Ganzsachen_Teil 2 2012 – Schwarz Gelb Cyan Magenta (cid:2) DEUTSCHE 2 BRIEFMARKEN AG Mozartstraße 62 · D-79104 Freiburg i. Br. Tel.: +49 (0)761 510000 · Fax: +49 (0)761 5100010 e-mail: [email protected] ANKAUF BRIEFMARKEN-AUKTIONEN 100 Jahre MICHEL-Kataloge neutral · kompetent · zuverlässig IHR STARKER PARTNER IN BERLIN! Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Telefon +49 (0)761 510000 Profi tieren Sie von: Rufen Sie uns an… •einem Namen, der für Vertrauen und Sicherheit in der 0 Philatelie steht …wir kaufen fast alles! •unserer Erfahrung, Kompetenz und Zuverlässigkeit 6 •einer internationalen und kaufkräftigen Kundenkartei Provision für Vermittler! •unserer Finanzstärke sowie 9 •sehr guten Vermittlungsprovisionen 1 Jederzeit auch Ankauf zu Höchstpreisen gegen sofortige Barzahlung! b Ergebnis: 3.500 Euro* a a p Ergebnis: 17.500 Euro* o r Ergebnis: 503.000 Euro* u Ergebnis: 940 Euro* E - n e h (cid:2) c (cid:2) Ergebnis: 13.400 Euro* (* incl. Aufgeld, ohne Mwst.) a Briefmarken-Verkauf ist Fordern Sie Ihren Auktionskatalog gratis an! s Vertrauenssache! z Kurfürstendamm 200, D-10719 Berlin n Tel.: +49 (0)30 88 70 99 62 Fax: +49 (0)30 88 70 99 63 Auch online einkaufen: www.dba.ag [email protected] a www.auktionshaus-schlegel.de G Katalog CD Katalog CD 15 15 Bulgarien – 670 Sowjetunion 51 175 Griechenland 211 848 Türkei 74 198 Moldawien 217 866 Türkisch-Zypern 97 233 Polen 219 868 Ukraine 123 352 Rumänien 247 924 Weißrussland 171 580 Russische Föderation – 1021 Zypern • Set aus gedrucktem Katalog (Neuheiten) und CD-ROM (mit Katalogdaten ab 1960) Ganzsachen Europa ab 1960 • Preisanstiege bei vielen Gebieten, besonders bei den Trendgebieten Russland und Sowjetunion • Aufnahme von etwa 2000 neuen Ganzsachen • Bequeme Motivsuche auf der CD-ROM € 78,–(D) Östliches Europa 2013 Seiten Abbildungen Preisnotierungen Katalogisierungen: Katalog | CD Katalog | CD Katalog | CD Katalog | CD Neuheitenband + CD-ROM mit Katalogdaten ab 1960 318| 1041 2000| 6000 7000 | 30000 bis 12/2012 8. Auflage MICHEL-Service: +49 (0) 89/3239302 www.michel.de Made in Germany ISBN: 978-3-87858-057-7 (cid:2) Ganzsachen_Teil 2 2012 – Schwarz Gelb Cyan Magenta (cid:2) DEUTSCHE 2 BRIEFMARKEN AG Mozartstraße 62 · D-79104 Freiburg i. Br. Tel.: +49 (0)761 510000 · Fax: +49 (0)761 5100010 e-mail: [email protected] ANKAUF BRIEFMARKEN-AUKTIONEN 100 Jahre MICHEL-Kataloge neutral · kompetent · zuverlässig IHR STARKER PARTNER IN BERLIN! Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Telefon +49 (0)761 510000 Profi tieren Sie von: Rufen Sie uns an… •einem Namen, der für Vertrauen und Sicherheit in der 0 Philatelie steht …wir kaufen fast alles! •unserer Erfahrung, Kompetenz und Zuverlässigkeit 6 •einer internationalen und kaufkräftigen Kundenkartei Provision für Vermittler! •unserer Finanzstärke sowie 9 •sehr guten Vermittlungsprovisionen 1 Jederzeit auch Ankauf zu Höchstpreisen gegen sofortige Barzahlung! b Ergebnis: 3.500 Euro* a a p Ergebnis: 17.500 Euro* o r Ergebnis: 503.000 Euro* u Ergebnis: 940 Euro* E - n e h (cid:2) c (cid:2) Ergebnis: 13.400 Euro* (* incl. Aufgeld, ohne Mwst.) a Briefmarken-Verkauf ist Fordern Sie Ihren Auktionskatalog gratis an! s Vertrauenssache! z Kurfürstendamm 200, D-10719 Berlin n Tel.: +49 (0)30 88 70 99 62 Fax: +49 (0)30 88 70 99 63 Auch online einkaufen: www.dba.ag [email protected] a www.auktionshaus-schlegel.de G Katalog CD Katalog CD 15 15 Bulgarien – 670 Sowjetunion 51 175 Griechenland 211 848 Türkei 74 198 Moldawien 217 866 Türkisch-Zypern 97 233 Polen 219 868 Ukraine 123 352 Rumänien 247 924 Weißrussland 171 580 Russische Föderation – 1021 Zypern • Set aus gedrucktem Katalog (Neuheiten) und CD-ROM (mit Katalogdaten ab 1960) Ganzsachen Europa ab 1960 • Preisanstiege bei vielen Gebieten, besonders bei den Trendgebieten Russland und Sowjetunion • Aufnahme von etwa 2000 neuen Ganzsachen • Bequeme Motivsuche auf der CD-ROM € 78,–(D) Östliches Europa 2013 Seiten Abbildungen Preisnotierungen Katalogisierungen: Katalog | CD Katalog | CD Katalog | CD Katalog | CD Neuheitenband + CD-ROM mit Katalogdaten ab 1960 318| 1041 2000| 6000 7000 | 30000 bis 12/2012 8. Auflage MICHEL-Service: +49 (0) 89/3239302 www.michel.de Made in Germany ISBN: 978-3-87858-057-7 (cid:2) Ganzsachen-Katalog Europa ab 1960 Östliches Europa 2013 SCHWANEBERGER VERLAG GMBH Preisnotierungen Alle Bewertungen basieren auf den im Fachhandel üblichen Verkaufspreisen; sie legen auch die Wertverhältnisse der Ganzsachen untereinander fest. Als Grundlage für die Ermittlung der Preisnotierungen dienten Verkaufspreislisten