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Umweltgerechter Verkehr: Innovative Konzepte für den Stadt- und Regionalverkehr PDF

155 Pages·1996·5.307 MB·German
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Umweltgerechter Verkehr Springer Berlin Heidelberg New York Barcelona Budapest Hongkong London Mailand Paris Santa Clara Singapur Tokio Rolf Kreibich · Roland Nolte (Hrsg.) Um weltgerechter Verkehr Innovative Konzepte fur den Stadt- und Regionalverkehr Mit 28 Abbildungen und 7 Tabellen Springer Rolf Kreibich Roland Nolte Institut fUr Zukunftsstudien und Technologiebewertung SchopenhauerstraBe 26 D-14129 Berlin Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Umweltgerechter Verkehr : innovative Konzepte fUr den Stadt und Regionalverkehr / Hrsg.: Rolf Kreibich ; Roland Nolte. - Berlin; Heidelberg; New York; Barcelona; Budapest; Hongkong i London i Mailand ; Paris ; Santa Clara ; Singapur Tokio: Springer. 1996 ISBN-13: 978-3-642-80086-3 e-ISBN-13: 978-3-642-80085-6 DOl: 10.1007/978-3-642-80085-6 NE: Kreibich. Rolf [Hrsg.] ISBN-13: 978-3-642-80086-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiltzt. Die dadurch begrilndeten Rechte. insbesondere die der Obersetzung. des Nachdrucks. des Vortrags. der Entnahme von Abbildungen und TabeIlen. der Funksendung. der Mikroverfilmung oder der VervielfaItigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. bleiben. auch bei nur aus zugsweiser Verwertung. vorbehalten. Eine VervielfaItigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Ein zelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundslitzlich vergiltungspflichtig. Zuwiderhand lungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. @ Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1996 Softcover reprint of the hardcover 1St edition 1996 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten wliren und daher von jedermann benutzt werden dilrften. SPIN: 10519831 30/3136 -5 4 3 110 - Gedruckt auf sliurefreiem Papier Vorwort Der Verkehr ist heute der Sektor, bei dem die geringsten Chancen bestehen, daB die Bundesrepublik Deutschland ihre internationalen Verpflichtungen zur Ent lastung der Umwelt erfUllen wird. Das gilt insbesondere fUr die vor und auf der Rio-Konferenz der Vereinten Nationen 1992 abgegebene VerpflichtungserkHirung, den klimaschiidlichen KohlendioxidausstoB bis zum Jahre 2005 (bezogen auf das Jahr 1987) urn 25 bis 30% zu reduzieren. Nachdem der Bundeskanzler dieses Reduktionsziel durch Bezug auf das Basisjahr 1990 auf der Berliner Klimakonferenz im April 1995 noch verstlirkt hat, muBte es in den nachsten Jahren zu herkulischen Anstrengungen kommen, urn diese Verpflichtung tatsachlich zu erfUllen. Vor allem im Verkehrsbereich scheint es nahezu aussichtslos zu sein, uberhaupt eine nennenswerte Reduktion von Verkehrsleistungen und Umweltbelastungen zu erzielen. Er ist jener Verbrauchssektor, in dem sich im Gegensatz etwa zur Industrie, dem Gewerbe, den privaten Haushalten und dem offentlichen Bereich keinerlei Anzeichen fUr Umweltentlastungen erkennen lassen. AIle Prognosen weisen darauf hin, daB die Verkehrsleistungen bis zum Jahr 2010 weiterhin drastisch steigen werden. Nach der eher zuriickhaltenden integrierten Gesamtverkehrsprognose fUr den Bundesverkehrswegeplan 1992 sollen die Ver kehrsleistungen im Personenverkehr urn 32% und im Guterverkehr urn 78% steigen. Dementsprechend muB auch mit einem weiteren dramatischen Anstieg des Energieverbrauchs sowie der Umwelt-und Klimabelastungen gerechnet werden. Fur die Bundesrepublik Deutschland sind es vor allem die folgenden Rahmen bedingungen, die noch langfristig hohe Zuwachsraten im Verkehr induzieren werden: die Entwicklung zum europaischen Binnenmarkt mit