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3000 Jahre Analysis: Geschichte - Kulturen - Menschen PDF

733 Pages·2016·136.54 MB·German
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Thomas Sonar 3000 Jahre Analysis Geschichte – Kulturen – Menschen 2. Auflage Vom Zählstein zum Computer Herausgegeben von H.-W. Alten, K.-J. Förster, K.-H. Schlote, H. Wesemüller-Kock Institut für Mathematik und Angewandte Informatik Universität Hildesheim In der Reihe „Vom Zählstein zum Computer“ sind bisher erschienen: Die Geschichte des Prioritätenstreits zwischen Leibniz und Newton Sonar ISBN 978-3-662-48861-4 6000 Jahre Mathematik Band 1: Von den Anfängen bis Leibniz und Newton Wußing ISBN 978-3-642-31348-6 6000 Jahre Mathematik Band 2: Von Euler bis zur Gegenwart Wußing ISBN 978-3-642-31998-3 4000 Jahre Algebra Alten, Djafari Naini, Folkerts, Schlosser, Schlote, Wußing ISBN 978-3-642-38238-3 5000 Jahre Geometrie Scriba, Schreiber ISBN 978-3-642-02361-3 Überblick und Biographien, Hans Wußing et al. ISBN 978-3-88120-275-6 Vom Zählstein zum Computer – Altertum (Videofilm), H. Wesemüller-Kock und A. Gottwald Vom Zählstein zum Computer – Mittelalter (Videofilm), H. Wesemüller-Kock und A. Gottwald Thomas Sonar 3000 Jahre Analysis Geschichte – Kulturen – Menschen 2., korrigierte Auflage Thomas Sonar Institut Computational Mathematics Technische Universität Braunschweig Pockelstr. 14 38106 Braunschweig Deutschland Vom Zählstein zum Computer ISBN 978-3-662-48917-8 ISBN 978-3-662-48918-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-48918-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011, 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Planung: Dr. Annika Denkert Einbandgestaltung: deblik, Berlin; T. Sonar, Braunschweig und Kl-J. Förster, Hildesheim Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Berlin Heidelberg Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Meinen Lehrern Erwin Mues, Günter Mühlbach und Horst Tietz in Dankbarkeit gewidmet. „Ich glaube, König Gelon, daß dies der Menge der nicht mathematisch gebil- deten Menschen unglaublich erscheinen wird ...“ Archimedes[Archimedes1972,S.360] Thomas Sonar wurde 1958 in Sehnde bei Hannover geboren. Nach dem Ma- schinenbaustudiumanderFachhochschuleHannover wurdeerkurzzeitig La- boringenieur im Labor für Regelungstechnik der FH Hannover und gründe- te ein eigenes Ingenieurbüro. Dem Mathematikstudium an der Universität Hannover folgte von 1987 bis 1989 eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mit- arbeiter der DLR (damals DFVLR) in Braunschweig im Raumgleiterprojekt HERMES, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Wolfgang Wendland in Stuttgart. Nach Studien in Oxford am Compu- ting Laboratory promovierte Thomas Sonar 1991 im Fach Mathematik und arbeitetedanachbis1996alsHausmathematikeramInstitutfürTheoretische StrömungsmechanikderDLRinGöttingen,gabdortdenAnstoßzurEntwick- lungdesheutevielfacheingesetztenTAU-CodeszurnumerischenBerechnung kompressibler Strömungen und programmierte dessen erste Versionen. 