ebook img

Tertium Organum - Der Dritte Kanon des Denkens. PDF

336 Pages·1973·1.007 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Tertium Organum - Der Dritte Kanon des Denkens.

P. D. OUSPENSKY /TERTIUM ORGANUM P. D. OUSPENSKY TERTIUM ORGANUM DER DRITTE KANON DES DENKENS EIN SCHLÜSSELZU DEN RÄTSELN DER WELT OTTOWILHELM BARTH VERLAG 3. Auflage 1988 Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Françols Grunwald. Titel der im Verlag Routledge and Kegan Paul Ltd., London, erschienenen Ausgabe: »Tertium Organum«. Gesamtdeutsche Rechte beim Scherz Verlag Bern und München für den Otto Wilhelm Barth Verlag. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. UND SCHWUR ... DASS HINFORTKEINE ZEITMEHR SEIN SOLL. Offenbarung 10, 6 »DASS IHR DURCH DIE LIEBE EINGEWURZELT UND GEGRÜNDETWERDET,AUF DASS IHR BEGREIFEN MÖGETMITALLEN HEILIGEN, WELCHES DASEI DIE BREITE UND DIE LÄNGE UND DIE TIEFE UND DIE HöHE.« Apostel Paulus Brief an die Epheser 3,17-18 »Ich habe dieses System der höheren Logik TERTIUM ORGANUM benannt, weil es für uns der dritte Kanon - DAS DRITTE INSTRUMENT - des Denkens ist, nach jenen von Aristoteles und von Bacon. Das erste war das Organon, das zweite das Novum Organon. Doch das dritte existierte früher als das erste. « TERTIUM ORGANUM (Seite 231) V O RW O RT DES A U TO R S Bei der Überarbeitung von Te rtium Org a n u m für die zweite Auflage in Englisch war es mein Hauptanliegen, eine Übereinstimmung seiner Te r- minologie mit der besser entwickelten Terminologie jener meiner Bücher zu schaffen, die nach der Herausgabe der zweiten russischen Auflage von Tertium Organum geschrieben wurden, welche der englischen übersetzung z u g r u n d e l i e g t . Eine solche Einheitlichkeit der Terminologie ist umso notwendiger, als ich genötigt bin, den Leser in Gebiete des Denkens und der Erkenntnis zu führen, wo es keine klar festgelegten Grenzen gibt und wo verschiedene Autoren - und oft sogar ein und derselbe Autor in verschiedenen Schriften und zu verschiedenen Perioden seiner Tätigkeit - die gleiche Sache mit unterschiedlichen Namen oder unterschiedliche Sachen mit dem gleichen Wort benannt haben. Man muß eingestehen, daß die Sprache ein schwacher und unzurei- chender Vermittler selbst zum Ausdruck unseres gewöhnlichen Verständnisses der Dinge ist, um nichts von jenen Augenblicken zu sagen, in denen sich das Verständnis unerwartet erweitert und tiefer wird und wir dann eine ganze Reihe von Tatsachen und Beziehungen enthüllt sehen, für deren Beschreibung wir weder Worte noch Ausdrücke haben. Doch hier- von ganz abgesehen, finden wir häufig unter den gewöhnlichen Bedingungen des Denkens und Fühlens keine Worte, und wir gebrauchen ein Wort zu verschiedenen Zeiten, um verschiedene Dinge zu beschreiben. Andererseits kann man es einem Autor nicht als Verdienst anrechnen, neue Wörter zu erfinden oder alte Wörter in neuen Bedeutungen zu ver- wenden, die mit den allgemein anerkannten nichts gemein haben - anders gesagt, eine Spezialterminologie zu schaffen. Ich habe es immer für not- wendig erachtet, in der Sprache zu schreiben, welche die Menschen gewöhnlich sprechen, und ich habe mich bemüht, dies zu tun, obwohl es in manchen Fällen notwendig war, einige Zusätze oder Korrekturen zu jener Sprache vorzunehmen, aus Gründen der Genauigkeit und der K l a r h e i t . Zum gegebenen Zeitpunkt werde ich gesondert das Thema der Sprache betrachten und auch die Methoden, wie man sie für die übermittlung exak- ten Denkens anpaßt. Einstweilen beziehe ich mich nur auf die Sprache von Te rtium Org a n u m. Das erste Wort, das eines sorgsameren Umgangs bedarf, ist »Bewußtsein«. In der Umgangssprache und in der Alltagspsychologie, sogar