2. Fachtagung Projektmanagement Universität Augsburg 1. Oktober 2003 Cornelia Butz Gerti Papesch Gerhard Wilhelms 2. Fachtagung Projektmanagement Projektmanagement in Zeiten des Wandels 1. Oktober 2003 Butz,Cornelia;Papesch,Gerti;Wilhelms,Gerhard 2.FachtagungProjektmanagementUniversitätAugsburg Butz, Cornelia; Papesch, Gerti; Wilhelms, Gerhard – Universität Augs- burg,2003 ISBN3-00-012243-5 ISBN3-00-012243-5 1.Auflage2003 DasZWWübernimmtkeineGewährfürdieKorrektheitderimTagungsbandenthaltenenBeiträge.DieRechteliegenbeiden jeweiligenAutoren. DieWiedergabe vonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkberechtigtauchohne besondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Ge- setzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. PrintedinGermany ©Copyright2003byUniversitätAugsburg,ZWW Herausgeber:Butz,Cornelia;Papesch,Gerti,GerhardWilhelms Korrektorat:Butz,Cornelia,Papesch,Gerti,Tögel,Harald,Augsburg Druck:UniversitätAugsburg SatzundLayout:GerhardWilhelms,Augsburg Inhaltsverzeichnis 1 Zum Geleit CorneliaButz,Gerti Papesch,GerhardWilhelms 1 2 Methoden des Risikomanagements in Projekten HeinzSchelle 3 3 Erfolgreiches Multiprojektmanagement durch intelligenten Projektsupport ReinholdNowak 12 4 Zertifizierung von Projektleitern PeterMiez-Mangold 22 5 Vom Umgang mit Druck in belastenden Projektsituationen DanielaMayrshofer 27 6 Das Unplanbare bewältigen Fritz Böhle,PamelaMeil 36 7 Projektmanagement-Erfolgsfaktoren GerhardHab 47 8 Projektmanagement@Siemens HeinzOesterle 57 9 Cross-Company-Collaboration ReinhardWagner 61 10 Projektmanagement im Chemieanlagenbau RalfReschke 70 11 Ist der Mittelstand noch zu retten? JörgStarke 75 12 Veränderungsprojekte erfolgreich managen Wilfried Zaremba 90 13 Die 7 Todsünden im Projektgeschäft HelmutBodem,PeterZeidler 101 v 14 Systemisches Flussmanagement MarkusStrobel,MichaelBerger 106 15 Projektkulturen kultivieren HelmutStrohmeier 117 16 Projektmanagement lernen durch konstruktive Lernprojekte MichaelRehm 127 17 Kontakt- und Teameffizienz im Projektmanagement GeorgPfreimer 131 18 Der Projektleiter als Spielgestalter KlausPäßler,Christian Hoffmann 136 19 Auktion von Aufgaben im Projektmanagement MaikDorl,MartenHuisinga 142 20 A-Plan® 2002 für Windows BernhardReichl 149 21 Die Autoren 159 22 Die Aussteller 187 23 Portraits 191 CONSENSA 192 Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V., GPM 193 IGS 194 ZIEL-Verlag GmbH 195 vi 1 Zum Geleit CorneliaButz, GertiPapesch, GerhardWilhelms „Man darf den Wandel nicht einfach als etwas präsentieren, das ganz nett wäre. Er muss eine Überlebensfrage sein.“ David Swanson,amerikanischer Topmanager Vor zwei Jahren fand an der Universität Augsburg die erste Fachtagung für Projekt- managementunterdemTitel Dreh-undAngelpunktfürdenunternehmerischen Erfolg statt. Der rege Zuspruch dieser Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung von Projektmanagement im unternehmerischen Alltag. Zahlreiche Aufgaben, die untersichständigverändernden Bedingungen erfüllt werdensollen, lassensichnur durch äußerste Flexibilität bewältigen – die Methoden und Werkzeuge für diese Ar- beitsprozesse jenseits jeder Routine liefert das Projektmanagement. Wandel zeigt sich bei der Betrachtung dieser Disziplin auf unterschiedlichen Ebenen – grundsätz- lich stellt das Projektmanagement einen Pool an Instrumenten zur Verfügung, um sowohl Veränderungen des Unternehmens zu gestalten als auch den Erfolg auf äu- ßerst variablen Märkten zu gewährleisten. Die verwendeten Methoden sehen sich mit immer neuen Anforderungen konfrontiert und unterliegen damit selbst einem fortlaufenden Veränderungsprozess. Darüber hinaus müssen sich die Projektver- antwortlichen gerade bei längeren Projekten immer wieder bemühen, das einzelne Projekt neu auszurichten, wenn sich die Ausgangsbedingungen verändern. Dieses aktive Veränderungsmanagement bleibt allerdings nach der aktuellen Studie der Deutschen GesellschaftfürProjektmanagement GPMzurEffizienz vonProjekten in Unternehmen in fast der Hälfte der Langzeitprojekte auf der Strecke. Eine Auseinandersetzung mit den Kapazitäten und Potenzialen der Veränderung im Großen und Kleinen anzuregen, ist das Ziel der zweiten Fachtagung für Projekt- management. Dazu wurden einzelne Bereiche herausgegriffen, die Veränderungs- prozesse im Besonderen reflektieren: Skills, Change Management und Projektma- nagement in der Praxis. Der Tagungsband orientiert sich