Gießener Universitätsblätter 45 | 2012 Anja Klöckner Von der Anschauung zur Anbetung – Götterbilder im antiken Griechenland Bei der Beschäftigung mit Götterbildern stellen sich grundlegende Fragen bild- und religionswis- senschaftlicher Art mit besonderer Schärfe. Eines der zentralen Probleme bei der Analyse von Bildern, also visuell fassbaren medialen Kon- struktionen, besteht in dem Verhältnis des Arte- fakts zur abgebildeten Wirklichkeit und dem Stellenwert, den das Medium dabei selbst ein- nimmt. Ontologie und Phänomenologie der Bil- der stehen gerade im Falle der Götterbilder in einem besonders spannungsreichen Verhältnis, geht es hier doch um eine imaginierte Wirklich- keit, die dem Bereich der Transzendenz ange- hört. Die gesteinigte Venus von Trier Als Einstieg zeige ich ein Beispiel, das für die meisten Betrachter auch auf den zweiten Blick kaum noch als Götterbild zu identifizieren sein dürfte:1 einen knapp einen Meter hohen Torso aus dem Rheinischen Landesmuseum in Trier (Abb. 1). Der komplette Oberkörper ist verloren, Abb. 1: Venusstatue. Trier, Rheinisches Landesmuseum, während der traurige Rest des Unterkörpers Inv. G. 44 d ringsum stark bestoßen ist und keine originale Oberfläche mehr zeigt. Ursprünglich war dieser Die Trierer Skulptur findet im Jahre 1551 erst- Marmorklumpen die Statue einer schönen Frau mals Erwähnung. Sie stand mehrere Jahrhun- – nicht irgendeiner Frau, sondern der Liebesgöt- derte vermutlich in einer Nische neben dem Ein- tin Venus. Trotz des jämmerlichen Zustandes der gang oder auf dem Friedhof nördlich der Kirche. Skulptur lässt sich ihr ursprüngliches Aussehen Bis heute ist St. Matthias eine wichtige Pilgerkir- noch erschließen. Die Trierer Statue ist in der rö- che, die das Grab des Apostels Matthias beher- mischen Kaiserzeit gefertigt worden, geht aber bergen soll. Auch die drei Bischöfe Eucharius, auf einen Aphroditetypus der zweiten Hälfte des Valerius und Maternus, die der Legende nach 4. Jahrhunderts v. Chr. zurück, den so genann- von dem Apostel Petrus nach Trier ausgesandt ten Typus Capua (Abb. 2). Von diesem Typus worden waren, haben hier angeblich gewirkt. sind mehrere Repliken erhalten. Er zeigt die Göt- Das stark ramponierte Aussehen der Marmor- tin halbbekleidet. Ihr Mantel ist herabgerutscht statue ist nicht nur den allgemeinen Zeitläufen und hat ihren ganzen Oberkörper entblößt. Den geschuldet, sondern hat einen ganz konkreten linken Spielbeinfuß auf eine Erhöhung gesetzt, Grund: sie wurde gefesselt und gesteinigt. Wie hielt die Göttin ursprünglich einen Schild, in des- berichtet wird, hatte „der greulich zugerichtete sen polierter Oberfläche sie sich spiegelte. Rumpf einer marmornen Venus … in Ketten 29 über die zeitgenössischen Vorstellungen hier- zu.3 Auf den Tafeln (Abb. 2) sind ein deutscher und ein lateinischer Text zu lesen. Zunächst sei der deutsche Text angeführt: „Wolt ihr wissen / was ich bin. Ich bin gewest ein Abgottin. Do S(ankt) Eucharius zu Trier quam Ehr mich zuorbrach / mein Eher abnam / Ich was geehret als ein Gott Jetzt stan ich hie der Welt zuo spott“. Der lateinische Text entspricht dem sinngemäß, weicht aber in den Formulierungen deutlich ab: „[Me pri]de(m) • treuiris p(ro)fa/[nis c]oluit / aris Sacrile/[gi] numinis iam trunc/[u]s spernor inanis / [prostr]ata spernor pis/[cator du]m legat error / [tolli]tur • eucharium / [maternum] valeriu(m) tu(n) [c]“ Übersetzt bedeuten diese Zeilen: „Zuerst verehrte mich Trier durch nichtheilige Altäre, nun Rumpf verruchter Gottheit werde ich als eitel verachtet. Hingeworfen werde ich verachtet; als nämlich der Fischer Echarius, Ma- ternus, Valerius sandte, wurde der Irrtum hin- weggenommen“.4 Da die fortgesetzten Steinwürfe gegen die Sta- tue auch die Schrifttafeln beschädigten, er- setzte man diese in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch eine neue Platte mit leicht verändertem Text (Abb 3).5 Hier sind die latei- nischen und die deutschen Zeilen jeweils auf Abb. 2: Aphrodite von Capua, Neapel, NM 6017 der linken und der rechten Seiten der Platte aufgehängt, den Gläubigen Gelegenheit gege- eingemeißelt, während eine Reliefdarstellung ben … , ihren Abscheu vor