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Selbst- und Ko-Regulierung im Mediamatiksektor: Alternative Regulierungsformen zwischen Staat und Markt PDF

224 Pages·2002·5.66 MB·German
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Michael Latzer · Natascha Just Florian Saurwein · Peter Slominski Selbst- und Ko-Regulierung im Mediamatiksektor Alternative Regulierungsformen zwischen Staat und Markt Michael Latzer· Natascha Just Florian Saurwein . Peter Slominski Selbst- und Ko-Regulierung im Mediamatiksektor Michael Latzer· Natascha Just Florian Saurwein . Peter Slominski Selbst- und Ko-Regulierung i01 Media01a tiksektor Alternative Regulierungsfarmen zwischen Staat und Markt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Forschungsprojekt im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien 1. Auflage November 2002 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2002 Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden 2002 Lektorat: Barbara Emig-Roller / Korrektorat: Nadine Kinne www.westdeutscher-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jeder mann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt ISBN 978-3-531-13882-4 ISBN 978-3-663-11349-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-11349-2 Inhalt Einleitung und Inhalt ............................................................................................ 7 1 Selbst- und Ko-Regulierung: Anwendungen und Analyserahmen ................ 9 1.1 Anwendungen im Überblick .......................................................................... 9 1.2 Analyserahmen ............................................................................................. 18 1.2.1 Transformierte Staatlichkeit im Mediamatiksektor. ........................ 18 1.2.2 Steuerung, Regulierung und Governance aus institutionalistischer Perspektive ...................................................... 26 2 Selbst- und Ko-Regulierung aus theoretischer Perspektive .......................... 39 2.1 Definitionen, Abgrenzungen, Klassifikationen ........................................... 39 2.2 Evaluation von Selbst-und Ko-Regulierung ............................................... 47 2.2.1 Notlösung und Ideallösung ............................................................... 48 2.2.2 Regulatorischer Mix und andere Erfolgsfaktoren ........................... 54 2.3 Rechtsstaatliehe und demokratische Konsequenzen von Selbst-und Ko-Regulierung ............................................................................................ 57 2.3.1 Inter- und Supranationalisierung von Ökonomie und Politik ......... 58 2.3.2 Rechtsstaatliche Aspekte von Selbst- und Ko-Regulierung ........... 61 2.3.3 Demokratiemodelle im europäischen Mehrebenensystem ............. 63 2.3.4 Demokratische Anforderungen an Selbst-und Ko-Regulierung .... 66 2.3.5 Stakeholder-Einbindung im Kontext der Selbst-und Ko-Regulierung: Die Rolle der Sozialpartnerschaft ....................... 75 3 Politik und Praxis der Selbst- und Ko-Regulierung ....................................... 79 3.1 Strategien und Anwendungen auf supranationaler Ebene .......................... 79 3.1.1 Definitionen von Selbst- und Ko-Regulierung aus der Sicht der Europäischen Kommission ........................................................ 81 3.1.2 Top-down- und Bottom-up-Ansätze der Ko-Regulierung .............. 83 3.1.3 Bedingungen und Anwendungsbereiche fur Selbst-und Ko-Regulierung ................................................................................ 84 3.1.4 Beispiele fur Selbst-und Ko-Regulierung ....................................... 88 6 Inhalt 3.1.5 Demokratische Legitimation von Selbst- und Ko-Regulierung ..... 99 3.1.6 Schlussfolgerungen ......................................................................... 100 3.2 Anwendungen auf nationaler Ebene: Analyse des österreichischen Mediamatiksektors und Beispiele aus anderen Ländern ........................... 101 3.2.1 Zielsetzung, Vorgangsweise und Analyseraster ............................ 101 3.2.2 Steuerungsziele und Steuerungsinstitutionen ................................ 105 3.2.3 Wirkungsbereiche ........................................................................... 121 3.2.4 Internationale Einbindung und Stakeholder-Involvierung ............ 131 3.2.5 Regulierungsprozess und Regulierungsinstrumente ..................... 