funktionf(x)= ex mitD =0. 1+ex f Berechnen Sie den Funktionswert an der Stelle ln 2 und bestimmen Sie das Verhalten an den Rändern des Definitionsbereichs. f(ln2)= eln2 = 2 = 2 1+eln2 1+2 3 x→lim+∞f(x)=x→lim+∞ ex(1ex+ 1) =x→lim+∞1+11 =„1+10+“=1 ex ex lim f(x)= lim ex = 0+ “=0+ x→−∞ x→−∞ ex+1 „0++1 2.5 Natürliche Logarithmusfunktion (nur LK) • Die natürliche Logarithmus- funktion lautetf(x)=lnx. • Definitionsmenge: D =0+ f Wertemenge: W =0 f • Die ln-Funktion hat eine Null- stelle bei x = 1. • Wichtige Grenzwerte: lim lnx=−∞ x→0+ lim lnx=+∞ x→+∞ ( ) Bestimmen Sie das Verhalten vonf(x)=ln 1 an den Rändern des x−1 Definitionsbereichs. Die ln-Funktion ist nur für positive Argumente definiert: 1 >0 ⇔ x−1>0 ⇔ x>1 ⇒ D =]1;+∞[ x−1 f 8 r Analysis ( ) ( ) “ “ lim f(x)=„ln 1 =„ln 1 =„ln(+∞)“=+∞ x→1+ 1+−1 0+ ( ) ( ) lim f(x)=„ln 1 “=„ln 1 “=„ln(0+)“=−∞ x→+∞ +∞−1 +∞ 2.6 Exponentielles Wachstum und exponentieller Zerfall Exponentielle Wachstumsfunktion: N(x)=N ⋅ek⋅x 0 Exponentielle Zerfallsfunktion: N(x)=N ⋅e−k⋅x 0 Bedeutung der Parameter bzw. Werte: N0: Startwert für x = 0; N0 > 0 x: Zeit ab einem bestimmten Startpunkt; x ≥ 0 k: Wachstums- bzw. Zerfallskonstante; k > 0 N(x): Wert nach der Zeit x Eine Tomatenstaude hat zum Zeitpunkt des Auspflanzens eine Höhe von 8 cm. Nach 30 Tagen ist sie schon 14 cm hoch. Das Wachstum der Staude lässt sich in den ersten zwei Monaten nähe- rungsweise durch eine Exponentialfunktion mit einem Term der Form N(x)=N ⋅ek⋅x(x in Tagen, N(x) in Zentimetern) beschreiben. 0 Bestimmen Sie N und k. 0 Informationen aus dem Text: N(0)=8, N(30)=14 Berechnung von N : 0 N(0)=N ⋅ek⋅0=N ⇒ N =8 0 0 0 Berechnung von k: N(30)=8⋅ek⋅30 ⇒ 8⋅ek⋅30 =14 ⇔ ek⋅30 =14 ⏐ ln 8 ( ) ⇔ k⋅30=ln 14 8 ( ) ⇔ k= 1 ⋅ln 14 ≈0,0187 30 8 Die Wachstumsfunktion lautet: N(x)=8⋅e0,0187⋅x 3 Ableitung r 9 3 Ableitung 3.1 Die Ableitung Die Ableitung einer Funktion entspricht in jedem Punkt der Steigung der Tangente an den Graphen der Funktion und wird deshalb als Grenz- wert der Sekantensteigung bestimmt. Der Differenzenquotient f(x)−f(x0) gibt die Steigung einer Sekante x−x 0 durch den Punkt P(x0 | f(x0)) und einen weiteren Punkt des Graphen der Funktion f(x) an. Der Grenzwert des Differenzenquotienten bei Annäherung der beiden Punkte heißt Differenzialquotient und gibt die Steigung der Tangente im Punkt P an den Graphen von f(x) bzw. die Ableitung der Funktion an der Stelle x an: 0 f'(x )= lim f(x)−f(x0) (momentane Änderungsrate) 0 x→x x−x0 0 Eine Funktion f heißt ableitbar bzw. differenzierbar an der Stelle x , 0 wenn dieser Grenzwert existiert und nicht unendlich ist. Ableitungen der Grundfunktionen Es gilt die Potenzregel: f(x)=xr mit r∈0 ⇒ f'(x)=r⋅xr−1 Bestimmen Sie jeweils die Ableitung der Funktion. 1. f(x)=x4 f'(x)=4⋅x4−1=4⋅x3 2. g(x)= x =x12 g'(x)= 1⋅x12−1= 1⋅x−12= 1 2 2 2 x 3. h(x)= 1 =x−1 x h'(x)=(−1)⋅x−1−1=−x−2=− 1 x2 10 r Analysis Weitere Grundfunktionen: f(x)=c mit c∈0 ⇒ f'(x)=0 f(x)=sinx ⇒ f'(x)=cosx f(x)=cosx ⇒ f'(x)=−sinx f(x)=ex ⇒ f'(x)=ex f(x)=lnx ⇒ f'(x)= 1 (nurLK) x Ableitungsregeln Zum Ableiten komplexerer Funktionen benötigt man weitere Regeln. Faktorregel f(x)=a⋅u(x) mit a∈0 ⇒ f'(x)=a⋅u'(x) Summenregel f(x)=u(x)+v(x) ⇒ f'(x)=u'(x)+v'(x) Produktregel f(x)=u(x)⋅v(x) ⇒ f'(x)=u'(x)⋅v(x)+u(x)⋅v'(x) Quotientenregel (nur LK) f(x)= u(x) ⇒ f'(x)= u'(x)⋅v(x)−u(x)⋅v'(x) v(x) (v(x))2 Kettenregel f(x)=u(v(x)) ⇒ f'(x)=u'(v(x))⋅v'(x) Faktorregel f(x)=5⋅cosx f'(x)=5⋅(−sinx)=−5⋅sinx Summenregel f(x)=lnx+ x f'(x)= 1 + 1 x 2 x Produktregel f(x)=x⋅ex f'(x)=1⋅ex+x⋅ex=ex(1+x)

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