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Über die Wirkung von Bädern mit verschiedenem Kochsalz- und CO2-Gehalt auf Gesunde und Kranke mit Funktionsstörungen des kardio-pulmonalen Systems: I. Mitteilung Das Verhalten der Funktionsgrößen des kardio-pulmonalen Systems im CO2-haltigen Solbad bei gl PDF

52 Pages·1964·1.658 MB·German
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Preview Über die Wirkung von Bädern mit verschiedenem Kochsalz- und CO2-Gehalt auf Gesunde und Kranke mit Funktionsstörungen des kardio-pulmonalen Systems: I. Mitteilung Das Verhalten der Funktionsgrößen des kardio-pulmonalen Systems im CO2-haltigen Solbad bei gl

FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1273 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Prof. Dr. med. Bernhard Lüderitz Dr. med. WalterNoder Klinische Abteilung des Bäderwissenschaftlichen Institutes des Staatsbades Salzujlen an der Universität Münster in Bad Salzujlen Über die Wirkung von Bädern mit verschiedenem Kochsalz- und C0 -Gehalt auf 2 Gesunde und Kranke mit Funktionsstörungen des kardio-pulmonalen Systems I. Mitteilung Das V erhalten der Funktionsgrößen des kardio-pulmonalen Systems im C02-haltigen Solbad bei gleicher Temperatur, gleicher Wasserhöhe und gleicher Badedauer (Arbeitsergebnisse bis zum 1. 3. 1962) Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1964 ISBN 978-3-663-20059-8 ISBN 978-3-663-20416-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-20416-9 Verlags-Nr. 011273 © 1964 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei West deutscher Verlag GmbH, Köln und Opladen 1964. Inhalt Einleitung und Problemstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Methodische Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Spezielle Fragestellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 A. Kreislauffunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 B. Lungenfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Untersuchungsgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 A. Kreislauffunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 B. Lungenfunktionen........................................... 15 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 I. Doppelbestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 II. Das Verhalten der Kreislaufgrößen im Bade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 III. Das V erhalten der Lungenfunktionsgrößen im Bade . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Zusammenfassende Besprechung der Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 5 Einleitung und Problemstellung Die kurmäßige Anwendung physikalischer Behandlungsmethoden im allgemei nen sowie der baineotherapeutischen Maßnahmen im besonderen hat in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Steigerung erfahren. Insbesondere infolge der jüngeren Sozialgesetzgebung und der dadurch bedingten Ausweitung der Heilverfahrenspraxis der Sozialversicherungsträger, ist darüber hinaus ein neuer und erweiterter Patientenkreis entstanden. Hier spielt nicht nur die Behandlung manifester Erkrankungen eine Rolle, sondern auch die Prophy laxe und Rehabilitation. Bedingt durch die vorherrschenden Lebensgewohnheiten und die erhöhte Lebens erwartung mit der Verschiebung nach höheren Altersklassen, betrifft diese Ent wicklung insbesondere jene Kurorte, deren Indikationen die Behandlung der Störungen des Kreislaufs und der Abnutzungskrankheiten umfassen. Durch die Indikationen für die Badebehandlung in Bad Salzuflen stehen uns in großer Zahl Patienten mit funktionellen und organischen Herz- und Kreislauf störungen zur Verfügung. Darüber hinaus kommen zahlreiche Patienten mit Emphysem, Asthma und