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Textil-Hilfsmittel-Tabellen: (insbesondere Schaum-, Netz-, Wasch-, Reinigungs-, Dispergier- usw.-Mittel) PDF

335 Pages·1938·10.092 MB·German
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Textil Hilfsmittel-Tabellen (insbesondere SmaUID-, Netz-, Wasm-, Reinigungs-, Dispergier- usw.-Mittel) von Dr. J. Hetzer Ludwigshafen a. Rh. Zweite erweiterte Auflage Berlin Verlag von Julius Springer 1938 ISBN-13: 978-3-642-98574-4 e-ISBN-13: 978-3-642-99389-3 DOl: 10.1007/978-3-642-99389-3 AIle Remte, insbesondere das der Vbersetzung in fremde Spramen, vorbehalten. Copyright 1938 by Julius Springer in Berlin. Sof'tcover reprint of the hardcover 2nd edition 1938 Vorwort zur ersten Auflage. Die chemisch -technische Literatur besitzt eine ganze Anzah! bekannter Werke, die sich mit der Herstellung und der Veredelung von Textilien BOwie mit den maschinellen und stofflichen Hilfsmitteln der Textilindustrie, insbesondere auch mit der Herstellung von Seifen, Tiirkischrotolen usw. befassen. In einigen dieser, teils sehr umfangreichen Biicher finden sich auch Zusammenstellungen iiber das Gebiet der chemischen Textilhilfsmittel. Das SpeziaIgebiet der Textilhilfsmittel, insbesondere das der Schaum-, Netz-, Wasch-, Reinigungs-, Dispergier- usw. Mittel, erfreute sich aber gerade in den letzten 10 Jahren einer auBerst regen Bearbeitung und zunehmender Wichtigkeit, so daB vieles, insbesondere Neues der letzten Jahre nur zer streut in der einschlagigen Literatur zu finden ist. Von verschiedenster Seite ist daher der Wunsch nach einer umfassenden Behandlung des Stoffes unter Beriicksichtigung des derzeitigen Standes der Technik laut geworden. Da, wie es scheint, mit den allerneuesten Produkten, den "hochbestandigen Olen" und den "Alkoholsulfonaten" das Gebiet wenigstens zu einem gewissen AbschluB gelangt ist, bin ich geme der Aufforderung des Verlages gefolgt, die hier in Rede stehenden Produkte in Form von Textilhilfsmitteltabellen zu besprechen und habe die Form der Tabellen um so lieber gewahlt, als die Monographie mit Riicksicht auf die wirtschaftIichen Verhitltnisse beziig lich des Preises und damit des Umfanges auf das auBerste beschrankt sein sonte, und weil die Tabellenform mit ihrer kurzen, stich- und schlagwort artigen Ausdrucksweise dieses Ziel der Raumersparnis am ehesten zu erreichen versprach. So habe ich etwa 900 Produkte im folgenden zusammengestellt und besprochen, die in der Literatur erwahnt werden bzw. von deutschen Firmen unter Phantasienamen in Deutschland auf dem Markte sind oder waren, und fiir die mir die betreffenden Herstellerfirmen durch Oberlassung von Prospekt- und Probematerial hinreichend Unterstiitzung gewahrten. Die Angaben iiber die einzelnen Produkte sind insbesondere fiir die Verbraucher der Textilhilfsmittel bestimmt, denen sie die oft nicht leichte Auswahl des Richtigen aus der Fiille des Gebotenen erleichtem sollen; ihrer werden sich Kaufleute, insbesondere mit dem Einkauf Betraute, Meister, Ingenieure und Chemiker in Textilfabriken, Fitrbereien, Waschereien und chemischen Reinigungsanstalten - hoffe ich - mit Erfolg bedienen. Es sind aus den Angaben fiir vorgenannte Interessenten ersichtlich: die Namen der Hersteller, die Eigenschaften, das AuBere, die Reaktion der Produkte, die LosIichkeits- und Bestitndigkeitsverhitltnisse, besondere Vor ziige, Verwendungsmoglichkeiten, Arbeitsweisen und Arbeitsbedingungen, IV Vorwort zur ersten Auflage. Anwendungsmengen, bestehende Verwandtschaften und Ahnlichkeiten unter den verschiedenen Produkten, die Zeit