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Zukunfsforum Politik Nr. 55/2003 PDF

120 Pages·2003·0.46 MB·German
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Zukunftsforum Politik Broschürenreihe herausgegeben von der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Nr. 55 Anke Poenicke Afrika realistisch darstellen: Diskussionen und Alternativen zur gängigen Praxis – Schwerpunkt Schulbücher – Sankt Augustin, Juni 2003 ISBN 3-933714-93-1 in Zusammenarbeit mit Susan Arndt, Michel Foaleng, Leonhard Harding, Paola Ivanov, Dominic Johnson, Jacob E. Mabe, Mai Palmberg, Herbert Prokasky und Louis Henri Seukwa Redaktionelle Betreuung: Dr. Holger Dix Inhalt 1. Einleitung 7 2. Terminologie 15 „Neger“, „Farbige“, „Mulatten“ und „Mischlinge“, Schwarze 16 „Buschmänner“, „Hottentotten“ und „Pygmäen“ 21 „Bantu (-Neger)“, „Sudan-Neger“, „Niloten“, „Hamiten“ 28 „Steinzeitgesellschaften“ und „Naturvölker“ 29 „Stämme“ 30 „Ethnie“ 38 „Volk“ 41 „Häuptling“ 45 Religionen in Afrika 48 „Weltreligionen“ 51 „Dritte Welt“ und „Entwicklungsländer“ 54 Download-Publikation Der Text dieser Datei ist identisch mit der Druckversion der Veröffentlichung. Die Titelei der Printausgabe beträgt 4 Seiten und wurde in der digitalen Version auf zwei Seiten zusammengefasst. 3. Darstellung geschichtlicher Themen 57 „Afrikanische Systeme“ 57 Völkerwanderungen? 61 Demozide und Kriege 63 Unrechtsbewusstsein 66 Sklaverei 70 Völkermord an den Herero 77 Folgen der Kolonisation 79 4. Darstellung politischer Themen 90 „Tribalismus“ 91 Konfliktursachen 95 Hunger 103 5. Pädagogisch-didaktische Überlegungen 108 Themen 110 „Universalgeschichte“ 114 6. Resümee 119 Die Mitglieder der Fachgruppe 123 Die Autorin 124 Download-Publikation Der Text dieser Datei ist identisch mit der Druckversion der Veröffentlichung. Die Titelei der Printausgabe beträgt 4 Seiten und wurde in der digitalen Version auf zwei Seiten zusammengefasst. Einleitung Der Dank f(cid:252)r die Diskussionen und Beitr(cid:228)ge gilt den Mitgliedern der Fachgruppe Dr. Susan Arndt Dr. Michel Foaleng Prof. Dr. Leonhard Harding Dr. Paola Ivanov Dominic Johnson Dr. Dr. Jacob E. Mabe Mai Palmberg Herbert Prokasky Louis Henri Seukwa Der Dank f(cid:252)r die Beratung im Rahmen der Entwicklung des Pro- jekts gilt dem Georg-Eckert-Institut f(cid:252)r Internationale Schulbuch- forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission. Diese Brosch(cid:252)re ist eine Folgema(cid:223)nahme zur Brosch(cid:252)re (cid:132)Afrika in deutschen Medien und Schulb(cid:252)chern(cid:147) (Zukunftsforum Politik Nr. 29 der Konrad-Adenauer-Stiftung, 2001)1. Das Medienecho war damals gro(cid:223) (z.B. S(cid:252)ddeutsche Zeitung, Frankfurter Allge- meine Zeitung, Deutschlandfunk, WDR, ARD Kulturreport). Weil auch die Schulbuchverlage Interesse bekundeten, organisier- te die Konrad-Adenauer-Stiftung (in Zusammenarbeit mit dem Georg-Eckert-Institut f(cid:252)r Internationale Schulbuchforschung) we- nige Monate sp(cid:228)ter die Tagung (cid:132)Afrika in den Schulb(cid:252)chern(cid:147). Auf der Tagung wurde von mehreren Seiten die Idee aufgegriffen, den besonders problematischen Darstellungsstrukturen, die in der 1 www.kas.de, Suchbegriff: Afrikabilder. 