dem Götzen durch die Mitte ziert. Zu sehen sind die drei er- Steinwürfe zu bestätigen“.2 Die Venusstatue wähnten Bischöfe Eucharius, Valerius und Ma- wurde von den Wallfahrern, die St. Matthias ternus. Zu Füßen des ersteren ist das zerbro- besuchten, also in ihr Pilgerritual eingebunden chene, in Ketten gelegte Götterbild wiederge- und selbst dann noch mit Steinen beworfen, geben und damit das erfolgreiche missiona- als von der ursprünglichen Gestaltung der Pla- rische Wirken des Heiligen markiert. Die In- stik nichts mehr zu erkennen war. Erst im Jahre schrift formuliert die Überlegenheit der christ- 1811, nach Auflösung des Klosters, machte lichen gegenüber der paganen Religion mit kla- man dem Treiben ein Ende und brachte die ren Worten: deren Irrtümer sind nun erkannt, Skulptur ins Museum. die heidnischen Götterbilder sind zerstört und In dieser Steinigung einer Statue kommt der entehrt, werden verachtet und verspottet. Wunsch zum Ausdruck, die Überlegenheit ei- Den Pilgern, die die Skulptur übrigens gar nicht ner neuen gegenüber einer alten Religion au- für eine Darstellung der Venus, sondern Dianas genfällig zu demonstrieren und performativ zu hielten, ging es bei ihrem fortgesetzten Zerstö- bestätigen. Zwei Sandsteintafeln, die um ca. rungswerk allerdings nicht nur darum, an die- 1500 n. Chr. zu beiden Seiten des Götterbildes sem Objekt den Sieg des Christen- über das angebracht worden waren, informieren uns Heidentum zu manifestieren. Der triumphato- 30 Abb. 3: Inschrifttafel. Trier, St. Matthias rische Anspruch gesellt sich zu einer tief sitzen- angebetet: jetzt endlich ist er ein Gott, da ein den grundsätzlichen Ablehnung heidnischer Mensch ihn so wollte und weihte. Wie richtig Götterbilder, die sich bis in die Frühzeit des beurteilen die stummen Tiere aus ihrem natür- Christentums zurückverfolgen lässt und die in lichen Instinkt heraus eure Götter! Mäuse, dem angesprochenen Spannungsverhältnis Schwalben und Geier wissen wohl, daß jene zwischen Ontologie und Phänomenologie von nichts spüren können. Sie treten sie mit Füßen, Götterbildern gründet. Exemplarisch für Vorbe- sie setzen sich auf sie; verjagtet ihr sie nicht, halte gegen Götterbilder sei hier eine Passage würden sie sogar im Munde eures Gottes ihr aus dem „Octavius“ des Minucius Felix in Über- Nest bauen. Spinnen umweben sein Gesicht setzung angeführt. Der wohl aus Nordafrika und lassen geradewegs von seinem Kopfe ihre stammende Autor lebte als Anwalt im 2./3. Fäden hängen. Ihr müßt abwischen, säubern, Jahrhundert n. Chr. in Rom. Nach seiner Kon- reinigen. Sie, die ihr herstellt und schützt, sie version schrieb er einen Dialog zwischen Caeci- fürchtet ihr auch […]“.6 lius und dem Christen Octavius, der mit der Be- Hier werden die wichtigsten Punkte des kaiser- kehrung des ersteren endet. In diesem Zusam- zeitlichen Diskurses deutlich, die auch für die menhang lässt der Autor seinen Protagonisten folgenden Jahrhunderte den christlichen Um- Octavius sagen: gang mit paganen Götterbildern bestimmen „Wer zweifelt da noch, daß es nur ihre Bilder sollten. Ein Fokus liegt dabei auf der Materiali- sind, die von der Menge angebetet und öffent- tät der Bilder. Man wirft den Heiden vor, Bilder lich verehrt werden? Dabei werden Sinn und aus toter, von Menschenhand bearbeiteter Ma- Verstand der Unerfahrenen durch die künstle- terie zu verehren, nicht den immateriellen Gott. rische Feinheit getäuscht, durch den Glanz des Gleichzeitig wird jedoch auch der trügerische Goldes geblendet, durch die Strahlen des Sil- Charakter der Bilder hervorgehoben. Von Äu- bers und den Schein des Elfenbeins betört. Kä- ßerlichkeiten geblendet, erkennen die Betrach- me es jemandem in den Sinn zu bedenken, mit ter der Bilder diese nicht als bloße Artefakte; sie welchen Marterinstrumenten und mit welchen werden damit von der wahren Gotteserkennt- Werkzeugen jedes Götterbild hergestellt wird, nis abgelenkt. Dabei werden die Heiden sogar er würde sich schämen, einen Stoff zu fürch- von den Tieren beschämt, denn diese, durch ih- ten, den ein Handwerker erst mißhandelt hat, re Kreatürlichkeit anders als die Menschen ge- um einen Gott zustande zu bringen. Aber