1995 erfolgte die Habilitation für das Fach Mathematik an der TU (damals TH) Darmstadt. Von 1996 bis 1999 wirkte er an der Universität Hamburg im In- stitut für Angewandte Mathematik und seit 1999 an der TU Braunschweig als Abteilungsleiter der Arbeitsgruppe für partielle Differentialgleichungen. EinenRufandieUniversitätKaiserslauternunddiedamitverbundeneÜber- nahme einer Führungsposition im dortigen Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik lehnte er 2003 ab. Im selben Jahr gründete er an der TU Braunschweig das bis heute sehr aktive Mathematiklehrerfortbil- dungszentrum „Mathe-Lok“, in dem auch regelmäßige Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler stattfinden. Thomas Sonar entwickelte früh sein Interesse an der Geschichte der Mathe- matik, arbeitete insbesondere zur Geschichte der Navigation und der Loga- rithmen in England und begleitete die viel beachteten Braunschweiger Aus- stellungen zum Gauß-Jahr 2005 und zum Euler-Jahr 2007 wissenschaftlich. VIII Weitere mathematikhistorische Arbeiten sind Eulers Analysis, seiner Mecha- nikundStrömungsmechanik,derGeschichtemathematischerTafeln,William Gilberts’Magnettheorie,derGeschichtederBallistik,demMathematikerRi- chard Dedekind, sowie den Vorgängen um den Tod Gottfried Wilhelm Leib- niz’ gewidmet. Im Jahr 2001 erschien nach intensiven Studien im Merton College in Oxford sein Buch über die frühen mathematischen Arbeiten von Henry Briggs. Insgesamt hat Thomas Sonar etwa 150 Fachbeiträge und 14 Bücher – zum Teil mit Kollegen – publiziert, eine Vorlesung zur Mathema- tikgeschichte an der TU Braunschweig etabliert und viele Jahre lang dieses Fach im Rahmen eines Lehrauftrages an der Universität Hamburg vertreten. ZahlreicheVeröffentlichungenbeschäftigensichauchmitderVermittlungvon Mathematik und Mathematikgeschichte an ein breiteres Publikum und der Verbesserung des Mathematikunterrichtes an Gymnasien. ThomasSonaristMitgliedinderBraunschweigischenWissenschaftlichenGe- sellschaft und korrespondierendes Mitglied in der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Vorwort des Autors zur zweiten Auflage Die sehr positive Aufnahme dieses Buches und die mehr als freundlichen Rezensionen haben mich außerordentlich gefreut. Da sich das Buch – für ein Buch zur Mathematikgeschichte – sehr gut verkauft hat, wurde nun auf Wunsch des Verlages mindestens ein Nachdruck fällig. Wie bei einem Werk von beinahe 700 Seiten nicht anders zu erwarten, hatten sich aber in der Erstauflage Druckfehler, Satzfehler und auch sachliche Fehler eingeschlichen, so dass der Verlag zustimmte, nicht einfach nur nachzudrucken, sondern eine zweite, überarbeitete Auflage herauszugeben, die hiermit vorliegt. Ich danke allen meinen Leserinnen und Lesern, die mich auf Fehler hingewiesen ha- ben, die ich nun – hoffentlich ohne neue hinzugefügt zu haben – korrigiert habe. Der Hoffnung, das Werk sei nun fehlerfrei, bin ich allerdings nicht an- heimgefallen. Mein besonderer Dank geht an die Herren Prof. Dr. Rudolf Taschner aus Wien, Prof. Dr. Joachim Fischer aus München, Privatdozent Dr. Oliver Deiser aus München, Dr. Dr. h.c. Franz Lemmermeyer aus Jagst- zell und Herrn Prof. Dr. Heinz-Wilhelm-Alten aus Hildesheim, die besonders gründlich gelesen und mich mit Fehlerlisten versorgt haben. Herr Prof. Dr. KlausBarnerhatmichmitInformationenzuPierredeFermatversorgt,über den leider auch in der einschlägigen Fachliteratur einige fehlerhafte Anga- ben tradiert worden sind, die ich in gutem Glauben übernommen hatte. Der deutsche Wikipedia-Eintrag für Fermat stammt nun in großen Teilen von HerrnBarnerundenthältseineneuestenErkenntnisse.AusdieserQuelleha- be ich mich, was das Leben Fermats betrifft, bedient. Bis zum Erscheinen einer neuen Fermat-Biographie aus der Hand von Herrn Barner bleibt dieser Internet-EintragdiewichtigsteQuelle.FürseineHinweisedankeichihmherz- lich. Herrn Deiser habe ich herzlich für seine Kritik an dem Abschnitt über die Kontinuumhypothese zu danken. Er hat mir auch sehr geholfen, diesen Abschnitt