142 4 Resümee und Schlussfolgerungen aus Theorie und Praxis ......................... 147 Anhang: Regulierungsinstitutionen im DetaiL ................................................. 161 Literaturverzeichnis ............................................................................................ 201 Abbildungs-, Kästen- und Tabellenverzeichnis ................................................. 215 Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... 217 Rat und Tat ......................................................................................................... 226 Projektteam der IWE ........................................................................................... 227 Einleitung und Inhalt Der Übergang zur Informationsgesellschaft fUhrt zu einer Krise der traditionellen staatlichen Steuerung im konvergenten Kommunikationssektor (Mediamatik), der die Bereiche elektronische und nicht-elektronische Massenmedien sowie Telekom munikation umfasst. Der Computersektor bildet das Bindeglied zwischen diesen Bereichen. Eine Kombination aus Liberalisierung, Konvergenz, Globalisierung und raschem technologischen Wandel zeichnet fUr die staatliche Steuerungskrise ver antwortlich. In Reaktion darauf werden die institutionellen Formen (Polity), die politischen Inhalte (Policy) und die prozessualen Abläufe der Politik (Politics) ver ändert. Dies fassen wir als Transformation der Staatlichkeit im Mediamatiksektor zusammen. Industrie und Politik - prominent etwa die Europäische Kommission - setzen hohe Erwartungen in die stärkere Einbeziehung der Industrie bei der Verfol gung öffentlicher Interessen, konkret in verschiedene institutionelle Formen der Selbst- und Ko-Regulierung, wobei die Intensität der verbleibenden staatlichen In volvierung variiert. Sie ist bei Selbstregulierung gering und liefert bei Ko Regulierung den rechtlichen Rahmen. Der Wirkungsbereich der Anwendungen von Selbst- und Ko-Regulierung im Kommunikationssektor umfasst sowohl internetba sierende Dienste, Rundfunk- und Telekommunikationsdienste als auch den Printbe reich, wobei nutzerspezifische Ziele wie Konsumentenschutz, inhaltliche Ziele wie Jugendschutz und Wettbewerbsförderung wie die Sicherung von Eigentums- und VerfUgungsrechten (z. B. Internet-Domain-Namen-Verwaltung) verfolgt werden. Selbst- und Ko-Regulierung bilden somit einen zentralen Baustein des veränderten Regulierungssystems und prägen die neue Rolle des Staates bzw. die transformierte Staatlichkeit. Dies gilt nicht nur fUr den konvergenten und globalisierten Mediama tiksektor, sondern auch fUr andere Wirtschaftsbereiche, etwa das Finanz- und Versi cherungswesen, den Umweltschutz und etliche Infrastruktursektoren, z. B. Elektri zität und Gas. Die Möglichkeiten und Konsequenzen einer stärkeren Beteiligung der Industrie am politischen Steuerungsprozess sind gesellschafts- und wirtschaftspolitisch brisant und werfen eine Reihe von Fragen auf, die im vorliegenden Buch anhand einer theo retischen und empirischen Analyse von Selbst- und Ko-Regulierung im Kommuni kationssektor thematisiert werden: • Inwieweit und mit welchen Konsequenzen kann die Verfolgung öffentlicher Interessen der privaten Industrie überantwortet werden? • Wie lassen sich Selbst-und Ko-Regulierungsmechanismen theoretisch fassen? • Wie lassen sie sich in die Praxis des Regulierungsprozesses integrieren? • Für welche regulatorischen Aufgaben und Anwendungsbereiche eignen sie sich wie gut im Vergleich zur staatlichen Regulierung? • Wo liegen die erwarteten Vor- und Nachteile? Mit welchen institutionellen 8 Einleitung und Inhalt Maßnahmen lassen sich diese steuern? • Welche demokratischen und rechtsstaatlichen Konsequenzen ergeben sich? • Wie verändert sich das Regulierungsnetzwerk? • Welche Strategien werden von der EU und in ausgewählten Ländern bzgl. Selbst-und Ko-Regulierung verfolgt? Das Buch bietet eine theoretische Analyse von Selbst- und Ko-Regulierung, einen strukturierten Überblick über Diskussionsstand, Strategien und Anwendungen von Selbst- und Ko-Regulierung im konvergenten Kommunikationssektor auf EU-Ebene und in Österreich sowie eine Abschätzung von Konsequenzen verstärkter Selbst und Ko-Regulierung. Ausgewählte Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Län dern ergänzen die empirische Basis. Für die Erfassung und Untersuchung des öster reichischen Kommunikationssektors wird ein Analyseraster