viel- genüber der verführerischen Kraft der Bilder leicht ist das noch gar kein Gott: der Stein oder immun, lassen sich nicht vom materiellen das Holz oder das Silber. Wann wird er also ge- Schein blenden, sondern erkennen das macht- boren? Sieh, wie er gegossen wird oder ge- lose, fühllose Sein der Götterbilder. schnitzt oder gemeißelt – aber noch ist das kein Dieses generelle Unbehagen gegenüber dem Gott! Sieh, jetzt wird er gelötet, zusammenge- Bild wird in der christlichen Tradition allerdings setzt, aufgestellt – aber noch immer ist das kein noch weiter gesteigert. Einer weitverbreiteten Gott! Sieh, nun wird er geschmückt, geweiht, Vorstellung zufolge waren pagane Götterbilder 31 nicht nur aus abstrakten theologischen Grün- logischen Forschung keine Einigkeit. Es wird in- den und wegen ihres Täuschungspotentials ab- tensiv diskutiert, ob das Götterbild als reiner zulehnen, sondern stellten auch eine ganz kon- Zeichenträger fungiert oder das Dargestellte re- krete Bedrohung dar, da sie von Dämonen be- präsentiert, es im wahrsten Sinne des Wortes wohnt seien. Sie galten nicht nur als materielle verkörpert; ob also das Götterbild lediglich mit Zeugen einer abzulehnenden Religion, sondern seiner Materialität identisch war oder ob das als Materie besonderer Art: de facto zwar nur Bezeichnende und das Bezeichnete ineinander aus von Menschenhand bearbeiteten Werk- übergehen konnten. In unserem Zusammen- stoffen gefertigt, aber mit dieser Materialität hang kann ich diesen Fragenkomplex nur an- inhärenten, übernatürlichen Kräften. Diese satzweise behandeln; ich werde mich dabei auf Kräfte sind keinesfalls göttlich, sie sind das ge- die griechische Kultur konzentrieren und einen naue Gegenteil, nämlich teuflisch. Schwerpunkt auf die klassische Zeit legen. Auch die Trierer Pilger verfolgten mit der Steini- gung der Venusstatue über die genannten Be- Rituelle Pragmatik weggründe hinaus noch ein weiteres Ziel: sie wollten das Götterbild im wahrsten Sinne des Inschriften und literarische Texte liefern eine Wortes unschädlich zu machen. Den Legenden Fülle von Informationen über die kultische Ver- zufolge besaß die Statue eine zauberische Wir- sorgung von Götterbildern. Diese galten als kung. So soll die Statue angeblich in einer Pro- Medium der Kommunikation mit den Gott- phezeiung bereits die Ankunft des Eucharius in heiten, standen aber auch selbst im Fokus des Trier vorhergesagt haben. Danach, so erzählt Rituals und waren Gegenstand der Verehrung. man sich, sei sie für immer verstummt. Man Das Ritual ist nach den Regeln sozialer Interak- schrieb dem paganen Götterbild also die Fähig- tion zwischen kommunikationsfähigen und keit des Sprechens und der Weissagung ebenso -bereiten Akteuren gestaltet. Es folgt dabei der zu wie auch die Einsicht in die Überlegenheit Maxime des „als ob“: Götterbilder werden be- der christlichen Religion, die dann dem dämo- handelt, als ob sie keine leblosen Objekte wä- nischen Treiben ein Ende setzen konnte. Wenn ren, sondern für Sinneseindrücke empfänglich. die Schrifttafel neben der Statue das Standbild Ähnliche Pragmatiken kennt man auch aus an- in der Ich-Form sprechen lässt, ist dies in erster deren Epochen und Kulturen, wobei hier die Linie ein Stilmittel der Inschrift, aber auch ein Bilder symbolisch für die Dargestellten stehen. Reflex der Auffassung, heidnische Götterbilder In der Antike werden die Bilder jedoch eher wie besäßen potentiell ein gewisses Eigenleben. ein personalisiertes Gegenüber behandelt. Dieses Beispiel gibt uns natürlich keine Infor- Man ging anscheinend nicht nur von einer mationen über die religiöse Wirklichkeit der pa- Stellvertreterfunktion der Bilder im übertra- ganen Antike. Es gibt uns aber dennoch einen genen, sondern im ganz konkreten Sinne aus. guten Einstieg in die Thematik, weil es die Vermutlich imaginierte man sich die Bilder in grundsätzlichen Probleme aufzeigt, die ver- einem gewissen Grade als lebendig. So schrieb schiedene Religionen, und beileibe nicht nur man ihnen nicht nur passive Sensibilität zu, die christliche, mit der bildlichen Darstellung sondern auch die Fähigkeit aktiver Äußerung von Gottheiten im Allgemeinen