in eine korrekte Form zu bringen. Größere Textunterschiede zur Erstauflage betreffen daher auch lediglich das Leben des Pierre de Fermat und die Kontinuumhypothese. Ich danke dem Springer-Verlag herzlich für sein Vertrauen. Besonders be- danken möchte ich mich bei der Projektgruppe Geschichte der Mathematik der Universität Hildesheim, insbesondere bei ihrem Leiter, meinem Freund Prof.Dr.Klaus-JürgenFörster,HeikoWesemüller-Kock,undDr.Karl-Heinz Schlote, sowie unserem Doyen Heinz-Wilhelm Alten, der die gesamte Buch- reihe vor langer Zeit ins Leben rief. Wie schon die Erstauflage ist nun auch dieüberarbeiteteNeuauflageunterderSchirmherrschaftdieserHerausgeber- gruppe entstanden. Lag die LATEX-nische Betreuung der Erstauflage noch in den kundigen Händen von Frau Sylvia Voß, hatte ich bei der Überarbeitung nundiegroßeFreude,mitdemhervorragendenJakobSchönbornzusammen- arbeiten zu dürfen, der mir buchstäblich Tag und Nacht auf meine Fragen fachkundig geantwortet und mich bei Problemen beraten hat. Zur gleichen Zeit hat er noch mein neues Buchprojekt über den Prioritätsstreit zwischen X Leibniz und Newton betreut und ganz „nebenbei“ hat er auch noch sein Stu- dium erfolgreich im Griff gehabt. Für seine Arbeit danke ich ihm herzlich. MeinerFamilieundinsbesonderemeinerFrauAnkegebührtdergrößteDank. Über die letzten Jahre haben sie meine „Schreibattacken“ an mehreren Bü- chern in Folge und deren Auswirkungen ertragen müssen, und haben ihr Schicksal mit viel Rücksichtnahme auf mich ertragen. Die Tatsache, dass ich nun in meiner zweiten Amtszeit als Dekan einer großen Fakultät tätig bin, hat es sicher für sie nicht einfacher gemacht. Möge nun auch diese Neuauflage das Interesse an der Analysis und ihrer Geschichte befeuern. Thomas Sonar Braunschweig, Mai 2016 Vorwort zur ersten Auflage „6000 Jahre Mathematik“, „5000 Jahre Geometrie“, „4000 Jahre Algebra“ – und nun liegen „3000 Jahre Analysis“ vor. Es ist folgerichtig, nach einer Kul- turgeschichte der Mathematik und nach der Geschichte von Geometrie und Algebra nun auch die Geschichte der Analysis für ein breiteres interessiertes Publikum zugänglich zu machen. Dabei wurde versucht, an dem überaus erfolgreichen Konzept der Vorgän- gerbände festzuhalten: Wissenschaftlich gesicherte Fakten in einer lesbaren Form, die Freude an der Zukunftswissenschaft Mathematik und ihrer histo- rischen Entwicklung vermitteln soll. Aber etwas ist doch anders. Während man die Kulturgeschichte der Mathematik weitgehend ohne mathematische Detailsspannenddarlegenkann,währenddieGeometriesichweitgehendaus derGeschichteihrerKonstruktioneninwunderbarenZeichnungenergibtund während sich die Geschichte der Algebra – jedenfalls noch bis ins 19. Jahr- hundert hinein – aus elementaren mathematischen Überlegungen entwickeln lässt,verlangtdieDisziplinderAnalysismehr.AnalysisistimKerndieWis- senschaftdesUnendlichen–undzwardesunendlichGroßenwiedesunendlich Kleinen.IhreWurzelnliegenschonindenFragmentenderVorsokratikerund deren Überlegungen zum „Kontinuum“ und der brennenden Frage, ob Zeit und Raum „kontinuierlich“ oder „atomar“ aufgebaut sind. Dünne Wurzelfä- den der Analysis reichen sogar zurück bis ins Reich der Pharaonen und der Babylonier, von denen die Griechen gelernt haben. Spätestens mit Archi- medes (ca. 287–212 v.Chr.) erreicht die Analysis jedoch eine Maturität, die nacheineraktivenTeilnahmedesLesersverlangt.MankannbeimbestenWil- len die Bedeutung der Archimedischen Analysis nicht verstehen, ohne einige Beispiele genau zu studieren und auch einmal mit