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Verfahren zur Erzielung glatter Schnittflächen beim vollkantigen Schneiden von Blech PDF

118 Pages·1963·4.364 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1162 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 621.961 :621.979.002.54 Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Otto Kienzle Dr.-Ing. Man/red Meyer v., im Auftrage der Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung e. Düsseldorf Verfahren zur Erzielung glatter Schnittflächen beim vollkantigen Schneiden von Blech WESTDEUTSCHER VERLAG· KÖLN UND OPLADEN 1963 ISBN 978-3-663-03961-7 ISBN 978-3-663-05150-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05150-3 Verlags-Nr. 011162 © 1963 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag Vorwort In der Blechverarbeitung gehört das Schneiden zu den wichtigsten Verfahren, da jedes Blechwerkstück aus einer Tafel oder einem Band gewonnen wird. An eine Vielzahl solcher Werkstücke werden nicht nur immer höhere Anforderungen an die Maß- und Formgenauigkeit gestellt, sondern auch an die Güte ihrer Schnittflächen, damit auch diese Funktionsflächen werden können, z. B. für Typenhebel an Schreibmaschinen, Zahnräder für Uhren und elektrische Geräte, Steuerscheiben und dergleichen mehr. Da jedoch die beim herkömmlichen Schneiden von Blech entstehenden Schnitt flächen diese Forderung ohne Nachbearbeitung nicht erfüllen können, war man bestrebt, durch geeignete Maßnahmen derartige Funktionsflächen unmittelbar durch den Scherschnitt zu erzielen. In der Industrie wurden bereits verschiedene erfolgreiche Verfahren entwickelt, glatte Schnittflächen unmittelbar zu erzielen, wenn auch nur entweder am Butzen odt;r am gelochten Blech. Neben der Aufgabe, die bislang noch nicht eingehend untersuchten Zusammen hänge zwischen Schneidbedingungen und Schnittergebnis zu klären, galt es, in dieser Arbeit nach einem verbesserten Verfahren zu suchen, mit dem es gelingt, den »Glattschnitt« zugleich an beiden entstehenden Schnittflächen zu erzielen. Damit wird die für den Flächenschluß seit langem bestehende Forderung nach gleichwertigen Trennflächen an benachbarten Stücken erfüllt. Diese Arbeit wurde am Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der Technischen Hochschule Hannover unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. OTTO KIENZLE durchgeführt und baut auf die dort gepflegte Tradition der Forschung des Schneidens und der Durcharbeitung des Flächen schlußproblems auf. Meinem Lehrer Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. O. KIENZLE bin ich für seine Anregung und Unterstützung dieser Arbeit zu großem Dank verpflichtet, ebenso Herrn Professor Dr.-Ing. habil. G. OEHLER für seine wertvollen Hinweise. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bad Godesberg, und die Forschungs gesellschaft Blechverarbeitung e. V., Düsseldorf, ermöglichten die Durchführung der Untersuchungen. Die Firma F.M.A. Pokorny, Frankfurt, gewährte große Hilfe bei der Konstruktion der Versuchseinrichtung. 5 Inhalt o. Einführung .................................................... 9 0.1 Anforderungen an das Schnittergebnis ............. . . . . . . . . . . .. 10 0.2 Stand der Erkenntnisse über die Erzielung glatter Schnittflächen .. 12 0.3 Abgrenzung der Aufgabe... ..... ........ .... ..... ..... ...... 15 1. Die Vorgänge in der Schneidzone des Werkstückes während des Schneidens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 1.1 Verformungsphase.......................................... 17 1.2 Reißphase ................................................. 