wachsenden Personen und Warenstromen, vor allem in West-, Nord-und Siideuropa die Offnung der Ost-West-Grenzen mit der Folge eines rasant steigenden Personen-und Warenaustauschs mit Osteuropa und Asien die weitere Flexibilisierung von Produktionskonzepten und die Globalisierung von U nternehmensstrukturen der AbschluB des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT '94) mit dem Ziel der Liberalisierung des Welthandels und der weltweiten Expansion der Handels-und Transportleistungen der Trend zu neuen Lebensstilen und Lebensweisen mit einem stark anwach senden Freizeitverkehr (z.B. mehr Single-Haushalte und glob ale Mobilitat). Angesichts dieser Entwicklungstendenzen kann es nicht mehr darum gehen, nur kleine Korrekturen am heutigen Verkehrsgeschehen vorzunehmen. Urn die Zu kunftsfcihigkeit von Wirtschaft, Gesellschaft und Mobilitiit zu erhalten bzw. wie derherzustellen, bedarf es ganz grundlegender Veranderungen der politischen, VI Vorwort wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen sowie revolutionarer Verhaltensanderungen aller am Verkehr beteiligter Akteure. Fiir einen okologisch und sozial vertraglichen Verkehr brauchen wir ein neues Mobilitiitskonzept, das von neuen effizienten Verkehrstechniken iiber neue Nut zerkonzepte der Verkehrsteilnehmer, die Ersetzung von physischem Verkehr durch Informationsverkehr bis zur Entwicklung neuer Raum- und Siedlungsstrukturen reicht. 1m vorliegenden Buch zeigen Wissenschaftler und Praktiker, wie ein zukunfts fahiger Stadt- und Regionalverkehr zu gestalten ist. Visionare Zukunftsbilder werden durch innovative Strategien, konkrete Handlungsschritte und praktische MaBnahmen erganzt und zu realen Zukunftskonzepten verdichtet. Zusammen genommen ergibt sich ein Bild fiir zukunftsorientiertes Handeln, das aufzeigt, wie wir schrittweise aus der Sackgasse zunehmender Immobilitat und Umwelt zerstorung herauskommen konnen. DaB dafiir mutige politische, wirtschaftliche und verkehrstechnische Entscheidungen benotigt werden und aIle am Verkehr Beteiligten grundlegende Verhaltensanderungen voIlziehen miissen, ist die wich tigste Botschaft, die sich durch aIle Beitrage dieses Sammelbandes zieht. Das Buch wendet sich nicht nur an Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Wissen schaft und Verwaltung sowie an Verbande und Biirgerinitiativen, sondem mochte einem breiten Leserkreis Informationen, Anregungen und Argumente fiir einen umweltgerechten Verkehr vermitteln. 1m Mittelpunkt stehen innovative System losungen, neue technische Entwicklungen und soziale Verhaltensanderungen fiir einen langfristig mobilen, zukunftsfiihigen Stadt-und Regionalverkehr. Unser besonderer Dank gilt den Autoren, die sich mit viel Engagement, kreativer Phantasie und Blick fiir das praktisch Machbare dem Thema gestellt haben. Die Herausgeber Berlin, im Mai 1996 Inhalt Vorwort .................................................................................................................. V Inhalt .................................................................................................................... VII Autoren ................................................................................................................. .IX Zukunftsfahiger Stadt-und Regionalverkehr Rolf Kreibich ........................................................................................................... 1 MCC -Ein individuelles und vernetzbares Mobilitiitssystem der Zukunft Johann H. Tomforde, Eike Bohm .......................................................................... 21 Pilotvorhaben der Deutschen Bahn zur Verbesserung des Schienenguterverkehrs Albert Richey ......................................................................................................... 