ihres Erscheinens auf dem Markte, weiterhin, ob die betreffenden Produkte heute noch im Handel sind und wenn nicht, durch welche neueren sie ersetzt wurden. Jedoch nicht nur der Verbraucher, auch die Hersteller von Textilhilismitteln mogen aus dem Gebrauch der Tabellen Nutzen ziehen. Der Kaufmann, der Reisende, der Verkaufer, Meister, Techniker, Chemiker, vor allem auch der synthetisch arbeitende Laboratoriumschemiker, Ingenieure bei Herstellerfirmen aus der chemischen, Tiirkischrotol- und Seifenindustrie finden neben dem oben schon Gesagten das insbesondere sie Interessierende tiber Konstitution und Zusammensetzung der einzelnen Produkte, tiber Analogien, femer Angaben tiber die Patentverhaltnisse sowie Hinweise auf die Zeitschriftenliteratur. Ich tibergebe die Textilhilfsmitteltabellen der Offentlichkeit und wUnsche und hoffe, daB sie sich als brauchbar und ntitzlich erweisen mogen. Einer angenehmen Pflicht bitte ich, mich hier noch entledigen zu diirfen: Ich danke den Firmen, die mir durch Lieferung von Proben und Prospekten die Arbeit erleichterten, fiir ihre liebenswiirdige Untersttitzung, Fraulein Hilda Tischendorf fiir ihre nimmermtide Hilfe, sowie der Verlagsbuch handlung Julius Springer ftir ihr stets bereitwilliges Entgegenkommen. Weinheim, den 1.. Juli 1933. Dr. J. Hetzer. Vorwort zur zweiten Auflage. Nach einer, in Anbetracht des verhaltnismaBig kleinen Interessenten kreises kurzen Zeit ist die erste Auflage meiner "Textilhilfsmitteltabellen" vergriffen gewesen. Dies war mir ein Beweis dafiir, daB mit der Heraus gabe der Tabellen einem wirklichen Bediirfnis nachgekommen wurde und die gute Aufnahme, welche das Werkchen bei Lesern und Kritikern gefunden hat, veranlaBten Verlag und mich, die Neuauflage der ersten gegeniiber erheblich zu erweitern. Fiir den mehr wissenschaftlich Interessierten wurde ein besonderer Teil iiber die Konstitution bzw. die Chemie der Textilhilfsmittel vorangestellt. Der zweite Teil des Buches enthalt - wie die erste Auflage - die einzelnen Textilhilfsmittel in alphabetischer Reihenfolge. Die wenigen, mir bekannt gemachten Fehler der ersten Auflage wurden verbessert, altere Produkte nachgetragen und eingetretene Anderungen beriicksichtigt. Er los chene Firmen und solche, die sich nicht mehr mit der Herstellung von Textilhilfsmitteln befassen bzw. die von den betreffenden Firmen her gestellten Produkte wurden fortgelassen. Textilhilfsmittel, die inzwischen neu auf den Markt kamen, sind eingefiigt und die Tabellen so auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden. DaB hierbei diejenigen Mittel, die fiir die Bearbeitung bzw. Veredlung der jiingsten Faserart, der "Zell wolle", in Anwendung kommen, gebiihrende Beriicksichtigung fanden, ver steht sich von selbst. Das Lesen der Korrekturen hat Herr Dr. Walther ClauB, Leipzig, iibernommen, dem auch an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Mit dem Danke an die Herren Kritiker fiir ihre wertvollen Hinweise, an die Firmen fiir ihre Unterstiitzung und an den Verlag fiir das meiner Arbeit bekundete Interesse verbinde ich die Hoffnung, daB die so ver besserte und erweiterte zweite Auflage eine ebenso gute Aufnahme bei den Lesern finden moge wie die erste. Ludwigshafen a. Rh., den 23. Dezember 1937. Dr. J. Hetzer. Inhaltsverzeichnis. Seite I. Systematik der Textilhilfsmittel ..... 1 Vber Konstitution (auch allgemeine Anwendungsweise) der Textil- hilfsmittel. Systematik der Textilhilfsmittel. . . . . . . .. 1 A. Nichtnetzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 2 B. Kombinationen von Nichtnetzern unter sich (2 Komponenten). 9 C. Netzsto£fe (Netz-, Schaum-, Reinigungs-, Dispergiermittel usw.) 10 D. Kombinationen von Netzstoffen unter sich (2 Komponenten). 26 E. Kombinationen von Netzstoffen mit Nichtnetzern (2 Kompo- nenten) . . . . . . . . . . . . . . . . 27 F. Kombinationen mit 3 Einzelbestandteilen . 35 G. Kombinationen mit 4 Bestandteilen 37 II. Tabellen-Teil ....... . 37 Einleitung . . . . . . . . . . 37 Erklarung einiger Abkiirzungen . 38 Statistik . . . 39 a) Firmen ........ . 39 b) Produkte. . . . . . . . . 39 Verzeichnis der in dies em Buch aufgefiihrten Textilhilfs- mittel ........................... 315 I. Systematik der Textilhilfsmittel. In der ersten Auflage der "Textilhilfsmitteltabellen" habe ich 921 Pro dukte zusammengetragen und beschrieben. Wenn damit auch nicht samtliche Textilhilfsmittel, angefangen bei der alten Seife und fortgefiihrt bis zu den modernsten, restlos erfaBt sind, so wurden doch die hauptsachlichsten Ver treter der einzelnen Gruppen von Textilhilfsmitteln aufgezeigt. Von diesen 921 Produkten der ersten Auflage sind nur 150 (etwa 17%) ohne jede Konstitutionsangabe und 50 (etwa 5 %) ohne geniigend geklarte Konstitution gewesen. Die verbleibenden 721 Produkte mit hinreichend geklarter Konstitution (etwa 78%) wurde~ systematisch geordnet und so mit Nachstehendem dem Fachmanne eine ti"bersicht iiber sein so umfangreich gewordenes Spezial gebiet, dem interessierten Nichtspezialisten eine kurze Eiufiihrung in die chemischen Textilhilfsmittel und dem Nachwuchs an Textilhilfsmittel chemikern ein Leitfaden der Textilhilfsmittelchemie gegeben. Uber Konstitution (auch allgemeine Anwendungsweise) der Textilhilfsmittel. Systematik der Textilhilfsmittel. Bis vor etwa 15 Jahren war die Chemie der Wasch- und Textilhilfs mittel ein verhaltnismaBig einfaches Sondergebiet. AuBer der seit Karl dem GroBen schon in Deutschland fabrizierten Seife und dem seit etwa 1835 bekannten Tiirkischrotol gab es bum anderes. Wissenschaft und Technik haben aber in der Zwischenzeit mit groBtem Erfolge an der Herstellung neuer und verbesserter Textilhilfspraparate gearbeitet. So ist eine groBe Anzahl von Ersatz- und Fortentwicklungsprodukten der Seife und des Tiirkischrotoles herausgebracht worden. AuBer diesen Netzstoffen, wie wir die einschlagigen Produkte kurz nennen wollen, existieren in der Textil industrie aber auch noch viele andere Hilfsstoffe, die kein Netz-, Wasch-, Reinigungs-, Dispergier- usw. -Vermogen haben. Die Zahl der auf dem Markte befindlichen Textilhilfsmittel wird weiter noch urn ein Erhebliches dadurch vergroBert, daB "Netzer" und "Nichtnetzer" in allen moglichen Variationen miteinander zur Erzielung besonderer Effekte kombiniert werden bzw. wurden. Das Gebiet der Textilhilfsmittel ist heutigen Tages nicht nur umfangreich, sondern auch recht uniibersichtlich geworden und es ergibt sich fiir den Forscher die dringende N otwendigkeit, das vorhandene Material zu sichten und zu ordnen, nicht zuletzt auch, urn festzustellen, welche Netzstoffe einerseits und welche Nichtnetzer andererseits bislang schon mit einander vereinigt worden sind und welche Kombinationsmoglichkeiten unter Verwendung der bisher benutzten Einzelbestandteile noch weiter bestehen. Es werden nachstehend samtliche in der ersten Auflage alphabetisch aufgefiihrten Textilhilfsmittel systematisch nach ihrer Konstitution geordnet, soweit diese geniigend bekannt war. (Die zu den einzelnen Rubriken hier aufgefiihrten Textilhilfsmittel stellen jeweils nur Beispiele dorthin geMriger Produkte dar; mit ihrer Nennung ist keinerlei Kritik beabsichtigt !) Hetzer, TextilhilfsmitteUabelJen, 2. Auflage. 