Peter Frommelt Hubert Lösslein NeuroRehabilitation Peter Frommelt Hubert Lösslein NeuroRehabilitation Ein Praxisbuch für interdisziplinäre Teams Mit 108 Abbildungen und 92 Tabellen Mit Beiträgen von Ackermann, H., Bartolome, G., Beier, K., Blanco, J., Bockelbrinck, A., Christensen, A.-L., Demm, S., Deppe, W., Ebersbach, G., Ende- Henningsen, B., Evans, J., Fetter, M., Freivogel, S., Fries, W., Frommelt, P., Gauggel, S., Gehring, K., Goecker, D., Goldenberg, G., Groh-Bordin, C., Grötzbach, H., Hagedorn, A., Henningsen, H., Hermsdörfer, J., Hesse, S., Kischka, U., Kerkhoff, G., Koskinen, S., Kreutzer, J., Kühne, W., Küst, R., Kutzner, M., Lange, K.W., Legner, R., Liepert, J., Lösslein, H., Lucius-Hoene, G., Lüthi, H., Mäder, M., McGrath, J., Nerb, N., Niemann, H., Pfeiffer, G., Pössl, J., Rickels, E., Rijntjes, M., Rössler, J., Roth, R., Sarajuuri, J., Specht, U., Stöhrer, M., Sünkeler, I.H., Thöne-Otto, A., Thorbecke, R., Tucha, L., Tucha, O., Taylor, L., Vaney, C., von Cramon, Y., Walitza, S., Wedel-Parlow, F.-K., Weiller, C., Werner, C., Wissel, J., X., H. 123 Dr. med. Peter Frommelt Asklepios Klinik Abt. Neurorehabilitation Hausstein 2 94571 Schaufling b. Deggendorf Bayern Deutschland Hubert Lösslein † Geleitwort Prof. Anne-Lise Christensen, PhD, Dr. h.c. Professor em. Center for Rehabilitation of Brain Injury, University of Copenhagen ÊSagen Sie uns Ihre Meinung zum Buch: www.springer.de/978-3-642-12914-8 Die erste Auflage des Titels erschien bei Blackwell Wissenschaft (Berlin), 1999 Die zweite Auflage erschien bei Thieme (Stuttgart), 2002 ISBN 978-3-642-12914-8 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Überset- zung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikro- verfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheber- rechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zu- lässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Springer-Verlag GmbH ein Unternehmen von Springer Science+Business springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2010 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Marken- schutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literarturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Marga Botsch Projektmanagement: Natalie Brecht Lektorat: Maria Schreier Layout und Umschlaggestaltung: deblik Berlin Satz: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg SPIN: 11819332 Gedruckt auf säurefreiem Papier 2126 – 5 4 3 2 1 0 Zur Erinnerung an Dr. Hubert Lösslein † VII Geleitwort Mit diesem Buch wird eine wissenschaftliche und umfassende Darstellung des heutigen Standes der Neuro- rehabilitation vorgelegt. Das Thema ist zum einen für diejenigen Personen von größter Bedeutung, die unter den Folgen von Gehirnschäden und neurologischen Erkrankungen leiden. Es ist zum anderen für ihre Familien und für die Gesellschaft wichtig, in der sie leben. Von dem Buch werden vor allem die verschiedenen Spezialisten, die in der Neurorehabilitation arbeiten, profitieren. Sie werden Einsichten in die ständig wachsenden Erkenntnisse der Neurowissenschaften und Neurorehabilitation gewinnen. Damit wendet sich das Buch gleichermaßen an Ärztinnen und Ärzte, an Therapeutinnen und Therapeuten und Fachkräfte der Pflege. Es geht in dem Buch nicht nur darum, Einblicke in Hirnfunktionen und ihre Störungen zu erhalten. Viel- mehr geht es auch darum, die Erkenntnisse in die klinische Praxis zu übertragen, damit sie denjenigen Personen zugute kommen, die unter den Folgen einer Hirnverletzung oder einer neurologischen Erkrankung leiden. So erfahren die Leserinnen und Leser, wie therapeutische Ziele definiert werden und welche Therapiemethoden effektiv sind. Dabei sollten die Ergebnisse der Neurorehabilitation sowohl funktionelle Verbesserungen als auch eine Förderung der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft umfassen. Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, ist die Tradition, in der die deutsche Neurorehabilitation von ihren Anfängen bis heute steht. So werden die Gedanken des Neurologen Kurt Goldstein und dessen psycho- logischen Kollegen Adhémar Gelb und sowie von Martin Scheerer aufgegriffen. Es wird auf die Theorien von Kurt Goldstein aufgebaut, der mit seinen Vorstellungen schon während und nach dem 1. Weltkrieg ein nach- haltiges Fundament für die Rehabilitation hirnverletzter Personen geschaffen hat. Seine Denkweise wird von Anne Harrington (2002) so charakterisiert: »Er war nicht länger bereit zu akzeptieren, dass die einzige Möglichkeit, einen Patienten mit einer Hirnver- letzung zu verstehen, darin bestand, einige seiner Verhaltensweisen zu einer kurzen Liste vorsortierter Symp- tome zusammenzufügen und dabei alles andere außer Acht zu lassen. . . Schon als er während des Krieges mit Gelb zusammenarbeitete, hatte er bemerkt, dass man nach Ganzheit suchende Organismen mit Hilfe einer medizinischen Wissenschaft und Biologie, die in atomistischen Metaphern und Methodologien gefangen war, weder verstehen noch ihnen helfen konnte.« Der Einfluss von Goldstein auf die Neurorehabilitation der 90er Jahre des vergangnen Jahrhunderts zeigt sich in einer Einladung an Yehuda Ben Yishay (ein Student von Goldstein während seiner Zeit an der New Yorker Universität), einen Kurs für Neuropsychologen in Schaufling zu leiten. Sein Konzept einer ganzheitlichen neuropsychologischen Rehabilitation wurde von Peter Frommelt und Wolfgang Kühne in der Schauflinger Klinik umgesetzt. Sie gehörten auch zu den Gründungsmitgliedern der »European Group for Holistic Neuropsycholo- gical Rehabilitation«, zu der Zentren in Dänemark, Finnland, in den Niederlanden und das Oliver Zangwill Center in Cambridge gehören. In jährlich stattfindenden Treffen werden Ideen und Methoden der holistischen neuropsychologischen Rehabilitation ausgetauscht und kritisch bewertet. Projekte und Forschungen werden in einer interaktiven Atmosphäre präsentiert, von der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitieren. Die Mehrheit der Autoren, die an diesem Buch mitgearbeitet haben, kommt aus Deutschland. Zwei Kapitel sind jedoch von Mitgliedern der »European Group for Holistic Neuropsychological Rehabilitation« die in Finnland und England arbeiten, geschrieben worden. So unterschiedlich die Autoren sind, freue ich mich dennoch feststellen zu können, dass sich die Gedanken einer ganzheitlichen Rehabilitation in vielen Kapiteln wiederfinden. Das Buch gibt damit einen umfassenden Überblick, der von den historischen Wurzeln bis zur Dokumentation und Qualitätssicherung reicht. Ich bin überzeugt, dass das Ziel dieses Buches erreicht wird, die Rehabilitation von Menschen mit einer Hirnverletzung oder einer neurologischen Erkrankung zu stärken. Gentofte, Juli 2010 Anne-Lise Christensen PhD, Dr. h.c., Prof. em. Center for Rehabilitation of Brain Injury, University of Copenhagen Member of the Board of Directors of SARAH Network of Rehabilitation Hospitals Honorary Member of the World Federation for NeuroRehabilitation Harrington A. Die Suche nach Ganzheit. Reinbek: Rowohlt Verlag; 2002. IX Vorwort Seit dem Erscheinen der 1. Auflage von NeuroRehabilitation sind über 10 Jahre vergangen. Es schien uns daher an der Zeit für eine Aktualisierung. Tatsächlich ist in der 2. Auflage ein nahezu komplett neues Buch ent- standen, was die Entwicklungen im Fachgebiet der Neurorehabilitation widerspiegelt. Wir haben uns bemüht, allen in