Bronchitis nach Bad Salzuflen, so daß sich die Samm lung eines größeren Beobachtungsgutes derartiger Krankheitsbilder hier sicher leichter als anderen Ortes erreichen läßt. Eine sinnvolle und optimale Bädertherapie setzt voraus, daß die Wirkungen der Bäder nach Richtung und Größe bekannt sind. Die bisherigen Untersuchungen über die Bädertherapie und ihre Ergebnisse können nach heutigen Ansprüchen nicht voll befriedigen, weil sie entweder mit unzulänglichen Methoden oder aber an einer zu kleinen Anzahl von Versuchspersonen (Vpnn) vorgenommen wurden. Damit ist auch die Tatsache zu erklären, daß bis jetzt allgemein gültige Dosierungs richtlinien für die Anwendung baineotherapeutischer Maßnahmen nicht vorliegen. Wir haben uns daher die Aufgabe gestellt, die Wirkung der Mineralbäder auf die Funktionsgrößen des kardiapulmonalen Systems zu untersuchen und ein Do sierungsschema zu erarbeiten, das es erlaubt, einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen. In dem ersten Arbeitsabschnitt, über den hier berichtet werden soll, haben wir Funktionsgrößen untersucht, die im Kohlensäuremineralbad Veränderungen erfahren. Wir haben dabei bewußt auf die Einteilung unseres Untersuchungsgutes in bestimmte Krankheitsgruppen verzichtet. Dies geschah in erster Linie im Hinblick auf die Schwierigkeiten, die sich bei der Abgrenzung der Hypertoniker von den Normotonikern ergeben, weil bisher eine allgemein anerkannte Definition des Begriffes der Hypertonie noch nicht vorliegt. Wir haben uns daher darauf beschränkt, die Veränderungen der Funktionsgrößen im Bade in Abhängigkeit vom Ausgangswert zu bestimmen. 7 Methodische Voraussetzungen Voraussetzung für unsere Arbeit war eine Methodik, die es erlaubte, die Punk tionsgrößen des kardio-pulmonalen Systems zu messen. Die Methode sollte vier Forderungen erfüllen. Sie sollte 1. exakte und reproduzierbare Ergebnisse liefern, 2. zuverlässig in der Handhabung und damit geeignet für größere Untersuchungs serien sein, 3. den Untersuchten so wenig wie möglich belästigen und 4. keinerlei Gefahr für die Gesundheit bedeuten. Für die Untersuchung der Lungenfunktion standen bereits Methoden zur Ver fügung, die diesen Forderungen gerecht werden. Zur Erfassung der Funktionsgrößen des Kreislaufs ist die Kenntnis des Herz minutenvolumens (HMV) unabdingbare Voraussetzung. Da die bisher gebräuch lichen unblutigen Verfahren zur Bestimmung des HMV sich hinsichtlich ihres Streubereiches als zu unzuverlässig erwiesen, die blutigen V erfahren aber wegen der mit der Untersuchung verbundenen Beeinträchtigung des Probanden nicht in Frage kamen, war hier eine methodische Neuentwicklung nicht zu umgehen. Die von KAUFMANN und HEGGLIN [12] angegebene Technik der unblutigen HMV-Bestimmung mit Evans Blue kam zwar unseren Ansprüchen sehr nahe, erwies sich aber immer noch als mit einer zu großen Fehlerbreite belastet. Die Fehlerbreite beruht hier auf dem Eichv erfahren. Dieses V erfahren fußt auf dem Prinzip, die Amplituden der unblutig mit dem Ohroxymeter gewonnenen relativen Farbstoffzeitkonzentrationskurven in Beziehung zu setzen zu den absoluten Serumkonzentrationen, die während der Farbstoffpassage blutig ermittelt werden. Unter Berücksichtigung des Hämatokrits lassen sich dann die absoluten Farb stoffkonzentrationen im Vollblut errechnen. Dieses Verfahren birgt jedoch eine Reihe von Fehlermöglichkeiten in sich, die im wesentlichen auf Nullpunktwanderungen während der Meßperiode zurück zuführen sind, zum anderen auf Fotometriefehler und die Variation des Hämato krits in den verschiedenen Kreislaufbezirken (KAUFMANN und Mitarbeiter) [13]. Diese Fehler lassen sich weitgehend vermeiden, wenn man die optischen Eigen schaften des Farbstoffs (Evans Blue) selbst zur Eichung benutzt (NüDER und THüR MANN) [18]. Da Evans Blue sein Absorptionsmaximum im roten Spektralbereich aufweist, bewirkt die Zugabe dieses Farbstoffs zum Blut eine Verminderung der Lichtdurchlässigkeit für rotes Licht. Diese Verminderung der Liehtdurchlässig keit ist proportional dem Logarithmus der Farbstoffzugabe und um so größer, je höher die Lichtdurchlässigkeit vor der Farbstoffzugabe war (LAMBERT-BEER sches Gesetz). 