1 2 Systematik der Textilhilfsmittel. In die Zusammenstellung wurden nicht aufgenommen: 1. diejenigen Waschmittel, die wahrend des Krieges nur voriibergehende Bedeutung hatten, wie die von Riedel-de Haen, Britz herausgebrachten Waschkolloide (gallertartige Aluminium-Magnesium-Hydroxyde und Kie selsaure-Hydrate) mit Namen "Eupolin" und "Kollodor"_ 2_ Farbstoffe und 3. die wie Farbstoffe auf die TextiHaser aufziehenden Mottenschutzmittel der Farbenindustrie, Frankfurt: "Eulan extra, -neu, -F, -M, -NK, -RHF und Eulan W extra"_ Hie und da sind bei den einzelnen Gruppen auch dorthingehorige Aus landsprodukte aufgenommen worden_ (Sonst - im Tabellenteil der zweiten Auflage - konnte ich dem Wunsche des Grollteils meiner aus liindischen Kritiker um Aufnahme auch nichtdeutscher Firmen bzw_ Pro dukte nicht nachkommen!) Einer grollen Anzahl von Textilhilfsmitteln ist eines gemeinsam, dall sie niimlich mehr oder weniger gut sich in Wasser - meist zu kolloidalen LOsungen - aufiosen und dall sie die Oberfliichenspannung des Wassers mehr oder minder herabsetzen. Sie werden als Schaum-, Netz-, Wasch-, Reinigungs-, Dispergiermittel usw_ verwendet und lassen sich aIle unter dem Sammelbegriff "Netzstoffe" zusammenfassen; anderen in der Textil industrie gebrauchlichen Mitteln wiederum haften diese Eigenschaften nicht bzw_ in kaum merklicher Weise an_ Bei Beniitzung dieses Unterscheidungs merkmales lassen sich die Textilhilfsmittel in zwei grolle Hauptgruppen unterteilen, in "Netzstoffe" und "Nichtnetzer"_ Da die einzelnen Glieder dieser beiden Gruppen sowohl mit sich selbst ala auch die Produkte einer Gruppe mit solchen einer anderen Gruppe in mannigfachster Weise kom biniert sein konnen, ergibt sich eine Stoffeinteilung nach folgender tibersicht : A. Nichtnetzer_ B. Kombinationen von Nichtnetzern unter sich (2 Komponenten). C. NetZstoffe (Netz-, Schaum-, Reinigungs-, Dispergiermittel usw.). D. Kombinationen von Netzstoffen unter sich (2 Komponenten). E. Kombinationen von Netzstoffen mit Nichtnetzern (2 Kom ponenten)_ F. Mischungen mit 3 Komponenten: I. Nichtnetzer unter sich. II. Netzstoffe und Nichtnetzer. G. Mischungen von Netzstoffen und Nichtnetzern mit 4 Kom ponenten. A. Nichtnetzer. Zuerst solI die Gruppe der "Nichtnetzer" betrachtet werden. Sie liillt sich in folgender Weise unterteilen: A. I. Anorganische Nichtnetzer: Komplexe Phosphorwolframsaureverbindungen. A. II. Organische Nichtnetzer: 1. Organische Sauren. 2. Kohlehydrate. 3. Kunstharze. 4. Zellulosekorper. 5. Pflanzenprodukte. 6. Starkepraparate. 7. Malzprodukte. Nichtnetzer. 3 8. Maltosepraparate. 9. Diastasepraparate. 10. Malzdiastasen. 11. Pflanzenfermente. 12. Enzympraparate. 13. Pankreaspraparate. 14. Bakteriendiastasen. 15. Eiweillspalt. oder .abbauprodukte. 16. Leim. 17. Fette, Ole bzw. deren Fettsii.uren. 18. Synthetische Wachse. 19. Fettalkohole. 20. Losungsmittel. 21. Bleichmittel: a) Reduktionsmittel. b) Oxydationsmittel. 22. Phenol· bzw. Naphthalinschwefelungsprodukte. A. I. Anorganische Nichtnetzer. Komplexe Phosphorwolframsaureverbindungen: Auxanin B Farbenindustrie, Frankfurt. A. II. Organische Nichtnetzer. 1. Organische Sauren: Av iviersaure Bohringer, Nieder-Ingelheim. 2. Kohlehydrate: Stoko-Glyzerin Stockhausen, Krefeld. 3. Kunstharze: Hutsteife A Farbenindustrie, Frankfurt. 