23 1.3 Kaltverfestigung ........................................... 27 1.4 Untersuchungen der Spannungen in der Schneidzone zur Unterdrückung der Reißphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 31 1.5 Spannungsoptische Untersuchungen. . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . .. 32 1.6 Die wichtigsten Beobachtungen der spannungsoptischen Versuche. 35 1.61 Einfluß der Blechhalterkraft .................................. 37 1.62 Einfluß der Gegenhalterkraft ................................. 39 1.63 Einfluß des Schneidspaltes ................................... 39 1.64 Einfluß der Spiele zwischen Schneidplatte und Gegenhalter sowie zwischen Blechhalter und Schneidstempel . . . . . . . . . . . . . . . .. 43 1.65 Vergleich der spannungsoptischen Untersuchungen mit den Ergebnissen der Schneidversuche ...................... 45 2. Versuchseinrichtung ............................................. 47 2.1 Pressengestell .............................................. 47 2.2 Hydraulische Steuerung ..................................... 50 2.3 Werkzeuge ................................................ 51 2.4 Kraft-und Wegmessung ... ..... ............ .... .... ..... .... 55 3. Versuche am geschlossenen Schnitt mit kreisrundem Stempel .......... 56 3.1 Einfluß des Blechhalters ..................................... 56 3.11 Blechhalterform 56 3.12 Blechhalterkraft ............................................ 61 7 3.2 Einfluß des Gegenhalters .................................... 68 3.21 Gegenhalterform ........................................... 68 3.22 Gegenhalterkraft ........................................... 70 3.3 Einfluß des Schneidspaltes ................................... 72 3.31 Einfluß des Schneidspaltes auf das Schnittergebnis . . . . . . . . . . . . . .. 72 3.32 Einfluß eines auf dem Werkstückumfang ungleichmäßigen Schneidspaltes .............................. 80 3.4 Einfluß der Werkzeugform ........ . ... .... .... ... .... ... . .... 82 3.41 Form des Schneidstempels ................................... 82 3.42 Form der Schneidplattenstirnfläche und der Schneidplattenkante . .. 83 3.43 Einfluß der Schmierung ..................................... 84 3.5 Zusammenhang der einzelnen Einflußgrößen ................... 86 4. Das Schneiden im offenen Schnitt und mit beliebiger Schnittlinie . . . . . .. 88 4.1 Der offene Schnitt .......................................... 88 4.2 Werkzeuge mit beliebiger Schnittlinie ......................... 89 5. Kraft-und Arbeitsbedarf beim Schneiden mit Blech-und Gegenhalter ., 93 5.1 Der Schneidkraftverlauf beim herkömmlichen Schneiden ......... 94 5.2 Der Schneidkraftverlauf beim Glattschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 5.3 Schneidkraft und Schneidarbeit als Maschinenkenngröße ......... 102 6. Erzielbare Bearbeitungsgenauigkeit ................................ 105 6.1 Maßgenauigkeit ............................................ 105 6.2 Form-und Lagegenauigkeit ................ , ................. 107 6.3 Oberflächengenauigkeit ...................................... 108 6.4 Beanspruchbarkeit der Schnittfläche ........................... 109 7. Zusammenfassung............................................... 