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Vorlesungen Über Differentialgeometrie und Geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie: II Affine Differentialgeometrie PDF

269 Pages·1923·12.17 MB·German
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DIE GRUNDLEHREN DER MATHEMATISCHEN WISSENSCHAFTEN IN EINZELDARSTELLUNGEN MIT BESONDERER BEROCKSICHTIGUNG DER ANWENDUNGSGEBIETE GEMEINSAM MIT W. BLASCHKE M. BORN C. RUNGE HAMBURG GOTTINGEN GOTTINGEN HERAUSGEGEBEN VON R. COURANT GOTTINGEN BAND VII VORLESUNGEN DBER DIFFERENTIALGEOMETRIE II VON WILHELM BLASCHKE BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1923 VORLESUNGEN UBER DIFFERENTIAL GEOMETRIE UND GEOMETRISCHE GRUNDLAGEN VON EINSTEINS RELATIVITATSTHEORIE VON WILHELM BLASCHKE PROFESSOR DER MATHEMATIK AN DER UNIVERSITAT HAMBURG II AFFINE DIFFERENTIALGEOMETRIE BEARBEITET VON KURT REIDEMEISTER PROFESSOR DER MATHEMATIK AN DER UNIVERSlTAT WlEN ERSTE UND ZWEITE AUFLAGE MIT 40 TEXTFIGUREN BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 192 3 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER: OBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEK, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1923 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1923 ISBN 978-3-642-47125-4 ISBN 978-3-642-47392-0 (eBook) DOl 10.1007/978-3-642-47392-0 Vorwort. Wer fahig ist, schafft, wer unfahig ist, lehrt. B. Shaw, Mensch und Obermensch. Erstens, zur Abschrift fiir Besprecher. Wahrend im ersten Bandchen dieses Lehrbuchs - von kleinen Seitenspriingen abgesehen - ausgetretene und wohlmarkierte Wege begangen wurden, wird hier der Versuch gewagt, einen neuen Pfad zu beschreiten. Es werden soIche Eigenschaften der Figuren untersucht, die gegeniiber Affinitaten, das heiBt Kollineationen mit Erhaltung des Parallelismus. invariant sind. Dabei handelt es sich in der Hauptsache um differentialgeometrische Eigenschaften und urn Aufgaben iiber Extreme, also Beispiele zur Variationsrechnung. Wir hoffen zeigen zu konnen: Der klassischen Differentialgeometrie weitgehend ahnlich laBt sich eine affine Differentialgeometrie aufbauen, die sich, was Buntheit ihrer Hilfsmittel und Ergebnisse angeht, neb en der klassischen sehen lassen kann und ein weites Feld lohnender Untersuchungen darbietet. Zweitens, Winke fiir Leser. Wir haben versucht, die einzelnen Teile dieses aus Hamburger Vorlesungen entstandenen Buches moglichst unabhangig zu gestalten. Man kann sich also darauf beschranken, mittels der ausfiihrlichen Verzeichnisse einzelne Rosinen herauszuholen. Insbesondere ist die Flachentheorie ohne Kenntnis der vorausgehenden Untersuchungen iiber Kurven lesbar, und wer das Allgemeine liebt, kann im fiinften Kapitel gleich mit den Tensoren beginnen. Der Liebhaber des Speziellen sei insbesondere auf die Aufgaben verwiesen, die jedem Kapitel beigegeben sind. Drittens, Ehrenbezeugungen. Die erste, ehrfurchtsvollste Verbeugung Herrn F. Klein! Von ihm stammt die auf dem Begriff der stetigen Transformationsgruppen beruhende geometrische Denkart, die allem Folgenden zugrunde liegt. Der nachste, freundschaftlichste GruB dem mathematischen Kranz chen in Prag! 1916 hat Herr G. Pick gemeinsam mit einem von uns die erst en Untersuchungen zur