31 Mit Vollgas in den Abgrund? Hans Boes .............................................................................................................. 57 Personale Kommunikation als Instrument zur Forderung eines umweltbewuBten Mobilitatsverhaltens - das Beispiel MOVE!, Mobilitats-und Verkehrsberatung in Duisburg-Ruhrort Veronika Steinrucke, Siegbert Gossen .................................................................. 75 Losungsansatze und Finanzierungsmoglichkeiten fur Nahverkehrskonzepte Stefan Frey ............................................................................................................ 85 Innovative Konzepte fUr den Stadt-und Regionalverkehr Dieter Ludwig ..................................................................................................... 107 Perspektiven des OPNV in regionalisierten Stadten Eckhard Kutter. ................................................................................................... 113 W ohnen ohne eigenes Auto -ein neuer Ansatz stadtebaulicher Planung Michael Glotz-Richter ........................................................................................ 133 Autoren EikeBohm Micro Compact Car Entwicklungsgesellschaft ftir Automobile Systeme mbH, Renningen Dipl.-Ing. Hans Boes Sekretariat fUr Zukunftsforschung, Gelsenkirchen Ministerialrat Stefan Frey Umweltministerium Baden-Wiirttemberg, Stuttgart Dr. Michael Glotz-Richter Senatsverwaltung ftir Umweltschutz und Stadtentwicklung Bremen Siegbert Gossen NEUES HANDELN Beratungsgesellschaft ftir Marketing und Kommunikation im sozialen und okologischen Bereich mbH, Koln Prof. Dr. Rolf Kreibich Institut flir Zukunftsstudien und Technologiebewertung GmbH, Berlin Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kutter Deutsches Institut fUr Wirtschaftsforschung, Berlin Dipl.-Ing. Dieter Ludwig Verkehrsbetriebe Karlsruhe und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Dr.-Ing. Albert Richey Deutsche Bahn AG, Geschaftsbereich Ladungsverkehr, Frankfurt Veronika Steinriicke NEUES HANDELN Beratungsgesellschaft ftir Marketing und Kommunikation im sozialen und okologischen Bereich mbH, KOln Dipl.-Ing. Johann H. Tomforde, Micro Compact Car Entwicklungsgesellschaft fUr Automobile Systeme mbH, Renningen Zukunftsfahiger Stadt- und Regionalverkehr Rolf Kreibich 1 Mit Blick auf Rio und Berlin: globa le Ausgangslage Wenn ein KongreB zur Zukunft von Verkehr und Mobilitat fast parallel zum Berliner UN-Klimagipfel stattfindet, dann sollten auch fUr dies en die Ziele der Rio-Konferenz fiir Umwelt und Entwicklung richtungsweisend sein. Auch fUr den Bereich 'MobilitatIV erkehr' miissen wir das Leitziel 'sustainable development - nachhaltige Entwicklung' vorgeben, die wohl ehrgeizigste Perspektive fiir einen zukunftsfahigen Stadt-und Regionalverkehr. Heute sollte allen am Verkehr Beteiligen, ob Planer oder Politiker, Produzenten von Verkehrsstragern und Infrastrukturen, Betreiber oder Nutzer von Verkehrs systemen, klar sein, daB ein zukunftsfahiger Stadt- und Regionalverkehr eng mit der Zukunftsfahigkeit unserer gesamten Wirtschaft und Gesellschaft gekoppelt ist. Der Zusarnrnenhang mit der Berliner Klimakonferenz der Vereinten Nationen und die Orientierung an den Leitzielen von Rio ist also mehr als nur eine freundliche Verbeugung vor den Staaten der Welt. Die Weltgemeinschaft, insbesondere die Menschen in der Zweiten und Dritten Welt erwarten von uns mehr als nur Lippenbekenntnisse, denn sie sind von den globalen Umwelt- und So zialbelastungen ungleich starker betroffen als wir in den reichen Industrielandern. Die Rio-Konferenz hat eine Reihe folgentrachtiger Feststellungen hinsichtlich einer zukiinftigen