Trainingsbuch zur Analysis 1 Klaus Fritzsche Trainingsbuch zur Analysis 1 Tutorium, Aufgaben und Lösungen Prof. Dr. Klaus Fritzsche Fachbereich C Mathematik und Naturwissenschaft en Bergische Universität Wuppertal Wuppertal, Deutschland ISBN 978-3-642-37795-2 ISBN 978-3-642-37796-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-37796-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus- drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Ein- speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Planung und Lektorat: Dr. Andreas Rüdinger, Barbara Lühker Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-spektrum.de Vorwort Selber rechnen macht dick, das seht Ihr ja an mir“ war der Running Gag meines ” durchaus wohlbeleibten Mathematiklehrers am Gymnasium. Was er eigentlich da- mit meinte, blieb mir zeitlebens im Bewusstsein und best¨atigte sich in der Praxis immerwiedervonNeuem.Mathematikkannmannurlernen,indemmansieselbst aktiv betreibt. Am Anfang steht die Theorie, entweder nach V¨ater Art im H¨orsaal vom Ordinarius vorgetragen und vom Studierenden passiv erduldet, oder in einem guten Buch – wom¨oglich mit einem Textmarker in der Hand – nachgelesen oder ganz modern interaktiv am Computer erarbeitet. Aber der Regensburger Trichter, der einem die Weisheit direkt in den Kopf bef¨ordert, wurde noch immer nicht er- funden.DieStundederWahrheitschl¨agt,wenndasersteU¨bungsblattverteiltwird und bearbeitet werden muss. Dann ist Hilfe gefragt, und da soll dieses Buch zum Einsatz kommen. DerAufbaudesBuchesorientiertsichan[GkA1],aberimLiteraturverzeichniswird eine Auswahl der g¨angigsten Lehrbu¨cher so detailliert vorgestellt, dass der Leser auch mit seinem Lieblingslehrbuch oder seiner Lieblings-Vorlesungsmitschrift pro- blemlosarbeitenkann.InderAnalysisvoneinerVer¨anderlichengehtesumdieerste Begegnung mit infinitesimalen Prozessen, insbesondere um eine Einfu¨hrung in die Differential- und Integralrechnung. Die meisten Lehrbu¨cher zu diesem Thema sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Einfu¨hrung der reellen Zahlen, Konvergenz von Folgen und Reihen, stetige Funktionen, Differenzierbarkeit und Integrierbar- keit,letztereh¨aufigimSinneRiemanns.EnthaltenindiesemCurriculumistinder Regel eine logisch saubere Definition der elementaren Funktionen, und als H¨ohe- punkt werden Funktionenfolgen, Taylorreihen und Erweiterungen des Integralbe- griffs betrachtet. HierwirddiesesProgrammfolgendermaßeninvierKapitelnentwickelt:InKapitel1 (DieSprachederAnalysis)gehtesumGrundbegriffeundSprachregelungen.Logik und Mengenlehre werden behandelt, die Zahlensysteme N, Z, Q, R und schließlich auch die Menge C der komplexen Zahlen, der Funktionsbegriff und Beispiele da- zu, insbesondere Polynome und rationale Funktionen. Vieles davon greift Themen der Schulmathematik auf, vertieft und pr¨azisiert sie, und schafft so die gemein- same sprachliche Grundlage fu¨r das Verst¨andnis der weiteren Kapitel. Die gr¨oßte Herausforderung fu¨r den Anf¨anger ist dabei sicherlich das Hineinfinden in mathe- matischeBeweistechnikenunddasVerstehendesVollst¨andigkeitsaxiomsderreellen Zahlen und seiner Konsequenzen. Diese beiden Themen werden in den Tutorien, Beispielen und L¨osungshinweisen besonders intensiv behandelt. Kapitel 2 enth¨alt alleszumGrenzwertbegriff:Folgen,Reihen,Stetigkeit,Potenzreihenundelementa- reFunktionen,undschließlichdenriemannschenIntegralbegriffalsM¨oglichkeitder Fl¨achenberechnung. Der Titel Calculus“ des dritten Kapitels bezieht sich auf den ” harten Kern der Differential- und Integralrechnung, der seinen Ursprung in den Untersuchungen von Newton und Leibniz hat und bis heute in der von Richard