1 Allgemeines Allgemeine Hinweise S. 2 Präanalytik S. 3 Abkürzungen S. 17 Teil 1

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INHALTSVERZEICHNIS
Allgemeines

Allgemeine Hinweise S. 2
Präanalytik S. 3
Abkürzungen S. 17

Teil 1: Laboratoriumsmedizin/Mikrobiologie

1.1 Alphabetisches Gesamtverzeichnis S. 18
1.2 Funktionsteste S. 95
1.3 Tumormarker S. 212

Teil 2: Infektionserkrankungen

2.1 Alphabetisches Gesamtverzeichnis S. 228
2.2 Anzüchtung und Identifizierung S. 248
2.3 Direkter Erregernachweis S. 257

Teil 3: Indikationsbezogene Diagnostik S. 262

Teil 4: Hygiene-/Wasseruntersuchungen S. 287
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ALLGEMEINE HINWEISE
Aktualität mächtigt worden sind. Dies gilt auch für Befundab-
Ein Leistungsverzeichnis kann nur zum Drucktermin holer. Klinisch relevante Laborbefunde werden von
aktuell sein. Eine aktualisierte Form finden Sie auf uns spontan telefonisch oder per Fax/DFÜ vorab
unserer Homepage unrt www.labor-duesseldorf.de. durchgegeben. Eilige Befunde für die Vorabdurch-
gabe sollten auf der Anforderung gekennzeichnet
Transportdienst
werden. Eine Internet-Abfrage (Labor-App) kann
Das Labor verfügt über eine überregionale Trans-
eingerichtet werden
portlogistik, so dass fast alle Proben direkt abgeholt
werden können. Auf Wunsch können unsere Ein- Telefonverkehr
sender auch nachmittags angefahren werden. Unsere Telefonzentrale vermittelt den Anrufer. Rou-
Montags bis freitags, nach Absprache auch am tinebefundabfragen können vom jeweiligen Labor
Wochenende, erfolgt die tägliche Anfahrt für die Be- beantwortet werden. Missverständnisse sind nicht
fundzustellung und Abholung des Untersuchungs- immer vermeidbar. Alle komplexen medizinischen,
materials. Der Abholservice als auch die Versand- diagnostischen und sonstigen Fragen richten Sie
materialien sind für unsere Einsender kostenfrei. bitte am besten an die diensthabenden Ärzte.
Alternativ können Sie den Postversand nutzen. Wir Wenn wir kurzfristig nicht erreichbar sind, rufen wir
stellen Ihnen frankierte Versandtüten (Porto über- schnellstmöglich zurück.
nimmt Empfänger) und spezielle Versandhüllen für
Bearbeitung und Befundübermittlung
den sicheren Versand (nach Postvorschrift) zu Ver-
Sämtliche Materialien werden am gleichen Tag be-
fügung. Die Befundübermittlung erfolgt ebenfalls per
arbeitet, mikrobiologische Untersuchungsaufträge
Post oder vorab auch als Fax, Mail oder über DFÜ.
werden an allen Wochentagen verarbeitet. Ender-
Telefonische Befundabfrage gebnisse stehen in der Regel innerhalb von
Die ärztliche Schweigepflicht setzt Grenzen. Te- 24 Stunden bereit. Spezialuntersuchungen (z.B.
lefonische Befundauskünfte werden nicht an Patien- Molekularbiologie) werden im allgemeinen 1- bis 2-
ten erteilt, sofern wir nicht per Vereinbarung er- mal wöchentlich durchgeführt.
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ALLGEMEINE HINWEISE
Qualitätsmanagement zesse beginnen bereits mit der Entscheidung, eine
Die Analytik erfolgt nach den Richtlinien der Bun- Laboruntersuchung zu veranlassen, der Vorberei-
desärztekammer zur Qualitätssicherung in Medizini- tung des Patienten bezüglich Diät oder Medikation
schen Laboratorien (RiliBäk) und beinhaltet die in- bis zum Erkennen möglicher Einfluss- und Störgrö-
terne und externe Qualitätskontrolle. Den kontinu- ßen und deren Mitteilung an das Labor. Bei Beach-
ierlichen Prozess der Qualitätssteigerung in unse- tung dieser Faktoren vor der eigentlichen Analyse
