Ludwig Mennel Mehr Immobilien verkaufen Ludwig Mennel Mehr Immobilien verkaufen Mit dem K4-Konzept zum Erfolg GABLER Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fOr diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhaltlich 1. Auflage Februar 2001 Aile Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 2001 Lektorat: Jens Kreibaum Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 2001 Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe Bertelsmannspringer. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags un zuliissig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigun gen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen System en. www.gabler.de Hbchste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtig! auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: Nina Faber de.sign, Wiesbaden ISBN 978-3-322-90503-1 ISBN 978-3-322-90502-4 (eBook) 001 10.1007/978-3-322-90502-4 Vorwort Der Immobilienverkauf ist im Umbruch. Das Kundenverhalten verändert sich zusehends. Neue Wertvorstellungen bei Kunden und Mitarbeitern werden sichtbar. Die alten Erfolgsmethoden in Verkauf und Marketing greifen immer weniger. Kunden und Verkäufer sind gleichermaßen ver unsichert. Eine Unzahl von "Verkaufsregeln" führt eher zur Verwirrung als zur erwünschten Orientierung. Regeln sind zudem starr, während Immobilien verkaufen etwas sehr Lebendiges ist. Zwar war in der Vergangenheit die Erkenntnis verbreitet, dass der Im mobilienverkauf emotional gesteuert wird. Umgesetzt wurde aber in den meisten Trainings der "technische Verkauf' nach dem Motto "Was sage ich, wenn Kunde sagt". Für Standardeinwände wurden wohl formulierte Sehebungen angeboten, die sicher auch heute noch nützlich, aber für den Verkaufserfolg nicht entscheidend sind. Die Grundmotivation eines Großteils der Immobilienverkäufer, mit Im mobilien das "schnelle und leichte Geld" zu machen, besteht nach wie vor. Sie ist nicht nur falsch, sondern steht der Entwicklung einer ver käufensehen Persönlichkeit im Weg. Diese aber ist Voraussetzung für anhaltende Verkaufserfolge. Aus dieser Situation heraus ist speziell für den Immobilienverkauf eine erfolgreiche Methode entwickelt worden, die emotionales und taktisches Verkaufen verbindet. Es ist das K4-Konzept. Neben den Techniken der Wunschermittlung, der Präsentation und des absichtslos erscheinenden Abschlusses enthält es Instrumente zur Selbststeuerung, zum spontanen Beziehungsaufbau und zur Emotionalisierung der Kunden. Das K4-Konzept ist eine Kurzformel für den Immobilienverkauf und damit eine wirkungsvolle Orientierung. Die vier Ks haben vor allem mit Kunden zu tun. Wer heute die Kundenorientierung in Produktmana gement, Vertrieb und Marketing nicht konsequent an die erste Stelle 5 setzt, ist chancenlos. Die vier Ks sind keine Regeln, sondern aus der Praxis gewonnene Glaubenssätze. So stehen Kl für "Kunden mögen", das zweite K für ,,Kunden kennen", K3 für "Kunden coachen" und K4 be deutet schließlich "Kunden befreien". Für den Immobilienverkauf nach wie vor gültige Verhaltensweisen, Taktiken und Methoden können leicht den einzelnen Teilen des K4-Konzeptes zugeordnet werden. Das K4-Konzept und dieses Buch sind streng auf die Bereiche Immo bilienmakler, Bauträger und Haushersteller ausgerichtet. Viele unserer Trainingsklienten setzen es bereits mit durchschlagendem Erfolg ein. So ist dieses Buch eine Einladung an alle, die nicht nur "mehr" verkaufen, sondern in ihrem Immobilienverkauf Freude und Befriedigung finden wollen. Da der Immobilienverkauf nicht isoliert stattfindet, sondern das Umfeld Produkt, Organisation und Marketing braucht, enthält dieses Buch zu diesen Themen unter den "Instrumenten" einige Vertiefungen. Gewidmet ist es allen Damen und Herren, die im Immobilienverkauf nicht nur einen Job sehen, sondern ein täglich wechselndes, spannendes und verantwortliches Erlebnis mit Menschen. Ludwig Mennel Cipressa, im Dezember 2000 6 Inhaltsverzeichnis Vorwort ___________________________________________ __ 5 Inhaltsverzeichnis __________________________________ 7 Die Einstimmung ------------------------------------ 9 Müssen Immobilien "verkauft" werden? ________________ 11 Vom Wissen zum Können _____________________________ 16 Der wichtigste Mensch im Immobilienverkauf _______________ 20 Wie Sie sich auf Knopfdruck in Stimmung bringen _____ 24 Was Sie auf Dauer zu Ihren besten Leistungen anspornt ____ 28 Das Konzept----------------------- 31 Der neue Immobilienverkauf hat eine Formel: Das K4-Konzept. __________________ 33 Kl Kunden mögen __________________ __ 39 Über den gelungenen Umgang mit Menschen _______________ 41 K2 Kunden kennen ----------------- 47 Die gläsernen Kaufinteressenten -------------------- 49 Kunden kaufen, wenn die Gefühle am stärksten sind ______ 52 Warum Menschen Immobilien kaufen _______________ 55 Sind die ersten Sekunden wirklich entscheidend? _______ 61 Die Wünsche der Kunden kommen und gehen ______________ 63 Was bei der Wunschermittlung noch wichtig ist _______ 66 So verläuft die