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Reisebegleiter - mehr als nur Gepäck : Begleitband zur Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, 9. Dezember 2010 bis 1. Mai 2011 PDF

231 Pages·2010·14.35 MB·German
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R E T I E L G E B E S I REISEBEGLEITER E R REISEBEGLEITER Reisebegleiter Reisebegleiter – mehr als nur Gepäck Bearbeitet von Claudia Selheim Begleitband zur Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg 9. Dezember 2010 bis 1. Mai 2011 Die Ausstellung „Reisebegleiter“ wird im Rahmen des Bahnjahres 2010 gezeigt. Herausgeber: Germanisches Nationalmuseum Generaldirektor G. Ulrich Großmann Projektleitung Ausstellung und Begleitband: Claudia Selheim unter Mitarbeit von Anja Kregeloh Redaktion: Restauratorische Betreuung: Claudia Selheim, Anja Kregeloh, Christine Kupper Institut für Kunsttechnik und Konservierung Praktikantinnen: Leitung: Arnulf v. Ulmann Daniela Sandner, Tanja Walow Roland Damm, Annika Dix, Bettina Guggenmos, Simone Hänisch, Frank Heydecke, Ada Hinkel, Fotoarbeiten: Petra Kress, Sabine Martius, Christiane Meinert, Georg Janßen, Monika Runge, Sebastian Tolle Martin Meyer, Alexandra Scheld, Roland Schewe, Ilona Stein Umschlagmotiv: unter Verwendung einer Ausstellungsreferat: Fotografi e von Richard Fleischhut; Anne-Cathrin Schreck Deutsche Kinemathek – Marlene Dietrich Collection Berlin. Ausstellungsgestaltung: © Ingrid Peckskamp-Lürßen; Thomas Kaiser, Gestaltung für Museum grafi sche Bearbeitung: hl-studios GmbH, Erlangen und Theater, Berlin Einbandrückseite: siehe Abb. 62 Ausstellungsaufbau: Basislayout: Horst Gollwitzer und die Mitarbeiter Udo Bernstein, Stein bei Nürnberg des Technischen Büros Schrift Corporate Papier BVS matt, 135 g Kunsttransporte: Gesamtherstellung: ART HANDLING, Köln Emmy Riedel GmbH, Gunzenhausen Öffentlichkeitsarbeit: Bibliografi sche Information der Andrea Langer, Christian Vogel Deutschen National bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Kunstpädagogische Vermittlung: Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; Thomas Brehm, Jessica Mack-Andrick, detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet Pirko Schröder, Pamela Straube über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-936688-54-2 Werbegrafi k: hl-studios GmbH, Erlangen © Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg Unser herzlicher Dank gilt allen Leihgebern Augsburg Staatliches Textil- und Industriemuseum (tim) Berlin Deutsche Kinemathek; Marlene Dietrich Collection; Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin; Stiftung Deutsches Technikmuseum; Stiftung Stadtmuseum Berlin Celle Gesellschaft zur Unterhaltung des Bomann-Museums Frankfurt am Main Sammlung Hessenberg / Struwwelpeter Museum Hamburg Deutsches Zollmuseum Isernhagen Bree Collection Kaufbeuren Stadtmuseum Kaufbeuren Maihingen Rieser Bauernmuseum Melle Hans Adam Freiherr von Hammerstein München Alpines Museum des Deutschen Alpenvereins; Deutsches Museum; Europäische Reise- versicherung AG; Jüdisches Museum, Dauerleihgabe aus Privatbesitz; Münchner Stadtmuseum Nürnberg DB Museum; Museen der Stadt Nürnberg / Spielzeugmuseum; Museum Industriekultur Potsdam Filmmuseum Potsdam Salzburg Salzburg Museum Schnaittach Heimatmuseum des Marktes Schnaittach Stein A.W. Faber-Castell Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG Graf von Faber-Castell’sche Vermögensverwaltung Wertheim am Main Grafschaftsmuseum/Otto-Modersohn-Kabinett Zeitz Deutsches Kinderwagen-Museum Zürich Thomas-Mann-Archiv der Eidgenössischen Technischen Hochschule sowie den Leihgebern, die nicht genannt sein möchten. Dank 5 Inhalt G. ULRICH GROßMANN Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 CLAUDIA SELHEIM Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Koffer – keineswegs nur für die Reise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Die Kutschenreise und ihr Gepäck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15 RALF SCHÜRER Das Reisenecessaire eines Domherrn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 CLAUDIA SELHEIM Stets mit Getränken versorgt – der Flaschenkeller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Für den Notfall gerüstet – die Reiseapotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Schreiben auf Reisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 MATTHIAS WAGNER Gepäck als „Volkskunst“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53 ANJA KREGELOH Vom Felleisen zum Trekkingrucksack – Gepäck für Fußreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61 Reisetaschen im Handgepäck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69 CLAUDIA SELHEIM Gepäck auf hoher See . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78 Vom „großen Apparat“ zum Rollkoffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86 Reisenecessaires – Ausdruck des Luxus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .121 Mit Hüten unterwegs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .126 Ordnung im Koffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .131 SILVIA GLASER Alles in die Tüte! Reisehilfen aus Kunststoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135 MARTIN BAUMEISTER Große und kleine Bagage. Militärisches Reisegepäck im 19. und 20. Jahrhundert . . . . .143 JAN HINRICHSEN Der Koffer im Museum. Ein Metasymbol für Migration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153 STEFAN EBENFELD Gepäckverkehr – Die Koffer bei der Eisenbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .163 PETER KOCH Versicherung des Reisegepäcks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .180 YASMIN DOOSRY Kofferwerbung: Fernweh als Geschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190 CLAUDIA SELHEIM Koffer als mobile Plakatwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .199 MARION FABER Koffer, Kulis, Komiker. Reisegepäck im Spielzeug. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205 Ausstellungsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .214 Verzeichnis der ausgestellten Objekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215 Bildnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .228 6 Inhalt Vorwort dung. Für die Alltagskultur lassen sich durch die wissenschaftliche Beschäftigung neue Erkenntnisse gewinnen, die durch die museale Präsentation so- Vor 175 Jahren fuhr zwischen Nürnberg und Fürth wie die vorliegende Publikation vermittelt werden. erstmals in Deutschland ein neues Verkehrsmittel, Die Umsetzung des Ausstellungskonzeptes und das im Zeitalter der Industrialisierung die Mobilität des Begleitbandes war nur durch die intensive Zu- der Menschen maßgeblich verändern sollte: die sammenarbeit vieler Kollegen am Haus unter Fe- Eisenbahn. Diese „bahnbrechende“ Entwicklung derführung von Claudia Selheim möglich. Gedankt wird im Jubiläumsjahr 2010 mit verschiedenen Ver- sei besonders der Volontärin Anja Kregeloh für ihre anstaltungen und Ausstellungen in beiden Städten engagierte Mitarbeit sowie den Sammlungsleitern gewürdigt. Auch das Germanische Nationalmuse- Martin Baumeister, Yasmin Doosry, Silvia Glaser um beteiligt sich mit einer kulturgeschichtlichen und Ralf Schürer. Die Präsentation wird vor allem Ausstellung, in deren Zentrum die im Zug stets durch die Leihgaben des DB Museums Nürnberg gegenwärtigen „Reisebegleiter“ stehen. bereichert, dessen stets kooperationsbereiter Mit- Die in der Schau im zeithistorischen Kontext arbeiter Stefan Ebenfeld sich zudem in seinem präsentierten Koffer, Reisetaschen, Rucksäcke, Aufsatz einem bisher unbehandelten Aspekt, dem Hutschachteln, Necessaires, Seekisten, Seesäcke, Gepäckverkehr bei der Bahn, widmete. Die Kol- Autokoffer und vieles mehr verdeutlichen die Ab- legen vom Spielzeugmuseum der Stadt Nürnberg hängigkeit zwischen den Verkehrsmitteln und der beteiligten sich gleichfalls aktiv durch Leihgaben Form der Gepäckstücke. Die Reisebegleiter passten und den Beitrag von Marion Faber an dem Projekt. sich der schnelllebigen Zeit an und sind als ein Speziell dem Kenner der Versicherungsgeschichte Ausdruck von Mobilität und Tempo typische Ob- Peter Koch aus Aachen ist für seinen Beitrag zur jekte der Moderne. Reisegepäckversicherung und sein erfolgreiches Gepäck war in der volkskundlichen Forschung Bemühen um Leihgaben bei der Europäischen Rei- bislang ein stark vernachlässigter Untersuchungs- seversicherung in München zu danken. Jan Hin- gegenstand. In der allgemeinen Wahrnehmung als richsen und Matthias Wagner ließen die in ihren alltägliches Utensil ist ihm auch in Museen ein Abschlussarbeiten an den Universitäten Tübingen schwerer Stand beschieden. Die allgemeine Ver- und Würzburg gewonnenen Erkenntnisse ebenfalls fügbarkeit hebt die museale Ausstrahlungskraft in den Katalog einfl ießen. auf. Koffer gehören zu jenen Realien der Alltags- Zum Gelingen der Ausstellung trugen viele kultur, die man, besonders wenn sie älter sind, in Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Kunst- Schaufensterauslagen von Reisebüros, Apotheken, technik und Konservierung unter der Leitung von Frisören etc. als Dekorationsmaterialien verwen- Arnulf von Ulmann bei. Ein besonderer Dank für det. Sie wecken nostalgische Gefühle im Kontrast die Restaurierung, Konservierung und die tech- zu einer heute immer differenzierter werdenden nischen Angaben gilt Ilona Stein, Ada Hinkel, Pe- Warenwelt. Hinter vielen Koffern stehen aber auch tra Kress und Sabine Martius. Dem Gestalter der persönliche Geschichten. Sie spiegeln sich in dem Ausstellung Thomas Kaiser, Berlin, gebührt das Gepäck von Adligen, Prominenten, Dienstboten, Verdienst, Koffer, Gepäckstücke und zahlreiche an- Seeleuten, Soldaten und Flüchtlingen ebenso wider dere Objekte gut verpackt und verstaut zu haben. wie die unterschiedlichen Facetten seiner Verwen- G. ULRICH GROßMANN Vorwort 7 Einführung diesen sammlungswürdigen Gegenständen zählen Claudia Selheim auch Koffer und andere Behältnisse für das Reisen des französischen Produzenten Louis Vuitton. Die exklusive Firma mit eigenem Museum zog wieder- holt das Interesse der Publizisten auf sich. Zuletzt kam 2005 das Buch von Paul-Gérard Pasols über die Marke heraus6 und im Oktober 2010 eröffnete im Pariser Musée Carnavalet die Schau „Voyage en Capitale. Louis Vuitton et Paris“. Die Sammlung regte auch andere Museen zu Ausstellungen an, Das Reisen gehört zu den Selbstverständlichkeiten bei denen sie hauptsächlich auf den Bestand von der modernen Gesellschaft, Bücher darüber füllen Louis Vuitton zurückgriffen, beispielsweise das ganze Spezialbibliotheken.1 Ein vernachlässigtes, Cooper-Hewitt Museum in New York, das 1986 als fast vergessenes Kapitel in der Geschichte des Rei- eines der ersten Museen dem Thema Reisegepäck sens ist dagegen der Koffer, ohne den kaum eine eine eigene Ausstellung widmete.7 Ein Jahr spä- Reise beginnt. Es hat den Anschein, als würde ter folgte im Musée des Arts Décoratifs in Paris man das oft als Ballast empfundene Gepäck aus die Schau „L’Invitation au Voyage“, rund um eine den Betrachtungen ausklammern, um so nicht die Schenkung von Louis Vuitton.8 Die 1988 in Berlin positiven Assoziationen mit dem Thema zu beein- gezeigte Schau „Eine Reise nach Berlin“ präsen- trächtigen. Obwohl 1995 der italienische Autor At- tierte viel Gepäck und Reisezubehör unter zahl- tilio Brilli, ein Kenner der Reiseliteratur, schrieb: reichen Aspekten. Doch in den Beiträgen im Textteil „Der Koffer ist die unangefochtene Hauptfi gur in des Katalogs blieb das Gepäck nur eine Marginalie.9 der Kunst des Reisens. Er enthält all das, worauf der Anders in der Publikation zu einer Präsentation Reisende nicht verzichten kann und will“,2 blieben im Frankfurter Flughafen mit dem Titel „Alle Kof- Koffer und andere Gepäckstücke in der Forschung fer fl iegen hoch!“10 Im Mittelpunkt stand hier die weitgehend unbeachtet – möglicherweise, weil sie Sammlung des Taschenherstellers Wolf Peter Bree in der umfangreichen Reiseliteratur ebenso selten (1945–1996) aus Isernhagen bei Hannover, die dann wie in (Reise-)Tagebüchern und Reisebeschrei- 1996 in Zons am Rhein gezeigt wurde. Objekte aus bungen Erwähnung fanden. diesem Bestand fl ossen auch in die Ausstellung Eine erste wissenschaftliche Studie über Koffer „Packende Koffer. Von Maria Medici bis Marlene stellt die Magisterarbeit „Packend... Eine Kulturge- Dietrich“ des Zürcher Museums Bellerive ein.11 schichte des Reisekoffers“ von Andrea Mihm dar.3 Einen sehr viel breiteren, sozialgeschichtlichen Die Publikation von Marie Simon „Nimm mich Ansatz verfolgte die Schau „Mit Sack und Pack: mit. Eine kleine Geschichte der Reisebegleiter“ ist Dinge zum Tragen. Form – Funktion – Zeichen“ hingegen journalistisch ausgerichtet.4 Da es vor im Österreichischen Museum für Volkskunde allem in England einen breiten Kreis von Sammlern 1998, zu der kein Katalog erschien. In der Ausstel- historischen Reisegepäcks gibt, erschien dort die lung des Rheinischen Industriemuseums „Packen Publikation von Helenka Gulshan, die ihren Blick Wühlen Tragen. Die Tasche vom Transportmittel auf ästhetisch schöne, oft handwerklich gearbeite- zum Fetischobjekt“ am Standort Ratingen 2008/ te, den Sammler ansprechende Stücke richtet.5 Zu 2009 galt ein Aspekt ebenfalls dem Reisegepäck. 8 Selheim: Einführung

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