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Transformationen des Deutschunterrichts: Interviewstudien zu Selbstkonzepten, Kultur- und Geschichtsbewusstsein in Ostdeutschland PDF

417 Pages·2013·3.13 MB·German
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Transformationen des Deutschunterrichts Carolin Führer Transformationen des Deutschunterrichts Interviewstudien zu Selbstkonzepten, Kultur- und Geschichtsbewusstsein in Ostdeutschland Carolin Führer Dresden, Deutschland Dissertation Technische Universität Dresden, 2012 ISBN 978-3-658-00667-9 ISBN 978-3-658-00668-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-00668-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Meinem Großvater Günther Gustav Stanislaus (*1934, † 2007) Geleitwort Angesichts veränderter gesellschaftlicher und medialer Rahmenbedingungen sind Fragen der Transformation von Unterrichtskultur zunehmend Gegenstand erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschungen geworden. Da- bei scheint der Blick in die Vergangenheit allerdings kaum eine Rolle zu spielen. Vor diesem Hintergrund ist es das Verdienst der vorliegenden Studie zu zeigen, dass sich eine Auseinandersetzung mit vergangenen Transformationserfahrungen von Lehrkräften lohnt und wichtige Rückschlüsse erlaubt. Der gewählte Fokus ist dabei ein spezieller: der gesellschaftlich forcierte Umbruch des Deutschunterrichts der neuen Bundesländer nach 1989/90. In der Arbeit wird durch die qualitative Untersuchung handlungsleitender Grundüber- zeugungen von Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern seit dem Ende der DDR deutlich, dass selbstreflexive Auseinandersetzungen von Lehrkräften mit der ei- genen Sozialisation und Mentalität intensiver deutschdidaktisch erforscht werden sollten. Da umfassende Aufarbeitungen der spezifischen Wandlungen des Deutschunterrichts in den neuen Bundesländern seit dem Ende der DDR nicht vorliegen, werden die veränderten fachdidaktischen, institutionellen und curricu- laren Rahmenbedingungen in einem eigenen Kapitel in Grundzügen rekonstru- iert. In den Blick genommen wird dabei die Phase der späten BRD und DDR, der Fall der Mauer und die gesamtdeutsche Entwicklung nach 1990. Damit ist ein fachgeschichtlicher Bezugsrahmen für die empirischen Befunde und die ausführ- lich dokumentierten qualitativen Interviews hergestellt, die im Fortgang in den Blick genommen werden. Die im Rahmen der Studie erfolgten kasuistischen und kategorialen Auswertungen ermöglichen wichtige Einblicke in die Verände- rungsprozesse nach der Wende. Zugleich veranschaulichen sie, welche Erkennt- nischancen eine theoriegeleitete empirische Forschung in der Deutschdidaktik eröffnen kann. Die Studie ermöglicht Einblicke in die kulturelle und pädagogische Ent- wicklung der ‚neuen’ Bundesländer sowie die Sozialisationsfunktion histori- 8 Geleitwort schen Lehren und Lernens. Die damit verbundene Forderung, dass gerade der Deutschunterricht einen Beitrag zur historischen Selbstvergewisserung in kultur- geschichtlicher Perspektive leisten sollte, kann zukünftigen Forschungsarbeiten zum kulturellen Lernen in der Mediengesellschaft wichtige Impulse geben. Prof. Dr. Volker Frederking FAU Erlangen- Nürnberg, März 2013 Vorwort Diese Dissertation hat einen interdisziplinären Ansatz. Will eine einzelne Person interdisziplinär arbeiten, ist der Nachteil, dass sie im begrenzten Zeitraum einer Dissertation nie dieselbe Tiefenkenntnis erzielen kann, wie jemand, der sich auf ein einzelnes Fachgebiet spezialisiert. Da die Arbeit zwischen Erziehungswis- senschaft, Fachdidaktik Deutsch und Geschichte, Literaturwissenschaft und em- pirischer Sozialwissenschaft angesiedelt ist, erscheinen meine Ausführungen Fachwissenschaftlern an manchen Stellen wahrscheinlich recht ausführlich. Die- se Ausführlichkeit spiegelt jedoch in hohem Maße meinen eigenen Forschungs- prozess wieder und vermittelt Lesern, die sich in manchen Gebieten weniger auskennen als in anderen, das nötige Hintergrundwissen und bietet zudem die Möglichkeit, „klassische“ Zugänge zum jeweiligen Fach zu überdenken. Aus meinen während der Dissertation gesammelten Erfahrungen empfinde ich den Einbezug der Erkenntnisse und Methoden anderer Disziplinen, immer fokussiert auf das spezifisch deutschdidaktische Erkenntnisinteresse, für For- schung in einem schulischen Grundlagenfach unumgänglich. Doch