Description:Über dieses Buch:»Nach drei Jahren antiautoritärer Universitätsrevolte erkannten dielinken Studenten, daß die Kritik der kapitalistischen Gesellschaft nurvom Klassenstandpunkt der Arbeiter aus konkret und nicht bloßabstrakt negierend vorangetrieben werden mußte: nur die Arbeiterklasse kann das System von Ausbeutung, Entfremdung und Inhumanität der kapitalistischen Produktionsweise aufheben. Die Studentender neuen sozialistischen Linken versuchten, in Basis-, Betriebs- undStadtteilgruppen politische Diskussion und organisierte Zusammenarbeit mit den Arbeitern zu entwickeln.Im Projekt Schülerladen des Psychologischen Instituts der Freien Universität Berlin wurde die Kritik der bürgerlichen Psychologie praktisch gewendet: das Klassenbewußtsein der Schüler aus dem Arbeiterbezirk Kreuzberg sollte politisch folgenreich aktualisiert werden, indem sich die Kinder ihre Klassenlage so verdeutlichten, daß sie sichzu selbsttätiger politischer Praxis in der Schule und im Stadtteil organisierten.Während fast eines Jahres der Arbeit lernte man im Projekt die Lebensbedingungen und konkrete Not der Kinder kennen. Das Klassenbewußtsein der Schüler wurde zwar erfahren und analysiert, allerdings noch kaum politisiert. Es wurden jedoch Methoden der Arbeitentwickelt, mit denen zukünftig viel mehr erreicht werden kann.Von Gruppen der extremen Rechten in Zugzwang gebracht, benutztendie Parteien das Projekt, um während mehrerer Monate Scheingefechtevor der Öffentlichkeit auszutragen. Der Senat forderte, den Laden zuschließen, und verbot acht Mitarbeitern jegliche weitere Jugendarbeit.Presse und Fernsehen haben in einer langen Kampagne, die wie amReißbrett geplant erscheint, die linken Studenten wiederum von denArbeiterkindern zu trennen versucht. -- Die sozialistische Schülerarbeitwird aber nach Auswertung der Anfangserfahrungen erst beginnen.- Die Autoren dieses Erfahrungsberichts und der Protokolle bleibenungenannt, weil das Projekt eine kollektive Arbeit darstellt, derenGedanken vom Autorenkollektiv nur formuliert wurden. Wir batenWolfgang Fritz Haug, eine Analyse der politischen Kampagne zuerstellen, die gegen den Schülerladen geführt wurde.«Autorenkollektiv am Psychologisdien Institutder Freien Universität Ber