affinen Flachentheorie veroffent- VI Vorwort. licht, spater haben sich A. Winternitz und L. Berwald dem affinen Verein beigesellt, und insbesondere Herrn Berwald haben wir beim Zustandekommen dieses Buches viel zu dank en. Dann der vielseitigste Knicks all den Herren, die mit uns zusammen die lange Schlange von Arbeiten "Uber affine Geometrie" in den Leipziger Berichten, der Mathematischen Zeitschrift und den Ham burger Abhandlungen geschrieben haben! Hoffentlirh sind aIle mit unsrer zusammenfassenden Darstellung und der Fiille der Zitate zufrieden. Bei der Korrektur haben uns insbesondere die Herren E. Artin, L. Berwald, A. Duschek, G. Thomsen unterstiitzt. Ganz besondern Dank schulden wir dem Verleger, der die Tat kraft nicht eingebiiBt hat, wahrend der Vetter des beriihmten fran -zosischen Geometers auf dem Leichnam des Deutschen Reiches seine Kriegstanze auffiihrt. Hamburg und Wien, 1m Vorfriihling 1923. W. Blaschke, K. Reidemeister. Inhaltsverzeichnis. 1. KapiteI. Ebene Kurven im Kleinen. Seite § L Affine Abbildung . 1 § 2. Recbenregeln . 4 § 3. Affinabstand • . 6 § 4. Affinllinge eines Kurvenbogens 8 § 5. AffinkrUmmung . . . . . . . 12 § 6. Geometriscbe Deutung der Affinnormalen 15 § 7. Nattirliche Gleicbung. . . . . . • . . • 16 § 8. Die Kegelscbnitte als W-Kurven 19 § 9. Bestimmung der eingliedrigen Gruppen fllicbentreuer Affinitliten . 21 § 10. W-Kurven • . . • . 24 § 1 L Schmiegkegelschnitte. . . . . . . 26 § 12. Die Affinevolute • . . . . . . . . 28 § 13. Tangentenbild und KrUmmungsbild 29 § 14. Zusammenhang mit Bewegungsinvarianten 31 § 15. Aufgaben • . . • • . . . . . . • • . 33 2. Kapitel. Ebene Kurven im GroBen. § 16. Erste Variation der Affinllinge . . . . . . . 37 § 17. Ein Satz von Liebmann Uber Paare von Kegelschnitten 40 § 18. Eilinien . . . . . • . . . . . . . . . . . . • • . . 42 § 19. Die Mindestzahl der sextaktischen Punkte einer Eilinie 43 § 20. Folgerungen • . • . • • . • • . • . . . . . • . • • 46 § 21. Ein Satz von Minkowski und Bohmer tiber elliptisch gekrUmmte Eilinien 47 § 22. Eine Kleinsteigenschaft der Ellipse 49 § 23. Eine Extremeigenschaft des Dreiecks 54 § 24. Dreipunktproblem von Sylvester • . . 55 § 25. Grofiteigenschaft des Dreiecks. • • . 57 § 26. Eine isoperimetrische Eigenschaft der Ellipse 60 § 27. Aufgaben und Lehrslitze . • • • • 63 3. Kapitel. Raumkurven. § 28. Vektoren im Raum. • . . • . • • • . 69 § 29. Der ausgezeichnete Kurven-Parameter • 72 § 30. Das begleitende Dreibein vierter Ordnung 76 § 31. Die Kurven mit festen AffinkrUmmungen . 79 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite § 32. Kennzeichnende Eigenschaften der Kurven mit fest en Affinkrlimmungen 81 § 33. Gewindekurven . . . . . . • . . 83 § 34. Weitere besondere Kurven. . • 85 § 35. Kurven mit geraden Schwerlinien 88 § 36. Das Variationsproblem der Affinlange 89 § 37. Kurven mit gemeinsamer Sehnenmittenflache 94 § 38. Aufgaben . . . • • ... . . • . • . . 99 4. Kapitel. Flachentheorie, niederer Teil. § 39. Die quadratische Grundform • 102 § 40. Die Affinnormale . . . . . . 105 § 41. Kanonische Flachendarstellung 107 § 42. Schmieg-lY2 • . . • • . . • . 111 § 43. Geometrische Deutungen der Affinnormalen 114 § 44. Bestimmung der Flachen mit zentrischen ebenen Schnitten 116 § 45. Flachen mit ebenen Schattengrenzen . . . . . 119 § 46. Die kubische Grundform von Fubini und Pick • 121 § 47. Die Affinoberflache . . . 1~5 § 48. Aufgaben und Lehrsiitze. . . . . . . 1~8 5. Kapitel. Allgemeine Flachentheorie. § 49. Die Ableitungsgleichungen fiir Asymptotenparameter • . . . . • . 131 § 50. Ein Hilfssatz flir ein vollstiindig integrierbares System von linear en total en Differentialg1eichungen. • • . . . 133 § 51. Bestimmung einer Fliiche durch die Grundformen 137 § 52. Die Formeln von Lelieuvre •......•..• 139 § 53. Tensoren . • • . . . . . • . . . . . . . • . • 141 § 54. Die Differentialgleichung der geodatischen Linien 144 § 55. Der Parallelismus von Lev~-Civita. . • . . . . 146 § 56. Christof/els invariante Ableitungen eines Tensors 149 § 57. Riemanns Kriimmungstensor ......•. 150 § 58. Die Grundformen der affinen Fliichentheorie 152 § 59. Die Ableitungsgleichungen . . • 154 § 60. Die Integrierbarkeitsbedingungen 156 § 61. Die affinen Hauptkriimmungen 158 § 62. Das Krlimmungsbild. . . . . . 160 § 63. Formeltafeln . . . . . . . . . 161 § 64. Zusammenhang mit Bewegungsinvarianten • 164 § 65. Affine Differentialgeometrie der Hyperfliichen im R,.+l 167 § 66. Die Identitat von Padova und Bianchi 171 § 67. Aufgaben. . . • • • . . . . . • . . 173 6. Kapitel. Extreme bei Flachen. § 68. Affinminimalfliichen . • . . . • • . . . . . • . . . . . . . 175 § 69. Einige kennzeichnende Eigenschaften der Affinminimalfliichen 180 § 70. Gegenstiick zum Problem von Bjorling • . • • • • • . • • • 183 § 71. Flachen, die zugleich gewohnliche und Affinminimalfliichen sind 187 Inhaltsverzeichnis. IX Seite § 72. Eine Kleinsteigenschaft des Ellipsoids . 191 § 73. Isoperimetrie der Ellipsoide 198 § 74. Eifllichen mit festem H • . 201 § 75. Bemerkungen und Aufgaben 204 7. Kapitel. Besondere Flachen. § 76. Eigentliche Affinsphliren . • . . . • 209 § 77. Eifllichen mit geraden Schwerlinien 212 § 78. Uneigentliche Affinsphliren. • . . • 216 § 79. Eine Kennzeichnung der Affinsphliren . 216 § 80. Windschiefe Fllichen . . . . . • 217 § 81. Lies ~2 • • • • • • • • • • • • • • 221 § 82. Uber die Einhiillenden der Lie-'J2' . 224 § 83. Die Lie-'Jg bei windschiefen Fllichen 226 § 84. Die 'Jg Lies und der Satz M aschkes • 228 § 85. Schiebfllichen • . . • . . . . . . • 229 § 86. Bestimmung der windschiefen Schiebfllichen . 233 § 87. Die affinsphlirischen Schiebfliichen • . . • . 236 § 88. Neue Kennzeichnung der eigentlichen Affinsphliren 239 § 89. W-Fliichen • • . . • . . . . . • . . . . • • • • 240 § 90. Ein affines Gegenstiick zur Unverbiegbarkeit der Kugel 243 § 91. Aufgaben und Bemerkungen . . . . . 247 Namen und Stichwortverzeichnis 251 Anmerkungen und Formeln sind innerhalb eines jeden Kapitels durchnumeriert. 1. Kapitel. Ebene Kurven im Kleinen. § 1. Affine Abbildung. Wir wollen damit beginnen, an einige bekannte Tatsachen der analytischell Geometrie zu erinnern. Es wird fUr unsere Zwecke meist niitzlich sein, die Punkte einer Ebene durch sogenannte Parallelkoordinaten darzustellen. Wir wahlen in der Ebene zwei sich schneidende Geraden, auf denen wir einen Durchlaufungssinn als den positiven auszeichnen und nennen sie die xI- und x2-Achse. Durch einen beliebigen Punkt der Ebene legen wir die