und mit der bis hin zur Artikulation. Nicht alle einschlägigen Überlieferung antiker Götterbilder im Spezi- Stellen sind eindeutig, vieles wird im übertra- ellen haben. Diese Ausgangslage beeinflusst genen Sinne zu verstehen sein. Aber auch bis heute die wissenschaftliche Auseinander- wenn man gegenüber einer allzu schnellen setzung mit der antiken Religion und mit ihren Gleichsetzung von performativer Pragmatik materiellen Zeugnissen. und Identitätsvorstellungen von Gottheit und In Kult und Ritual spielen Götterbilder, vor allem Bild Vorsicht walten lässt, deutet doch vieles rundplastische, seit archaischer Zeit eine zentra- darauf hin, dass Statuen zumindest potentiell le Rolle. Über ihren spezifischen medialen Cha- und temporär einen Anteil am Göttlichen besit- rakter besteht allerdings bislang in der archäo- zen konnten. 32 Das laute Gebet gegenüber einer Statue, wie der Gottheit für ihre Polis nicht mehr in vollem es in der Antike üblich war, richtete sich an ein Umfang gewährleistet. So galt etwa die Zeit hörendes Gegenüber – und zwar nicht an ein der Plynterien in Athen als unheilbringend. Bei irgendwo in himmlischen Sphären befindliches diesem Fest wurde eine altehrwürdige Athena- Gegenüber, sondern an ein körperlich anwe- statue von ihrem Sockel geholt, gewaschen sendes Gegenüber. Vielfach bezeugt ist der und mit neuen Kleidern ausgestattet. Es galt als Wunsch, dem Götterbild etwas ins Ohr zu flü- unverzichtbar für das Wohlergehen der Stadt, stern. Durch Berührung kann dieser Kontakt dass das Götterbild ordnungsgemäß aufge- noch verstärkt werden. stellt war. Jede temporäre Abwesenheit oder Blickkontakte spielten ebenfalls eine wichtige Entfunktionalisierung der Statue konnte zu ei- Rolle. Den Heiligtumsbesuchern war es ein ner Krise führen. War das Götterbild nicht mehr großes Anliegen, die Götterbilder anzuschau- präsent, fürchtete man anscheinend, unter en, aber anscheinend stellte man sich vor, dass Umständen auch die von ihr repräsentierte dies auch ein wechselseitiger Vorgang sein Gottheit nicht mehr erreichen zu können. Der konnte. So warnt die Titelfigur in der Tragödie Wunsch, den Götterbildern Pflege und Fürsor- Andromache des Euripides ihre Gegnerin da- ge zukommen zu lassen, sowie die Furcht, die vor, in Anwesenheit des Götterbildes der Thetis durch das Bild medialisierte rituelle Kommuni- Drohungen auszustoßen: „Siehst Du das Bild kationsmöglichkeit zu unterbrechen, stehen der Thetis zu dir hinblicken?“.7 Als ein Topos dabei in Spannung zueinander. gilt ferner, dass Götterbilder den Blick abwen- den oder die Augen schließen, wenn in ihrer Antike Literatur Umgebung ein Frevel geschieht. und die Vorstellung belebter Statuen Konsequenterweise öffnete man beim Schlachtopfer, das unter freiem Himmel am Al- Sucht man nach schriftlichen Zeugnissen darü- tar stattfand, die Türen der Tempel. Damit ber, inwieweit mit den Bildern personale Vor- konnten die Kultteilnehmer die Götterbilder se- stellungen von der jeweiligen Gottheit verbun- hen. Hierzu kam jedoch, dass auf diese Weise den wurden, stößt man gleich zu Beginn auf In- auch die Götterbilder das Geschehen besser terpretationsprobleme. So ist etwa die sprach- verfolgen konnten. In einigen Fällen legte man liche Gleichsetzung von Göttername und Göt- den Statuen sogar das blutige Opferfleisch di- terbild, also die Bezeichnung der Repräsentati- rekt auf Hände oder Knie, als ob sie es direkt in on einer Gottheit mit dem Namen des oder der Empfang nähmen. Kleine, transportable Göt- Dargestellten, durchaus üblich. Schwierig zu terbilder holte man zu wichtigen Anlässen aus klären ist jedoch, ob damit auch gedanklich den Tempeln und beteiligte sie direkt am Ge- Gottheit und Bild gleichgesetzt werden oder schehen. So wurde etwa das Bild des Dionysos ob es sich um eine reine sprachliche Konventi- bei dem athenischen Kultfest der Großen Dio- on handelt. Der früheste Beleg in diesem Zu- nysien zu den dramatischen Aufführungen mit- sammenhang, eine Passage aus dem sechsten genommen. Die aufwendigen Wasch- und Rei- Buch der Ilias, stammt aus der Entstehungszeit nigungsrituale, die zum Teil mit großen Prozes- der griechischen Literatur