entwickelt, das die Grundlage für vergleichende Studien in anderen Ländern und Sektoren darstellen kann. Die Ergebnisse geben Einblick in veränderte Formen der politischen Steue rung und die daraus resultierende neue Rolle des Staates. Sie können als Hilfestel lung für Strategieentwicklungen bzgl. des Einsatzes von Selbst- und Ko-Regulierung und somit für die Gestaltung der neuen Arbeitsteilung zwischen Staat, Industrie und Interessenvertretern im Regulierungssystem dienen. Der erste Abschnitt gibt einen problemorientierten Überblick über Anwendungen von Selbst- und Ko-Regulierungsmechanismen in verschiedensten Wirtschaftssekto ren und steckt den für das Buch gewählten Analyse- und Bezugsrahmen ab. Media matik, Digitale Ökonomie und transformierte Staatlichkeit werden als zentrale Cha rakteristika der Informationsgesellschaft erläutert und der verstärkte Einsatz von Selbst- und Ko-Regulierung wird - als eine der Maßnahmen gegen die Steuerungs krise im Kommunikationssektor - dazu in Bezug gesetzt. Des Weiteren wird ge zeigt, wie sich der hier gewählte institutionalistische Analyseansatz in die breit ge führte Steuerungs-, Regulierungs- und Governance-Debatte einfügt. Eine regulierungstheoretische Analyse von Selbst- und Ko-Regulierung folgt im zweiten Abschnitt des Buches. Nach einer Begriffsklärung und der Ableitung eines Klassifikationsschemas für Regulierungsinstitutionen werden die erwarteten Vor und Nachteile sowie Erfolgsfaktoren analysiert und die Konsequenzen einer ver stärkten Selbst- und Ko-Regulierung, v. a. auch hinsichtlich ihrer rechtsstaatlichen Folgen und demokratiepolitischen Qualität, diskutiert. Abschnitt drei zeigt die Praxis von Selbst- und Ko-Regulierung im Mediamatik sektor. Zum einen werden die politischen Strategien auf EU-Ebene analysiert, zum anderen folgen - auf Basis des dafür entwickelten Analyserasters - eine detaillierte Länderstudie für Österreich sowie ausgewählte Beispiele aus anderen Ländern. Im vierten Abschnitt werden Schlussfolgerungen aus Theorie und Praxis von Selbst-und Ko-Regulierung gezogen. Das Buch richtet sich gleichermaßen an Interessierte aus Wissenschaft, Wirt schaft und Politik, insbesondere an die steigende Zahl staatlicher und gesellschaftli cher Akteure des Regulierungsnetzwerkes. Unser spezieller Dank gilt einem der Akteure, der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, in deren Auftrag dieses Forschungsprojekt durchgeführt wurde. Zum Gelingen des Buches haben zahlreiche Personen mit Rat und Tat - siehe Anhang - beigetragen, wofür wir herzlich danken. 1 Selbst- und Ko-Regulierung: Anwendungen und Analyserahmen Selbstregulierung ist kein neues Phänomen, sie ist weit verbreitet, facettenreich, zeigt spezifische Charakteristika und wirft etliche Probleme auf. Ein Überblick über Anwendungen (Kap. 1.1) in verschiedensten Bereichen soll einen ersten Einblick in Bedeutung und Problematik von Selbstregulierung geben. Der Schwerpunkt der Analyse liegt bei Anwendungen im Mediamatikbereich. Im zweiten Teil dieses Kapitels werden Selbst- und Ko-Regulierung als Bausteine der transformierten Staatlichkeit im Mediamatiksektor verortet, die zur Überwindung der staatlichen Steuerungskrise beitragen sollen (Kap. 1.2.1). Der im Buch verwendete institutiona listische, theoretisch/empirische Analyseansatz fügt sich in die breite wissenschaftli che Debatte von Steuerung, Regulierung und Governance ein (Kap. 1.2.2). 1.1 Anwendungen im Überblick Selbstregulierungsmechanismen haben in vielen Bereichen eine lange Tradition und historische Vorläufer. Diese reichen von der Organisation der Handelstätigkeit von Gruppen von Händlern (z. B. der Maghribi im Mittelmeerraum im 11. Jahrhundert') über die Organisation des Handels durch ein privates Lex Mercatoria und seine Durchsetzung durch private Richter (z. B. im Rahmen der Messen der Champagne2) sowie die Bildung von Handels-Gilden (z. B. deutsche Hanse) im Mittelalter' bis hin zur Selbstkontrolle der Börse (Waren- und Wertpapiergeschäfte, z. B. New York Stock Exchange, Chicago Board of Trade),' der Baumwollindustrie in den USA' oder der Diamantenindustrie". Die Maghribi-Händler etablierten eine Vereinigung, die mittels Informationsaustausch und kulturellen Verhaltensregeln funktionierte. Sie regelten das Verhalten zwischen Händlern und ihren überseeischen Agenten, einschließlich der kollektiven Sanktionierung bei Vergehen (z. B. durch Abbruch der Handelsbeziehungen). Damit reagierten sie auf Probleme der Vertragsdurchset zung und Koordination, auf mangelnde Sicherheit, auf Informationsdefizite und langsame Kommunikationsmöglichkeiten. Die Gründung von Gilden ist auf ähnli che Argumente zurückzuführen. Auch die Selbstregulierungsmechanismen der Bör- I Vgl.Greifl993. 