Söder Risikomanagement in der Gefahrgutlogistik GABLER EDITION WISSENSCHAFT Logistik und Verkehr Herausgegeben von Universitätsprofessor Dr. Heinz lsermann ln dieser Schriftenreihe werden aktuelle Ergebnisse der betriebswirtschaftliehen Forschung im Themenfeld Logistik und Verkehrsbetriebslehre präsentiert und zur Diskussion gestellt. Die Schriftenreihe will dabei ein Forum bieten für wissenschaftliche Beiträge, in denen praxisrelevante Pro blemstellungen unter Einsatz innovativer wissenschaftlicher Methoden gelöst werden. Joachim Söder Risikomanagement in der Gefahrgutlogistik Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Heinz lsermann Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Söder, Joachim: Risikomanagement in der Gefahrgutlogistik / Joachim Söder. Mit einem Geleitw. von Heinz lsermann. (Gabler Edition Wissenschaft : Logistik und Verkehr) Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1995 ISBN 978-3-8244-6297-1 ISBN 978-3-663-08929-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08929-2 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1996 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1996 Lektorat: Cloudia Splittgerber Das Werk einschließlich oller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages ~nzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk bereclitigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. ISBN 978-3-8244-6297-1 Geleitwort V Geleitwort Schwere Unfalle in Verbindung mit dem Transport, dem Umschlag oder der Lagerung von gefährlichen Gütern schrecken uns immer wieder auf, bleiben in unserer Erinnerung haften und veranlassen uns zu der Vermutung, daß im Bereich der Gefahrgutlogistik noch Handlungsbedarf besteht. In der Tat bestehen in der Gefahrgutlogistik noch beachtliche Defizite: so z.B. in der Kommunikation von "know how", in der statistischen Unfallanalyse, im makro- und mikroökonomischen Risikomanagement Darüber hinaus besteht ein beachtlicher Harmonisierungsbedarf sowohl zwischen einzelnen nationalen Rechtsvorschriften als auch zwischen dem nationalen und internationalen Regelwerk In der vorliegenden Monographie widmet sich Joachim Söder dem Risikomanagement in der Gefahrgutlogistik Das Risikomanagement wird als mehrstufiger Prozeß mit den Prozeßpha sen Planung, Entscheidung, Realisation und Kontrolle charakterisiert.IDie Gestaltung eines effektiven und effizienten Systems der Gefahrgutlogistik setzt bei der Risikoanalyse an. Eine Risikoanalyse umfaßt sowohl eine Identifikation der Risikoarten und ihrer Ursachen (Risikoidentifikation) als auch eine Risikobewertung im Sinne einer Bewertung sowohl der Häufigkeit des Auftretens des Risikoereignisses (Unfall) als auch der Konsequenzen (Schwere des eingetretenen Schadens). Herr Söder integriert die Structured Systems Analysis mit der Fehlerbaumanalyse zu einem aussagefähigen Instrumentarium der Risikoanalyse. Auf der Basis der Ergebnisse einer Risikoanalyse lassen sich Strategien zur Verminderung von Risiken in der Gefahrgutlogistik entwickeln und bewerten. Durch eine sicherheitsorientierte Ausgestaltung des Qualitätssicherungssystems lassen sich • Unfalle vermeiden • das Ausmaß eines Unfallschadens vermindern • die Wahrscheinlichkeit reduzieren, daß Fehler Fehler unentdeckt weitergegeben werden und sich so vervielfachen können Joachim Söder setzt das Konzept des Total Quality Managements konsequent zu einem leistungsfähigen Qualitätssicherungssystem ftir die Gefahrgutlogistik um. Die vorliegende Arbeit beeindruckt durch ihre Systematik, ihre außergewöhnliche Originalität und konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Methodik in praxisorientiertes Handeln. Die Arbeit leistet eine nachhaltigen Beitrag zum Fortschritt in der Gefahrgutlogistik Ich empfehle diese Arbeit sowohl Wissenschaftlern wie auch allen Führungskräften in Industrie-, Handels-, Transport- und Logistikuntemehmen, die sich den Herausforderungen der Gefahr gutlogistik stellen; sie finden eine Vielzahl von Anregungen. Ich wünsche der Monographie eine gute Aufnahme am Markt. Heinz Isermann Vorwort VII Vorwort Ein systematisches Risikomanagement im Unternehmen ist ein wichtiges Instrument, das hohe Gefährdungspotential bei der Logistik mit Gefahrgütern einzudämmen. Alle Waren-und Informationsflüsse sind in die Betrachtung einzubinden, um die gesamte Prozeßkette unter dem Gesichtspunkt der Sicherheitsoptimierung zu gestalten. Die vorliegende Arbeit setzt sich zur Aufgabe, die Gefahrgutlogistik mit dem Konzept des Risikomanagements zu untersuchen und eine Strategie zur Risikoverminderung zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit wurde im Oktober 1995 vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, als Dissertation angenommen. Zu Dank bin ich Herrn Prof. Dr. Heinz Isermann verpflichtet, der das in der Betriebswirtschaft bisher vernachlässigte, aber ftlr die Praxis sehr wichtige Thema anregte und durch konstruktive Kritik den Fortschritt der Arbeit unterstützte. Zusätzlich boten die regelmäßigen Doktorandenseminare die Gelegenheit, wichtige Teile der Arbeit in einer interessierten Runde vorzustellen und zu diskutieren und den Fortgang der Arbeit zu sichern. Herrn Prof. Dr. Gerd Fleischmann danke ich herzlich ftlr die Übernahme des Koreferates. Weiterhin danke ich dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der durch die Gewährung eines Stipendiums mir die Gelegneheit gab, in den USA aktuelle wissenschaftliche Tendenzen in der Gefahrgutlogistik zu recherchieren. Schließlich danke ich meiner Frau Renate und meiner Familie ftlr das Verständnis und die Unterstützung während dieser Zeit. Joachim Söder Inhaltsverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................... XV Tabellenverzeichnis ........................................................................................................ XVIII Verzeichnis der verwendeten Symbole ............................................................................. XIX Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................... XXI I. Einleitung ........................................................................................................................... I 1.1. Problemstellung .................................................................................................. ! 1.2 Gang der Untersuchung ........................................................................................ 3 2. Gefährliche Güter ............................................................................................................... 7 2.1. Gesetzliche Grundlagen ...................................................................................... 7 2.1.1. Begriff des Gefahrgutes und des Gefahrstoffes .................................... 7 2.1.2. Rechtliche Bestimmungen für die Beförderung gefährlicher Güter ..... 9 2.1.2.1. Grundlagen .......................................................................... 9 2.1.2.2. Klassifizierung der Gefahrgüter .......................................... 9 2.1.2.3. Nationales Regelwerk für die Beförderung gefilhrlicher Güter .............................................................. 11 2.1.2.4. Internationales Regelwerk für die Beförderung gefilhrlicher Güter .............................................................. 13 2.1.2.5. Verpackung gefährlicher Güter für die Beförderung ......... 14 2.1.2.6. Kennzeichnung von gefährlichen Gütern .......................... 15 2.1.2.6.1. Kennzeichnung der Gefahrgut-Fahrzeuge ............ 15 2.1.2.6.2. Kennzeichnung der Verpackung gefährlicher Güter ...................................................................... 17 2.1.3. Rechtliche Bestimmungen für die Lagerung gefährlicher Güter ........ 17 2.1.4. Der Gefahrgutbeauftragte ................................................................... 19 2.2. Statistische Informationen zu gefilhrlichen Gütern ........................................... 21 2.2.1. Transport gefährlicher Güter .............................................................. 21 2.2.2. Die Lagerung gefährlicher Güter ........................................................ 25 2.2.3. Bewertung der Datenbasis .................................................................. 26 X Inhaltsverzeichnis 3. Gefährliche Güter im logistischen System des Unternehmens ........................................ 29 3.1. Logistik als System ........................................................................................... 29 3 .1.1. Der Systembegriff.. ............................................................................. 29 3 .1.2. Die Logistik ........................................................................................ 31 3.2. Gefährliche Güter in den Subsystemen der Logistik ........................................ 33 3.2.1. Der Transportsystem für gefährliche Güter ........................................ 33 3.2.1.1. Elemente und Struktur des Transportsystems für geilihrliehe Güter ............................................................... 33 3.2.1.2. Ausprägungen der Elemente des Transportsystems für geilihrliehe Güter ............................................................... 3 5 3.2.1.3. Transportketten als Ausprägung von Transportsystemen .37 3.2.2. Das Lagersystem für geilihrliehe Güter .............................................. 39 3 .2.2.1. Elemente und Struktur des Lagersystems für geilihrliehe Güter ............................................................... 39 3.2.2.2. Ausprägung der Elemente des Lagersystems für geilihrliehe Güter .............................................................. .40 3.2.3. Das Handlingsystem für geilihrliehe Güter ....................................... .41 3 .2.3 .1. Elemente und Struktur des Handlingssystems für geilihrliehe Güter .............................................................. .41 3.2.3.2. Ausprägungen der Elemente des Handlingssystems für geilihrliehe Güter .............................................................. .42 3.3. Das logistische System geilihrlicher Güter ...................................................... .44 4. Risiko und Risikomanagement. ....................................................................................... .45 4.1. Das Risiko im Unternehmen ............................................................................ .45 4.1.1. Der Begriff des Risikos ...................................................................... 45 4.1.2. Sicherheit, Unfall, Gefahr ................................................................... 50 4.2. Das Risikomanagement. .................................................................................... 51 4.2.1. Die Entwicklung des Risikomanagements ......................................... 51 4.2.2. Phasen des Risikomanagementprozesses ............................................ 55 5. Risikoanalyse im System Gefahrgutlogistik " .................................................................. 59 5.1. Grundlagen der Risikoanalyse .................................. ., ...................................... 59 5.2. Die Risikoidentifikation .................................................................................... 60 5.3. Die Risikobewertung ......................................................................................... 60 5.4. Methoden der Risikoanalyse ............................................................................. 61 5.4.1. Grundlagen ......................................................................................... 61 5.4.2. Statistische Methoden ......................................................................... 62 5.4.3. Expertenschätzung .............................................................................. 66 Inhaltsverzeichnis XI 5.4.4. Bayessche Analyse ............................................................................. 67 5.4.5. Structured Systems Analysis (SSA) ................................................... 69 5.4.6. Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) ...................................... 71 5.4.7. Fault Tree Analyse (Fehlerbaumanalyse) ........................................... 72 5.4.8. Event Tree Analyse (Ereignisbaumanalyse) ....................................... 75 5.5. Auswahl der Methoden zur Risikoanalyse der logistischen Gefahrgut- Subsysteme ....................................................................................................... 77 5.6. Abbildung der logistischen Kette Gefahrgut.. ................................................... 79 5.7. Fehlerbaumanalyse der logistischen Kette Gefahrgut.. ..................................... 87 5. 7 .1. Fehlerbaumanalyse für den Transport gefil.hrlicher Güter .................. 87 5.7.1.1. Fehlerbaumanalyse für den Transport gefil.hrlicher Güter auf der Straße .......................................................... 87 5.7.1.2. Fehlerbaumanalyse für den Transport gefil.hrlicher Güter auf der Schiene ........................................................ 92 5.7.1.3. Fehlerbaumanalyse für den Transport gefil.hrlicher Güter auf den Binnenwasserstraßen .................................. 93 5.7.2. Fehlerbaumanalyse für das Be-und Entladen gefil.hrlicher Güter ...... 95 5.7.3. Fehlerbaumanalyse für die Lagerung gefil.hrlicher Güter ................... 96 5. 8. Fehlende Information als Risikopotential ......................................................... 97 5.9. Ergebnisse der Risikoanalyse ............................................................................ 99 6. Qualitätssicherungssysteme zur Verminderung des Risikos in der Gefahrgutlogistik .. 105 6.1. Denkbare Risikoverminderungsstrategien des Risikomanagements .............. 10 5 6.2. Begriffsdefinitionen ........................................................................................ 10 7 6.2.1. Der Begriff der Qualität .................................................................... ! 07 6.2.2. Der Begriff der Qualitätssicherung ................................................... 11 0 6.2.3. Total Quality Management ............................................................... 111 6.3. Die Qualität der Dienstleistung "Gefahrgutlogistik" ...................................... 116 6.4. Die Besonderheiten der Qualitätssicherung bei Dienstleistungen .................. 119 6.5. Der Autbau eines Qualitätssicherungssystems nach DIN ISO 9000-9004 ... 120 7. Entwicklung eines Qualitätssicherungssystems für die Gefahrgutlogistik eines Logistikdienstleisters am Beispiel eines Speditionsunternehmens ................................ 125 7.1. Die Grundkonzeption eines Qualitätssicherungssystems für ein Speditionsunternehmen .................................................................................. 125 7.2. Zuordnung der Waren-und Informationsaktivitäten zu den QS-Elementen 128 7.3. Ausgestaltung der QS-Elemente unter dem Aspekt der Sicherheit als Dimension der Qualität ................................................................................... 129