im späten 8. Jahr- sionen verbunden waren, gingen über reine hundert v. Chr. Die Szene spielt während der Schutzmaßnahmen zur Bestandserhaltung wie Belagerung von Troja durch die Griechen. Die Abfegen und Einölen weit hinaus. Ähnliches Königin der bedrängten Stadt unternimmt zu- gilt für die gerade für weibliche Gottheiten wie sammen mit den Frauen ihres Gefolges einen Athena Polias in Athen, Hera von Olympia und Bittgang in den Tempel der Stadtgöttin Athena, Artemis von Brauron häufig bezeugten kul- um deren göttlichen Schutz zu erbeten: tischen Einkleidungen. Während die Götter- „Als sie nun auf der Burg den Tempel der Athe- bilder auf diese Weise ver- und umsorgt wur- na erreichten, öffnete ihnen die Tür die an- den, während also die kultische Normalität mutsvolle Theano …, die die Troer zur Prieste- zeitweise aufgehoben war, sah man den Schutz rin Pallas Athenes gemacht hatten. Alle erho- 33 ben die Hände jammernd zur Athena. Aber die tigen, der prinzipiell skeptisch gegenüber der anmutsvolle Theano nahm das Gewand und äußeren Erscheinung eingestellt ist und das Ide- legte es der schöngelockten Athena auf die elle gegenüber dem Materiellen präferiert. Kei- Knie. Dann betete sie zur Tochter des allmäch- nesfalls lässt sich mit Verweis auf diese Stelle ein tigen Zeus und gelobte: ‚Herrin Pallas Athena, Hinweis auf ein Mehrschichten- bzw. Mehrpha- Stadtschirmerin, edelste Göttin!‘ … Athena senmodell griechischer Religion ableiten, wie di- aber nickte Verneinung“.8 es immer wieder erfolgt. So wurde sowohl eine Erzählt wird also, wie Trojanerinnen vor der Sta- Entwicklung von einer naiven Haltung in der tue Athenas zu der Göttin beten. Sprachlich Frühzeit hin zu einem aufgeklärten Rationalis- wird jedoch zwischen beiden kein Unterschied mus wie auch eine unreflektierte Volksfrömmig- gemacht. Auch wenn es darum geht, auf dem keit im Gegensatz zum kritischen Bewusstsein Götterbild das Weihgeschenk abzulegen, artiku- der Gebildeten postuliert. Stellt man jedoch die liert der Text dies nicht explizit, sondern spricht Passage bei Platon in den Kontext anderer litera- davon, die Priesterin habe die Gabe auf die Knie rischer Zeugnisse der Zeit, so zeigt sich, dass Sta- Athenas gelegt. Gesteigert wird diese Überblen- tuen immer wieder in einer Weise behandelt dung von Bezeichnendem und Bezeichnetem bzw. wahrgenommen werden, als sei ihr ontolo- dann bei der dritten Erwähnung der Göttin in gischer Status zumindest ambivalent. dieser Passage. Athena reagiert auf das Flehen Dabei bringt die Frage, auf welche Art und Wei- der Frauen, indem sie ihre Ablehnung kundtut. se man sich die göttliche Präsenz in einem Bild Sie nickt Verneinung, womit das ablehnende Zu- vorzustellen habe, durchaus logische Probleme rückziehen des Kopfes gemeint ist, das heute mit sich. So lässt die Vorstellung, Statuen noch zum gestischen Repertoire im Mittelmeer- könnten als eine Art permanenter Container raum gehört. Diese Stelle wird häufig als Beleg göttlicher Präsenz gedient haben, z. B. die Frage für eine gedankliche Gleichsetzung von Gott- offen, wie die Multiplizität der Bilder einer Gott- heiten und ihren Bildern herangezogen, aller- heit zu erklären ist oder auch mythologische Tra- dings könnte es sich auch um dichterische Kon- ditionen, wonach Gottheiten aus bestimmten vention handeln. Die Bezeichnung eines Bildes Anlässen oder zu bestimmten Zeiten des Jahres mit dem Namen der dargestellten Gottheit ließe gar nicht in ihrem Heiligtum anwesend waren. sich durchaus auch im übertragenen Sinne ver- Das überzeugendste Modell hat in diesem Zu- stehen. sammenhang bislang Tanja Scheer entwickelt. Auf den ersten Blick ganz eindeutig ist dagegen Sie geht davon aus, dass Götterbilder als „He- eine Äußerung, die Platon in seinen „Gesetzen“ dos“ dienen konnten. Ein solches „Hedos“ macht; einem Werk, an dem er bis zu seinem meint wörtlich „Sitz“; gemeint ist damit, dass Tod im Jahre 348/7 v. Chr. gearbeitet hatte: ein Artefakt als temporärer Körper der Gottheit „Manche Götter verehren wir nämlich, indem fungieren kann. Dies hat nichts mit Magie zu wir sie mit eigenen Augen deutlich sehen, von tun, denn die Gottheit lässt sich in ihr Bild durch anderen dagegen verehren wir Abbilder, indem keine menschliche Aktivität herbeiwünschen. wir ihnen Statuen errichten; und wir glauben, Man kann sie durch Gebet, Ritual und Opferga- wenn wir diese Götter, obwohl sie unbeseelt ben nur herbeirufen; ob sie diesen Ruf dann er- sind, verehren, so würden uns jene beseelten hört und in ihr Bild einfährt, ist allein göttlicher Götter deshalb reichlich Wohlwollen und Huld Wille. Dieser Wille kann zwar dadurch positiv schenken“.9 beeinflusst werden, dass der angebotene Sitz Die Stelle gilt als einer der wichtigsten Belege besonders ehrwürdig oder schön gestaltet ist, dafür, dass eine Gleichsetzung von Statue und aber ein zauberischer Zwang existiert dabei Gottheit im klassischen Griechenland nicht er- nicht. Rituelle Kommunikation bedarf dabei folgt sei. Allerdings ist ein Philosoph wie Platon nicht unbedingt der Anwesenheit der Gottheit sicher nicht repräsentativ für die breite Mehrheit in ihrer Statue, eine solche Präsenz gilt aber als seiner Zeitgenossen. Außerdem ist auch der the- besonders deutliches Zeichen göttlicher Anteil- oretische Hintergrund des Autors zu berücksich- nahme. 34 Ebenso wie Tanja Scheer ihr Modell des Götter- Preziosen wurden in späteren, unsicheren bildes als Hedos auf die Analyse von Schriftquel- Zeiten häufig umfunktioniert. Beide Statuen len stützt, so ist auch die Auseinandersetzung lassen sich allerdings recht genau rekonstruie- mit diesem Modell und mit dem Thema insge- ren, da verkleinerte Nachbildungen und detail- samt bislang vor allem textorientiert erfolgt. Die lierte Beschreibungen erhalten sind. Bilder selbst, als eigentlicher Gegenstand der An der zwischen 447 und 438 entstandenen Fragestellung, fanden dagegen paradoxerweise Athenastatue lässt sich beispielhaft aufzeigen, kaum Berücksichtigung. wie die Materialität der Götterbilder themati- Ein Grund hierfür besteht darin, dass zahlreiche, siert und problematisiert wurde und bis heute und gerade die berühmtesten, antiken Götter- wird. Das monumentale Goldelfenbeinbild er- bilder nicht oder nur in mehrfach gebrochenen setzte nicht das ehrwürdige Xoanon der Athena Überlieferungen erhalten sind. Viele Informati- Polias, eine kleine, altertümliche Statue der onen über diese Werke sind deswegen wiede- Stadtgöttin aus Olivenholz, die weiterhin im Fo- rum nur aus literarischen Zeugnissen zu gewin- kus des Kultes stand. Sie ergänzte das Xoanon nen. Exemplarisch vorstellen möchte ich in die- aber um ein weiteres Götterbild, das den Besu- sem Zusammenhang drei Götterbilder, die in der chern der Akropolis als visuell fassbare und kör- Antike weithin bekannt waren: die knidische perhaft existente Anschauung der Heiligtumsin- Aphrodite, ein Werk des Praxiteles, sowie die haberin diente. Die rituelle Bedeutung eines Athena Parthenos und den als Weltwunder gel- Götterbildes wird durch Alter oder wenig wert- tenden Zeus von Olympia, beide gefertigt von volles Material nicht geschmälert, aber die Un- Phidias. Die Gründe für ihre Bekanntheit lagen terschiede in der äußerlichen Erscheinung bei- nicht nur in ihrer künstlerischen Qualität, son- der Werke werden selbst in dieser dürren Be- dern vor allem darin, dass sie jeweils als beson- schreibung überdeutlich; für die Heiligtumsbe- ders authentische Repräsentationen der jewei- sucher muss die Diskrepanz besonders augen- ligen Gottheit galten. Dies kommt nicht nur in fällig gewesen sein. ihrer breiten Rezeption in verschiedenen antiken In der Statue der Athena Parthenos war ein ge- Medien zum Ausdruck, sondern auch in etlichen waltiges Kapital akkumuliert. Die Goldplatten Anekdoten. So soll Zeus dem Schöpfer der olym- hatten ein Gewicht von 44 Talenten, was rund pischen Statue durch einen Blitz sein Wohlgefal- 1150 kg entspricht. Die Platten waren abnehm- len an dem Werk kundgetan haben.10 Wenn in bar und konnten nachgewogen werden.12 Da einem Epigramm berichtet wird, dass Aphrodite man hier eine beträchtliche Menge öffentlicher es gar nicht habe fassen können, wie gut Praxi- Gelder verarbeitet hatte, waren solche Kontroll- teles sie mit der Statue getroffen habe,11 steckt möglichkeiten erforderlich. Durch die