rem Hause haben wir in den vergangenen Jahren können solche Fehlermöglichkeiten und unnötige
konsequent weitergeführt. Durch die externe Begut- Kontrollen vermieden werden. Präanalytische Feh-
achtung der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH ler sind häufigste Ursache für implausible Laborwer-
(DAkkS) ist unser Qualitätsmanagement anerkannt te. Das Labor muss daher den Einsendern ausrei-
worden und durch die Ausstellung einer Urkunde chende Auskunft über präanalytische Einzelheiten,
nach DIN EN ISO 15189 (Labor) und DIN EN die es zu beachten gilt, zur Verfügung stellen.
ISO/IEC 17025 (Trinkwasser) offiziell bestätigt. Laborergebnisse können durch verschiedene Fakto-
ren beeinflusst werden:
Messunsicherheit
Körperlage, Tageszeit, biologische Rhythmen
ZurBeurteilung der Messunsicherheit müssen mögli-
Schon die Änderung der Körperlage ins Liegen führt
che Quellen der Variabilität, insbesondere auch die
zu einer Verdünnung durch Verlagerung von Kör-
Probennahme, mit einbezogen werden. Im Rahmen
perwasser. Der Abnahmezeitpunkt ist wichtig bei
der Qualitätskontrolle wird die Berechnung der ana-
Parametern, die physiologischen Rhythmen unter-
lytischen Präzision und Richtigkeit für alle quanti-
liegen (z. B. Cortisol, Wachstumshormon) sowie bei
tativ bestimmten Parameter ständig aktualisiert.
Medikamenten (Peak- bzw. Talspiegel), wo der
Präanalytik Abnahmezeitpunkt unbedingt angegeben werden
Unter Präanalytik versteht man die Bedingungen muss. Bei Bestimmung von Medikamentenspiegeln
und Prozesse, die vor der Durchführung des eigent- sollten die Messungen im Talbereich vorgenommen
lichen Labortests von Bedeutung sind. Diese Pro- werden, d. h. vor der nächsten Einnahme.
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ALLGEMEINE HINWEISE
Geschlecht, genetische Disposition nes Diabeteserkrankten verwendete HbA1c-Wert ist
Geschlechts- und altersspezifische Normwerte müs- fälschlich vermindert und muss durch Fruktosamin
sen bei der Festlegung der Referenzbereiche be- ersetzt werden.
rücksichtigt werden. Natürlicherweise haben Frauen
Alter, Schwangerschaft
und Männern unterschiedlichen Konzentrationen
Alterseinflüsse sind bei zahlreichen Parametern re-
der Geschlechtshormone (Östradiol, Testosteron
levant. Dazu gehören erhöhte Hämoglobin- und Bili-
etc.), jedoch finden sich geschlechtsspezifische Un-
rubin-Konzentrationen bei Neugeborenen, die Ver-
terschiede auch bei zahlreichen anderen Analyten.
änderung der Immunglobuline im Säuglings- und
Auf Grund der unterschiedlichen Muskelmasse lie-
Kleinkindalter, eine vermehrte Aktivität der alkali-
gen die Referenzbereiche der Kreatinkinase (CK)
schen Phosphatase (AP) in der Wachstumsphase
und des Kreatinins bei Männern höher als bei
sowie die Veränderungen der Geschlechtshormone
Frauen. Wegen der höheren Erythrozytenzahlen
zwischen Pubertät und Senectus.
sind auch die Hämoglobin-Konzentrationen bei
In der Schwangerschaft nimmt das Plasmavolumen
Männern höher als bei Frauen.
um etwa die Hälfte zu. Die Folge ist ein Abfall der
Patienten mit der Blutgruppe Lewis (a/b) negativ
Erythrozytenwerte, des Hämoglobins und der Pro-
können den Tumormarker CA 19-9 nicht bilden.
teine.
Personen mit Blutgruppe 0 besitzen eine vermin-
derte Aktivität des von Willebrand-Faktors als sol- Nahrungskarenz, Lebensgewohnheiten
che mit anderen Blutgruppen. Aktivitäten von nur Die Blutentnahme erfolgt morgens in der Praxis am
35% der Norm (70-130%) können bei diesen Per- sitzenden, ca. 10-12 Stunden nüchternen Patienten