7 ersten Brosch(cid:252)re aufgezeigt worden sind, alternative Perspektiven anzubieten, denn alleine die Kritik z.B. an Termini oder der Be- wertung historischer Ereignisse erscheint ohne weitere Hinter- grundinformationen zu abstrakt. Umfang und Tiefe sollten dabei nicht zu neuen wissenschaftlichen Abhandlungen f(cid:252)hren, sondern Einblicke in begr(cid:252)ndete andere Herangehensweisen zu Afrika vermitteln als die gewohnten. Das Ergebnis ist die vorliegende zweite Brosch(cid:252)re, in der auch wieder ganz Afrika ohne die Mittelmeeranrainer im Vordergrund steht. Sie bezieht sich konkret auf die Schulb(cid:252)cher, doch diese stellen nur den Teil eines Ganzen dar, so dass die Zielgruppe weit (cid:252)ber den schulischen Bereich hinausgeht. Ziele und Pr(cid:228)missen haben sich seit der ersten Brosch(cid:252)re nicht ge(cid:228)ndert: Der Zweck des vorliegenden Berichts besteht, mit Augenmerk auf Deutschland, darin, zur Verst(cid:228)ndigung zwischen Europa und Afrika beizutragen. (...) Voraussetzungen f(cid:252)r Verst(cid:228)ndi- gung sind vor allem grunds(cid:228)tzlicher Respekt und Achtung vor Denken, F(cid:252)hlen und Handeln des anderen (ein nur durch die Priorit(cid:228)t der Menschenrechte einzugrenzender Grundsatz), die Reflexion eigener Positionen, Kenntnisse zum Verstehen der Positionen des anderen, F(cid:228)higkeit und Bereitschaft zum Verst(cid:228)ndnis (Empathie) des anderen.2 Wesentliche Ergebnisse der ersten Brosch(cid:252)re (cid:252)ber die Darstellung Afrikas lagen darin, dass (cid:150) Afrika oft nur dann ein Thema ist, wenn es (cid:150) direkt (cid:150) mit Eu- ropa zu tun hat, (cid:150) die Themen sich weitgehend auf Negativismen und (cid:132)M(cid:228)ngel(cid:147) beschr(cid:228)nken, 2 Afrika in deutschen Medien und Schulb(cid:252)chern, 2001, S. 5f. 8 (cid:150) dabei aber die Rolle Deutschlands bzw. Europas wenig selbst- kritisch reflektiert wird, (cid:150) (cid:132)Fremdes(cid:147) (cid:252)berbetont wird, (cid:150) kaum afrikanische Perspektiven vorkommen und (cid:150) koloniale Termini und Konzepte z.T. fortleben. Was das konkret bedeutet, daf(cid:252)r wird es auch in den kommenden Kapiteln noch einmal knappe Hinweise und Beispiele geben. Die allgemeinen Empfehlungen, die diese Ergebnisse vor dem Hinter- grund der Fernziele nach sich zogen, k(cid:246)nnen im Hinblick auf kommende Schulb(cid:252)cher mit folgenden Stichw(cid:246)rtern zusammen- gefasst werden: (cid:150) Kritische Selbstreflexion, (cid:150) (m(cid:246)glichst) gleiche Regeln f(cid:252)r die Darstellungen Afrikas und Europas, (cid:150) verschiedene Facetten Afrikas, (cid:150) afrikanische Beispiele bei allen Themenbereichen, (cid:150) mehr afrikanische Perspektiven, (cid:150) mehr Hintergr(cid:252)nde (daf(cid:252)r lieber weniger Themen), (cid:150) wissenschaftlich korrekte und wertneutrale Termini. Was diese Punkte wiederum bedeuten k(cid:246)nnen, wie sie umzuset- zen sind, das sollen die Ausf(cid:252)hrungen zu den einzelnen Themen- bereichen zeigen. Werden sie umgesetzt, so werden afrikanische Menschen und Gesellschaften den Lernenden sicher viel weniger fremd erscheinen, als das jetzt der Fall ist. Bisher ergeben Befra- gungen von Kindern, Jugendlichen und Studierenden die folgen- den vorherrschenden Bilder: (cid:150) Afrika ist fremd, (cid:150) (cid:132)ihnen(cid:147) fehlt, was (cid:132)wir(cid:147) haben, (cid:150) alle sind arm und schwarz, 9 (cid:150) es gibt Kriege, weil es St(cid:228)mme gibt, (cid:150) das Leben der Frauen dort ist hart, (cid:150) Afrikaner sind nat(cid:252)rlich und haben mehr Zeit f(cid:252)r ihre Kinder.3 F(cid:252)r dieses Projekt wurde eine interdisziplin(cid:228)re Fachgruppe einbe- rufen. Einzelne Mitglieder hatten bereits an der erw(cid:228)hnten Schul- buchtagung teilgenommen, andere wurden erst f(cid:252)r das Projekt gewonnen. An der Entwicklung war auch wieder das Georg- Eckert-Institut f(cid:252)r Internationale Schulbuchforschung beteiligt. Die Projektleiterin hat dann, in R(cid:252)cksprache mit den Mitgliedern der Fachgruppe, die zu bearbeitenden Fragen entwickelt. Sie leite- ten sich in erster Linie aus den bisherigen Untersuchungen von Afrika-Darstellungen speziell in Schulb(cid:252)chern ab. F(cid:252)r jeden Themenbereich nacheinander wurden die Fragen in einen ge- sch(cid:252)tzten Internet-Gespr(cid:228)chsraum (Forum) gestellt, wo die Mit- glieder der Fachgruppe sie bearbeiten konnten. Alle Beteiligten konnten zu jeder Zeit lesen, was die anderen vor ihnen geschrie- ben hatten, und in ihren Beitr(cid:228)gen bereits darauf eingehen. Nach Auswertung der Ergebnisse wurde jeweils in einer zweiten Runde nachgefragt. Im Anschluss folgten mehrere Online-Gespr(cid:228)che (Chats) bei Fragen, die nur im direkten Austausch zu kl(cid:228)ren wa- ren. Dieser Prozess ging (cid:252)ber mehrere Monate. Zugang als Beob- achter hatten auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Konrad- Adenauer-Stiftung, des Georg-Eckert-Instituts und interessierter Schulbuchverlage. Die Fragen, mit denen die Fachgruppe gearbeitet hat, waren im Original meist ausf(cid:252)hrlicher als in der Form, in der sie in der vor- liegenden Brosch(cid:252)re zu finden sein werden. Die einzelnen Ab- schnitte werden durch knappe Aussagen (cid:252)ber die entsprechenden Darstellungstendenzen in Schulb(cid:252)chern eingeleitet. Sie beziehen 3 Ebd., S. 7(cid:150)12; hier werden die Ergebnisse der aktuelleren Befragungen aus Deutschland und (cid:214)sterreich dargelegt. 10 sich in erster Linie auf die Befunde, die in der ersten Brosch(cid:252)re dargelegt worden sind (in diesem Fall erfolgt kein besonderer Hinweis). Die f(cid:252)r den Schulbuchkontext besonders wichtigen Passagen aus den Beitr(cid:228)gen der Mitglieder der Fachgruppe wer- den zitiert (zu erkennen an den Anf(cid:252)hrungszeichen und den bei- den Anfangsbuchstaben des Nachnamens in der Klammer dahin- ter).4 Von den F(cid:228)llen, in denen Kontroversen auftraten, werden diejenigen genauer dargestellt, die auch f(cid:252)r die Schulb(cid:252)cher inte- ressant sein d(cid:252)rften. F(cid:252)r die Gewichtung, Tendenzen bei der Wahl der Zitate etc. ist einzig die Autorin verantwortlich. Dies gilt auch f(cid:252)r die Schreibung der geografischen Namen, f(cid:252)r die durchgehend die deutsche Schreibweise gew(cid:228)hlt wurde. Dies gilt auch f(cid:252)r Zita- te, in denen das im Original anders war (aber: C(cid:244)te d(cid:145)Ivoire wur- de, wegen eines entsprechenden Pr(cid:228)sidialdekrets, in die frz. Form gesetzt). Die Hinweise aus der Fachgruppe auf weiterf(cid:252)hrende Li- teratur beschr(cid:228)nken sich pro Abschnitt auf wenige Titel, die die jeweilige Frage insgesamt behandeln oder aber sich Teilaspekten widmen.5 Im Vordergrund standen bei den drei ersten Bl(cid:246)cken (Terminolo- gie, geschichtliche und politische Themen) fachwissenschaftliche Fragen. Wo es im konkreten Kontext wichtig erschien, flossen be- reits didaktische (cid:220)berlegungen mit ein. Der vierte Block widmet sich diesen dann genauer. Als Schwerpunkte haben sich die Ter- mini mit dahinter stehenden Konzepten und die historischen Zu- sammenh(cid:228)nge herauskristallisiert. Dennoch betreffen die Ausf(cid:252)h- rungen keineswegs nur die Geschichtsb(cid:252)cher. Zwar stammen die meisten Beispiele zur Illustrierung der jeweiligen Problematik aus 4 Im Interesse der Lesbarkeit ist die von der Autorin vorgenommene Be- arbeitung der einzelnen Passagen (Korrekturen, K(cid:252)rzungen, Umstel- lungen) nicht besonders gekennzeichnet. 