nicht nur die Interdisziplinarität ließ meine Arbeit zu einer besonderen Herausforderung wer- den, sondern auch die Tatsache, dass sie ein in der Öffentlichkeit kontrovers dis- kutiertes Thema – die Transformation des Unterrichtes in den neuen Bundeslän- dern nach 1990 – tangierte und in der direkten Begegnung mit Zeitzeugen unter- suchte. Aus diesem Grund spreche ich allen, die mein Projekt unterstützt haben, hiermit nochmals meinen Dank aus. Besonderer Dank gilt vor allem den befragten Lehrern, die sich neben ihrem stressigen Schulalltag Zeit für die aufwändige Befragung nahmen und mit ihren Aussagen wesentlich zum Gelingen der Arbeit beitrugen. Ich empfand es als großes Privileg, extern (durch die Treffen in den Schulen) und intern (durch die Aussagen der Lehrer) Einblick in die unterschiedlichen Erfahrungswelten ver- schiedener Deutschlehrer zu erhalten. 10 Vorwort Der Sächsischen Bildungsagentur danke ich für die Genehmigung der Um- fragen sowie Fr. Hill vom Archiv des Sächsischen Bildungsinstituts für die Sich- tung der Lektürepläne seit 1990. Ich möchte auch den Mitarbeitern des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der TU Dresden meinen Dank sagen. Die Stelle am Institut gab mir in der Zeit der Interviews die nötige finanzielle und zeitliche Freiheit, um flexibel an die jeweiligen Schulen in Sachsen reisen zu können. Besonderer Dank geht zudem an Fr. Henniger vom Zentrum für Lehrerbildung in Leipzig und Fr. Reibeling vom ZLSB Dresden sowie der Pressesprecherin des Sächsi- schen Lehrerverbandes, die für die Beteiligung an der Umfrage geworben haben. Für die Hinweise zur Auswertung einer qualitativen Studie danke ich Prof. Dr. Zirfas von der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Prof. Dr. Lenz und Dr. Kühne von der TU Dresden für die Ratschläge zur methodischen Durchführung der Interviews. Meinen Betreuern Prof. Dr. Schuhmacher von der TU Dresden und Prof. Dr. Frederking von der Universität Erlangen-Nürnberg bin ich für das Vertrauen in meine Arbeit und die Freiheiten, die sie mir bei der zeitlichen und inhaltlichen Ausgestaltung gelassen haben, dankbar. Meine größte Dankbarkeit gilt jedoch meinem Ehemann, der es während meiner Doppelbelastung aus Dissertation und beruflicher Tätigkeit, besonders in der Zeit des Referendariats, nie unterlassen hat, mir bei Unsicherheiten Mut und Kraft zuzusprechen. Dennoch möchte ich das spannende Wechselverhältnis von beruflicher Praxis und wissenschaftlicher Auseinandersetzung im Nachhinein persönlich nicht missen. Carolin Führer Dresden, November 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ................................................................................................ 19 1.1 Forschungsgegenstand: Wandlungen historischen Lernens im Deutschunterricht ................................................................................. 19 1.2 Forschungskontext: Definitionskrisen des Historischen ........................ 22 1.3 Forschungsprozess: Individuelle didaktische Konzepte von Deutschlehrern empirisch rekonstruieren .............................................. 24 1.4 Gliederung der Arbeit ........................................................................... 31 2 Transformationen historischer Narrative in Didaktik und Deutschunterricht ................................................................................... 35 2.1 Ausgangslage: Konstitutive Antinomien des Lehrerhandelns im Wandel von der DDR- zur Gegenwartsgesellschaft ............................... 38 2.2 Geschichte in der DDR: Hypertrophierung des Historischen? ............... 43 2.2.1 Theorie: Kontinuität und Wandel historisch-materialistischer „Literaturaneignung“ ................................................................ 43 2.2.2 Praxis: Unterrichtliche Realisierungen in den 1980er-Jahren: „Glasnost“ im historischen Paradigma? .................................... 48 2.3 Geschichte in der BRD nach 1968: Geschichtskrise(n) in der Wissenschaft und „historische Einordnung“ in der Praxis ..................... 53 2.3.1 Theorie: Paradigmenwechsel in der BRD-Literaturdidaktik ...... 53 2.3.2 Praxis: Westdeutscher Deutschunterricht – „Epochenrepräsentanz“ und/oder Methodenpluralismus? .......... 61 2.3.3 BRD-Konzeption des Geschichtsbewusstseins & Folgen .......... 63

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