111 8. Literaturverzeichnis ............................................. , 113 8 O. Einführung Beim vollkantigen Schneiden von Blech mit Stempel und Schneidplatte entsteht üblicherweise eine Trennfläche, die aus mindestens zwei Zonen, einer geglätteten und einer mit bruchartiger Oberfläche und manchmal mehreren Zipfeln, besteht. Solche Flächen sind nicht ohne weiteres als Funktionsflächen zu verwenden. Bei den weiter unten noch näher beschriebenen Anforderungen an die Schnittfläche sind ihre hauptsächlichen Funktionen: a) eine Passung und eine saubere Schichtung zu ermöglichen, b) als Führung zu dienen, c) eine Kraft zu übertragen. Dazu tritt häufig noch die Forderung nach gutem Aussehen. Meist ist eine Nach bearbeitung der Werkstücke erforderlich, um zu a) eine bestimmte Genauigkeit des Werkstückes, zu b) und c) eine einheitliche Oberfläche der Trennfläche mit festem Gefüge zu erhalten. Um diesen zusätzlichen Arbeitsgang zu sparen, be müht man sich in letzter Zeit immer mehr, den Schneidvorgang so zu beeinflussen, daß die Bruchzone der Trennfläche verschwindet und die Schnittfläche ohne Nachbearbeitung den an sie gestellten Anforderungen genügt. In den letzten Jahren sind in verschiedenen Arbeiten die zum Schneiden erforder lichen Kräfte und Werkzeugformen wie auch die Vorgänge im Werkstoff während des Schneidvorganges untersucht worden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse veranlaßten den Verfasser zu Vorversuchen, die der Untersuchung der Beeinflus sungsmöglichkeit des Schneidverlaufes dienten. Ihre Ergebnisse und einige in der Industrie bereits angewandte Verfahren zur Herstellung glatter Schnittflächen zeigten, daß eine solche Beeinflussung durch Verwendung geeigneter Blechhalter und Gegenhalter und Schneidspalte möglich sei. In dieser Arbeit wird über Untersuchungen des Verfassers berichtet, die das Ziel hatten, den Schneidvorgang durch Beeinflussung der Spannungen in der Schneid zone mit den entsprechenden Werkzeugen und Kräften so zu lenken, daß die Schnittflächen den in Abschnitt 0.1 gestellten Forderungen entsprechen (Ab schnitt 1). Eine für diesen Zweck konstruierte Versuchseinrichtung (Abschnitt 2) ermöglichte, die Einflußgrößen des Schneidverlaufes zu ermitteln. Die zunächst im geschlossenen vollkantigen Schnitt mit kreisrunden Stempeln gefundenen Er gebnisse (Abschnitt 3) wurden dann auf den offenen Schnitt und auf Werkzeuge mit beliebiger Schnittlinie erweitert. Beim Schneidvorgang nach dem hier gefundenen Verfahren weichen die in der Schneidzone des Werkstückes auf tretenden Spannungen sowohl in der Größe wie auch in ihrem Verlauf von denen beim üblichen Schneiden beobachteten ab. Ihre Auswirkung auf die Kraft und die Arbeit am Pressenstößel wird in Abschnitt 5 geschildert. 9 0.1 Anforderungen an das Schnittergebnis Die oben erwähnten Anforderungen an das Schnittergebnis sind nun näher anzu geben. Sie gliedern sich nach o. KIENZLE in: a) Maßgenauigkeit der Umrißkanten b) Formgenauigkeit: Ebenheit der Werkstücke, Kantenabfall c) Lagegenauigkeit : Rechtwinkligkeit der Schnittfläche zur \Verkstückebene d) Oberflächengenauigkeit : Glatte Schnittflächen, gratfreie Werkstücke Zu a) Durch Werkzeugführungen, die genau genug sind, um einen gleich mäßigen Schneidspalt längs der ganzen Schneidkante des Werkzeuges zu gewähr leisten, erreicht man beim üblichen Schneiden eine Maßgenauigkeit, die etwa der Grundtoleranz IT 10 entspricht. Eine Verbesserung ist schon deshalb nicht mög lich, weil die Schnittfläche des Werkstückes erhebliche Formfehler aufweist, die entsprechend den Werkstücksmaßen Toleranzfelder oder Teile davon vorweg nehmen. Schon hierin ist das Bestreben begründet, auch eine möglichst hohe Formgenauigkeit zu erzielen. Zu b) Unebenheit entsteht am ausgeschnittenen Teil (Innenstück) einmal in Form einer Wölbung, zum anderen durch den Kantenabfall. Am gelochten Teil (Außenstück) finden wir zufolge der beim Schneiden auftretenden Kraftmomente