des Briefmarken-Handels, Arbeitsvorlagen von Sammlern sowie (Bundes-) Arbeitsgemeinschaften im In- und Ausland. Das Papier dieses Kataloges ist mit elementar chlorfreiem Zellstoff gefertigt und voll recycelbar. ISBN 978-3-87858-057-7 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der Vervielfältigung und Verbreitung in besonderen Verfahren wie fotomechanischer Nachdruck, Fotokopie, Mikrokopie, elektronische Datenaufzeichnung einschließlich Programmierung, Speicherung und Übertragung auf weitere Datenträger sowie der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Verlag vor. Die Verwendung der MICHEL-Numerierung – auch einzelner MICHEL-Nummern – in Katalogen, Alben und sonstigen systematischen Briefmarkenverzeichnissen ist ohne Genehmigung des Verlages nicht gestattet (ausgenommen in kostenlos verteilten Händlerpreislisten). Für Irrtümer, Satz- und Druckfehler übernimmt der Verlag keine Haftung. © 2013 Schwaneberger Verlag GmbH, Ohmstr. 1, 85716 Unterschleißheim, Telefon (0ž89) 3ž23ž93-02, Telefax (0ž89) 3ž23 24ž02 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.michel.de http://www.briefmarken.de Bearbeitung: Münchner Ganzsachensammler-Verein 1912 e.V. Satz: Gerber Media Service GmbH, Ohmstr. 1, 85716 Unterschleißheim Druck: Kessler Druck + Medien, Michael-Schäffler-Str. 1, 86399 Bobingen Vorwort Der MICHEL-Ganzsachen-Katalog Östliches Europa ab 1960 schließt das 2008 begonnene Projekt der Neueinteilung und Aktualisierung der Ganzsachen der europäischen Länder (ohne Deutschland) ab. Dieser Katalog enthält die Länder aus den MICHEL-Briefmarken-Ka- talogen Europa Band 4 und 7, also den geografisch östlichen Teil Europas. Inhaltlich schließt er sich an den MICHEL-Ganzsachen-Katalog Europa bis 1960 an (erschienen 2008), er ergänzt den MICHEL-Ganzsachen-Katalog Westliches Europa (erschienen 2010). Dieser Katalog erscheint in zweifacher Form. Gedruckt vor Ihnen liegt der Teil mit den seit den MICHEL-Ganzsachen-Katalogen Europa West 2003/2004 und Europa Ost 2004/2005 neu ausgegebenen Ganzsachen und dem Stichwortverzeichnis für den gesamten Katalog. Auf der beigefügten CD finden Sie den aktuellen vollständigen Katalog mit allen Korrekturen. Besonders Motivsammler werden das zu schätzen wissen, da auf der CD die Suche nach entsprechenden Stichwörtern leicht und schnell möglich ist. Der gedruckte Teil mit den Neu- heiten umfasst dabei etwa 30 % des gesamten Kataloges. Dieser große Neuheitenzuwachs in ca. 10 Jahren ist der Grund für die Aufteilung des Kata- loges in zwei Ausgabeformen. Dabei war es möglich, die Neuheiten bei den meisten Ländern bis ins Jahr 2012 zu erfassen, teilweise sogar vollständig. Dabei verhalten sich die verschie- denen Länder sehr unterschiedlich bei der Ausgabe neuer Ganzsachen. Von Zypern z. B. wurden uns seit dem vorherigen Katalog keine bekannt, während andere Länder eine große Menge herstellten. Wie in den beiden vorangegangenen MICHEL-Ganzsachen-Katalogen Europa wurden auch in diesem Katalog die Texte vollständig überarbeitet und um viele neue Informationen er- gänzt, besonders hinsichtlich der Ganzsachenformate und Auflagezahlen. Ganz besonders ausführlich bearbeitet wurden die Ganzsachen von Griechenland, Russland, der Sowjetunion und von Weißrußland. Auch zahlreiche neu entdeckte Stücke wurden aufgenommen. Viele Abbildungen im Katalog konnten gegen verbesserte farbige ausgetauscht werden. Die Bewertungen in diesem Katalog haben allgemein eine steigende Tendenz, die bis zu außergewöhnlich hohen Preissteigerungen bis zum Mehrfachen der früheren Preise reicht. Besonders erwähnenswert sind dabei Rußland und die Sowjetunion, man sollte aber auch die anderen Länder nicht unbeachtet lassen. Auch der vorliegende Katalog wurde wieder vom Autorenteam des Münchener Ganzsa- chensammler Vereins 1912 e. V. unter der Koordination von Dr. Erich Rogal bearbeitet. Leider verstarb Dr. Rogal kurz vor Ende der geplanten Bearbeitungszeit unerwartet. Wir haben versucht, den Katalog so fertigzustellen, wie er es beabsichtigt hatte. Ihm und seinen Mitarbeitern danken wir an dieser Stelle ganz besonders, aber auch allen Sammlern und Katalognutzern, die im Lauf der Jahre durch ihre Hinweise zur Verbesserung dieses Katalo- ges beigetragen haben. Allen Lesern wünschen wir viel Freude mit diesem Katalog und der Beschäftigung mit den modernen Ganzsachen aus dem östlichen Teil Europas, denen man auch viele landeskund- liche Informationen entnehmen kann. Schwaneberger Verlag Redaktion Hinweise für den Benutzer Vor Einsendung von mutmaßlichen Abarten