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Stadtgeschichten - Soziales Dortmund im Spiegel von Biografien PDF

140 Pages·2016·1.459 MB·German
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Edition Centaurus – Beiträge zur gesellschaftswissenschaftlichen Forschung Dierk Borstel • Ute Fischer (Hrsg.) Stadtgeschichten – Soziales Dortmund im Spiegel von Biografi en Herausgeber Dierk Borstel Ute Fischer FH Dortmund, Deutschland Edition Centaurus – Beiträge zur gesellschaftswissenschaftlichen Forschung ISBN 978-3-658-11497-8 ISBN 978-3-658-11498-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-11498-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliogra(cid:191) e; detaillierte bibliogra(cid:191) sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover(cid:191) lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Lektorat: Cori Antonia Mackrodt, Katharina Gonsior Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Von der Fachhochschule auf die Stadt geschaut Foto: Jan Ovelgönne Inhalt 1 Einleitung ........................................................ 1 Dierk Borstel und Ute Fischer 2 Dortmund – eine Einführung in die Stadtgeschichte ................. 7 Dierk Borstel 3 Methodisches Vorgehen ........................................... 21 Ute Fischer 4 Erkundungen sozialer Realität .................................... 27 4.1 Impressionen: Bilder und Splitter einer Ortsbefragung ............ 27 Stephanie Szczepanek 4.2 Fallgeschichten .............................................. 33 4.2.1 Ein Humanistischer Staatsschützer ....................... 33 Stephanie Szczepanek 4.2.2 Das Konzept der Lebenstüchtigkeit – Eine durch den zweiten Weltkrieg geprägte Dortmunder Frauenbiografie zwischen Familie und Unabhängigkeit .................... 37 Sara Wefers 4.2.3 Wie eine Idee aus den USA in der Dortmunder Nordstadt Wurzeln schlug ........................................ 42 Stephanie Szczepanek 4.2.4 Die Südtribüne: 183 Stufen bunter Vielfalt ................. 46 Ariane Ibing 4.2.5 Mut zum Verstand – Ein junger Dortmunder mit türkischen Wurzeln zwischen gesellschaftlichem Wandel und Selbstentfaltung ......................................... 50 Sara Wefers VIII Inhalt 4.2.6 Schulsozialarbeit an allen Schulen! Eine „Lokalpatriotin“ gestaltet ihre Stadt ...................................... 54 Konstantin Fachouridis 4.2.7 „Kohle, Stahl und Bier“ – das war einmal. Dortmunds Suche nach einem neuen Selbstverständnis aus Sicht eines Gewerkschaftsfunktionärs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Ute Fischer 4.2.8 Die Frau mit den feuerroten Haaren – Das Leben einer Dortmunder Frau zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Medien und Mord ...................................... 65 Carolin Burghardt 4.2.9 Im Schafstall geboren – Ein Leben neben dem Strukturwandel ........................................ 68 Andree Elchlepp und Ariane Ibing 4.2.10 Alle sind Menschen und man kann jeden ansprechen – Frau Greive, Beraterin und Coach ........................ 73 Dierk Borstel 4.2.11 Immer wieder „aufstehen“ – Die soziale Stadt Dortmund aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers. Wie ein ehemaliger Berufskraftfahrer mit seiner Bedürftigkeit umgeht. ......... 78 Andree Elchlepp 4.2.12 Herz für die Sache(n) – Eine Falkin im Sozialamt .......... 81 Marius Bause 4.2.13 Dortmunder Jung’ aus dem hohen Norden – Die Geschichte eines Stahlarbeiters ...................... 86 Carolin Burghardt und Carla Formeseyn 4.2.14 Die junge Aufstrebende – eine mitternächtliche Mission durch die Dortmunder Nordstadt ........................ 91 Carla Formeseyn 4.2.15 „Nur mal kurz die Welt retten“ – Wie ein junger Mensch seine Gesellschaft verändern möchte ...................... 96 Marius Bause und Konstantinos Fachouridis 4.3 Dortmund zwischen alt und neu – ein Gruppengespräch am Phoenixsee .......................... 100 Ute Fischer Inhalt IX 5 Ergebnislinien: Ein „starkes Stück Deutschland“ sucht ein neues Gesicht ................................................ 115 Ute Fischer 5.1 Was wird als sozial wahrgenommen? .......................... 115 5.2 Formen des Wandels ........................................ 119 5.3 Sozialer Zusammenhalt ...................................... 122 5.3.1 Was sind Integrationsmechanismen? .................... 122 5.3.2 Was sind Desintegrations-Erscheinungen? ................ 124 5.4 Stärken und Schwächen der Stadt ............................. 125 6 Fazit ........................................................... 129 Dierk Borstel Literaturverzeichnis ................................................. 