Parallel en zu den beiden Achsen, ordnen den J dadurch bestimmten Achsenabschnitten in be kannter Weise die MaBzahlen Xl und x2 zu und erreichen so, daB die Punkte der Ebene ein- 0 xt eindeutig den Paaren ree1ler Zahlen Xl' X2' ihren Fig. 1. Koordinaten, zugeordnet sind (Fig. 1). Dabei 5011 es sich im allgemeinen nur um "reelle" Punkte und Geraden handeln und auch darin wollen wir uns auf den elementaren Standpunkt stellen, daB wir nur die Punkte und Geraden in Betracht ziehen, die man unter dem umfassenderen Gesichtspunkt der projektiven Geometrie als "eigentliche" bezeichnet, zum Unterschied von den "un eigentlichen" oder unendlich fern en Elementen. - Statt des Zahlen paares Xl' X2 schreiben wir kiirzer das Vektorsymbol ~ und sprechen schlechtweg vom Punkt ~. Es sei eine Zuordnung ~ ---+ ~* zwischen den Punkten einer Ebene durch ein System von linearen Beziehungen zwischen ihren Koordinaten * + + (1) Xl = clO Cll Xl C12 X2' + + * X2 = C20 C21 Xl C22 X2 gegeben. Dieses Gleichungssystem soIl nach den X auflosbar sein, d. h. wir setzen seine Determinante (2) Blaschke, Differentialgeometrie. II. Bd. 1 2 Ebene Kurven im Kleinen. als von Null verschieden (=l= 0) voraus. Dann entspricht auch jedem ~* riickwarts ein und nur ein ~. Eine derartige Zuordnung nennt man nach L. Euler1) und A: F. Mobius'J) eine "affine Abbildung" oder "affine Transformation", auch kuri eine "Affinitiit". Die "inverse" Abbildung, die man durch Auflosung der GleichlJ.ngen (1) gewinnt, hat ~ieder dieselbe Form Xl = c~o + C~l Xl* + C~'J X'J *, (3) + * + *. X2 = C:o C:1 Xl C:2X2 Darin ist (4) * _ + * __ + c20- C10C21 -dC20Cl'l (22 - iClfl ' Die Determinante (5) ist von Null verschieden und die inverse Abbildung so mit ebenfalls eine Affinitat. Die Punkte ~ einer Geraden g gehen durch eine Affinitat wieder in die Punkte ~* einer Geraden g* uber. In der Tat: eine Gerade g wird durch eine lineare Gleichung (gl' g2 nicht beide = 0) + + (6) go glx1 g2X'.! = 0 dargestellt. Fuhrt man hierin durch (3) die neuen Koordinaten x* ein, so ergibt sich auch fUr diese eine lineare Gleichung, die wegen der vorausgesetzten Umkehrbarkeit der Abbildung nicht identisch er fullt sein kann, also wieder eine Gerade als Ort fur ~*. Aus der Form der Gleichungen (1) folgt ferner sofort, daB die Affinitaten stetige Abbildungen sind. Das heiBt, ruckt ein Punkt ~ in einen Punkt ~o hinein, so ruckt auch immer der entsprechende Punkt ~* in den entsprechenden Punkt ~o * hinein. Mit Hilfe der [Mobiusschen Netze3) kann man zeigen, daB die beiden letzten Eigenschaften, deren Abhangigkeit oder Unabhangigkeit dahingestellt sei, die Affinitaten kennzeichnen: Die affinen Abbildungen sind die einzigen Punkttransformationen (in der Ebene), die ausnahmslos eineindeutig und stetig sind und Gerade wieder in Gerade iiberfiihren. Bei Affinitaten bleibt der Parallelismus erhalten. Denn parallele Geraden einer Ebene sind dadurch gekennzeichnet, daB sie keinen 1) L. Euler: Introductio in analysin infinitorum (1748), Bd. 2, Kap. XVlII, § 442. 2) A. F. Mobius: Der baryzentrische Calcul (Leipzig 1827), Abschn. II, Kap. 3; Werke I, S.177. 3) A.F. Mobius: Der baryzentrische Calcul, Abschn. II, Kap. 6u. 7; Werke I, S.237.

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