vi Courant beeinflussten englischsprachigen Literatur als Calculus bezeichnet wird. Dieser Abschnitt bildet einen besonderen Schwerpunkt des Trainings. Im vierten Kapitel (Vertauschung von Grenzprozessen) versammeln sich die etwas schwierige- ren Themen, vom Begriff der gleichm¨aßigen Konvergenz von Funktionenfolgen bis hin zu endlichen und uneigentlichen Parameterintegralen. Dazwischen geht es um die Taylorentwicklung und um numerische Verfahren. Zur besseren Orientierung wird zum Anfang jedes Abschnittes – und manchmal auch mittendrin – in einem (wie hier) grau unterlegten Kasten kurz zusammenge- fasst, welche Inhalte vorausgesetzt werden. Die wichtigsten Definitionen und S¨atze werden bei dieser Gelegenheit zitiert. Das ist als Anregung zu verstehen, sich noch einmal mit dem relevanten Vorlesungs- stoff zu besch¨aftigen, so wie es jeder Student tun sollte, bevor er sich um die L¨osung der f¨alligen U¨bungsaufgaben bemu¨ht. Es wird aber in diesem Augenblick nicht erwartet, dass man schon alles verstanden hat, denn dann w¨are das Folgende ja u¨berflu¨ssig. Vielmehr wartet nun auf den Leser ein Tutorium zu ausgew¨ahlten wichtigenInhalten.SchwerpunktebildenzumBeispieldiePraxisderGrenzwertbe- stimmung, die Einsch¨atzung des Verhaltens unendlicher Reihen, eine Analyse des Ableitungsbegriffes und der Bedeutung des Mittelwertsatzes oder die Tricks zur AuswertungkomplizierterIntegrale.IneinemBuchdiesesUmfangesistesnatu¨rlich nicht m¨oglich, auf alle Themen der Analysis so detailliert einzugehen. Wer schon zu Anfang große Probleme mit Logik, Mengenlehre und Axiomatik hat, sei etwa auf das Buch Mathematik fu¨r Einsteiger“ ([MfE]) hingewiesen, das gerade dabei ” Hilfestellungbietet.UndwerumgekehrtalleshierBehandeltenochsehreinfachfin- detundausfu¨hrlichereUnterstu¨tzungeherbeiRandthemenwiederApproximation stetigerFunktionen,DifferentialgleichungenzweiterOrdnung,derGammafunktion oder der Variationsrechnung sucht, der wird sicher in einem der im Literaturver- zeichnis angegebenen Werke Hilfe finden, vielleicht bei Gu¨nter K¨ohler ([GKoe]) oder Konrad K¨onigsberger ([KKoe]). ImRahmenderTutorienfindensichallerdingsaucheinpaarweiterfu¨hrendetheore- tischeUntersuchungen.Dazugeh¨orenzumBeispielDetailszumVollst¨andigkeitsaxi- om,BeweisezuRegelfunktionenundderKlassederRiemann-integrierbarenFunk- tionen, zum Rechnen mit Potenzreihen und andere Dinge. Soweit dafu¨r S¨atze ge- braucht werden, die ein wenig anspruchsvoller sind und deren Verst¨andnis fu¨r das Nachfolgende nicht unbedingt erforderlich ist, werden deren Beweise mit einem ∗ Stern gekennzeichnet. Sie beginnen also mit Beweis: “ und enden (wie alle Be- ” weise)mitdemSymbol .Eswirdnatu¨rlichempfohlen,auchdieseBeweisedurchzu- arbeiten.Aberwemdaszun¨achstzumu¨hsamist,derkannsieerstmalu¨berspringen und sp¨ater darauf zuru¨ckkommen. Erg¨anztwerdendieTutoriendurchzahlreicheBeispiele,vonkleinenMini-Beweisen bishinzuanspruchsvollerenRechnungen,wieetwaderReihenentwicklungdesTan- gens, der Auswertung uneigentlicher Integrale mit Hilfe von Parameterintegralen oder der L¨osung des Brachystochronen-Problems. vii Am Ende jedes Abschnittes stehen U¨bungsaufgaben, die so gut wie alle dem Buch [GkA1] entnommen wurden. Neu ist allerdings, dass hier die Aufgaben durch Hinweise, L¨osungshilfen oder Hintergrundinformationen erg¨anzt werden, natu¨rlich abh¨angigvomSchwierigkeitsgradderjeweiligenAufgabe.IneinemAnhangwerden schließlich dievollst¨andigdurchgerechneten L¨osungendieserAufgabenzusammen- gefasst. WiemanmitdiesemBuchumgeht,istnatu¨rlichjedemLeserselbstu¨berlassen.Ich appelliereabereindringlichanSie,dieReihenfolgeeinzuhalten:EinwenigTheorie, ausfu¨hrlichesNacharbeitenderBeispieleunddannranandieU¨bungsaufgaben!Sie