Notfallmedizin. Fragen und Antworten Franz Kehl Notfallmedizin. Fragen und Antworten Über 700 Fragen für Prüfung und Praxis Unter Mitarbeit von: Dr. M. Frommer, Dr. D. Holzheid, Priv.-Doz. Dr. J. Küstermann, Priv.-Doz. Dr. M. Lange, Dr. C. Lotz, Priv.-Doz. Dr. T. Metterlein, Dr. C. Quaisser, Priv.-Doz. Dr. A. Redel, Dr. U. Rohsbach, Dr. A. Schoefinius 3. Auflage 123 Prof. Dr. med. Franz Kehl Klinik für Anästhesiologie und Intensivmeidzin Städtisches Klinikum Karlsruhe Moltkestraße 90 76133 Karlsruhe ISBN 978-3-662-47514-0 ISBN 978-3-662-47515-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-47515-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2007, 2011, 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver- wertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfälti- gungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche- rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollstän- dig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwai- ge Fehler oder Äußerungen. Umschlaggestaltung: deblik Berlin Fotonachweis Umschlag: © deblik Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer-Verlag ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer.com V Vorwort Die Notfallmedizin ist ihrem Wesen nach ein Querschnittsfach im wahrsten Sinne des Wortes: interdisziplinär und interprofessionell. Kenntnisse, Fertigkeiten und Wissen aus dem Gesamtgebiet der ärztli- chen Kunst müssen unter Zeitdruck und oftmals unter ungünstigen äußeren Umständen gebündelt und zielgerichtet auf die jeweilige Situ- ation des Notfallpatienten effektiv angewendet werden. Die Therapie präklinischer, aber auch innerklinischer Notfälle orientiert sich an Leitsymptomen und Algorithmen, wobei die Basismaßnahmen auch vom medizinischen Laien beherrscht werden sollen. Das Erlernen der erweiterten ärztlichen Maßnahmen ist für Studierende der Medizin vielerorts didaktisch innovativ in den praxisorientierten notfallmedi- zinischen Kursen unter Einbeziehung von Rettungsdienst, Mega- Code-Trainern und realistischen Falldarstellungen mit Rollenspiel verbessert worden. Der approbierte Arzt schließlich durchläuft weitere Qualifikationsschritte auf dem Weg zur Zusatzbezeichnung »Notfall- medizin« oder zur Qualifikation »Leitender Notarzt«. Die Kenntnisse und Fertigkeiten werden auch unter Einsatz von Full-Scale-Simulato- ren, speziellen Workshops, Durcharbeitung von Szenarien und realis- tischer Darstellung von Schadenslagen sowie durch Übung von Großschadensereignissen mit einem Massenanfall von Verletzten und Katas trophenlagen vertieft. Die Grundlagen der Notfallmedizin sind für alle an der Versorgung von Notfallpatienten beteiligten Personen gleich verbindlich und gül- tig. Entsprechend wendet sich das vorliegende Buch an Rettungsassis- tenten, Studierende der Medizin, Assistenzärzte und Fachärzte aller Fachrichtungen, die aus der komprimierten Darstellung des Wissens- gebietes in Frage und Antwort gleichermaßen Nutzen ziehen können: zur Prüfungsvorbereitung und für die Praxis. Mein Dank gilt dem Verlag, insbesondere Frau U. Hartmann, ohne deren Einsatz für das Projekt und ihrer steten Ermunterung das vorlie- gende Buch nicht zustande gekommen wäre. Ebenfalls danke ich Frau Dr. A. Krätz für die hervorragende Zusammenarbeit. Nicht zuletzt möchte ich mich für die kritische Durchsicht des Manuskripts bei Herrn Dr. M. J. Schreiner, Frau Dr. Hillesheimer, Herrn Dr. B. Bergau und meiner Frau Dr. D. E. Kehl sowie für die fachspezifischen Ab- schnitte bei meinen Kollegen Prof. Dr. G. Geerling, Priv.-Doz. Dr. G. VI Vorwort Baier, Priv.-Doz. Dr. Dr. U. Dietz, Priv.-Doz. Dr. E. Gerharz, Priv.-Doz. Dr. W. Muellges, Priv.-Doz. Dr. D. Singer, Priv.-Doz. Dr. J. Strotmann und Dr. J. Böhler herzlich bedanken. Prof. Dr. med. Franz Kehl Karlsruhe im Juni 2015 VII Inhaltsverzeichnis 1 Praxis und Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Franz Kehl 1.1 Allgemeine Fragen zur Notfallmedizin . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.2 Rettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1.3 Lagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 1.4 Atemwegssicherung, Intubation und Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1.5 Gefäßzugänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 1.6 Notfallmedikamente und Infusionslösungen . . . . . . . . . . . 36 1.7 Kardiopulmonale Reanimation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 1.8 Störungen der Vitalfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 2 Allgemeine Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Franz Kehl 2.1 Kardiozirkulatorische und respiratorische N otfälle . . . . . . . 68 2.2 Gastrointestinale und abdominale Notfälle . . . . . . . . . . . . 86 2.3 Störungen des inneren Milieus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 2.4 Zerebrale Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 2.5 Notfälle im Kindesalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 2.6 Notfälle bei Schwangeren und Neugeborenen . . . . . . . . . . 118 2.7 HNO-Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 2.8 Ophtalmologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 2.9 Urologische Notfälle und vaginale Blutungen . . . . . . . . . . 128 2.10 Traumatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 3 Spezielle Notfälle und Vergiftungen . . . . . . . . . . . . . . . 147 Franz Kehl 3.1 Thermische und chemische Unfälle, E rtrinkungs- und Tauchunfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 3.2 Allgemeine Toxikologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 3.3 Spezielle Toxikologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 3.4 Antidotarium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 Serviceteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 Allgemeine Toxikologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Allgemeine Toxikologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 1 1 Praxis und Technik Franz Kehl 1.1 Allgemeine Fragen zur Notfallmedizin – 2 1.2 Rettung – 19 1.3 Lagerung – 21 1.4 Atemwegssicherung, Intubation und B eatmung – 22 1.5 Gefäßzugänge – 30 1.6 Notfallmedikamente und Infusionslösungen – 36 1.7 Kardiopulmonale Reanimation – 49 1.8 Störungen der Vitalfunktionen – 60 F. Kehl, Notfallmedizin. Fragen und Antworten, DOI 10.1007/978-3-662-47515-7_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 2 Kapitel 1 · Praxis und Technik 1.1 Allgemeine Fragen zur Notfallmedizin ? 1 Welche Aussagen über Rettungsmittel sind richtig? a. Der Krankentransportwagen (KTW) dient dem Transport von nicht vital gefährdeten Patienten. b. Baby-Notarztwagen (NAW) müssen immer von einem Pädiater besetzt werden. c. Der Rettungswagen (RTW) muss entsprechend der DIN-Norm ausgestattet sein. d. Der NAW verfügt über die gleiche Ausstattung nach DIN wie ein RTW. e. Ein Mehrzweckfahrzeug (MZF) muss nach RTW-DIN-Norm ausge- stattet sein. v Antworten a. Richtig. Aufgrund des geringen Platzangebotes und eingeschränk- ter notfallmedizinischer Ausstattung nach DIN ist ein KTW nicht zum Transport von vital gefährdeten Patienten geeignet. b. Falsch. Häufig besetzen Pädiater den Baby-NAW. Jedoch kann ein Baby-NAW prinzipiell von jedem Notarzt besetzt werden. c. Richtig. In Deutschland gilt derzeit die DIN EN 1789 Typ C. d. Richtig. Ein NAW ist ein mit einem Notarzt besetzter Rettungs- wagen (RTW). e. Falsch. Zwar wird ein MZF auch in der Notfallrettung eingesetzt und ist nach DIN EN 1789 auszustatten, allerdings gilt hier der Typ B. Im Wesentlichen besteht die konkrete Mindestausstattung aus Trage, einer Sauerstoffanlage, Absaugpumpe, einer tragbaren Notfallausrüstung inklusive EKG-Monitor sowie Verbandmaterial. Weiteres medizinisches Gerät ist eine freiwillige Leistung des Ret- tungsdienstträgers oder aufgrund örtlicher Regelungen vorhanden und variiert daher stark. 1 1.1 · Allgemeine Fragen zur Notfallmedizin 3 ? 2 Welche Aussagen über Rettungshubschrauber (RTH) sind richtig? a. Sie dürfen nachts nicht fliegen. b. Sie werden im Primärtransport eingesetzt. c. Sie werden in Deutschland mit dem Namen »Christian« versehen. d. Sie kommen meist für den schnellen Transport von akut vital gefährdeten Patienten zum Einsatz. e. Sie werden unter anderem vom ADAC gestellt. v Antworten a. Falsch. Zwar werden die meisten Rettungshubschrauber (RTH) nur bei Tageslicht eingesetzt, es gibt jedoch auch Modelle, die zum Nachtflug geeignet und zugelassen sind (z. B. die EC 145 in München). b. Richtig. Die wichtigsten Stärken des RTH sind der schnelle Trans- port des Arztes zum Patienten mit großem Einsatzradius (ländliches Gebiet), der notwendige Transport in weiter entfernt liegende Spezialkliniken, der erschütterungsarme Transport, die Patienten- versorgung im schwierigen Gelände (Berg-, Inselrettung) und Un- abhängigkeit von Verkehrsverhältnissen (Staus). Die Verlegung von Klinikpatienten wird hingegen als Sekundärtransport bezeichnet. Hierfür kommen vor allem Intensivtransporthubschrauber (ITH) zum Einsatz. c. Falsch. Die RTH heißen in Deutschland »Christoph«. d. Falsch. In den meisten RTH ist eine intensive Patientenversorgung aufgrund des äußerst begrenzten Platzangebotes nicht möglich. In besonderen Situationen (z. B. bei schwersten Verbrennungen) ist ausnahmsweise auch ein Transport bei vital gefährdeten Patien- ten indiziert (in diesem Fall in die nächste Verbrennungsklinik). e. Richtig. Außer vom ADAC werden RTH auch vom Bundesministe- rium des Innern (BMI), der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) gestellt.
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