Bleistift und Papier nach- zuvollziehen. Nach Archimedes wird dieses Wissen zwar wieder verschüttet, XI aber spätestens mit der Renaissance schreitet die Analysis wieder in Rie- senschritten fort und wieder fordert diese Wissenschaft den Leser! Um es poetisch auszudrücken: Die Analysis erweist sich als fordernde Geliebte und man muss sich ihr hingeben, wenn man sie verstehen will. Aber keine Angst! Diese Bemerkungen sollen nicht abschreckend wirken – im Gegenteil: Sie sollen die Spannung auf die Inhalte dieses Buches erhöhen. Man muss von Zeit zu Zeit mitdenken, aber dann erhält man als Belohnung tiefe und befriedigende Einsichten in eine der wichtigsten Teildisziplinen der Mathematik, ohne die die technische Revolution und die damit verbunde- ne Entwicklung unserer heutigen hochtechnisierten Welt undenkbar gewesen wäre. Es sind mehrere Bücher über die Geschichte der Analysis auf dem Markt und der Leser verdient daher ein paar Bemerkungen über die Position dieses Buches im Hinblick auf die anderen. Ich beanspruche nicht, neueste und bis- her unbekannte Forschungsergebnisse zu publizieren. Das vorliegende Buch unterscheidet sich dennoch von anderen ganz erheblich. Zum Einen kommt dasdaher,dassauchdengeschichtlichenEntwicklungenimUmfeldgenügend Raum eingeräumt wird, wie es sich für Bücher in dieser Reihe gehört. Des Weiteren habe ich einen Schwerpunkt auf die Vorsokratiker und das christli- che Mittelalter gelegt, in dem die Kontinuumsdiskussionen bestimmend wa- ren.SchließlichistdieKlammer,diealleindiesemBuchbehandeltenThemen umfasst, das „Unendliche“. Diese Klammer erlaubt es mir, im 20. Jahrhun- dertnichtvorderunglaublichenBreitederEntwicklung–Funktionalanalysis, Maßtheorie,Integrationstheorie,usw.–kapitulierenzumüssen,sondernviel- mehr mit der Nichtstandard-Analysis zu enden, in der wir unendlich kleine und große Größen finden, in der das Kontinuum im vorsokratischen Sinne wiederzuEhrenkommtundsomiteingroßerKreisgeschlossenwerdenkann, der Zenon von Elea mit Thomas Bradwardine, Isaac Newton, Gottfried Wil- helm Leibniz, Leonhard Euler, Karl Weierstraß, Augustin Louis Cauchy und schließlichmitAbrahamRobinsonundDetlefLaugwitzverbindet.Dieserver- bindenden Klammer ist es auch zu verdanken, dass ich die Entwicklung der Mengenlehre in die Geschichte der Analysis aufgenommen habe, was sicher nicht üblich ist. Aber unter dem Aspekt der Geschichte vom Umgang mit „Unendlich“ gehört die Mengenlehre einfach dazu. Dieses Buch wurde erst ermöglicht durch die Projektgruppe Geschichte der MathematikderUniversitätHildesheim,derichherzlichdankenmöchte.Be- sonderer Dank gebührt meinem Kollegen Heinz-Wilhelm Alten und meinem Freund und Kollegen Klaus-Jürgen Förster für ihr Vertrauen in mich. Ins- besondere Herrn Kollegen Alten habe ich und hat dieses Buch außerordent- lich viel zu verdanken. Er hat die Manuskripte in schneller Folge mit großer Sachkenntnis und scharfem Blick korrekturgelesen, kritische Anmerkungen gemachtundoftTextvorschlägeunterbreitet.HerrWesemüller-Kockhatsich in gewohnt professioneller Weise um die Gestaltung des Werkes gekümmert. Welche Arbeit damit verbunden ist, wenn man Bilder und Skizzen selbst an-

Description:
In dem Band werden Entstehung und Entwicklung der grundlegenden Begriffe der Analysis von der Antike bis heute ausführlich behandelt. Eingebettet sind diese Informationen in die Beschreibung historischer und kultureller Ereignisse, die Lebensläufe bedeutender Mathematiker und der von ihnen entwick
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