133 1 Einleitung Dierk Borstel und Ute Fischer 1 Einleitung Eine Stadt wie Dortmund lässt sich durch denkbar viele Perspektiven erkunden. Wer das Ruhrgebiet mit dem Flieger von oben betrachtet, wird vor allem über das viele Grün überrascht sein. Rauchende Schlote sind heute rar. Häufiger wird wohl das Auto genutzt und das bedeutet um Dortmund herum meistens eine Odyssee durch die Staus im Westen der Republik. Vor allem der Ruhrschnellweg wird sei- nem Namen nur selten gerecht und entpuppt sich oft als Stop und Go-Trasse mit Standgarantie. Deshalb nennen ihn die Einheimischen hier auch „Ruhrschleich- weg“. Entspannter geht es mit dem Zug. Von Berlin kommend begegnet Dortmund einem hier auch zunächst grün, dann kleinstädtisch mit Einfamilienhäusern am Stadtrand und letztendlich klischeehaft mit großen Rohren und Industrieanlagen, dampfenden Betonkesseln und Lastwagenspeditionen, bevor der Zug die Innenstadt und den Hauptbahnhof erreicht. Wer etwas über Dortmund liest oder hört, wird gegenwärtig vermutlich auf Berichte über rechtsextreme Ausschreitungen stoßen oder auf die Flüchtlings- thematik. Kürzlich füllte auch die Verbindung beider Themen die Schlagzeilen1. Die Ruhr-Nachrichten sprechen wie auch überregionale Medien sogar von der „Nazi-Hochburg Dortmund“2. Wer Dortmund im Internet in die Suchzeile eingibt, erfährt Neuigkeiten über den hiesigen Ballsportverein, den BVB, noch bevor die offizielle Homepage der Stadt gelistet wird. So etwa entspricht es dem Klischee. Dortmund, das war einmal Kohle, Stahl und Bier, das war immer auch Fußball und ansonsten viel öde verlassene Fläche der ehemaligen Großkonzerne, hohe Arbeitslosigkeit seit über 30 Jahren, wenig Natur, graue Tristesse zwischen einigen neuen Projekten. 1 http://www.ruhrnachrichten.de/das+nazi-problem+in+dortmund./In-Eving-Rechte- rufen-Parolen-vor-Asylbewerberheim;art930,2617309 (abgerufen am 13.2.2015) 2 http://www.ruhrnachrichten.de/das+nazi-problem+in+dortmund./ (abgerufen s.o.) D. Borstel, U. Fischer (Hrsg.), Stadtgeschichten – Soziales Dortmund im Spiegel von Biografien, Edition Centaurus – Beiträge zur gesellschaftswissenschaftlichen Forschung, DOI 10.1007/978-3-658-11498-5_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 2 Dierk Borstel und Ute Fischer Die Stadtspitze selber sieht die Lage naturgemäß anders. So rühmt sie sich ihres explizit sozialen Anspruchs. Auf dem Fundament einer Geschichte sozialdemo- kratischer und gewerkschaftlicher Prägung und politischer Dominanz seit dem Zweiten Weltkrieg definierte Oberbürgermeister Ullrich Sierau in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 3.1.2014 Dortmund als Ruhrgebietsmetropole, in der die Ideale Europas von Freiheit und Solidarität im Alltag gelebt würden. Die harten Daten sprechen ihre eigene Sprache. Sie zeugen von einem immensen Arbeitsplatzabbau von etwa 80.000 Stellen in den Großbetrieben der Montanindustrie und den Brauereien. Sie belegen einen etwa zur Hälfte gelungenen Neuaufbau von Arbeitsplätzen in Forschung und Entwicklung neuer Technologien, in Branchen der Information und Kommunikation, Logistik, Bildung und vielen mehr. Neben dem Wandel der Produktions- und Beschäftigungsstrukturen hat sich auch die Bevölkerung verändert. Hier zeigen sich gleich mehrere, parallele Prozesse. Die Dortmunder Gesellschaft wird vielfältiger. Zuwanderung muss lokal gestaltet werden und Konflikte der Einwanderungsgesellschaft bewegen viele Gemüter. Armut ist ein drängendes Thema, vor allem im Norden der Stadt und droht sich über Gene- rationen zu reproduzieren. Gleichzeitig gibt es ausgewiesene Bildungsinitiativen und wirtschaftliche Erfolge. Eine mögliche Spaltung in einen armen Norden und einen reicheren Süden könnte zum sozialen Spaltpilz der Zukunft werden und stellt den Anspruch, eine soziale Stadt zu sein, vor besondere Herausforderungen. Dortmund steht als Beispiel für viele Städte im Wandel. Ähnlich wie andere Ruhrgebietsmetropolen oder Städte in ehemaligen großen Kohle- und Stahlrevie- ren oder altindustriellen Regionen wie etwa im Saarland, im Nord-Westen nach dem Niedergang der Werften oder auch im Zeitraffer des Strukturwandels im Osten nach der Wiedervereinigung sucht die Stadt nach einem neuen, zeitgemä- ßen Selbstverständnis, nach einem Profil als Ankerpunkt für Identifikation und Zusammenhalt. Dies leitete uns zu unseren Fragestellungen. Fragestellung und Ziel der Untersuchung Was macht nun Dortmund als Stadt jenseits der Klischees und des Selbstmarketing aus? Wie sieht es im sozialen Kern der Dortmunder Stadtgesellschaft aus? Diesen Fragen stellte sich eine Seminargruppe der Fachhochschule Dortmund im Fach- bereich der Angewandten Sozialwissenschaften, also im Wesentlichen angehende Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Ausgangpunkt dieser Forschungsidee war die Annahme, dass in Dortmund zeitgleich Menschen leben mit völlig unterschied- lichen Erfahrungen und Interpretationen zum sozialen Wandel der Stadt. So könnte ein ehemaliger Stahlarbeiter der Zeit der Großen Industrie nachtrauern, während eine junge türkischstämmige Bikerin diese Geschichte gar nicht kennt. Eine er- folgreiche Unternehmerin könnte optimistisch nach vorne blicken und ein alter

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