sonen noch als normal gelten. Genetische Hämog- (etwas ungesüßter Tee und trockenes Brot ist ge-
lobinsynthesestörungen können bei heterozygoten stattet), möglichst immer unter gleichen Bedingun-
Patienten (z. B. Thalassämien) mit lebenslang ver- gen. Zwar sollte prinzipiell die Entnahme von Nüch-
minderten Erythrozytenindizes (MCV, MCH) verge- ternblut morgens angestrebt werden, Normbereiche
sellschaftet sein. Der für die Langzeiteinstellung ei- gelten jedoch nicht nur für den Nüchternzustand
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ALLGEMEINE HINWEISE
morgens. Abweichungen ergeben sich bei kleineren nen durch Stress bedingt sein. Körperliche Belas-
Mahlzeiten oder dem Genuss von Säften und an- tung führt, besonders bei untrainierten Personen, zu
deren zuckerhaltigen Getränken insbesondere für einer aktivitätsbedingten Schädigung der Muskel-
den Blutzuckerwert. zellen, die zum Anstieg von Muskelenzymen wie
Fettreiche Mahlzeiten, auch am Vorabend, können CK, Transaminasen und LDH führen kann.
die Konzentrationen von Triglyceriden, Cholesterin,
Fehlerquellen bei der venösen Abnahme
alkalischer Phosphatase (AP), Lactatdehydrogena-
Langes Stauen führt zu einer Konzentrierung von
se (LDH) und freien Fettsäuren erhöhen. Bei pro-
höhermolekularen Substanzen (Zellen, Proteine,
teinarmen Diäten sind insbesondere die Albumin-
Enzyme, Lipide), die Gerinnung kann aktiviert und
und Harnstoffkonzentrationen vermindert, das
eine Hämolyse induziert werden.
Wachstumshormon (STH) kann erhöht sein.
Die direkte Abnahme aus dem Zugang eines He-
Chronischer Alkoholmissbrauch kann zu Erhöhun-
parinperfusors ist gerade bei Gerinnungstests zu
gen der Enzyme GGT, GPT/ALT und GOT/AST so-
vermeiden. Ist eine Abnahme aus einem Zugang
wie einem erhöhten MCV (Erythrozytenvolumen)
nicht zu umgehen, so ist darauf zu achten, dass zu
und CDT (Carbohydrate Deficient Transferrin) füh-
untersuchende Blut nicht mit dem applizierten Me-
ren. Bei starken Rauchern kann das C-reaktive Pro-
dikament zu vermischen. Manche Substanzen bin-
tein (CRP) und das Carcinoembryonale Antigen
den reversibel an Plastikmaterialien (z. B. Tacroli-
(CEA) auf den doppelten Wert ansteigen.
mus) mit dem Ergebnis falsch hoher Werte.
Herkunft Bei der Abnahme des Alkoholspiegels kann eine
Grundsätzlich beziehen sich die angegebenen Re- Desinfektion mit Alkohol das Ergebnis beeinflussen.
ferenzwerte auf gesunde kaukasische Europäer. Die Nichteinhaltung von Mischungsverhältnissen
(Citratblut) führt insbesondere bei Gerinnungsanaly-
Stress, Körperliche Aktivität, Immobilisierung
sen und Blutsenkungen zu Fehlern. Ungenügend
Erhöhte Leukozytenzahlen oder erhöhte Werte bei
gefüllte Gerinnungsöhrchen (< 85 %) sollten daher
der Bestimmung der Katecholamine im Plasma kön-
nicht bearbeitet werden.
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ALLGEMEINE HINWEISE
Ein ähnlicher Effekt kann sich bei Hämatokritwerten Hämodilution durch Gewebswasser und eine er-
über 60 % ergeben. Der dann deutlich erhöhte Cit- höhte Hämolysegefahr können die Ergebnisse ver-
ratanteil erreicht eine kritische Grenze, wodurch alle fälschen. Daher sollte Kapillarblut nur bei oben ge-
Gerinnungszeiten fälschlich verlängert werden. In nannten Indikationen (Diabetiker, Sportler und
solchen Fällen besteht nach Komp und Sparrow fol- Säuglinge) eingesetzt werden.
gende Möglichkeit der Berechnung eines veränder-
Weitere Fehlermöglichkeiten beim Transport
ten Mischungsanteils:
Fehlende oder unzureichende Kühlung des Analy-

senmaterials bei bestimmten Parametern oder
S=V x (100-Hk)/(640-Hk)
fälschliche Kühlung für Anforderungen, bei denen
V=Volumen von Blut + Citratlsg.
S=Volumen der Citratlsg. Kühlung stört, sowie das Einfrieren von Vollblutpro-
Hk=Hämatokrit ben. Falls in dem Leistungsverzeichnis im Einzelnen

nicht anders vermerkt, sollten Untersuchungsmate-
Durch sehr dünne Kanülen bei der Venenpunktion
rialien innerhalb 12 Stunden ins Labor gebracht
oder zu schnelle Aspiration des Blutes kann es zu
werden.
Hämolyse und damit zur Verfälschung von Para-
metern mit hohen intraerythrozytären Konzentratio- Fehler im Labor
nen kommen. Hämolytische, lipämische oder ikterische Proben
müssen auf dem Befund gekennzeichnet sein, ge-
Fehlerquellen bei der kapillären Abnahme
ronnene Proben oder unvollständig gefüllte Röhr-
Kapillarblut, durch Punktion der Fingerbeere oder
chen dürfen bei Gerinnungsuntersuchungen nicht
des Ohrläppchens gewonnen, kann bei Bestimmun-
eingesetzt werden.
gen des Säure-Basen-Haushaltes sowie von Glu-
kose, Lactat, HbA1c und Hb-Bestimmungen ver- Spontanurin
wendet werden. Eine vollständige, luftblasenfreie Urin sollte immer frisch sein, möglichst das Material
Füllung sowie Durchmischung der Kapillare ist zu nicht über das Wochenende aufbewahren. Für qua-
beachten. litative bzw. semi-quantitative Untersuchungen
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ALLGEMEINE HINWEISE
(Urinsediment, Teststreifen) werden ca. 10 ml Mit- Elemente schneller Transport ins Labor. Für die
telstrahlurin benötigt. Diagnostik einer Schrankenfunktionsstörung muss
zusätzlich Serum abgenommen werden.
Sammelurin
Genaue Sammelanweisungen befinden sich auf Stuhl
dem Sammelgefäß. Die Sammelzeit beginnt mit der Für Stuhluntersuchungen ist das Röhrchen zu ca.
Blasenleerung, optimale Sammelperiode ist mor- einem Drittel (ca. 5-10 g Stuhl, haselnussgroß) zu
gens bis morgens (z. B. 8.00 – 8.00 Uhr). Für spe- befüllen; bis zum Transport möglichst kühl lagern.
zielle Untersuchungen (z. B. Katecholamine) müs-
Anforderungsscheine und Probenidentifikation
sen dem Sammelurin Konservierungsmittel (z. B.
Die korrekte Identifikation der Probe sowohl auf
10 ml 10 %-ige HCl) vorgelegt werden.
dem Röhrchen als auch auf dem Probenbegleit-
Zusätze (HCI, Eisessig) zunächst in das leere Ge-
schein gewährleistet die korrekte Zuordnung. Kle-
fäß vorlegen. Analysen, die nur mit Säurezusatz
ben Sie bitte ggfs. auf die Röhrchen einen Barcode
durchgeführt werden können, sind Katecholamin-,
und auf dem Auftragsschein in das dafür vorgese-
VMS-, 5-HIES- und Histamin-Bestimmungen (Diät-
hene Feld einen Auftragsbarcode Der Probenbe-
vorschriften beachten). Bei Einsendungen eines Ali-
gleitschein muss lesbar ausgefüllt sein, damit eine
quots muss dies aus der gut durchgemischten
eindeutige, verwechslungsfreie Zuordnung von Pro-
Gesamtmenge genommen werden, Sammelmenge
be, Patient und Einsender und Zeitpunkt der Pro-
bitte unbedingt auf dem Auftragsschein angeben.
benabnahme gewährleistet ist.
Bei Clearance-Untersuchungen werden zudem der
Serumwert, das Patientengewicht und die Patien- Technik der venösen Blutentnahme
tengröße benötigt. Vene im Bereich der oberflächlichen Venen der El-
lenbeuge, des Unterarms oder des Handrückens
Liquor suchen; ein Öffnen und Schließen der Hand ist nicht
Die Abnahme erfolgt in mehreren Portionen in ste- sinnvoll, da es hierdurch zu einem Kaliumanstieg
rile Röhrchen. Aufgrund der raschen Lyse zellulärer kommen kann. Stauschlauch ca. 10 cm über der
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ALLGEMEINE HINWEISE
beabsichtigten Punktionsstelle anlegen; der Puls der Entnahme von mehreren Blutproben sollte das
sollte fühlbar sein und nicht länger als maximal eine Gerinnungsröhrchen nicht das erste sein. Durch die
Minute gestaut werden. Nadel können sonst zu Beginn geringe Mengen Ge-
Nach Festlegung der Entnahmestelle Entstauen und webethromboplastin in das Röhrchen gelangen und
Desinfektion der Entnahmestelle. Erst dann erneut die Gerinnung bereits dort in vitro aktivieren. Na-
Staubinde anlegen. Schutzhülle der Kanüle entfer- tivröhrchen sollten immer vor Röhrchen mit Zu-
nen und mit nach oben gerichteter Schliffseite der sätzen verwendet werden.
Kanüle in die Vene stechen. Stichwinkel flach wäh-
Entnahmereihenfolge für Venenblutentnahme:
len, damit die Vene nicht durchstochen wird.
1) Blutkulturen
Beim Vacutainersystem läuft das Blut durch den im
2) Nativblut
Röhrchen befindlichen Unterdruck direkt ins Röhr-
3) EDTA/Fluorid/Citratblut
chen, bei allen anderen Systemen wird dieser Un-
Bereits geringe Kontaminationen der Proben kön-
terdruck durch Zurückziehen des Kolbens erzeugt.
nen bei PCR-Untersuchungen schon zu falsch posi-
Mit Kolben nur so viel Unterdruck erzeugen, dass
tiven Untersuchungsergebnissen führen. Daher sol-
Blut frei ausläuft. Sobald erkennbar Blut in das Ab-
lten bei der Blutabnahme grundsätzlich frische
nahmeröhrchen fließt, kann wieder entstaut werden.
Handschuhe getragen werden. Bei Blutabnahmen
Nach Füllung aller gewünschten Röhrchen wird ein
an mehreren Patienten in Folge werden die Hand-
Tupfer auf die Einstichstelle gelegt, die Kanüle
schuhe jeweils gewechselt.
schnell herausgezogen und ein Tupfer fest auf die
Detailierte Hinweise zur Stabilität einzelner Para-
Einstichstelle gepresst. Nach ca. 5 Minuten kann
meter sowie des benötigten Probenmaterials sind
der Tupfer dann mit Leukoplast fixiert werden.
bei den jeweiligen Analyten beschrieben. Medika-

mente sollten in der Regel erst nach der Blutentnah-
Reihenfolge der Materialgewinnung
me eingenommen werden, bei Blutalkoholbestim-
Vor der Blutentnahme werden die benötigten Röhr-
mungen dürfen für die Hautdesinfektion keine
chen in eine festgelegte Reihenfolge gestellt. Bei
alkoholhaltigen Desinfektionsmittel verwendet
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ALLGEMEINE HINWEISE
werden. Für virusserologische Untersuchungen soll- Koagulation und Retraktion abgewartet werden.
ten orginalverschlossene Blutentnahmegefäße ein- Stabile Parameter sind alle Proteine, Immunglobu-
gesandt werden (Vermeidung von Kontaminatio- line und Antikörper. Entsprechendes gilt für solche
nen). Proben sollten nie dem direkten Sonnenlicht Ionen, die innerhalb der Erythrozyten und außerhalb
ausgesetzt werden. im Serum oder Plasma in etwa der gleichen
Konzentration vorhanden sind. Ist dies nicht der
Probenmenge
Fall, reicht eine Trennung von den zellulären
Die in unserem Leistungsverzeichnis angegebenen
Bestandteilen aus, um verlässliche Werte zu er-
Probenmengen gelten für Einzelbestimmungen.
mitteln. Dies kann entweder durch Überführen des
Sollten mehrere Bestimmungen gleichzeitig ge-
Serums in ein Sekundärröhrchen oder die Verwen-
wünscht werden, sind zusammen etwas geringere
dung eines Trenngel-Röhrchens gelingen. Die
Volumina als bei alleiniger Bestimmung ausrei-
Stabilität der meisten Enzyme und Hormone wie
chend. Vollblut (natives Blut) wird in der gesamten
z. B. Cortisol, LH, FSH oder Östradiol ist hoch. An-
Klinischen Chemie (Glucosebestimmung nur bei
dere Hormone wie Calcitonin oder ADH u. a. sind
kurzen Transportzeiten), in der Infektions- und
jedoch sehr instabil.
Blutgruppenserologie, der Endokrinologie, der Auto-
Sollte sich eine Probenlagerung nicht vermeiden
immunologie, bei Tumormarkern und Medikamen-
lassen, ist die Probe verschlossen, und sofern nicht
tenspiegeln eingesetzt.
anders angegeben, bei Raumtemperatur lichtge-
Serum entsteht nach Ge-
schützt aufzubewahren.
rinnen und Zentrifugieren
Gefroren werden muss Serum oder Plasma bei län-
des durch Venenpunktion
gerem Transport oder Lagerung für nachfolgende
gewonnenen Vollblutes.
Untersuchungen. Abnahmezeit und Ankunft im La-
Dabei muss mindestens
bor müssen zusätzlich in der EDV bei nachfolgend
eine Zeit von ca. 30 Mi-
mit * gekennzeichneten Parametern dokumentiert
nuten zwischen Abnahme
werden, da diese Analyte nur begrenzt haltbar sind.
und Zentrifugieren für
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ALLGEMEINE HINWEISE