2 Vgl. MilgromINorth/Weingast 1990. Mit Messen der Champagne bezeichnet man jene Messen, die in den Städten der Grafschaft Champagne (Troyes, Lagny und Provins) und Brie (Bar-sur-Aube) vom 12. bis zum 14. Jahrhundert in periodischem Zyklus abgehalten wurden. 3 Vgl. GreifiMilgromlWeingast 1994. 4 Vgl. Pirrong 1995; 1998. 5 Vgl. Bernstein 2001. 6 Vgl. Bernstein 1992. 10 Selbst-und Ko-Regulierung: Anwendungen und Analyserahmen sen waren auf die Reduktion von Informationsdefiziten und folglich auf die Er leichterung des Handels ausgerichtet. Des Weiteren dienten z. B. die an Börsen errichteten Ehrengerichte der Sanktionierung von Vergehen.' Ebenso ist der Handel und Verkauf von Baumwolle und der Diamantenhandel weitgehend durch private Regeln und außergerichtliche Streitbeilegungsmechanismen gekennzeichnet. Ver trauen und Reputation spielen eine bedeutende Rolle im Rahmen solcher Selbstre gulierungsinstitutionen. Der weite Begriff der Selbstregulierung umfasst auch standesrechtliche Vor schriften, wie sie z. B. im ärztlichen oder anwaltlichen Bereich vorzufinden sind, und individuelle Selbstbeschränkungen einzelner Unternehmen, etwa Übereinkom men zu Arbeits-, Sicherheits- und Gesundheitsstandards, die seit den 1990er-Jahren verstärkt in Form von Unternehmensverhaltenskodizes aufkommen. Die Regelungs bereiche sind hinsichtlich ihrer Inhalte und Adressaten, ihrer Organisation (z. B. Ombudsmänner, Ehrengerichte, Schlichtungsstellen, Schiedsgerichte, Verhaltensko dizes) sowie ihrer Anbindung an staatliche Institutionen vielfältig ausgestaltet. Standesrechtliche Vorschriften der freien Berufe,' d. h. selbstgefasste Regeln für eine jeweilige Berufsgruppe oder die Erfüllung bzw. Festlegung von Aufgaben, die vom Gesetzgeber in autonome Selbstverwaltung übergeben werden, finden sich u. a. in verkammerten Berufen wie Arzt, Rechtsanwalt oder Wirtschaftstreuhänder. Die Vorschriften umfassen Regeln für Berufszugang und -ausübung, so z. B. die Pflichtmitgliedschaft in Kammern, Werbebeschränkungen, Provisionsverbot, Be stimmungen zur Honorarhöhe, Abnahme von Prüfungen zum Erhalt der Berufsbe fugnis, Untersagungen der Berufsausübung sowie Qualitätssicherung durch Fort und Weiterbildung. Einrichtungen innerhalb der Verbände können über die Einhal tung der Berufspflichten wachen (z. B. in Österreich die Disziplinarräte der Rechts anwaltskammer, der Kammer der Wirtschaftstreuhänder oder der Ärztekammer). Des Weiteren existieren Schlichtungsverfahren für berufsspezifische Streitigkeiten untereinander (z. B. Schlichtungsausschuss der Ärztekammer in Österreich), die vor einer zivilgerichtlichen Klage in Anspruch genommen werden müssen, oder für die mögliche Beilegung von Streitigkeiten mit Kunden (u. a. zwischen Arzt und Patient durch z. B. Schlichtungsstellen für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärzte kammern). Besondere Bedeutung haben Selbstregulierungsarrangements heute u. a. im Ban ken- und Versicherungswesen, dem Umweltbereich und im Mediamatiksektor - dem Schwerpunkt der vorliegenden Analyse. 7 Als Selbstregulierungsaktivität können auch die - u. a. in Reaktion auf die Enron-Krise in den USA - veröffentlichten Empfehlungen der New York Stock Exchange (NYSE) im Juni 2002 angesehen werden. Diese zielen auf strengere Unternehmensstandards und Auskunftspflichten fur an der NYSE notierte Unternehmen ab. Dazu zählt z. B. auch die Anforderung. dass direkte Familienmitglieder von unabhängigen Direktoren oder diese selbst, während und im Zeitraum von fünf Jahren davor, nicht im Unternehmen beschäftigt sein dürfen. Die Annahme dieser Empfehlung durch die Walt Disney Company hat z. B. fur die Zusammensetzung ihres Direktoren-Boards direkte Konsequen zen, da diese Unvereinbarkeitsklausel fur drei ihrer Direktoren zutrifft (vgl. Arnold 2002). 8 Für eine rechtsvergleichende Studie vgl. Herrmann 1995a; b. Für eine Studie zu den freien Berufen (Wirtschaftstreuhänder, Architekten und Ingenieurkonsulenten, Patentanwälte) in Österreich vgl. Buchinger 1999.

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