in der Psychologie, die angeblich wissenschaftlich ist, wird das Wort B e w u ß t s e i n oft als Bezeichnung einer Gesamtheit aller psychischen Funktionen im allge- 7 meinen verwendet oder für ihre einzelnen Äußerungsformen. Zur Zeit habe ich zu den notwendigen Büchern keinen Zugang - ich ließ sie alle vor vier Jahren in Petrograd zurück - aber ich habe in guter Erinnerung wie Prof. William James das Denken als »einen Moment des Bewußtseins« definiert. Von meinem Standpunkt aus, den ich in den nun für den Druck vorberei- teten Schriften erläutern werde, muß man das Bewußtsein als verschieden von den gewöhnlich verstandenen psychischen Funktionen, Denken, Fühlen und Empfinden, betrachten. Über und vor allem hat das Bewußtsein mehrere genau definierbare Formen oder Phasen, in deren jeder die Gedanken, Gefühle und Empfindungen funktionieren können, wobei sie in jeder unters- chiedliche Ergebnisse hervorbringen. So ist das Bewußtsein (ob es dies oder etwas anderes ist) ein Hintergrund, auf dem sich Gedanken, Gefühle und Empfindungen offenbaren. Dieser Hintergrund kann mehr oder weniger klar sein. jedoch wie die Gedanken, Gefühle und Empfindungen ihr eigenes getrenntes Leben haben und unabhängig von diesem Hintergrund betrachtet werden können, so kann es unabhängig von ihnen betrachtet und studiert werden. Einstweilen werde ich nicht zu großes Gewicht legen auf die Idee dieses Grundesals etwas in seiner Substanz von den psychischen Funktionen Gesondertes. Das praktische Ergebnis ist dasselbe, wenn wir sagen, daß Gedanken, Gefühle und Empfindungen einen unterschiedlichen Charakter haben können, und daß Gedanken, Gefühle und Empfindungen dieses oder jenes Charakters diesen oder jenen Bewußtseinszustand hervorrufen. Wichtig ist nur, die Tatsache festzusetzen, daß Gedanken, Gefühle und Empfindungen, d. h. die psychischen Funktionen nicht das Bewußtsein sind und daß dieser oder jener Bewußtseinszustand einen Zusammenhang mit ihnen hat, jedoch getrennt von ihnen ist und manchmal auch getrennt von ihnen beobachtet werden kann. In den früheren Auflagen von Tertium Organum habe ich das Wort Bewußtsein in seiner allgemein anerkannten Bedeutung gebraucht, d. h. als einer Gesamtheit psychischer Funktionen oder im Sinne ihres Anzeichens und Inhalts. Da es aber in meinen zukünftigen Schriften für mich notwendig sein wird, das Wort Bewußtsein in seiner wirklichen und wahren Bedeutung zu verwenden, habe ich in diesem überarbeiteten Text von Tertium Organum versucht, das Wort Bewußtsein (wo immer es im Sinne einer Gesamtheit psychischer Funktionen verwendet wird) durch andere Wörter wie Psyche oder psychisches Leben zu ersetzen, welche in solchen Fällen meine Meinung darüber genau ausdrücken. Weiterhin habe ich beim überarbeiten zahlreiche Erläuterungen, Beispiele usw. gefunden, die keine direkte Verbindung mit dem Hauptthema hatten. Auch habe ich gefunden, daß einige dieser zur Sprache gebrachten Themen die Genauigkeit der Hauptgedankenlinie beeinträchtigen, indem sie Assoziationen erwecken, welche zu weit fortführen. Ebenso verlangen ande- re zufällig berührte Themen eine beträchtlich ausführlichere Behandlung, als sie innerhalb der Grenzen dieses Buches gegeben werden kann; 8 doch bei ungenügender Entwicklung hinterlassen sie einen falschen Eindruck. In solchen Fällen halte ich es für notwendig, dieses Fremdmaterial auszu- sondern, um die Hauptgedanken klarer und direkter darzustellen, besonders da einige dieser berührten Fragen, die eine größere und anders geartete Ausführung verlangen, eingehend in meinen zukünftigen Büchern behandelt werden. Konstantinopel, im Juni 1921 P. OUSPENSKY 9

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.