Klinik und Praxis tätigen sowie in Ausbildung befindlichen medizinischen und therapeutischen Fach- kräften ein vielseitiges Arbeitsbuch zur Verfügung zu stellen. Das Buch ist interdisziplinär ausgerichtet; daher finden sich keine auf Berufsgruppen bezogenen Kapitel. Aus dem früheren, gelegentlich etwas chaotischen, insgesamt jedoch wohlwollenden Nebeneinander von Methoden hat sich eine ökonomisch konkurrierende Auseinandersetzung von therapeutischen Schulen ent- wickelt, in der es um den Nachweis von Effizienz und Wirtschaftlichkeit geht, aber natürlich auch um die Verteilung von Macht und Ressourcen. Man mag begrüßen, dass manches nun rationaler betrachtet wird als früher, und dass häufiger Fragen nach Sinnhaftigkeit und Effizienz gestellt und auch beantwortet werden. Andererseits fehlt oft die Zeit, einen Schritt zurückzutreten und das eigene Tun zu reflektieren. Die Möglich- keiten des kollegialen Austausches sind seltener geworden. Der Einzug von Behandlungsroutinen erschwert es, auf die Individualität der Patienten einzugehen, das »Narrativ« kommt zu kurz – deshalb nimmt es in diesem Buch einen etwas breiteren Raum ein. Wir hoffen mit diesem Buch einen Beitrag zu einer sachlichen Diskussion leisten zu können. Wir haben uns bemüht, viele Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Die evidenzbasierten Methoden z.B. der motorischen Rehabilitation werden ausführlich dargestellt. Gleichzeitig wird der Begriff »evidenzbasierte Medizin« vom Kopf wieder auf die Füße gestellt, indem dargelegt wird, dass die Erfahrung und Kompetenz des Therapeuten oder Arztes und seine Orientierung an den individuellen Patientengegebenheiten ebenso unentbehrlich sind wie die Auswahl der richtigen Methoden nach wissenschaftlichen Kriterien. In diesem Buch wird der Team- arbeit und der Zielsetzung in der Rehabilitation Raum gewidmet, vor allem aber der Persönlichkeit und Bio- graphie der Patienten und dem Narrativ in der Neurorehabilitation. Die Beiträge der Herausgeber sind in Anpassung an diese Schwerpunkte sehr persönlich gehalten. Die wichtigsten Störungsbilder der Neuro- rehabilitation werden von kompetenten Autoren auf dem aktuellen Stand diskutiert. Zum Abschluss werden Aspekte der Messbarkeit, Qualität und Dokumentation ausführlich dargestellt. Das Erscheinungsdatum dieses Buches hat sich vonseiten der Herausgeber mehrfach verzögert. Holger Grötzbach hat sehr wesentliche Vorarbeit geleistet. Ihm gilt dafür unser besonderer Dank. Er musste dann aus Zeitmangel die Arbeit an diesem Buch einstellen und den Stab an Hubert Lösslein übergeben. Wir möchten uns bei unseren Autoren für ihre Langmut bedanken. Es war nicht einfach für sie, ihre Beiträge wiederholt zu aktualisieren. Unser Wunsch an die Autoren, ein praxisorientiertes und gut lesbares Buch zu liefern, wurde uns erfüllt. Frau Schreier hat für den Springer-Verlag die stilistisch recht heterogenen Kapitel sehr schön in ein einheitliches Raster gebracht, was die Orientierung und die Lesbarkeit erleichtern. Frau Botsch vom Springer- Verlag und ihren Mitarbeiterinnen Frau Bauer und Frau Brecht gilt unser besonderer Dank für ihre hervor- ragende Organisation und ihre Geduld mit Herausgebern und Autoren. Ohne die unermüdliche Hilfe von Frau Beate Ruderer, der »Staatssekretärin« dieses Buches, die schon die 1. Auflage auf den Weg brachte, wären wir verloren gewesen, wir danken ihr herzlich. Wir sind froh und dankbar, diese Arbeit nun zu einem guten Abschluss gebracht zu haben, und wir sind gespannt, ob die Leser unsere Freude an den Beiträgen teilen werden. Für Anregungen und Kritik sind wir sehr dankbar. Schaufling und Keutschach, im Mai 2010 Dr. Peter Frommelt Dr. Hubert Lösslein
Description: