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Volk Gottes, Gemeinde und Gesellschaft PDF

448 Pages·1992·13.589 MB·German
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ln Verbindung mit Luis M. Alonso Schäkel · J. Severino Croatto · John R. Donahue Paul D. Hanson · Ulrich Mauser · Magne Sa=b0 herausgegeben von lngo Baidermann · Ernst Dassmann · Ottmar Fuchs Berndt Hamm · Otfried Hofius · Bernd Janowski · Norbert Lohfink · Helmut Merklein · Werner H. Schmidt · Günter Stemberger · Peter Stuhlmacher · Marie-Theres Wacker Michael Welker · Rudolf Weth Volk Gottes. Gemeinde und Gesellschaft Mit eeiträgen von Hanns Christof Brennecke · Ernst Dassmann · Monika Fander · Ottmar Fuchs · Josef Hainz · Berndt Hamm · Paul D. Hanson · Frank-Lothar Hassfeld · Hans Hübner · Walter Klaiber · Elmar Klinger · Wolfgang Kraus · Christian Link · Norbert Lohfink · Dieter Reiher · Paolo Sacchi · Odil Hannes Steck · Gerd Theißen · Rudolf Weth · Erich Zenger Jahrbuch für Biblische Theologie (JBTh) In Verbindung mit Luis M. Alonso Schökel, J. Severino Croatto, John R. Donahue, Paul D. Hanson, Ulrich Mauser und Magne Sreb0 herausgegeben von Ingo Baldermann, Ernst Dassmann, Ottmar Fuchs, Bemdt Ramm, Otfried Hofius, Bemd Janowski, Norbert Lohfink, Helmut Merklein, Wemer H. Schmidt, Günter Stemberger, Peter Stuhlmacher, Marie-Theres Wacker, Michael Welker und Rudolf Weth Band 7 (1992) Volk Gottes, Gemeinde und Gesellschaft Neukirebener Verlag © 1992 Neukirebener Verlag des Erziehungsvereins GmbH Neukirchen-Vluyn Alle Rechte vorbehalten , Umschlaggestaltung: Kurt Wolff Satz und Druckvorlage: Volker Hampel Gesamtherstellung: Breklumer Druckerei Manfred Siegel KG Printed in Germany ISBN 3-7887-1433-6 ISSN 0935-9338 Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Volk Gottes, Gemeinde und Gesellschaft/ [mit Beitr. von Hanns Christof Brennecke ... ].-Neukirchen-Vluyn: Neukirebener Verl., 1992 (Jahrbuch für biblische Theologie; Bd. 7) ISBN 3-7887-1433-6 NE: Brennecke, Hanns Christof; GT Vorwort »Volk Gottes, Gemeinde und Gesellschaft«-mit diesem Titel wendet sich der vorliegende Band des Jahrbuchs für Biblische Theologie dem Bereich der Ekklesiologie zu. Thematisiert ist damit der grundlegend gemeinschaftsgestaltende Charakter der biblisch bezeugten und orien tierten Beziehung zwischen Gott und Mensch in ihrem Verhältnis zu den allgemeinen Formen menschlichen Zusammenlebens, die man in ihrer Vielfalt und Kohärenz summarisch als »Gesellschaft« oder »Ge sellschaften« bezeichnen kann. Der Begriff »Volk Gottes« bewahrt vor einer christlich-kirchlichen Engführung, indem er die alttesta mentliche Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel einschließlich ih res weiten - und sich im Verlauf dieser Geschichte immer mehr aus weitenden (O.H. Steck)-Verheißungshorizontes vor Augen stellt (E. Klinger). »Gemeinde« hingegen bezeichnet deutlicher als der Begriff »Kirche« den spezifischen Ansatz der sich auf den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus berufenden personalen Verbundenheit in der Gottesverkündigung (martyria), der Gemeinschaftsgestaltung (koinonia) und der Nächstenliebe (diakonia) (J. Hainz, 0. Fuchs, R. Weth). Doch liegt es in der biblischen Eigenart der Bezeichnungen »Volk Gottes« und »Gemeinde«, daß sie nicht gegeneinander ausge spielt und in abgrenzender Weise auf die beiden Testamente verteilt werden können; vielmehr sind sie offen füreinander und machen eine Kontinuität bewußt: von der Gottesgemeinde des Alten Bundes zum Gottesvolk Jesu Christi. Der besondere Akzent des Bandes liegt auf der Vielfalt möglicher Beziehungen der alttestamentlichen, neutestamentlichen, kirchenge schichtlichen und gegenwärtigen Gottes-und Christengemeinde zu den Phänomenen der Gesellschaft- seien es die sogenannten »Selbstver ständlichkeiten« und der Anpassungsdruck dominanter Gesellschafts formen, in die man als Israelit oder Christ nolens volens hineinver flochten ist (in ihre Kultur, Wertewelt und Mentalität, ihre Sakralisie rungen, Rituale, Tabus, Diskriminierungen usw.), oder seien es, in enger Verbindung damit, aufwühlende geschichtliche Herausforderun gen durch besondere Zeitereignisse und akute Konflikte. Es bedarf kaum der Erwähnung, wie stark sich die Grundkonstellationen im VI Vorwort Verhältnis zur Gesellschaft und damit der Herausforderungscharakter für die Gemeinschaft der Glaubenden im Lauf der Jahrtausende ver ändert haben. Zuständen der völligen oder weitgehenden Deckungs gleichheit von religiöser Glaubens-und Kultgemeinschaft mit der Ge samtgesellschaft bis hinein in die staatliche und rechtliche Ausgestal tung eines Gemeinwesens stehen - in der Geschichte des Judentums und der Christenheit - Konstellationen der mehr oder weniger privi legierten Mehrheit und der geduldeten, unterdrückten, verfolgten und von physischer Vernichtung bedrohten Minderheit gegenüber. Dabei zeigen sich über die Jahrhunderte hinweg auch erstaunliche Parallel erscheinungen, so etwa, wenn man die Situation der - einer Mehr heitsposition entgegengehenden - Christen im religiösen Pluralismus des spätantiken Römischen Reichs während des dritten und vierten Jahrhunderts (H.Ch. Brennecke) mit der - einer Minderheitsrolle sich annähernden - Lage der Kirche im Europa des endenden 20. Jahrhunderts (Ch. Link) vergleicht- das eine sowenig Anlaß zum Triumph wie das andere zur Resignation! Die verschiedenen Beiträge machen deutlich, wie unerträglich ver einfachend Gegenüberstellungen wie »Kirche und Gesellschaft«, »Ge meinde und Gesellschaft« oder »Gottesvolk und Gesellschaft« sind. Es wird verständlicher, weshalb solche starren Duale den sowohl aus biblischer Theologie und biblischen Überlieferungsprozessen als auch aus den konkreten Lebensverhältnissen entstehenden Beziehungsreich tum zwischen Gemeinde und Zivilisation, Wirtschaft, Politik, Nation, Recht, Machtinstitutionen, Kunst, Wissenschaft usw. verfehlen. Dabei fallt der Blick besonders auf folgende Grundbeziehungen, die gleich zeitig vorhanden sein und gepflegt werden können. In ihnen verbin det sich Deskriptives mit Normativ-Visionärem: - Volk Gottes I Gemeinde immer nur in der Gesellschaft, d.h. mit unterschiedlicher Intensität stets verflochten in die Lebens-, Denk und Mentalitätsformen einer bestimmten Gesellschaft - auch oder so gar gerade da, wo man sich ihr im Rückzug entziehen zu können meint (H.Ch. Brennecke, B. Hamm, Ch. Link); - Volk Gottes I Gemeinde in bewußter Öffnung und im gewollten Bezug auf Gesellschaft hin -in der Übernahme von öffentlicher Ver antwortung und Stellvertretung über den selbstverständlichen Bezug zu gesellschaftlichen Phänomenen hinaus (W. Klaiber, E. Dassmann, H.Chr. Brennecke, B. Hamm, R. Weth); - Volk Gottes I Gemeinde in programmatisch-gezielter Distanz zur Gesellschaft, d.h. zu bestimmten Zeitströmungen, Ideologien, Wert vorstellungen, Herrschaftsgruppen und -institutionen usw. (P. Hanson, G. Theißen, W. Klaiber, M. Fander, E. Dassmann, Ch. Link, D. Rei her)-u.U. im Widerspruch und Widerstand gegen das Establishment und gesellschaftskonforme Strömungen der eigenen Konfession, Kir che und Gemeinde (und somit der Kontrast zur Gesellschaft als Kon flikt im Volk Gottes und in der Gemeinde) (P. Sacchi, E. Klinger); Vorwort VII - Volk Gottes I Gemeinde für die Gesellschaft, d.h. nicht nur im Dienst an der eigenen Gemeinschaft, sondern auch in der Fürsorge für Außenstehende, also in der Weise der Diakonie (R. Weth)- man denke aber auch an Dienstleistungen für die Gesellschaft wie die Pflege liturgischer Rituale und vielfältige Formen religiöser Sozial disziplinierung (B. Hamm); - Volk Gottes I Gemeinde in der Konkurrenz zu anderen Konfes sionen, Religionen und Weltanschauungen- wobei in der missiona rischen und apologetischen Situation eine Bandbreite der Verhaltens weisen zwischen militantem Druck und tolerantem Zeugnis sichtbar wird (E. Dassmann, H.Ch. Brennecke); - Volk Gottes I Gemeinde im Transzendieren gesellschaftlicher Bin dungen, d.h. als Raum für viele Gesellschaften, Kulturen, Nationen, Systeme- also nicht nur Kirche in der Gesellschaft (als das Kleinere im Größeren), sondern auch Gesellschaften in der Kirche als Lebens raum von Versöhnung, von Verstehen und Teilen (O.H. Steck, P. Sac chi, E. Klinger); - Volk Gottes I Gemeinde als versöhnte Gesellschaft, d.h. als Ge meinschaft, in der auch die gesellschaftlich Benachteiligten - wie Arme, Versklavte, Frauen, Fremde - ohne Diskriminierung präsent sein können und in der alle Gruppen - auch Reiche und Männer - aufgrund der empfangenen Versöhnung in Christus und im Kommen des Gottesreiches Befreiung aus ihren gesellschaftlich fixierten Rol len erfahren (P. Hanson, F. Hassfeld I E. Zenger, G. Theißen, M. Fander, 0. Fuchs); - Volk Gottes I Gemeinde als Durchbrechen von Gesellschaft, in dem die einzelne Person Beachtung gewinnt und aus gesellschaftli chen- auch kirchlichen- Klassifizierungen, Kollektivierungen und Anonymisierungen herausgeholt wird - Gemeinde daher verstanden als personales Kommunizieren, in kritischer Wendung gegen einen kollektivierenden Volk-Begriff (P. Hanson, F. Hassfeld I E. Zenger, J. Hainz, 0. Fuchs). Bei diesen vielfältigen Beziehungen von »communio sanctorum« und Gesellschaft - in Konformität und Distanz, Integration und Absonde rung, Anpassung und Kontrast, Stabilisierung und kritischer Opposi tion - stellt sich der Gemeinschaft der Glaubenden im Blick auf ihren biblischen Wurzelgrund, auf das gegenwärtig Geschenkte und Gefor derte und auf die verheißene Zukunft Gottes immer die Frage nach Gehalt und Mitte ihres Gemeindeseins. Es ist die Frage nach ihrer normativen Identität in der Begegnung mit dem, was nicht Gemeinde ist und doch als Geschöpf und Kind Gottes zum »Volk Gottes« - eine universale Ausweitung des Begriffs- berufen ist. Diese Frage nach der leitenden Mitte von Volk Gottes und Gemeinde zieht sich durch alle Aufsätze. Dabei tritt -unbeabsichtigt und ungesteuert -eine star ke Verknüpfung und ein überraschender Zusammenklang der Beiträge hervor. Immer wieder fällt der Akzent auf den Befreiungscharakter VIII Vorwort des biblischen Zeugnisses von »Volk Gottes« und »Gemeinde«; in vielfältigen Variationen wird gezeigt, daß diese Freiheit nur im deut lichen Kontrast zu herrschenden Gesellschaften und im grundsätzli chen Vorbehalt gegenüber ihren Gütern zu bewahren ist, andererseits aber auch nur in rückhaltloser Offenheit für die Not der Gesellschaft und im Einsatz für die Würde jedes einzelnen Lebens. Herrn Dr. Volker Hampel vom Neukirebener Verlag, der die Druck vorlage des Bandes erstellt hat, sei auch im Namen der übrigen Her ausgeber herzlich gedankt. Ohne seinen engagierten Einsatz wäre der Band sicherlich nicht rechtzeitig zustande gekommen. Für die Herausgeber Bemdt Hamm I Rudolf Weth

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