sollten immer zuerst versuchen, die Aufgaben ohne Hilfe zu l¨osen. Geht das nicht, solesenSiedieHinweise.OftmalshelfendieeinganzesStu¨ckweiter.Underst,wenn es dann immer noch nicht klappt, k¨onnen Sie sich die L¨osung im Anhang ansehen. Ich wu¨nscheIhnenGlu¨ckundvielErfolgdabeiundversprecheIhnen,dassSiesich mit zunehmendem Erfolg auch zunehmend fu¨r die Mathematik begeistern werden. Herzlich bedanken m¨ochte ich mich auch diesmal fu¨r die gute und bew¨ahrte Zu- sammenarbeitmitBarbaraLu¨hkerundAndreasRu¨dingervonSpringerSpektrum, ohne deren Hilfe dieses Buch nie entstanden w¨are. Wuppertal, im M¨arz 2013 Klaus Fritzsche Inhaltsverzeichnis 1 Die Sprache der Analysis 1 1.1 Mengen von Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.3 Vollst¨andigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 1.4 Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 1.5 Vektoren und komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 1.6 Polynome und rationale Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2 Der Grenzwertbegriff 45 2.1 Konvergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 2.2 Unendliche Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2.3 Grenzwerte von Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 2.4 Potenzreihen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 2.5 Fl¨achen als Grenzwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 3 Der Calculus 109 3.1 Differenzierbare Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 3.2 Der Mittelwertsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 3.3 Stammfunktionen und Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 3.4 Integrationsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 3.5 Bogenl¨ange und Kru¨mmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 3.6 Lineare Differentialgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 4 Vertauschung von Grenzprozessen 183 4.1 Gleichm¨aßige Konvergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 4.2 Die Taylorentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194 4.3 Numerische Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 4.4 Uneigentliche Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 4.5 Parameterintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 5 Anhang: L¨osungen 247 Literaturverzeichnis 327 Stichwortverzeichnis 335 1 Die Sprache der Analysis IndiesemKapitelwerdendieInstrumente,Hilfsmittel,MethodenundSprechweisen bereitgestellt, die man fu¨r die Analysis braucht. Dazu geh¨oren Logik, Mengen und Abbildungen,Beweismethoden,einbisschenAxiomatikundeineEinfu¨hrungindie Welt der Zahlen und Vektoren, sowie der Umgang mit Polynomen. 1.1 Mengen von Zahlen Es gibt eine axiomatische Mengentheorie, die beliebig schwierig werden und einen an den Rand unu¨berschaubarer logischer Abgru¨nde fu¨hren kann. Diese Theorie ist Anf¨angern kaum zuzumuten, deshalb gibt es die naive Mengenlehre“, die am An- ” fang jedes Mathematikstudiums steht, die wichtigsten Grundbegriffe aus der Welt der Mengen vorstellt und die ernsthaften logischen Probleme und ihre (partiellen) L¨osungen schamhaft verschweigt. Hier in diesem Abschnitt wird eine besonders naive Mengenlehre betrieben, die sich im Wesentlichen auf die Vorstellung der Symbolik beschr¨ankt. Fu¨r einen Analysis-Kurs reicht das aus, denn man wird ja diesenneuenBegriffenindennachfolgendenAbschnittenimmerundimmerwieder in konkreten Situationen begegnen, so dass sich durch den praktischen Umgang mit ihnen allm¨ahlich ein Gew¨ohnungseffekt einstellt. Folgende Begriffe werden ku¨nftig als bekannt vorausgesetzt: Aussagen und ihre Verneinung, die