5 Datenbanken Bibliotheken unter: www.ub.ruhr-uni-bochum.de/DigiBib/digibib-nrw.htm. 11 Schulb(cid:252)chern f(cid:252)r Geschichte und Erdkunde. Und der besondere Kontext etwa in Schulb(cid:252)chern f(cid:252)r Fremdsprachen, Musik, Sozial- kunde, Politik, Ethik wird nicht ber(cid:252)cksichtigt. Doch die aufge- griffenen Aspekte sind, dies hatten die Analysen ergeben, auch f(cid:252)r die anderen F(cid:228)cher relevant. Aktuellen Themen wird dabei vor allem deshalb nicht sehr viel Platz einger(cid:228)umt, weil das daf(cid:252)r n(cid:246)- tige Hintergrundwissen auch f(cid:252)r nicht auf Afrika spezialisierte Autorinnen und Autorinnen von Schulb(cid:252)chern leichter zug(cid:228)nglich ist. Ein Spezialfall sind ein gro(cid:223)er Teil der Schulb(cid:252)cher f(cid:252)r Biologie. Dort wird weiterhin das Rassenkonzept verbreitet, obwohl es in den Richtlinien der meisten Bundesl(cid:228)nder gar nicht auftaucht, und Rassismus wird wie ein quasi-nat(cid:252)rliches Ph(cid:228)nomen als Folge der vermeintlichen Existenz von (cid:132)Rassen(cid:147) dargestellt. Das Gegenteil trifft in beiden F(cid:228)llen zu: Es gibt keine Rassen, daf(cid:252)r aber Ras- sismus als ein von Menschen gemachtes Prinzip. F(cid:252)r diese beiden speziellen Themen der Biologieb(cid:252)cher (aus den Geschichtsb(cid:252)- chern ist das Rassenkonzept inzwischen stillschweigend gestri- chen worden)6 gibt es inzwischen auch auf dem deutschen Buch- markt so reichhaltige und in jeder Hinsicht gut zug(cid:228)ngliche Publikationen (der Genetiker Cavalli-Sforza7 sei hier als wichtigs- ter Autor zum Thema (cid:132)Rassen(cid:147) genannt und zum Thema Rassis- 6 Vgl. Rainer Jansen und Jens Naumann: Der lange Weg von nationalisti- schen und rassistischen Menschenbildern zum Konzept des kollektiven Lernens der Menschheit in der Einen Welt. In: Internationale Schul- buchforschung 24, 2002, S. 353 (cid:150) 385. 7 Francesco und Luigi Luca Cavalli-Sforza: Verschieden und doch gleich. Ein Genetiker entzieht dem Rassismus die Grundlage. M(cid:252)n- chen: Droemer Knaur, 1996 (Droemer Weltbild 1994). Luigi Luca Ca- valli-Sforza: Gene, V(cid:246)lker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. M(cid:252)nchen: DTV, 2001 (Hanser 1999). 12 mus gibt es sogar Unterrichtsmaterialien8), dass hierf(cid:252)r keine Fachleute in die Gruppe geladen wurden. So wie viele Biologieb(cid:252)cher Rassismus mit der vermeintlichen Existenz von Rassen begr(cid:252)nden, so begr(cid:252)nden Kinder und Ju- gendliche in den Umfragen auch die Existenz von Konflikten in Afrika, die sie als (cid:132)Stammesk(cid:228)mpfe(cid:147) bezeichnen, mit der ver- meintlichen Existenz von (cid:132)St(cid:228)mmen(cid:147). Diese Erkl(cid:228)rung ist auch in Schulb(cid:252)chern zu finden und eines der Beispiele, mit dem sich die Fachgruppe eingehend besch(cid:228)ftigt hat, und zwar erstens mit den Gr(cid:252)nden f(cid:252)r eine solche Darstellungsweise, zweitens mit der Fra- ge, ob es (cid:252)berhaupt (cid:132)St(cid:228)mme(cid:147) gibt, drittens mit der Frage, ob es (cid:132)Tribalismus(cid:147) gibt und viertens mit Ursachen f(cid:252)r Konflikte. Auf einfache Merks(cid:228)tze wird bewusst verzichtet, denn Ziel des Projekts war es nicht, die alten (cid:132)Wahrheiten(cid:147) gegen neue auszu- tauschen. Die Beitr(cid:228)ge sollen den traditionellen Darstellungs- strukturen in deutschen Schulb(cid:252)chern (u.a.) andere Perspektiven anbieten. Im Idealfall f(cid:252)hrt