Verwen- dahinter die gleiche gedankliche Konstruktion: dung des Goldes als Statuenschmuck war das die Gottheit selbst beglaubigt ihr Bild. Edelmetall aber anscheinend, zumindest theo- Die beiden phidiasischen Schöpfungen, die Sta- retisch, nicht für immer außerhalb menschlicher tuen der Athena Parthenos und des Zeus von Nutzung gestellt. So soll Perikles, damals der Olympia, besaßen kolossale Formate, sie maßen führende Politiker Athens, als letztes Mittel bei jeweils rund 12 m in der Höhe. Die sichtbaren einer äußersten Bedrohung der Polis den Zugriff Teile waren aus Gold und Elfenbein gefertigt, auf dieses Gold ins Gespräch gebracht haben. wobei man ersteres für die bekleideten und letz- Diese – nie in die Tat umgesetzte – Option wirkt teres für die nackten Körperpartien verwendete. auf etliche moderne Interpreten sehr rationalis- Die wertvollen Bilder visualisieren damit die gän- tisch und dient ihnen deswegen als Argument gigen zeitgenössischen Vorstellungen von gött- dafür, dass das Götterbild keine religiöse Be- licher Epiphanie, bei denen die Gottheiten stets deutung besessen habe, sondern lediglich der groß, schön und strahlend erscheinen. in eine überwältigende Form gebrachte Staats- Wie andere Werke aus kostbaren Materialien schatz sei. Der Wert dieses Götterbildes er- sind die beiden Götterbilder aus Athen und schöpfe sich in reiner Materialität; ihm fehle je- Olympia nicht erhalten; Edelmetall und andere de Spur von Transzendenz, sondern sei „nichts 35 Zeusstatue dröhnend ge- lacht und die für die ge- plante Demontage aufge- stellten Gerüste zum Ein- sturz gebracht haben.16 Wie weit die Vorstellung der Lebensechtheit von Götter- bildern gehen konnte, zei- gen besonders deutlich die Geschichten, die sich um die Aphrodite von Knidos ranken. Der Bildhauer Praxi- teles hatte diese Skulptur 340 v. Chr. geschaffen, als erstes und gleichzeitig Maß- stäbe setzendes großpla- stisches Bild einer nackten Frau und Göttin. Das Origi- nal der einstmals hochbe- rühmten Skulptur ist verlo- ren, aber zahlreiche Kopien und Nachbilden vermitteln noch einen Eindruck von ih- rem ursprünglichen Ausse- Abb. 4: Attisch rotfigurige Schale des Curtius-Malers, Berlin, Staatliche Museen hen. F 2525 Das Götterbild wurde nicht anderes als ein gewaltiges Wertdepot in Götter- nur wegen seiner großen Schönheit gerühmt, gestalt“.13 Dies verkennt jedoch die hohe Be- sondern vor allem wegen seiner auf dieser deutung, die Götterbilder nicht nur in Mythos Schönheit beruhenden Wirkung. Die Statue und Ritual, sondern auch ganz konkret für das erzeugte bei ihren Betrachtern genau das, wo- Wohlergehen der Polis besaßen. Ehe die Stadt für die Göttin Aphrodite steht: erotisches Ver- unterging, würde als ultima ratio auch die Gott- langen. Allein der Blick auf ihr Bild ließ ihre heit ihren Beitrag zur Rettung leisten. Macht erfahrbar werden. Diese Macht er- Die zahlreichen Berichte über die monumen- streckte sich übrigens sowohl auf hetero- als tale Sitzstatue des Zeus aus Olympia, die von auch auf homosexuelle Erotik. Aufschlussreich Phidias wohl nach 437 v. Chr. angefertigt wur- in diesem Zusammenhang ist die anekdotische de, zeigen einen anderen Aspekt antiker Dis- Überlieferung zu der Statue, die ihren Reiz auf kurse über Götterbilder auf. Dieses Bild galt Betrachter unterschiedlicher sexueller Orien- nicht nur als das schönste und das dem Zeus tierung thematisiert: während die Vorderan- liebste Standbild auf der ganzen Erde,14 es sicht des Götterbildes den Frauenliebhaber muss auf seine Betrachter besonders lebens- Charikles verzückt, zeigt sich sein homosexuel- echt gewirkt haben. So schreibt Livius, der An- ler Freund Kallikratidas fasziniert von der Rück- blick der Statue habe den Feldherrn Aemillius seite der Statue mit ihrer perfekt modellierten Paullus innerlich so bewegt, als hätte er den Gesäßpartie.17 Überwältigt von Eindrücken Gott selbst vor sich gesehen.15 Auch die Fähig- dieser Art sollen die Heiligtumsbesucher im- keit zur Willensäußerung wurde der Statue mer wieder körperlichen Kontakt mit dem Bild zugeschrieben. Angeblich wollte Caligula die gesucht haben. Es wird von Küssen und mehr Statue nach Rom abtransportieren, um sie auf berichtet. Ein Jüngling hatte sich dermaßen in dem Palatin aufstellen zu lassen. Darauf soll die das Verlangen nach der Statue gesteigert, dass 36 Abb. 5: Attisch rotfiguriger Volutenkrater der Polygnotgruppe, Ferrara, NM 2897 er sich nachts im Heiligtum einschließen ließ sie berichtender Texte interpretiert werden sol- und sich an dem Bild befriedigte. In der anti- len, sondern die aus sich selbst heraus Informa- ken Überlieferung ist übrigens viel konkreter tionen über ihren Abbild- und Repräsentation- von einer Vereinigung mit dem Marmor die Re- scharakter vermitteln können. Um zu klären, de – als ob der Stein ein lebender Körper sei. inwieweit Bilder als Medium der Evidenzerzeu- Ein Fleck auf der Oberfläche des Schenkels gung fungieren und welche Strategien sie da- zeugte von dieser Tat, die nach antiker Vorstel- bei verwenden, sollen im Folgenden aus- lung eine ungeheuerliche Transgression dar- schließlich Beispiele herangezogen werden, die stellte. In der anekdotischen Überlieferung nicht nur Götterbilder als solche zeigen, son- kommt dies darin zum Ausdruck, dass der Tä- dern in Handlungszusammenhänge einge- ter dem Wahnsinn verfiel und daraufhin Selbst- bettete Statuen. mord beging.18 Solche Anekdoten gehören Die Voraussetzungen hierfür sind ab dem zum Bestand antiker Mimesislegenden, die die späten 6. Jahrhundert v. Chr. geschaffen, als in täuschende, lebensechte Wirkung naturnach- der spätarchaischen Vasenmalerei das Pikto- ahmender Kunstwerke zum Thema haben. Sie gramm „Statue“ eingeführt wurde. Damit sind deswegen zwar einschlägig für unser The- konnten die Maler klar zwischen der Darstel- ma, lassen aber letztendlich die Frage nach der lung einer Gottheit in persona und einem Göt- möglichen Realpräsenz der Gottheit in ihrem terbild unterscheiden. Letztere werden häufig Bild unentschieden. durch einen altertümlichen Typus charakteri- siert, durch eine starre, leblose Haltung, durch die Anbringung auf Basen und Pfeilern, durch Visuelle Strategien die Rahmung mit architektonischen, einen der Evidenzerzeugung Kultbau andeutenden Elementen oder durch Zum Abschluss möchte ich den Fokus deswe- eine Farbgebung, die auf Marmor oder Edel- gen auf Bilder richten, die nicht anhand über metall anspielt. 37 Abb. 6: Attisch rotfigurige Schale des Erzgießerei-Malers, Tarquinia RC 5291 Rituelle Pragmatiken in der oben beschrie- Iphigenie und einer Frau mit Opferkorb und benen Art sind recht häufig dargestellt, wie et- Spendeschale zu beiden Seiten des Götter- wa auf einer zwischen 470–460 v. Chr. ent- bildes deutlich. Bei beiden Beispielen ist das standenen Schale des Curtius-Malers, auf dem Götterbild in seinem Objektcharakter deutlich eine Frau ein Bild des Hermes umarmt (Abb. gekennzeichnet. Gezeigt werden jeweils Ritua- 4).19 Die Versorgung von Götterbildern mit fri- lelemente, die, in der oben beschriebenen Wei- schem Opferfleisch, das man auf die Hände se, die Skulpturen so behandeln, als ob sie le- oder Knie der Statuen legte, zeigt ein Kelch- bendige Gegenüber wären. krater in Ferrara aus dem frühen 4. Jahrhun- Für unsere Fragestellung ergiebiger sind jedoch dert v. Chr.20 andere Zeugnisse, bei denen dieses „als ob“ Die Szene spielt in einem Heiligtum, im mytho- zum prägenden Darstellungsmittel wird. Bei ei- logischen Zusammenhang der Iphigenie in Tau- ner ganzen Reihe von Beispielen werden ikono- ris. In einer kleinen Architektur steht hinter graphische Charakteristika von Götterbildern einem Opfertisch ein Artemiskultbild, das die und „lebenden“ Gottheiten miteinander ver- rechte Hand mit einem nicht näher zu bestim- mischt. Dies hat in der Fachwelt zum Teil hef- menden Gegenstand nach vorn streckt. Offen- tige Diskussionen darüber ausgelöst, ob diese sichtlich handelt es sich hierbei um eine Gabe, Darstellungen nun die Gottheiten in persona die dem Bild im Rahmen des Kultes darge- oder als Statue meinen. Meines Erachtens liegt bracht wurde. Dieser rituelle Kontext wird gerade in der Ambivalenz dieser Bilder eine we- durch die Darstellung der Artemispriesterin sentliche Aussage. Verschiedene Wirklichkeits- 38
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