ein Aufbiegen und ebenfalls einen Kantenabfall. Der Wölbung und der Auf biegung trat man durch Blechhalter und Gegenhalter entgegen. Den Kanten abfall, der besonders bei zähen Werkstoffen groß werden kann, versuchte man durch scharfkantige Werkzeuge zu vermeiden. Dazu wurden die Schneidstempel z. T. sogar leicht hohlgeschliffen. Dabei beobachtete man, daß das Fließen des Werkstoffes in die Schneidzone weitgehend unterbunden wird; offenbar ist das auf Spannungsspitzen im Werkstückstoff zurückzuführen, die eine Trennung durch Bruch schon nach geringer Eindringtiefe herbeiführen. Zu den Formfehlern zählen wir auch den Grat, der durch ein Herausschieben von Werkstoff aus der Blechebene entsteht. Er stört am meisten, wenn die Werk stückoberfläche eine Funktionsaufgabe hat. Das bekannteste Beispiel dafür bilden die Läufer-und Statorbleche von Elektromotoren, bei denen die Grathöhe wegen der Gefahr des magnetischen Schlusses und zur Erzielung eines günstigen Stapel faktors begrenzt sein muß. Zu c) Für die rechtwinklige Lage der Schnittfläche zur Werkstückebene ist eine glatte Schnittfläche Voraussetzung; denn die beiden Trennzonen (geglättete und Bruchzone) bilden miteinander stets einen Winkel. Daher ist beim üblichen Schneiden eine eindeutige Bestimmung der Trennflächenlage nicht möglich. Zu d) Ist schon nach den bisher genannten Gesichtspunkten eine glatte Schnitt fläche erwünscht, so ist sie noch aus einem weiteren Grunde zu fordern, nämlich um mechanische Beanspruchungen übernehmen zu können. Infolge der Rundung der Kanten der Schneidplatte kann die durch Trennbruch entstandene unregel mäßige Trennfläche ein »glänzendes« Aussehen erhalten. In Wirklichkeit besteht 10 sie aber aus einer dünnen Schicht »geplätteter« Werkstofft eilchen, die sich bei mechanischer Beanspruchung löst und die darunter liegende Bruchoberfläche wieder sichtbar werden läßt. Nur wenn der Schneidverlauf so gelenkt werden kann, daß Risse und Trenn brüche gar nicht auftreten, sondern die ganze Blechdicke »geschnitten« wird, weist das Gefüge des Werkstückes an der Schnittfläche die dem Werkstoff ent sprechende Festigkeit auf. Geschnittene Blechteile, die diesen Anforderungen ent sprechen sollen, werden vorwiegend bei der Herstellung feinmechanischer Geräte im Klein- und Kleinstmaschinenbau benötigt. Eine riesige Anzahl von Hebeln, Steuerscheiben, Zahnrädern, -stangen und -segmenten für Rechenmaschinen, Uhren und Regelapparaturen werden heute noch mit kostspieligen Nachbear beitungen hergestellt. Nicht immer wird es bei solchen Werkstücken erforderlich sein, alle unter a-d aufgezählten Anforderungen an das Schnittergebnis zugleich erfüllen zu müssen. So kann es für einen Hebel zur Kraftübertragung, beispielsweise bei einer Schreibmaschine, genügen, wenn die Maßgenauigkeit, die Formgenauigkeit und die Lagegenauigkeit eingehalten werden. Bei einer Steuerscheibe wird daneben in erster Linie die Oberfiächengenauigkeit der Schnittfläche das Wesentliche sein. Dagegen wird man von einem Zahnrad Maß genauigkeit, Formgenauigkeit, Lage genauigkeit und Oberflächengenauigkeit zugleich fordern müssen. Häufig genügt es, daß das Außent eil oder das Innenteil den Genauigkeitsanforde rungen entspricht, denn meistens ergibt sich durch den Schnitt ein Werkstück und ein Restblech. Bisweilen ist aber hinsichtlich der Schnitte ein und dasselbe Teil Innen- und Außenstück, z.B. ein ausgeschnittenes Zahnrad ist zunächst Innenstück; beim Schneiden des Loches für die Achse ist es jedoch Außenstück. Wenn es - wie bisher - durch gewisse Maßnahmen (Abschnitt 0.2) gelingt, eine der beiden Schnittflächen (innen und außen) glatt zu erhalten, so ist es doch noch nicht für beide gleichzeitig gelungen. Hierin liegt die Forderung nach einem ver besserten Verfahren. Eine weitere wesentliche Begründung für eine solche Forderung liefert der Flächenschluß. Er besteht nach O. KIENZLE und H. HEEscH [24] in der lücken losen, verlustlosen Aufteilung von Tafeln und Bändern in kongruente Einzcl werkstücke. Ein grundlegendes Gesetz der Flächenschlußlehre besagt, daß in einer regelmäßigen Zerlegung (d. h. in der Auft eilung einer Tafel in kongruente Einzelwerkstücke) jeder Bereich (Werkstück) jedem anderen sowohl hinsichtlich seiner Form wie auch hinsichtlich seiner Lage gleichwertig ist. Dieses Gesetz erhält seine Verwirklichung erst dann, wenn die bei einem Schnitt entstandenen zwei Schnittflächen (KIENZLE und HEEscH führten dafür den Begriff der Schnitt ufer ein) einander gleichwertig sind. Die bisher einzige technische Verwirklichung für die Forderung nach gleich artigen Schnittufern ist der Messerschnitt, bei dem das Werkzeug auf beiden Seiten gleiche Watenwinkel hat und somit symmetrisch ist. Dagegen ist der Scher schnitt zwischen Stempel und Schneidplatte grundsätzlich ein asymmetrischer Vorgang. Die beim üblichen Schneiden auftretenden unterschiedlichen Trenn- 11 zonen liegen nämlich am Innenstück und am Außenstück auf verschiedenen Sei ten. Ebenso geht der Grat beider Schnittufer in entgegengesetzte Richtungen, und der Kantenabfallliegt einmal auf der Oberseite, zum anderen auf der Unterseite des Werkstückes. 0.2 Stand der Erkenntnisse über die Erzielung glatter Schnittflächen Den Schneidvorgang und damit die Güte der Schnittflächen zu beeinflussen, hat schon TIMMERBEIL [40] versucht. Bei seinen Untersuchungen des Schneid vorganges erkannte er, daß die Schnittflächen am Innenstück und am Außenstück je nach den Versuchsbedingungen verschieden ausfallen. Bei weichen Werk stoffen bis zu 40 kpjmm2 Festigkeit und Blechdicken bis zu 4 mm zeigte bei klei nem Schneidspalt das Innenstück Einzipfelungen, während das Außenstück bis auf eine schmale Bruchzone eine glatte Schnittfläche aufwies. Da die Unterschiede dadurch entstanden, daß der Einriß von der Schneidplatte aus eingeleitet wurde, versuchte TIMMERBEIL den Vorgang so zu lenken, daß durch einen Rißbeginn vom Stempel aus die Zipfelbildung am Außenstück entsteht und die Schnittfläche des Innenstückes über die ganze Blechdicke glatt wird. Er erreichte das, indem er der Schneidplatte durch leichte Abrundung der Schneidkante die gute Trenn wirkung nahm. Als Nachteil zeigte sich jedoch ein beachtlicher Gratansatz durch Verpre~sung des infolge unregelmäßigen Abrisses überzähligen Werkstoffes. In dieser Möglichkeit ging man bei der Production Engineering Research Asso ciation noch einen Schritt weiter: Die Kanten der Schneidplatten wurden sehr stark gerundet (Radius mehrere Millimeter), und der Schneidstempel tauchte bei negativem Schneidspalt nur bis in die Kantenrundung ein (Abb. la). Diese Kantenrundung verhindert jetzt nicht nur den Anriß von der Schneidplatte her, sondern erhöht das Fließvermögen des Werkstoffes in die Schneidzone. Durch eine Rundung der Schneidplattenkante erreicht man eine glatte Schnittfläche am Innenstück. Soll jedoch das Außenstück Werkstück sein, so ist der Vorgang um gekehrt; d. h. die Kante der Schneidplatte bleibt scharf, während die Stempelkante mit der entsprechenden Rundung versehen wird (Abb. 1 b). Abb. 1 Glatte Schnittflächen durch Schneidkantenrundung (PERA) a) am Tnnenstück b) am Außenstück 12

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