logischen Verknu¨pfungen ∧, ∨, ¬, =⇒ und ⇐⇒,MengenundihreElemente,Vereinigungs-,Schnitt-undDifferenzmenge,der Begriff der Teilmenge, eine naive“ Vorstellung von den Mengen N, Z und Q der ” natu¨rlichen,ganzenundrationalenZahlen.MansollteunteranderemTeilermengen T (also Mengen aller ganzzahligen Teiler) einer ganzen Zahl n verstehen. n Viele,abernichtalleDarstellungenderAnalysisbeginenmitdenAxiomenderreel- len Zahlen. Deshalb werden diese hier kurz vorgestellt. Es wird aber selten explizit daraufBezuggenommen,dasRechnenmitreellenZahlenwirdalsbekanntvoraus- gesetzt.Dasisteinetwashemds¨armligesVorgehen.Werganzgenauverstehenwill, warum z.B. (−1)·(−1)=1 ist, kommt natu¨rlich um die Axiomatik nicht herum. In der Wissenschaft ist es genau wie im t¨aglichen Leben u¨blich, Begriffe, Dinge oder Lebewesen mit gemeinsamen Merkmalen durch Vergabe eines neuen Namens zu einem neuen Objekt zusammenzufassen: So werden z.B. unter der Bezeichnung Arachnida oder Spinnentiere ca. 36000 Tierarten zusammengefasst. Gewisse chemische Elemente, deren Atome keine Elektronen aufnehmen oder ab- geben k¨onnen, bezeichnet man als Edelgase. K. Fritzsche, Trainingsbuch zur Analysis 1, DOI 10.1007/978-3-642-37796-9_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 2 1 Die Sprache der Analysis Das franz¨osische Volk isteinBegrifffu¨rdieGesamtheitallerMenschen,derenPass die franz¨osische Staatsangeh¨origkeit nachweist. Auch in der Mathematik hat man schon immer Objekte zu neuen Begriffen zu- sammengefasst: die Gesamtheit aller Quadratzahlen, das Kontinuum der reellen Zahlen usw. Wollte man Aussagen u¨ber die Gesamtheit und nicht u¨ber einzelne Objekte machen, so war man auf nicht einheitlich festgelegte und oft recht ver- krampft wirkende Sprechweisen angewiesen, es war die Rede vom Inbegriff oder der Mannigfaltigkeit solcher Objekte. Dem machte Georg Cantor 1895 durch folgende Festlegung ein Ende. Unter einer Menge verstehen wir jede Zusammenfassung M von bestimm- tenwohlunterschiedenenObjektenunsererAnschauungoderunseresDenkens (welche die Elemente von M genannt werden) zu einem Ganzen. Diese Formulierung genu¨gt nicht den strengen Anforderungen an eine mathema- tische Definition. Bei etwas b¨osartiger Interpretation st¨oßt man rasch auf Wider- spru¨che, die Bildung der Menge M ={x : x(cid:7)∈x} fu¨hrt in eine logische Katastro- phe.1 Allerdings war das schon Cantor bewusst, er h¨atte eine Konstruktion wie M nicht als Zusammenfassung bestimmter wohlunterschiedener Objekte aufgefasst. Cantor schuf seine Mengenlehre, um mit unendlichen Mengen ad¨aquat arbeiten zu k¨onnen. Solche Mengen findet man fast ausschließlich im Bereich des abstrakten Denkens, insbesondere in der Mathematik. Beispiele 1. In der Euklidischen Geometrie der Ebene besteht eine Gerade aus unendlich vielen Punkten. W¨are das nicht der Fall, so mu¨sste man auf die Gu¨ltigkeit aller geometrischen Konstruktionsverfahren verzichten, denn es k¨onnte pas- sieren, dass sich zwei Geraden durchdringen, ohne sich zu treffen: (cid:2) (cid:3) (cid:2) (cid:3) (cid:2) (cid:3) (cid:3) (cid:2) (cid:3) (cid:2) (cid:3) (cid:2) (cid:3) (cid:2) Normale Ansicht stark vergr¨oßert 2. Die wohl einfachste und bekannteste unendliche Menge ist die Menge N der natu¨rlichenZahlen1, 2, 3, ....Umzusehen,dassNunendlichist,mussman die Logik dieser Aussage analysieren. Die Grundregeln der Logik wurden im wesentlichen schon von Aristoteles festgelegt, u¨ber ihreGestaltherrschteun- ter den großen Philosophen jener Zeit Einvernehmen. Die wichtigste Festle- gung war dabei die Regel, dass jede vernu¨nftige Aussage entweder wahr oder 1WederdieAussageM ∈M nochdieAussageM (cid:7)∈M kannwahrsein.