Für folgende Parameter muss das Blut schnellstens
Parameter Probenmaterial
zentrifugiert und Serum gewonnen werden:
ACTH * EDTA-Plasma
Kalium, GOT, Glucose (nicht bei EDTA-Fluorid),
ADH EDTA-Plasma
LDH, Lactat, Homocystein. Für Homocystein müs-
Aldosteron Urin
sen Abnahmezeit und Ankunft im Labor zusätzlich
Ammoniak * EDTA-Plasma
in der EDV dokumentiert werden.
Biotin (Vit. H) Serum
Lichtgeschützt einzusendende Parameter sind Beta-
Calcitonin Serum
Carotin, Bilirubin im Fruchtwasser, Porphyrine, Pyri-
Dopamin EGTA-Plasma
dinoline, Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K.
Gastrin Serum
Gewärmtes Vollblut (z. B. in Thermoskanne) wird
Glucagon EDTA-Plasma
für die Bestimmung der Kryoglobuline und Kälte-
Histamin EDTA-Plasma
agglutinine benötigt.
IGF-1 Serum
EDTA-Blut (Blutbild-Röhrchen) wird insbesondere
IGF-BP3 Serum bei folgenden Untersuchungen eingesetzt: Blutbild,
Katecholamine Spezialröhrchen HbA1c, Hb-Elektrophorese, Erythrozytenenzyme,
Malondialdehyd EDTA-Plasma HLA-, Lymphozytentypisierung, HIV-PCR, Erythro-
Parathormon related Peptide EDTA-Plasma zyten-Porphyrine, Vitamin B1 und B2, ACTH, Renin,
Serotonin Serum Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Ammoniak, Blei,
TNF Serum Met-Hb, CO-Hb sowie allen immunhämatologischen
VIP EDTA-Plasma und molekulargenetischen Untersuchungen.
Vitamin A Serum Grundsätzlich werden die Proben zum Ausschluss
Vitamin C Heparinplasma von Implausibilitäten bis zu sieben Tagen asserviert.
Vitamin E Serum Citrat-Plasma ist in der Regel für alle Gerinnungs-
Vitamin K Serum untersuchungen (z. B. Quick, PTT, Faktoren, Pro-
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