8 Da eine Desaturation des Hämoglobins optisch die gleichen Phänomene hervor ruft, bewirkt die Farbstoffzugabe demnach eine scheinbare Desaturation des Blutes, die sich mit geeigneten Geräten (Oxymetern) messen läßt. Unter Ver wendung einer Eichkurve kann man dann bei bekanntem Hämoglobingehalt des Blutes scheinbare Sättigungsänderungen in Rotwertänderungen und diese wieder um in Farbstoffkonzentrationsänderungen im Vollblut umrechnen. Für die Eichung der Farbstoffzeitkonzentrationskurve sind deshalb weder Blut entnahmen erforderlich, noch muß der Hämatokrit bekannt sein. Dieses eigens für die vorliegenden Untersuchungen von uns entwickelte Ver fahren zur Eichung unblutig gewonnener Farbstoffzeitkonzentrationskurven ver bindet somit die V orteile der minimalen Belästigung des Patienten mit einer unter den obwaltenden Umständen maximalen Genauigkeit. Wir (NoDER und THüR MANN) haben diese Methode in der Zeitschrift für Kreislaufforschung [18] be schrieben und bei unserer weiteren Arbeit einer intensiven Prüfung unterzogen, deren Ergebnisse in dieser Arbeit (Kontrollversuche) dargestellt werden und noch einmal ausführlich veröffentlicht werden sollen. Unter Verwendung der gleichen Technik ist es auch möglich, die Größe des zentralen Blutvolumens (ZBV), d. h. des intrathorakalen Blutvolumens zu bestimmen durch Berechnung der mittleren Kreislaufzeit (tc) ~ct tc=- ~C Dabei bedeuten: ~ ct = die Summe der Produkte von Farbstoffkonzentration und Zeit in Sekunden nach der Farbstoffinjektion während der 1. Farbstoffpassage, ~ c = die Summe der Farbstoffkonzentration in dieser Zeit. Das ZBV ist dann gleich dem Produkt der mittleren Kreislaufzeit und der Strom stärke ( = ~I c' wobei I die injizierte Farbstoffmenge bedeutet). ZBV = ~ ct. I ~; Ebenso wie das HMV haben wir die Bestimmung des ZBV im Rahmen der vor liegenden Untersuchungsreihe einer eingehenden Prüfung in Form von Doppel bestimmungen unterzogen. Für die Kreislaufanalyse haben wir außer dem HMV und dem ZBV folgende Größen bestimmt: 1. das Schlagvolumen (VS), 2. den Volumenelastizitätskoeffizienten (E'), 3. den peripheren Widerstand (W). Zur Errechnung dieser letztgenannten Größen war die Kenntnis der Pulsfrequenz (F P) sowie des systolischen (P s) und diastolischen (Pd) Blutdruckes, des arteriellen Mitteldruckes (Pm) und der Blutdruckdifferenz (ßP) Voraussetzung. 9 Darüber hinaus wurde noch der Sauerstoffverbrauch (V o2) bestimmt, um die Ver änderungen der Kreislaufgrößen zum Sauerstoffverbrauch in Beziehung setzen zu können. Für die Lungenfunktionsprüfung wurden der arterielle Sauerstoffdruck (Po a), der 2 arterielle Kohlendioxyddruck (Pco2a) und die Wasserstoffionenkonzentration des ar teriellen Blutes (pHa) herangezogen. 10 Spezielle Fragestellung Im Rahmen der oben aufgezeigten Fragestellung mußte zunächst untersucht werden, wie sich die Funktionsgrößen der Atmung und des Kreislaufs beim Baden in einer Kohlensäuresoltherme unter gleichen Bedingungen (Temperatur, Wasserhöhe, Badedauer) verhalten. Die hier vorliegende Mitteilung ist als erstes Teilergebnis der oben umrissenen Fragestellung zu verstehen und umfaßt die Ergebnisse der bis zum 1. 3. 1962 durchgeführten Untersuchungen. 11

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