Strategie fUr Umwelt und Entwicklung getroffen: Die Industrielander des Nordens sind die Hauptverschwender von Energie. Sie verbrauchen fast 80% der fossilen und nuklearen Energietrager. Die Industrie lander des Nordens sind die Hauptverschmutzer der Biosphare. Sie sind mit 75 bis 95% an allen wesentlichen, die natiirlichen Lebensgrundlagen belastenden Emissionen beteiligt. Die Industrielander des Nordens halten in erster Linie die finanziellen und technischen Mittel fiir einen internationalen Strukturwandel in ihren Handen. Sie besitzen etwa 83% des Reichtums, kontrollieren 81 % des Welthandels und erhalten iiber 80% aller Investitionsmittel. In den Industrielan dern des Nordens ist fast das gesamte wissenschaftlich-technische Know-how dieser Welt konzentriert. Noch deutlicher zeigen sich die Ungleichgewichte in Zahlen, die auf konkrete Menschen bezogen sind: Heute verbraucht ein Deutscher im Durchschnitt 16 mal so viel Energie und emittiert 65 mal so viel Kohlendioxid wie ein Schwarzafrika ner; fUr die Nordamerikaner ergibt sich sogar das 30fache an Energieverbrauch 2 Kreibich und etwa das 120fache an COrEmissionen. Wir verbrauchen in der Bundesre publik Deutschland aUein im Bereich des motorisierten Individualverkehrs so viel Energie wie ganz Schwarzafrika zusammen Energie verbraucht. Auch bei den Stoffstromen soUte das folgende Zukunftsbild Bereitschaft zum Umsteuern aus16sen: Reute verbrauchen wir in den Industrielandern mit ca. 1 Mrd. Menschen eine Stoffmenge von etwa 20 t pro Person und Jahr (Energietrager, SteinelErden, Erze, Salze und biotische Rohstoffe - ohne Abraum, Bodenaushub, Wasser und Luft). Die Ubertragung dieses Ressourcenverbrauchs auf die gesamte Menschheit im Jahre 2040 wiirde bei dann ca. 15 Mrd. Menschen nicht nur den Ressourcenverbrauch auf die jahrlich gigantische Menge von ca. 260 Mrd. t (Simulationswert bei verbesserter Ressourceneffizienz) erhohen, sondern etwa in gleicher Weise auch die Transport- und Schadstoffstrome. Die jahrliche Kumulation wiirde nach heutiger Erkenntnis schon bis zur Mitte des nachsten Jahrhunderts die Biosphare als Lebens- und Reproduktionsraum des Menschen iiberfordern. Dieser Entwicklungspfad ist zumindest flir einen Teil der Welt angesichts der derzeitigen Wachstumsraten von Wirtschaft und Verkehr etwa in China und zahlreichen anderen Landern Ostasiens, aber auch in Lateinamerika und Osteu ropa, nicht mehr so unwahrscheinlich wie noch vor etwa 10 Jahren. Dariiber hinaus werden sich die sozialen und okologischen Disparitaten weltweit weiter zuspitzen. Die Schere von technisch-wirtschaftlicher Effizienz und Ressourcen nutzung in den IndustrieHindern und wirtschaftlicher Abhangigkeit und sozialem Elend in der Dritten Welt geht, angesichts der geringen Erfolge bei der Ge burtenkontroUe und einer verfehlten Weltwirtschafts- und Entwicklungspolitik, auch der Weltbank und des IWF, immer weiter auseinander. Reute liegt die Geburtenrate in den industrialisierten Liindern im Durchschnitt bei 1,9 und in den Entwicklungslandern bei 3,6 (in Schwarzafrika bei 6,4). Die Verteilung von Reichtum und Armut niihert sich nicht etwa einer gerechteren Nutzung der natiirlichen Ressourcen und Lebensraume, sondern der Gewinn aus der Natur und der Verlust an natiirlichen Produktionsgrundlagen polarisieren immer mehr. Bine Strategie, die von der Fortsetzung des hohen Pro-Kopf-Ressourcenver brauchs in den Industrielandern und seiner Ubertragbarkeit auf aUe Menschen ausgeht, muS schon in relativ kurzer Zeit in die Sackgasse flihren. Rier liegen die globalen Bezugspunkte flir neue zukunftsfiihige Mobilitatskonzepte und einen dauerhaft tragfiihigen Stadt-und Regionalverkehr.

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