das dazu, dass die kritisierten Tenden- zen durch diese Konfrontation in Frage gestellt werden. Das Ziel kann wiederum nicht sein, eurozentrische gegen afrozentrische, afro-pessimistische gegen afro-optimistische Darstellungen aus- zutauschen. Die Bedeutung afrozentrischer und -optimistischer Darstellungen als Gegengewichte und zur Schaffung neuer Per- spektiven mu(cid:223) sehr hoch eingesch(cid:228)tzt werden. Dennoch geht es ingesamt darum, zu, realistischeren und angemesseneren Darstel- lungen zu kommen. Es ging in dem Projekt auch nicht darum, fertige Konzepte f(cid:252)r Richtlinien und Schulb(cid:252)cher vorzulegen, sondern um einen zuvor 8 Stellvertretend f(cid:252)r Unterrichtsmaterialien und zahlreiche auch popul(cid:228)r- wissenschaftliche Publikationen sei hier lediglich auf das Heft aus der Reihe Informationen zur politischen Bildung, 271 (2001) hingewiesen: Vorurteile (cid:150) Stereotype (cid:150) Feindbilder (www.bpb.de), wo auch weiter- f(cid:252)hrende Literatur besprochen wird. 13 notwendigen Schritt hinsichtlich des Vorhandenen. Die zu disku- tierenden Themen wurden nicht so ausgew(cid:228)hlt, als g(cid:228)be es den Rahmen bisheriger schulischer und au(cid:223)erschulischer Darstellun- gen gar nicht. Vorurteile m(cid:252)ssen bewusst werden; es nur besser zu machen, reicht nicht, weil kaum jemand den Unterschied wahrnehmen wird. Das hei(cid:223)t, dass die aufgegriffenen Themen der drei vornehmlich fachwissenschaftlichen Bl(cid:246)cke nicht diejenigen sind, die in neuen Schulb(cid:252)chern automatisch im Vordergrund ste- hen sollten. Der p(cid:228)dagogisch-didaktische Teil besch(cid:228)ftigt sich mit wichtigen allgemeinen Fragen zu Prinzipien der Themenwahl, auch im Verh(cid:228)ltnis zur Behandlung von Europa im Unterricht. Hier handelt es sich also um Anhaltspunkte f(cid:252)r Kriterien bei der Wahl, noch nicht um die Wahl selber. Europ(cid:228)ische Medien berichten im Zusammenhang mit Afrika in erster Linie von Krisen, Kriegen und Katastrophen. Diese Einsei- tigkeit ist ausgesprochen problematisch. Dennoch ist es wichtig, dass die Menschen au(cid:223)erhalb der betroffenen Regionen erfahren, was geschieht. Nur: F(cid:252)r die Betroffenen ist es bisher oft weitge- hend folgenlos geblieben, wenn wir am Bildschirm zusehen konn- ten, was ihnen angetan wurde. Deutsche Kriegsreporterinnen und Kriegsreporter in Afrika setzen sich bei ihrer Arbeit traumatisier- enden Erlebnissen aus (cid:150) um dann h(cid:228)ufig eine (cid:132)Analyse(cid:147) vorzule- gen wie: (cid:132)So ist Afrika eben.(cid:147) Eine wesentliche Regel, die sich in den europ(cid:228)ischen Afrika-Darstellungen durchsetzen muss, liegt darin, hinter diese tausendfach wiederholte Scheinwahrheit zu se- hen. Die vorliegende Brosch(cid:252)re m(cid:246)chte dazu einen Beitrag leis- ten. Denn wirklich (cid:132)niemals wieder!(cid:147) d(cid:252)rfen wir es einem Pr(cid:228)si- denten in Europa gestatten, vor dem angek(cid:252)ndigten V(cid:246)lkermord in einem afrikanischen Land zu sagen: (cid:132)Wissen Sie, was da bald in (...) passieren wird, das ist f(cid:252)r Afrika normal.(cid:147) Denn das ist es nicht! 14

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weil sie in dem von Shaka Zulu gegründeten Reich lebten. Heute gibt es in Afrika keine Ethnien oder Achebe, Chinua: Things fall apart (illustrated by Uche Okeke). London : Heinemann, 1958. (Roman) .. Zudem bezweifelt er, anders als Achebe, die Fähigkeit west- licher Sprachen, afrikanische
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