4. Zellulosekorper: Cellappret Farbenindustrie, Frankfurt Colloresin D " " D trocken Serikose LC extra Tylose S 5. Pflanzenprodukte: Sie werden in der Appretur und Schlichterei, dann als Aviviermittel sowie zur Herstellung von Druckverdickungen verwendet. Hierher gehOren: Adurin in Pulver Bohme, Dresden Algatine (Pflanzenschleim) Zschimmer & Schwarz, Chemnitz Caragheenextrakt (Extrakt & " " " aus Caragheenmoos) Diagum (aus Johannisbrot Diamalt, Miinchen kernen) Leico-Gummi (aus Johannis- Leico, Frankfurt brotkernen) Meconin (Johannisbrotkern Zschimmer & Schwarz, Chemnitz mehlpraparat) 1* 4 Systematik der Textilhilfsmittel. Protamol (Reismehlabkochung) Sidurolpflanzengummi Simon & Diirkheim, Offenbach. (Pflanzengummi) 6.-14. Enzyme, Fermente und mit ihrer Hilfe hergestellte Produkte: Die in der folgenden Gruppe zusammengefallten Praparate bestehen entweder aus Produkten mit fermentativer Wirkung, oder sie sind aus anderen Stoffen durch Enzyme erhalten worden. In der Textilindustrie miissen die yom Spinnen her rauhen Faden, insbesondere die Kettfaden vor dem Verweben gefestigt und geglattet werden; hierzu dienen die Schlichten. Sie bestehen ganz oder grollten teils aus Starke. Auch Bindfaden und Leinengarne usw. werden durch Starkeschlichten glatt und geschmeidig gemacht. Fertige Gewebe sollen einen gewissen Glanz, Festigkeit und Griff erhalten; dies wird durch Appreturen erzielt, die ebenfalls meist aus Starke bestehen. Beim Druck finden Verdickungen aus Starke Anwendung. Schlichten, Appreturen und Druckverdickungen werden durch Ver fliissigung von Starkekleistern erzeugt. Diese Verfliissigung bewirkt man durch Diastasen (Amylasen), d. h. Enzyme, die die unlosliche Starke zilllachst teilweise abbauen und fliissig machen, so daLl sie in den Faden eindringen und ihn umhiillen kann. Sobald die gewiinschte Viskositat erreicht ist, hebt man durch Aufkochen die Enzymwirkung auf. 1m Handel befindliche "losliche Starken" sind solche bis zu einer gewissen Diinnfliissigkeit aufgeschlossene Starken, die demnach nicht mehr weiter aufgeschlossen zu werden brauchen. Diastase wird aus Getreide, z. B. starkereicher Gerste durch Keimung angereichert. Aus dem so erhaltenen Malz stellt man auch den Malz extrakt dar, indem die diastatischen Fermente durch Extraktion noch weiter angereichert und neben Maltose (Malzzucker), Dextrinen und Salzen vorhanden sind. Werden Amylasen aus der Bauchspeicheldriise (Pankreas) her gestellt, so enthalten sie meist neben den starkeabbauenden Fermenten auch noch Proteasen und Lipasen. Proteasen sind Enzyme, welche unlosliche Eiweillkorper zersetzen, Lipasen Fermente, die Fett spalten. Wenn auch die Anwesenheit der beiden zuletztgenannten Fermente neben Diastase manchmal von Vorteil sein kann, so haben EiweiLlabbau und Fettspaltung wirkliche Bedeutung weniger in der Textilindustrie selbst, als vielmehr bei der Vorbehandlung schmutziger Wasche; beim Entbasten der Seide jedoch finden hauptsachlich Proteasen Verwendung. Vor dem Farben bzw. Drucken, vor Bleiche und Beuche und vor dem Merzerisieren der Gewebe miissen Schlichten bzw. Appreturen und auch Druckverdickungen wieder entfernt werden, die Gewebe miissen entschlichtet bzw. entappretiert werden, damit man gleichmallige Fiirbungen erhiilt, den Bleich- und BeuchprozeLl abkiirzen und somit die Gewebe schonen kann und die Merzerisierlaugen nicht verunreinigt. Hierbei bedient man sich nun wiederum diastatischer Fermente, die durch ihre verzuckernde Wirkung die Schlichten usw. rasch in wasser losliche und leicht auswaschbare Abbauprodukte iiberfiihren. Man macht iibrigens auch in Farberei und chemischer Wascherei bei der Entappretierung zu reinigender oder wieder aufzufarbender Gewebe von der starkeabbauenden Wirkung von Fermenten Gebrauch.

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