an der Grobstruktur der Tagung. Bei der Betrachtung aller möglichen Veränderungen seitens der Tools und Skills bleibt die für das Projekt wichtigste, zugleich unkalkulierbarste, aber auch span- nendste Größe stets die Selbe: der Mensch. In der Organisation war diese zweite Auflage der Tagung im Vergleich zur ers- ten Fachtagung selbst diversen Veränderungen unterworfen. Die erste Fachtagung führtenTeilnehmerinnen undTeilnehmerdesProjektmanagement-Zertifikatskurses 1 ausdemkontaktstudiummanagementunterAnwendung derneuerworbenen Me- thoden und Tools als Praxisbeispiel durch. Bei der Tagung im Herbst 2003 besteht das Tagungsteam aus drei Mitarbeitern des ZWW, die das Projekt Tagung mit we- sentlichwenigerBeteiligten, dafürabermitsehrkurzenKommunikationswegenbe- arbeitet haben. Ungewöhnlicherweise fungieren alle drei Mitarbeiter als Tagungs- leiter. Der vorliegende Tagungsband soll dazu dienen, für die Teilnehmer die Einzelveran- staltungen der Tagung darzustellen und über den Teilnehmerkreis hinaus möglichst viele Interessierte an den Ergebnissen und Impulsen der Veranstaltung teilhaben zu lassen. Das Tagungsteam 2 2 Methoden des Risikomanagements in Projekten Entwicklung – Stand – Trends HeinzSchelle Die Entwicklung in der Vergangenheit Die Anfänge des Risikomanagements in Projekten wurden in den 1960iger und 1970iger Jahren sehr stark vom militärischen Auftraggeber (Department of Defen- se = DoD) der USA geprägt. Im Mittelpunkt standen Methoden zur quantitativen Risikobewertung. Einige Schlagworte Analytic Hierarchy Process (AHP) PERT (stochastische Zeitplanung) GERT (stochastische Ablauf- und Zeitplanung) VERT (stochastische Zeit- und Kostenplanung) Entscheidungsbaumanalysen Monte-Carlo-Simulation CoCoMo (Constructive Cost Model) Alle diese Ansätze sind in der Praxis gescheitert oder niemals erprobt worden. Das DoD ist in der Zwischenzeit längst zu einfacheren Ansätzen zurückgekehrt. Eine Pioniertat des DoD war die Entwicklung des Leitfadens „Software Risk Aba- tement“ im Jahre 1988, der — grob gesprochen – als Werkzeug nur Checklisten verwendet. Die Gründe für das Scheitern der quantitativen Methoden: Die Anwendung der Methoden, insbesondere der stochastischen Netzplantech- niken, erfordert Informationen, die zumindest in frühen Projektphasen nicht vor- handen sind. Sie liefern einen Output, der für den Projektleiter bzw. den Auftraggeber von geringem Wert ist: „Der Erwartungswert der Projektdauer ist 36 Monate, das σ (Maß für das Risiko der Termineinhaltung; d.Aut.) ist 5 Monate.“ Die Anwendung ist außerordentlich aufwändig (z.B. paarweiser Vergleich bei AHP). 3 „EinManagerlebtliebermitungelöstenProblemenalsmitModellen,dieernicht versteht.“ (Little) Untersuchungen zeigen, dass viele Experten nicht bereit sind, Risiken mit sub- jektiven Wahrscheinlichkeiten zu bewerten. Derzeitiger Stand Es ist zu beklagen, dass neuere empirische Untersuchungen über die Verbreitung systematischen Projektrisikomanagements meines Wissens nicht vorliegen. Meinsubjektiver Eindruckausrund90Industrieseminaren zumThema „Projektma- nagement“indenletztenzehnJahren:IndenmeistenUnternehmen wirdallenfalls über Risikomanagement geredet, praktiziert wird es nicht. Im besten Fall werden Checklisten ohne Fach- oderHintergrundwissen ausgefüllt, um denController nicht zu verärgern. Einfache Methoden und Ansätze zur Identifizierung und Bewertung von Projektrisiken Die wenigen Firmen, die Risikomanagement wirklich praktizieren, verwenden sehr einfache Methoden und Ansätze zur Identifizierung und Bewertung von Projektrisi- ken. Checklisten (z.B. sehr früh Rahmenchecklisten des VDMA) Leitfäden, um Risiken bewusst zu machen (z.B. Siemens Business Services) Risikoworkshops (z.B. Konzept von Franke für Lurgi) Einfache Portfoliotechniken (z.B. BMW) Szenariotechniken Meine starke Vermutung ist, dass die laufende Überwachung von Risiken während der Projektdurchführung höchst selten praktiziert wird. Weiterentwicklung von Methoden: Parabel Ein Betrunkener sucht im Schein einer Straßenlaterne am Boden. Ein Polizist fragt ihn, wonach er suche. Antwort: „Nach meinem Haustürschlüssel.“ Der Polizist be- teiligt sicheinige Zeiterfolglos anderSuche. Dannfragter: „HabenSiedenSchlüs- sel wirklich hier verloren?“ Der Betrunkene: „Nein, den Schlüssel habe ich da drü- ben verloren.“ „Warum suchen Sie dann hier?“ „Weil es hier heller ist!“ 4
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