bitten wir Sie, sich zu überlegen, ob Ihre beabsichtigte Meldung für den MICHEL- Ganzsachen-Katalog Europa ab 1960 auch wirklich geeignet ist. In einem Normalkatalog können nämlich unbedeutende Ab- weichungen des Druckes, des Schnittes, der Farben usw. nicht erwähnt werden. Wir empfehlen Ihnen deshalb, die unter dem Titel „MICHEL-Abartenführer“ beim Fachhandel vorliegende „Anleitung zur Bestimmung von Abarten, Abweichungen und Fehlern“ zu Rate zu ziehen. Aus dieser kleinen Broschüre kön- nen Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Abarten ent- nehmen. Sollten Sie davon überzeugt sein, eine Abart zu besitzen, so bitten wir Sie, diese uns im Original (also keine Fotokopie) zuzusenden. Nach Bearbeitung erfolgt die Rückgabe der Un- terlagen. Anfragen, die nur im eigenen Interesse gestellt werden, können wir nur beantworten, wenn Rückporto (Ausland Antwortschein) beiliegt. Prüfungen und Begutachtungen von Ganzsachen sowie Ermitt- lungen von Katalognummern etc. sind aus Zuständigkeits- bzw. Zeitgründen nicht möglich. Sollten Sie Irrtümer, Satz- oder Druckfehler entdecken, bitten wir Sie, uns diese mitzuteilen. Sie tragen so dazu bei, dass wir diese Fehler für die nächste Auflage korrigieren können. Für Ihre Mithilfe bedanken wir uns bereits an dieser Stelle. Sie erleichtern uns die Arbeit, wenn Sie Hinweise auf Fehler, Vorschläge und Anfragen getrennt von der übrigen Korrespon- denz auf einseitig beschriebenen Blättern einsenden. Vergessen Sie bitte in Ihrem eigenen Interesse nie, auf Ihrem Schreiben deutlich Ihren Namen und Ihre genaue Anschrift mit Postleitzahl anzugeben. 5 Einführung zum MICHEL-Ganzsachen-Katalog Europa ab 1960 Definition der Ganzsachen Amtliche Ganzsachen mit Text- und/oder Grafik- bzw. Bildzudruck. Normalerweise werden alle Ganzsachen per Ganzsachen sind mit vorauszubezahlenden Wertzeichen Handschrift oder mit Schreibmaschinen beschriftet. Ebenso- (oder Wertstempeln) bedruckte, für einen postalischen Ver- gut können Ganzsachen auch bedruckt werden, ohne daß wen dungszweck bestimmte Formblätter, wie Umschläge, deswegen eine Abart entsteht oder der amtliche Vordruck da- Streifbänder, Kartenbriefe, Postkarten, Postanweisungen. durch zu einer Privatganzsache wird. Selte ner anzutreffen sind: Luftpost-Faltbriefe (= Aerogramme), Adressenänderungskarten, Paketkarten, Telegrammblätter, Telefonkarten. Alle Ganzsachen sind Postwertzeichen wie Private Ganzsachen entstehen auf private Veranlassung Briefmarken. von Vereinen, Unternehmen oder auch Einzelpersonen. Die Werden Ganzsachen von der Postverwaltung durch Verkauf Postverwaltung druckt auf Antrag frankaturgültige Wertstem- über die Postämter öffentlich vertrieben, gelten diese als amt- pel auf angelieferte Umschläge oder auch andere Postsachen liche Ganzsachen. Dabei kann der Vertrieb mitunter regional zum Nennwert der Wertstempel für die gesamte Auflage. Der oder lokal begrenzt sein. Auftraggeber hat noch einen gewissen Druckkostenzuschlag, meist auf 1000 Stück aufgerundet, zu bezahlen. Einzelheiten Wertstempel oder Wertzeichen kommen in folgenden Dar- darüber sind durch Verordnungen der Postministerien gere- stellungsarten vor: gelt. 1. Dauerwertzeichen, entsprechend einer gleichen Dauer- Neben solchen auf Privatinitiative hergestellten Ganzsachen briefmarkenserie = häufigste Art. wurden Bestände amtlicher Ganzsachen – die durch Tarif- 2. Eigens für Ganzsachen entworfene Wertzeichen. änderung oder wegen des Währungsverfalls postalisch nicht 3. Sonderwertzeichen – mit oder ohne Zuschlag. mehr verwendet werden konnten – von privater Seite der Post- a) Aus besonderem Anlaß = Werbe-, Gedenk- oder Wohl- verwaltung zum Zudruck eines neuen Wertstempels zugeleitet. fahrts ausgaben. Bei diesen handelt es sich um amtliche Ganzsachen mit Wert- b)Für besondere Verwendungen: Postanweisungen, Luft- stempelzudruck auf private Bestellung. post, Rohrpost usw. Sonderwertzeichen können ebenso nur auf Ganzsachen Das Wesentliche einer Privatganzsache ist, dass sie vorkommen wie auch gleichzeitig als Briefmarken ausgege- durch Privatauftrag mit Hilfe der Postverwaltung entstand und ben worden sein. frankaturgültig war bzw. ist. 4. Das bereits vorhandene Wertzeichen mit Aufdruck: a)Zwecks Weiterverwendung noch Portoerhöhung mit neuer Portostufe sowohl mit als auch ohne Wertangabe der Wäh rung. Nicht als Ganzsachen anzusehen sind: b)Zwecks Verwendung in einer anderen Region (z.žB. Kolo- nien, Besetzte Gebiete während eines Krieges usw.). 1. Mit Briefmarken oder Gebührenzettel freigemachte Stücke, Auf diese Weise können auch für entsprechende Zeiträume die Ganzstücke genannt werden. Ganzsachen eines anderen Landes verwendbar gemacht 2. Posteigene Maschinenfreistempelabschläge (z.B. etwa als worden sein (z.žB. russische Ganzsachen während des Zudruck auf einer amtlichen Ganzsache) durften in der Re- Zweit en Weltkrieges). gel nicht als frankaturgültige Postwertzeichen verkauft wer- 5. Mehrfacher Wertzeichendruck. den. Hierbei können gleichartige Wertzeichen gleicher und auch 3. Alle für die gebührenfreie Beförderung freigegebenen verschiedener Wertstufen vorkommen wie auch Kombina- Stücke. Etwaige eingedruckte und auf die Gebührenfreiheit tionen mit Wertzeichen anderer Serien. hinweisende Texte stellen auch keinen Wertzeichenersatz a)Zudruck eines oder mehrerer Wertstempel zwecks Dar- dar! stellung der neuen erforderlichen Wertstufe. Hierunter fallen auch die Feldpostformulare, Heimkehrer- b)Zudruck eines oder mehrerer Wertstempel, während der post sowie der ebenfalls gebührenfreie Verkehr mit Post- ursprüngliche Wertstempel ungültig gemacht wurde kunden im Postscheck-, Postsparkassen- und Telefon- (z.žB. Balkenüberdruck). dienst. c)Mehrere Wertzeichen gleichzeitig aufgedruckt, da die 4. Massendrucksachen sind nach der Postordnung durch ei- Wertstufe als Einzelwertstempel nicht existierte. Diese nen hinweisenden Aufdruck zu kennzeichnen, der aber Darstellung kommt bei Privatganzsachen (siehe unten) nicht als Postwertzeichen gilt. häufig vor. 5. Postkartenvordrucke aus Privatdruckereien tragen biswei- 6. Wertzeichen ohne Wertangabe oder mit Eindruck „Taxe per- len einen punktierten Rahmendruck mit darin befindlichem çue“. Neuerdings sind einige Postverwaltungen (z.žB. Gebührenhinweis, der die erforderliche Freimachungsge- Schweden, Frankreich) dazu übergegangen, bei rasch auf- bühr ausdrücken soll. einanderfolgenden Portoerhöhungen keinen Wert in das 6. Wertzeichenähnliche Aufdrucke von Vereinen auf Umschlä- Wertzeichen einzudrucken. Diese Ganzsachen werden gen und Postkarten bis hin zu Karikaturen oder Wert - dann nach einer Portoerhöhung zum neuen Portobetrag zeichene ntstellungen (Kriegspropaganda). weiter vertrieben. Sie haben im WSt. oder darunter einen 7. Gummihandstempel mit variierenden Texten wie „Gebühr „Gebühr bezahlt“-Vermerk. bezahlt“, „Taxe percue“ usw. allein sind keine Postwertzei- chen. Aus Ganzsachen ausgeschnittene Wertstempel(GAA) sind minderwertig (obwohl seltener als Ganzsachen). Zumeist geht dies auf die Briefmarkenalben vor 1900 zurück, die gesonderte Felder dafür enthielten. Im Prinzip sind das zerstörte Post- Beschreibung der Ganzsachen wertzeichen, da ein Wertstempel meist für mehrere Form- blätter von Postkarten oder für mehrere Arten von Umschlä- Umschlägesind vorgefertigte Briefhüllen zur Aufnahme von gen Verwendung fand. In fast allen Fällen kann daher vom Karten oder Briefbogen. Als besondere Arten kennen wir Ein- Wertstempel allein her eine Ganzsache nicht mehr identi- schreibeumschläge (z. B. Großbritannien, Ungarn), Luftpost- fiziert werden. Ganzsachenausschnitte waren selten fran- umschläge (Jugoslawien, Österreich), Postauftragsumschläge katurgültig (Ausnahmen: Einige Länder wie England, Belgien (Luxemburg, Schweden), Anweisungsumschläge (Serbien) u.a.m.). und Umschläge für Kassetten. Siehe auch Abkürzungstabelle! 6 Einführung zum MICHEL-Ganzsachen-Katalog Europa ab 1960 Faltbriefe sind Briefbogen, die zusammengefaltet und meist Postogramm bezeichnet einen Briefumschlag mit einliegen- mittels überstehender gummierter Falzbänder zugeklebt wer- der Glückwunschkarte (z.B. Schweden). den. Die bekannteste Art sind Luftpostfaltbriefe, die heute all- gemein als Aerogrammebezeichnet werden. Sie sind meist Anweisungen:Verschiedene Länder haben einzelne beson- aus farbigem Papier hergestellt, das oft als Druckzufälligkeit dere Anweisungen als Ganzsachen ausgegeben. Neben der verschiedene Farbtöne aufweist (vgl. unten: Farben der Wert- normalen Anweisung gab es dann Postscheck-, Rohr- post-, stempel). Steuer- und Zeitungspostanweisungen. Kartenbriefe sind Faltbriefe aus Karton mit perforierten oder Nachnahme konnte als Nachnahmepostanweisung, als durchstochenen, gummierten Randstreifen, die nach Be- Nachnahmekarte und als Nachnahmepaketkarte vorkommen. schreiben der Innenfläche zugeklebt werden. Zum Öffnen Rohrpostganzsachen(Umschläge, Karten und Anweisun- konnte der Rand abgetrennt werden. Es gibt neben amtlichen gen) waren meist auf getöntem Papier bzw. Karton gedruckt Kartenbriefen solche für Banken, Rohrpostkartenbriefe, und damit zusätzlich für diese Versendungsart gekennzeich- Dienstpostkartenbriefe und Feldpostkartenbriefe. Einzelne net. Länder haben Antwortkartenbriefe ausgegeben, wobei der kleinere Antwortkartenbrief in einen größeren eingefaltet ist. Anzeigenganzsachen:Dabei handelt es sich um von priva- Verwendung wie Antwortk arten. ten Annoncen-Expeditionen aufgelegte Umschläge, Faltbriefe, Kartenbriefe und Postkarten mit einer Vielzahl kleiner Firmen- Postkarten sind rechteckige Kartonblätter, deren Vorder- inserate und Wertstempeleindruck auf private Bestellung. seite den Wertstempel und meist den Eindruck „Postkarte“ so- Diese wurden im privaten Handel unter dem Preis des Wert- wie Anschrift- und Absendervermerke aufweist. Die Rückseite stempels abgegeben bzw. wurden die ausgeschnittenen Wert- ist zur Beschriftung mit Mitteilungen vorgesehen, auch zum stempel von den inserierenden Firmen zum Teilwert in Zahlung Bildzudruck (Ansichtskarten). Wegen der einzelnen Arten siehe genommen. Besonders bei Postkarten und Kartenbriefen ver- die Abkürzungstabelle! blieb nur noch eine kleine Schreibfläche. Daneben gibt es Postkartenhefte mit verschiedenen Einzelwerbungen je Karte Gezähnte Postkarten: Postkartenhefte oder -bogen und auf Zwischenblättern (links senkrecht gezähnt). (Schweiz) enthalten ein- oder mehrseitig gezähnte (durchsto- chene) Postkarten. Diese finden vermehrt Interesse bei Samm- Nicht zu den Anzeigenganzsachen gehören in gleicher Weise lern, sind jedoch stark fälschungsgefährdet. bedruckte amtliche Ganzsachen (siehe Abschnitt „Zudrucke“) sowie amtliche oder Privatganzsachen mit Werbetext des Ab- Antwortkarten: Ungebrauchte Antwortkarten sind immer senders. (z. B. Angebot einer Firma, Auftragsvordruck, Einla- zusammenhängende Doppelkarten, bestehend aus einem dung). Frage- und Antwortteil. Das Format einer ganzen Antwortkarte entspricht zweimal der Größe einer normalen Postkarte. Diese Formblätter:Wie in Deutschland wurden in vielen europäi- ist auf das Format einer einfachen Postkarte zusammenge- schen Ländern Formblätter mit einem Vordruck wie bei Post- klappt und nur deren Maße werden beschrieben. karten oder Postanweisungen ausgegeben. Das Porto wurde durch aufgeklebte Briefmarken entrichtet. Sie sind Ganzstücke Verwendung: Der erste Absender beschreibt den Frageteil und keine Ganzsachen, weil das Wesentlichste – der einge- und schickt die Doppelkarte an den Empfänger. Dieser entfernt druckte Wertstempel – fehlt. Formblätter wurden daher nicht den Frageteil und schickt den Antwortteil zurück. Sowohl der katologisiert! Ganzsachen wurden, wenn sie außer Kurs ge- Frage- wie Antwortteil sind mit einem portogerechten Wert- setzt wurden, meist mit speziellem Entwertungsstempel zu stempel versehen. Bei echt gelaufenen Auslands-Antworttei- Formblättern entwertet. len ist der inländische Wertstempel mit einem Auslandspost- stempel entwertet. Halbamtliche Ganzsachen entstehen, wenn der Wertstem- peleindruck von einer staatlichen Behörde veranlaßt wurde. Zusammenhängende Antwortkarten hin und zurück ge- braucht waren zwar nicht erlaubt, kommen aber vor. In der Re- Vorläufer(Umschläge und Postkarten o.ä.) sind Ganzs a - gel gibt es für Standardpostkarten drei verschiedene Ge- chen, die vor einer eigenen Posthoheit gelaufen sind, z.B. Iri- bührenstufen, für den „Ortsverkehr“, für den Inlandfernverkehr sche Poststempel auf Ganzsachen von Großbritannien o.ä. und für den Verkehr in das Ausland. Weltpostkartensind Postkarten für den Versand ins Aus- Katologeinteilung land. Durch den Berner Postvereinsvertrag vom 1.7.1875 wurde die Postkarte auch für den internationalen Verkehr zu- gelassen. Die für den Verkehr in das Ausland gedachten Kar- Da in zunehmendem Maße philatelistische Sammlungen ent- ten mit entsprechender Wertstufe – Weltpostkarten genannt – stehen, im Sinne von Wertstempelsammlungen, die neben den wiederholen in der Regel Texte in französischer Sprache Briefmarken auch die Ganzsachen enthalten, haben wir die eu- (= Amtssprache des Weltpostvereins = UPU = Union Postale ropäischen Länder alphabetisch gleich dem MICHEL-Brief- Universelle); z.žB. „Postkarte mit Antwort/Carte postale avec markenkatalog angeordnet. Die deutschen Besetzungen réponse payée“. Bei den Weltpostkarten mit anhängender Ant- europäischer Länder finden Sie im MICHEL-Ganzsachen-Ka- wortkarte war ebenfalls nur der Antwortteil allein abzusenden, talog Deutschland beschrieben, auch wenn die ausgebende doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Das einge- Stelle eine nichtdeutsche Landesbehörde war (z.žB. Laibach, druckte Postwertzeichen wurde also vom Annahmepostamt Montenegro, Serbien). Sie finden dort auch die nicht zu im Ausland mit dem dort verwendeten Tagesstempel entwer- Deutschland gehörigen fremden Postverwaltungen. Zu tet. Häufig sind Weltpostkarten-Antwortteile mit zusätzlicher Deutschland gehören von fremden Postverwaltungen in Briefmarkenfrankatur zu finden, die nicht immer erforderlich Deutschland unterhaltene Auslandsposten (z. B. Belgien, Post war. Vielmehr glaubten Empfänger im Ausland einfach nicht, in Deutschland, Polnische Post im Danziger Hafen). daß z. B. das mit einem deutschen Postwertzeichen bedruckte In der vorliegenden Auflage sind die Länder Europas, wie sie Antwortteil ohne Entrichtung des Portos zurückgesandt wer- in den MICHEL-Briefmarken-Katalogen Europa Band 4 und 7 den konnte. Hingegen gibt es aber auch Zusatzfrankaturen aufgeführt sind, ab 1960 gelistet. wegen Portoerhöhung, Sonderbehandlung (Luftpost, Ein- Um das Auffinden der Ganzsachen zu erleichtern, befindet schreiben etc.). Der Verkehr von Weltpostkarten mit anhän- sich am Schluss des Kataloges eine Inhaltsübersicht. gender Antwortkarte wurde entsprechend einem Beschluß der Konferenz des Weltpostvereins in Tokio ab 1.žJuli 1971 weltweit eingestellt. Gliederung der Ganzsachengattungen Postauftrag(als Karte oder Umschlag) beauftragt die Post- verwaltung, bestimmte Geldbeträge oder Wechsel für den Ab- Die Ganzsachen sind nicht in chronologischer Reihenfolge sender einzuziehen. nu meriert, sondern nach Wertstempeln zusammengefasst. Einführung zum MICHEL-Ganzsachen-Katalog Europa ab 1960 7 Eine bildgleiche Wertstempelgruppe gliedert sich – soweit ge- a, b, c, d, (Kleinbuchstaben des Alphabetes) nach der geben – wie folgt: Hauptnummer bezeichnen Farbunterschiede des Wertstempels, Vordrucks oder des Kartons. Umschläge einschließlich Luftpost und Rohrpost Einschreibeumschläge A, B, C, D, (die ersten Großbuchstaben des Alphabetes) be- Faltbriefe einschließlich Luftpost zeichnen Formatunterschiede. Bei Überschnei- Anweisungsumschläge dungen, z.B. wenn gleichzeitig eine Formatände- Dienstumschläge und -Faltbriefe rung mit Kartonfarbenänderung erfolgte, werden die Kleinbuchstaben mit Abschlußklammern ver- Streifbänder wendet z.B. a). Kartenbriefe einschließlich Rohrpostkartenbriefe, I, II, III, (römische Ziffern) bezeichnen Typenunterschiede Feldpost und Dienstpost des Wertstempels oder des Vordrucks. X, Y, Z, (die letzten Großbuchstaben des Alphabetes) be- Postkarten einschließlich Rohrpost, zeichnen Wasserzeichenstellungen oder Luftpost und Schiffspost -richtungen. Drucksachenpostkarten und halbamtliche Postkarten Dienstpostkarten und Wertpostkarten Kartonfarbe Anschriftskarten Arbeitsnachweiskarten Auftragskarten für bewirtschaftete Waren Die Kartonfarben sind im Titelkopf der Serie oder unmittelbar nach der Farbangabe des Wertstempels oder Vordrucks – die Postanweisungen und Postschecks in Normalschrift angegeben werden – in Kursivschrift ge- Postauftragskarten druckt. Die Feststellung der Kartonfarbe ohne Vergleichsmate- Rohrpostanweisungen rial ist oft schwierig. Grundsätzlich handelt es sich bei allen Steuerpostanweisungen Farbangaben um relativ helle oder blasse Töne, die nicht zu Zeitungspostanweisungen etwa gleichlautenden Wertstempelfarben in Beziehung gesetzt Nachnahmepostanweisungen werden dürfen. Nachnahmekarten Insbesondere bei Aerogrommen sind verschiedene Papier- Nachnahmepaketkarten tönungen oft anzutreffen. Postsparkarten Kartonbeschaffenheit Zeitungsadressen Telegrammblätter Für Ganzsachen wird verschiedenartiger Karton verwendet. Aufgabescheine Außer der Kartonfarbe unterscheidet man noch starken, dün- Telefonkarten nen glatten, rauhen oder einseitig glatten und umseitig rauhen Karton. Angaben darüber werden bei den entsprechenden Eisenbahnpaketkarten Ganzsachen gemacht. Empfangsscheine und Rückscheine Wertstempelausschnitte als Frankaturverwendung Ausgaben nicht gesamtstaatlichen Charakters Wasserzeichen (z. B Sowjetunion) Ein gebräuchliches Schutzmittel gegen Fälschungen ist das Eine komplette Aufstellung finden Sie auf den Seiten 12–13. Wasserzeichen, das meist schon bei der Herstellung in die noch nicht trockene Papiermasse mit Formen eingepresst Abbildungen und Beschreibungen wird. Während bei Briefmarken das Wasserzeichen auf der unbe- Katalogbilder. Alle bildverschiedenen Wertstempel sind, druckten Rückseite leichter festgestellt werden kann und des- wenn nicht anders vermerkt, in ca. Viertelgröße (halbe Länge halb die MICHEL-Briefmarken-Katologe die Wasserzeichen und Breite), Aufdrucke meistens in Originalgröße abgebiIdet, von der Rückseite der Marke gesehen wiedergeben, erkennt jedoch können Katalogbilder nicht als Vergleichsmaterial zu man die Wasserzeichen bei Ganzsachenumschlägen leichter Prüfungszwecken herangezogen werden. Ausschnitt- oder auf der Vorderseite. Aus diesem Grund zeigt der MICHEL- Ganzabbildungen von Ganzsachen haben ein anderes, nicht Ganzsachen-Katalog die Wasserzeichen so, wie man sie von festgelegtes Verkleinerungs- oder Vergrößerungsverhältnis. der Vorderseite sieht. Fortlaufende Buchstaben unter oder neben den Wertstempel- Bildern die sich im Katologtext wiederholen, erleichtern die Es gibt entweder auf einer Ganzsache ein in sich abg e - Orientierung. schlossenes Wasserzeichenbild (Umschläge Hamburg) oder, was häufiger ist, ein über die ganze Papier- oder Kartonb ahn Beschreibung. Die Wörter „rechts“ und „links“ bei Bildbe- gehendes Bogenwasserzeichen (bayerische Ganzsachen schreibungen beziehen sich in der Philatelie immer auf die Vor- 1876–1903). Wenn das Bogenwasserzeichen ein Kennzeichen derseite (mit Wertstempel und Anschrift- bzw. Absender- der Papierfabrik ist, nennt man es Fabrikw asserzeichen (Deut- vordruck) der vor dem Beschauer liegenden Ganzsache. Dies sches Reich, Postkarten 1894–1911). geschieht auch, wenn es dem eigentlichen Sachverhalt wider- Man unterscheidet stehende, liegende, steigende und fal- spricht; so ist z.žB. das auf einem Wertstempel abgebildete lende Wasserzeichen. Irreguläre = unbeabsichtigte Stellung linke Auge oder Ohr eines Menschen oder Tieres körperlich des Wasserzeichens kommt häufig vor, daher sollte man sol- deren rechtes Auge oder Ohr. chen Abarten keine zu große Bedeutung beimessen. Numerierung Zähnung Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurden für die älteren Ausga- Die Zähnung bei Postkarten (Schweiz) und Kartenbriefen ben nach Möglichkeit die Hauptnummern des großen Ganzsa- (auch Durchlochung genannt) wird so gemessen, daß die auf chen-Katalogs 1925 von Ascher übernommen. Für individuelle 20 mm entfallende Zahl von Löchern gezählt wird, wobei die Unterschiede werden folgende Buchstaben und Ziffern ver- Messung unmittelbar vor dem ersten Loch vom linken Rand an wendet. beginnt. Arabische Ziffern sind Hauptnummern der Ganzsache. Schriftarten a, b, c, d, e,(Kleinbuchstaben des Alphabetes) im Serientitel- kopf in Klammer oder unmittelbar vor der Preis- Die auf Wertzeichen am meisten verwendete Schriftart ist die spalte sind Klischeekennzeichen und geben den aus der römischen Kapitalschrift hervorgegangene Antiqua Hinweis auf das verwendete Wertstempelbild. (serifenbetonte Linearantiqua), die in verschiedenen Stilrich- 8 Einführung zum MICHEL-Ganzsachen-Katalog Europa ab 1960 tungen als Drucktype verwendet wird. Eine jüngere Form der Da das Offsetverfahren keine großen Anforderungen an die Antiqua ist die Grotesk (serifenlose Linearantiqua), vereinfacht Papierqualität stellt und eine sehr schnelle Arbeitsweise ge- auch Blockschrift genannt, die durch ihre lapidare Form und stattet, verdrängt es bei Massenauflagen, besonders auch im dem Fehlen der Serifen (Haarstriche) sowie der gleichmäßigen Mehrfarbendruck, neuerdings oft den Buchdruck, zumal es Strichstärke der Buchstaben gekennzeichnet ist. Als Neben- weiche, gleichmäßige Farbtönungen liefert. form der Antiqua sei auch die Kursivschrift (Schrägschrift) er- wähnt, die als Druckschrift die altrömische, handgeschriebene Kursiv nachbildet. Daneben finden auf Wertzeichen auch echt Tiefdruck eigengesetzliche Schreibschriften Verwendung. Zuletzt sei noch die auf älteren Wertstempeln (WSt.) und Ganzsachen Stichtiefdruck (abgekürzt StTdr.). Beim Kupferstich – der äl- (Gs.) sehr oft vorkommende Fraktur erwähnt (auch deutsche testen Technik des Tiefdruckes – wird die Zeichnung durch Sti- Schrift genannt), zu der auch die gotische Schrift (Rundgo- chel in die Kupferplatte eingraviert, beim Stahlstich in eine tisch) und die Schwabacher gezählt werden. Schriftstärken: Stahlplatte. Die Radierung entsteht unter Säureverwendung, mager, halbfett, fett. diese vertieft die Zeichnung auf der Kupferplatte. Bei der Heliogravüre wird die Vorlage fotografisch auf die Druckverfahren Kupferplatte übertragen und geätzt. Dadurch wurde der Stich- tiefdruck erst eine reproduzierende Kunst. Diese manuell be- Grundlegend unterscheidet man Flachdruck, Hochdruck arbeiteten Druckformen werden in der Handpresse gedruckt. und Tiefdruck. Die Farbe wird in die Vertiefung gebracht und nach dem Reini- gen der Oberfläche erfolgt der Druckvorgang auf gefeuchtetes Die ersten Wertstempel wurden meist in Steindruck, Buch- Papier. druck oder Stichtiefdruck hergestellt, für die Wertstempel der Neuzeit kommen hinzu alle modernen Druckverfahren wie z.B. Das Stichtiefdruckverfahren wird bevorzugt für Markenbil- Offset-(Gummi-)Druck, Raster-(Ätz-)Tiefdruck. Teils werden der, die eine besonders sorgfältige Ausarbeitung jeder Bildein- auch zwei Druckarten kombiniert. zelheit erfordern; wegen seiner Kostspieligkeit kommt es meist für die höheren Nennwerte in Frage, bietet allerdings auch den größtmöglichen Schutz gegen Fälschungen zum Schaden der Hochdruck Post. Buchdruck (abgekürzt Bdr.). Das Druckverfahren unter- Rastertiefdruck (oder Rakeltiefdruck, abgekürzt RaTdr.). scheidet sich vom Flachdruck und vom Tiefdruck durch die Der eigentliche Tiefdruck wurde erst durch die Fototechnik Verwendung von Druckelementen, welche den nichtdrucken- ermöglicht. Hier wird das Negativ bzw. Diapositiv hergestellt. den Teilen gegenüber erhöht sind. Dabei werden unter Druck- Der Retusche – Aufsetzen von Lichtern, Durchzeichnen von elementen die verschiedensten Formen verstanden. Es kann tiefen Schattenpartien, gleiche Gradationsvorlagen – kommt sich um Satzschriften oder Stereotypieplatten aus Blei oder im Tiefdruck ausschlaggebende Bedeutung zu. Kunststoff handeln, ferner um Zeichnungen und Bilder in Form von Strichätzungen und Autotypien. Da beim Abdruck solcher Die Bild- und Schriftfilme werden montiert, anschließend Hochdruckformen auf Papier ein leichtes Eindrücken der Li- auf Pigmentpapier mit dem Raster kopiert und dann auf den nien und Umrisse erfolgt, erkennt man den Buchdruck an der Kupferzylinder übertragen, wobei die anschließende Ätzung Schattierung auf der Rückseite des Bogens. auf dem Zylinder verschiedene Tiefen bzw. Tonwertstufen er- zeugt. Flachdruck Bei jedem Druckgang füllen sich die Vertiefungen der Platten mit dünner Spezialfarbe. Das Rakelmesser streift die an der Steindruck oder Lithographie (abgekürzt Stdr.). Der Stein- Zylinderoberfläche befindliche Farbe fort, das Papier wird auf druck ist ein Flachdruck-Reaktionsverfahren und baut auf che- die Form gepreßt und nimmt die in den Rasternäpfchen be- misch-physikalischen Vorgängen auf. Alle Teile der Form liegen findliche Farbe auf. in einer Ebene, die druckenden Teile sind fettig und nehmen deshalb die Farbe an, wogegen die bildfreien Teile der Form Zu erkennen ist der Rastertiefdruck an etwas unruhigen gefeuchtet werden und dadurch die Farbe abstoßen. Farbr ändern. Nachdem der Stein glattgeschliffen und gekörnt ist, erfolgt darauf das manuelle Zeichnen in Feder- oder Gravurmanier. Unterdrucke Direktes Kopieren einer Vorlage auf Stein ermöglicht die Fo- Sie sind oft ein Schutz gegen Fälschungen oder auch eine tolithographie. Noch Korrektur des Andruckes erfolgt im allge- Abdeckmaßnahme für das dünne durchscheinende Papier meinen der Umdruck auf den Maschinenstein. Durch die Foto- (Luftpostfaltbriefe = Aerogromme). lithographie wurde es im Steindruck möglich, mit 6 Farben auszukommen, während früher die Lithographie bis zu 20 Far- ben benötigte, um zu einem originalgetreuen Druck zu kom- Überdrucke men. Der Steindruck ergibt unscharfe, in der Linienführung oft un- Bei vielen alten Umschlägen wurden Überdruck-Schriftrei- terbrochene Bilder und wegen des dünnen Farbenauftrags hen angebracht. Die Schriftreihen verlaufen meist zwischen matte, weiche Farben. der oberen Umschlagecke und dem Wertstempel, aber auch durch diesen. Diese Sicherheits-Uberdruckzeilen gehen über Offsetdruck (abgekürzt Odr.). Druckformträger sind Zink-, den ganzen Druckbogen, aus dem die Umschläge später ge- Alu- oder Mehrmetall-Druckplatten. Die eigentliche Druckform faltet wurden. ist meistens ein Lackbild, das Farbe annimmt. Die übrige Platte ist durch Präparation wasserfreundlich. Das Druckbild wird durch Kopieren auf die Metallplatte übertragen. Für die Posi- Aufdrucke tiv kopie wird eine positive Strich- oder Rastervorlage benötigt, für die Negativkopie ein Strich- oder Rasternegativ. Durch Aufdruck auf Postwertzeichen können dokumentiert werden: 1. Änderungen der Posthoheit, 2. des Nennwertes Halbtöne müssen gerastert werden. Der Raster täuscht oder 3. der Währung. Vor- und Überdruck sind grundsätzlich durch verschieden große Punkte verschieden große Tonwerte mit Punkt an der breitesten Stelle zu messen, Zeilenabstände vor. Helle Bildstellen (helle Tonwerte) werden von kleinen Punk- von Grundlinie zu Grundlinie und waagerechte Abstände an ten gebildet, dunkle von großen. der engsten Stelle.
Description: