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100 unter 1 Milliarde: Gespräche mit Chinesen über Alltagsleben, Hoffnungen und Ängste PDF

491 Pages·1989·15.1 MB·German
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Liu Bingwen . Xiong Lei (Hrsg.) 100 unter 1 Milliarde Gespräche mit Chinesen Liu Bingwen· Xiong Lei (Hrsg.) 100 unter 1 Milliarde Gespräche mit Chinesen über AUtagsleben, Hoffnungen und Ängste Aus dem Chinesischen übersetzt von Li Liangjion und Renate Zantis Westdeutscher Verlag Copyright der Originalausgabe: © China Features P.O. Box 522, Beijing, China Übersetzt aus dem Chinesischen von Li Liangjian und Renate Zantis Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann. Alle Rechte vorbehalten. © 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1989 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, übersetzungen, Mikrover fIlmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt Satz: ITS Text und Satz GmbH, Herford ISBN 978-3-322-91587-0 ISBN 978-3-322-91586-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-91586-3 Inhalt Vorwort..................................................... 9 Anmerkung zur deutschen Ausgabe ............................ 11 Xue Wenshue, Pilotin der Luftwaffe .............................. 13 Liu Benren, Wohnungstausch-Vermittler....................... . . 18 Meng Maying, Textilarbeiterin .................... . . . . . . . . . . . . . . 24 Du ]iating, Vertragsarbeiter im Ausland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Zhang ]ianzhong, Latrinenreiniger .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Wu Fengqi, Bauer in Ostchina ................................... 39 Cao ]incheng, Bürgermeister ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Li Ronghua, Postbotin .......................................... 47 Wang Zhichang, Kader im Ruhestand ............................ 51 Zhuang Chunsheng, Polizist ..................................... 55 Wang Fugen, Rikschafahrer ................................... . . 60 Shen Yutang, Fotograf......... ........................... . .. . . 63 Qin Honghong, Vikarin ......................................... 68 He Xuewen, Schreiner .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Chen Kexiong, Kapitän auf dem Yangtse .......................... 74 Kadt Khan, Vom Hirten zum Kaufmann ..................... . . . . . 79 Hou Weiqiang, Grundschüler ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Zhou Qifa, Fabrikdirektor ...................................... 88 Lai Xiaomao, Blinder Arbeiter ................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Lin Muwang, Fischer .......................................... 96 Zhao Zhenmao, Restaurator ..................................... 99 Yang Laishun, Dichter .......................................... 103 Yuan Fang, Facharzt für Geburtshilfe ............................ 108 Yu Qin, Mannequin........................................... 115 Zhao Bingchen, Eisverkäufer .................................... 119 5 Zha Jianwu, Rechtsanwalt ...................................... 123 Zhou Jinfu, Daoistischer Priester ................................ 128 Zhang Zongjiang, Stahlkocher ................................... 133 Yang Liping, Tänzerin ......................................... 139 Xie Xialing, Vom Rotgardisten zum Dozenten für Philosophie. . . . .. 145 Ren Wenming, Fahrradreparateur ............................... 152 Zhang Weijing, Reporterin ...................................... 156 Zhao Guopei, Vom Bauern zum Buchhändler. . ... . .. .. . . .... . . . . .. 160 Cai Zenglian, Koch ............................................ 163 Zhang Baoqing, Busschaffnerin .................................. 167 Nan Zhigang, Goldschmied..................................... 171 Wu Baozhen, Imam............................................ 175 Gao Fenglian, Judokämpferin ................................... 180 Jiang Huizhen, Verkäuferin.. . . .... . . .... . . .... . . . . ........ . . . . . 186 Li Yaying, Leiterin eines Nachbarschaftskomitees ................. 190 ZhangYexiu,rIausmädchen .................................... 195 Zhang Jianying, Fremdenführerin ............................... 199 Ding Jian, Agronom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Zhang Honghua, Kellner ........................................ 209 Liu Nanqi, Sekretär im Außenhandelsministerium ................. 213 Wang Guangoing, Ein rIundertjähriger .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Chen Chongshan, Meinungsforscherin ............................ 226 Abel Emitti, Kebab-Verkäufer ................................... 232 Zheng Peiyou, Bergmann ....................................... 235 Wang Zhihua, Friseur .......................................... 238 Zhang Xueli, Peking-Opemdarsteller ............................ 243 Cui Jian, Rock-Star. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Zhou Genfeng, Prospektorin .................................... 253 Jin Kaicheng, Universitätsprofessor .............................. 258 Xiao Wenxin, Grundschullehrerin auf dem Land .................. 263 6 Cheng Ming, Universitäts-Student ............................... 267 Zhong Meihua, Mittelschuldirektor .............................. 271 Xie Zhansan, Seemann ......................................... 276 Chang Chengfa, Geologe ........................................ 281 Song Fusheng, Mode-Designer ................................. . 287 Du Shuying, Krankenschwester ................................. 292 Wang Lianying, Stewardeß ...................................... 299 Zhang ]ing, Kindergärtnerin ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 Yuan ]un, Berufsschülerin ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Liu Hong, Lehrer im Kinderpalast ....... ..................... ... 314 Deng ]ianrong, Kleinbauer....... ........ ....................... 319 Ren Zhong, Handelsvertreter ................................... 324 Tang ]ingen, Bäuerlicher Arbeiter ........... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328 Tang Yongqun, Fußpfleger...................................... 332 Chen Shaowen, Zugschaffner .................................... 338 Wang Yongfu, Freimarktaufseher ................................ 342 Ma Yanlong, Leichenkosmetiker .......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347 Yu Youfu, Perlenzüchter ............ . ........ . ........ ....... . . 352 Yuan Zhongyi, Archäologe ..................................... 357 Wang Zhiliang, Fernfahrer ..................................... . 363 Ren Shiyao, IlSonntagsingenieur" ................................ 368 Wen Qiang, Ex-Kuomintang-Offizier ............................. 372 Shi ]inzhao, Pharmazeut für traditionelle chinesische Arznei ........ 377 Sun ]icheng, Ingenieur auf einer Satellitenbasis ............. . . . . . . . 381 Yu Ronggen, Dorfvorsteher .............................. . . . . . . . 385 Xiao Bingyuan, Ex-Regierungsangestellter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389 Luo Guoxing, Kreisparteisekretär ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 Gaile, Tibetischer Dr. phil. ...................................... 398 Gao Zhikai, Dohnetscher ....................................... 404 Liang Zheng, Hundezüchter .................................... 411 7 Li Doufu, Privater Taxifahrer.. . . . .. .. . . .. .. . . .. . .. . .. . . . . .. . .. . 416 Zhang Jianping, Buchhalter ..................................... 421 Liu Pinyi, Uhnnacher ......................................... 426 Feng Chaoneng, Techniker in einer lV-Relaisstation. . . . . . . . . . . . . . . . 433 Wang Kuiyuan, Friedhofswärter ................................. 437 Jia Yuxiang, Fernsehreporter .................................... 442 Tian Ye, Public Relations-Expertin ............................... 446 Ma Zhixin, Häftling ....................................... . . . . 452 Wang Yao, Schülerreporterin ................................... 458 Deng Maohua, Gewerkschafterin ................................ 464 Zhang Dukuan, Gefängniswärter ........................... . . . . . 468 Liu Sujing, Bankdirektorin ..................................... 473 Xie Zhenwun, Kriegsversehrter .................................. 478 Zhu Yinzhen, Lehrerin für behinderte Kinder ..................... 483 Dao Shixun, Ex-Prinz der Dai-Nationalität ........................ 488 8 Vorwort Für mich bedeutet die Herausgabe dieses Buches die dankbarste Aufgabe meiner 34jährigen Tätigkeit als Journalist. Was die Unterschiedlichkeit der Interviewpartner betrifft, den Reichtum an Gedanken und Gefühlen, so gibt es, zumindest soweit meine Erinnerung reicht, keinen Bericht über das chi nesische Volk, weder von einem chinesischen noch von einem ausländi schen Autor, der diesem Buch gleichkäme. Das Buch enthält in Interviewform die Ansichten und Einsichten von 100 ganz normalen Chinesinnen und Chinesen. Es ist sicherlich nicht über trieben, wenn ich sage, daß diese hundert Leute jeden nur vorstellbaren Aspekt der chinesischen Gesellschaft repräsentieren. Sie kommen aus allen Lebensbereichen: ein Hundertjähriger und ein Grundschüler; ein alter Kämpe der Kommunistischen Partei Chinas und ein ehemaliger Kuomin tang-General, der in einem der größten Gefechte des Bürgerkriegs in Gefan genschaft geriet; der Bürgermeister einer im Aufstieg begriffenen mittleren Industriestadt und jemand, der die öffentlichen Bedürfnisanstalten sauber hält; ein Hochschulprofessor, eine Tänzerin und ein Eisverkäufer; ein neu zu Reichtum gekommener Unternehmer und ein Kebabverkäufer aus dem abgelegenen Xinjiang ... Kurz, es sind Menschen, denen man jederzeit in jeder Groß- oder Kleinstadt, in jedem Dorf überall in China begegnen könnte. Auffallend ist dabei vor allem, wie freimütig geredet wird. So erzählen ein Friseur aus Guangdong im Süden, der jetzt in Beijing arbeitet, und ein privater Taxifahrer aus Shanghai ganz offen, daß sie in erster Linie ans Geldverdienen denken. Ein Imam vertraut uns an, wie es ihm gelingt, die Harmonie zwischen seinen beiden Ehefrauen aufrecht zu erhalten. Ein ver sierter Porträtfotograf aus einem bekannten Shanghaier Fotostudio enthüllt erstmals seinen langgehegten Wunsch, wenigstens einmal vor dem Ruhe stand eine Aktaufnahme auf die Platte zu bannen. Und eine Pilotin gesteht, daß das einzige, was sie an ihrem Beruf bedaure, der Umstand sei, ihr herr liches Haar nicht lang tragen zu können. Fast jeder kommt auch auf heikle politische Themen zu sprechen. Sich dazu zu äußern bedeutete vor noch gar nicht so langer Zeit, nämlich während der Wirren der Kulturrevolution von 1966 bis 1976, daß man den Mut haben mußte, sogar sein Leben zu riskie ren. Heute berichten Hunderte von in Beijing akkreditierten Auslandskorre spondenten in ihren Medien mit Abertausenden von Wörtern über das Ta gesgeschehen in China. Die Nachrichtenagentur "Neues China" (Xinhua) 9 und Radio Beijing übennitteIn ihrerseits eine große Anzahl von Nachrich ten. Diese umfangreiche Berichterstattung wird noch ergänzt durch weitere Veröffentlichungen einer Fülle von Zeitungen und Magazinen. Ungeachtet dieser Informationsmenge aber möchte der ausländische Besucher etwas über den ganz normalen, den realen Alltag der Menschen in China erfah ren, ihre Freuden über Erfolge und ihre Besorgnis angesichts von Fehl-und Rückschlägen. Er möchte etwas über ihre Hoffnungen und Versäumnisse wissen, darüber, wie sie mit den Schattenseiten des Lebens fertig werden, worüber sie sich beklagen und wie sie sich zu den Veränderungen und Fortschritten äußern, die sich zu ihrem Besten ausgewirkt haben. Um den Erwartungen des Lesers gerecht zu werden, haben sich alle Autoren, die an diesem Buch beteiligt sind, große Mühe gegeben, ihren Gesprächspartner "auf den Zahn zu fühlen". Ich bin fest davon überzeugt, daß der beste Weg zum Kennenlernen eines Volkes darin besteht, seinen Menschen, und zwar den unterschied lichsten, beim ungeschminkten Erzählen zuzuhören. Um eine möglichst breite, repräsentative Auswahl der Gesprächspart ner zu gewährleisten, sind unsere Interviewer - die meisten arbeiten bei "China Features", aber es waren auch Studenten der Hochschule für Jour nalisten sowie einige Freischaffende darunter - kreuz und quer durchs Land gereist. Frau Xiong Lei, die eigentliche Architektin dieses Buches, stellt eine genaue Liste zusammen, welcher Art in bezug auf Beruf, Alter, soziale Schicht usw. die hundert Personen sein sollten. Seine Gesprächs partner aber hat sich dann jeder Interviewer nach eigener, eher zufälliger Wahl ausgesucht. Kein einziger Name war im vorhinein festgelegt. Durch diese Methode, so glauben wir, war jedem unserer Mitarbeiter der größt mögliche Freiraum bei der Interviewführung gegeben, um so sicherzustel len, daß das Stichprobenverfahren in der Tat einen getreuen Querschnitt der chinesischen Gesellschaft lieferte. Die Offenheit der Befragten, die den Wert des Buches ausmacht, ist ganz eindeutig auf die tiefgreifenden Veränderungen im Rahmen der Re form- und Öffnungspolitik zurückzuführen. Dennoch mußten unsere Mit arbeiter, um die Menschen zum unbefangenen Sprechen zu bewegen, zu erst deren Vertrauen gewinnen und dazu ihre eigene Aufrichtigkeit und politische Integrität in die Waagschale werfen. So kroch Wang Qinghua, einer unserer ältesten Mitarbeiter, anläßlich seines Interviews mit einem alten Bergmann kilometerweit durch niedrige, verwinkelte und feuchte Stollen, bis der verschlossene Mann bereit war, mit ihm über die ganze Härte seines Lebens zu reden. Und Zhou Fang, Student am Institut für Journalismus, mußte Unmengen von Kebabspießen verspeisen, um sich in Beijing mit einem Fleischspießbrater aus der Autonomen Region Xinjiang Uigur anzufreunden. 10 Mein aufrichtiger Dank gilt Prof. Hobert Duncan aus den Vereinigten Staaten, der uns beim Ausfeilen des größten Teils der englischen Überset zung, und zwar vom ersten Manuskript bis zur letzten Korrekturfahne, zur Seite stand, sowie Mr. Humphrey Keenlyside aus Großbritannien, der uns ebenfalls auf sprachlichem Gebiet und auch bei der Festlegung der Grund struktur des Buches geholfen hat. Außerdem möchte ich mich bei allen un seren ausländischen Freunden bedanken, die die Texte gelesen haben und uns unschätzbare Ermutigung zuteil werden ließen. Die beste Würdigung ihrer Unterstützung werden sie, so hoffe ich, dadurch erfahren, daß dieses Buch seinen ausländischen Lesern eine intime und konkrete Kenntnis der heute in China lebenden Menschen vermitteln wird. Beijing, im Sommer 1988 Liu Bingwen Anmerkung zur deutschen Ausgabe Die 100 Interviews in diesem Buch stammen aus der Zeit vor dem Rückfall Chinas in die Diktatur. In ihrer unbefangenen Offenheit und freimütigen Kritik bezeugen sie die Aufbruchstimmung von Menschen, die fest daran glauben, daß in China eine Zeit grundlegender Veränderungen und Refor men angebrochen ist. Das Gefühl, nun frei denken und reden zu können, verbindet sich mit der Hoffnung, durch eigene Initiative nicht zuletzt die privaten Lebensumstände zu verbessern. Aber auch die Unruhe der Bevöl kerung ist in den Gesprächen zu spüren. Immer wieder werden Probleme und Sorgen erwähnt, die manchen an der Beständigkeit des Aufbruchs zweifeln lassen. Und Mißtrauen gegen das System, dessen Glaubwürdigkeit erschüttert ist, paart sich mit Ungeduld über das Schneckentempo des Wandels vor allem der politischen Verhältnisse. In der Nacht vom 3. zum 4. Juni 1989 begann mit dem "Massaker auf dem Tiananmen-Platz" in Peking die gewaltsame Niederschlagung der De mokratiebewegung. Seitdem herrscht Friedhofsruhe in China. Die Inter views dieses Buches kämen heute wohl nicht mehr zustande, denn so zu reden ist gefährlich geworden. Aber darum sind diese Gespräche nicht we niger aktuell. Im Gegenteil: Sie dokumentieren, welche Gedanken, Wün sche und Ängste die Menschen in China nun wieder verschweigen müssen. 11

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