Wunschermittlung des Immobilienmaklers ____________________ 70 Der Bauträger. Wünsche erfahren und erzeugen ________ 77 Ein Traumhaus oder was anderes? Der Hausverkäufer _____ 81 Nur marktfähige Angebote können verkauft werden ______ 86 K3 Kunden coachen _____________________ 91 Coachen statt verkaufen _________________ 93 7 Alles gelingt: mit einer gelungenen Kommunikation _____ 95 Das sind die sieben Erfolgswege der Kommunikation 99 Fragetechnik ist der Schlüssel _____________ 105 Wer ein Telefon besitzt, kann noch nicht telefonieren _____ 111 So verläuft das Verkaufsgespräch im K4-Konzept 116 Was hat Immobilienverkauf mit Showbusiness zu tun? ____ 120 In der Verkaufsbesichtigung fällt die Entscheidung 123 Vorführimmobilien, die verkaufen helfen _________ 128 Immobilienverkauf in Bildern und Vorstellungen _______ 130 Wieviel Argumente braucht der Immobilienverkäufer? ____ 135 K4 Kunden befreien _________________ 141 Wenn Kunden ,,Nein" und ,,Aber" sagen 143 Immobilien sind immer zu teuer ____________ 148 Der Abschluss ist keine Maßnahme, sondern ein Ergebnis 151 Die Instrumente 157 Ganz ohne Planung geht es nicht 159 Was die Erfolgskennziffern im Immobilienvertrieb aussagen __ 171 Das K4-Konzept und das Produktmanagement des Bauträgers ___________________ 175 Nur verkäufliche Aufträge bringen Umsatz 181 Vernetzt statt linear. Das neue Immobilienmarketing 187 Statt eines Nachworts 195 Der Autor 197 Literaturverzeichnis 199 Stichwortverzeichnis 201 Kontakte, Seminar- und Beratungsinfo 204 8 Die Einstimmung Müssen Immobilien "verkauft" werden? Mehr als fünfzehn Jahre habe ich mich und andere damit beschäftigt, "wie" Immobilien verkauft werden können. Die Frage, "ob" Immobilien denn verkauft werden müssen, hielt ich fiir überflüssig. Zu Unrecht, wie sich herausstellte. Da ist einmal das Verhalten eines überwiegenden Teiles der Immobilien verkäufer, die gerade in den letzten, falschlieh als Rezession bezeichneten Jahren immer wieder auf besseres Wetter warteten. Jede wirkliche oder herbeigeredete Zunahme der Nachfrage wurde als Streifen am Horizont gesehen. Dezente Preissteigerungen wo auch immer verleiteten zu der erfreulichen Annahme, jetzt gehe es wieder aufwärts. Denn das alte Ge setz "Steigende Preise und steigende Zinsen beleben die Nachfrage" musste ja irgendwo seine Wiederholung finden. Man wartete und wartet heute noch da und dort auf den nächsten Boom und kommt mit dem Heute - das ist bitte keine Rezession, sondern Normalzeit - nur mühsam zurecht. Warten Sie also nicht aufbesseres Wetter, sondern übernehmen Sie fiir Ihren Verkaufserfolg selbst die Verantwortung, wie auch immer die Markt-einschätzung sein mag. Kommt dann gar noch ein Boom, um so besser fiir Sie. Sie allein machen Ihren nächsten Boom. Oder denken Sie an den Begriff des "Selbstläufers", eine Immobilie oder gleich mehrere beim Bauträger, die ohne besonderes, verkäuferisches Zutun ihren Markt findet. Dahinter steht ganz einfach der Wunsch, es sich mit dem Verkauf leichter machen zu können. Wenn es irgendwelche, neue Angebote fiir die Immobilienbranche gibt, sei es eine neue Software, den Einsatz von Multimedia und Internet oder irgendwelche Werbestra tegien, so ist das Interesse recht groß. Dahinter steht jedoch auch hier häufig der dringende Wunsch, sich das Verkaufen leichter zu machen oder es gar durch irgendeine technische Genialität zu ersetzen. 11 Wenn Sie sich die erfreulich reichhaltigen Ausbildungskonzepte für Im mobilienmakler ansehen, werden Sie zu 99 Prozent Fachwissen vorfin den, das sicher wichtig ist. Beim Durchlesen ·der Studienprogramme entsteht leicht der Eindruck, es werden hier Ersatzjuristen, Ersatzsteuer berater und Ersatzbetriebswirte herangezogen, die sich eben auf Immo bilien spezialisiert haben. Verkaufen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Aber auch in den Fachzeitschriften der Branche finden Sie das verkäufe rische Thema unter- oder gar nicht besetzt. Nicht zu verwechseln mit dem Immobilienmarketing, dessen Hauptziel es ist, Nachfrager oder An bieter für oder von Immobilien zu beschaffen, jedoch nicht zu verkaufen. Nichts gegen Fachwissen, die Flut an Gesetzen und Neuerungen und die immer größere, unternehmensehe Haftung machen es notwendig. Selbst verständlich müssen Sie auch Ihr Produkt aus dem Effeff kennen. Nur kann das Fachwissen Verkaufen nicht ersetzen. Was tut ein Immobilien verkäufer mit hohem Fachwissen in der Regel? Er versucht es, im Ver kaufsgespräch zu präsentieren. Unaufgefordert, ohne dass jemand danach gefragt hat. Oder er benutzt eine zaghafte Kundenfrage zu einem Fach vortrag. Im Fertighausvertrieb kennen wir den "Schraubenverkäufer" nach dem Motto: "Kunde darf erst kaufen, wenn ich die letzte Schraube erklärt habe". Fachwissen führt mitunter aber auch zum "Problemseher", der bei jedem neuen Angebot sofort das Problem sieht, warum diese Im mobilie schwer oder gar nicht verkauft werden kann. Wer aber Fachwis sen unauf-gefordert und über Maßen präsentiert, verunsichert Kunden. Kunden, die sich aber unsicher fühlen, kaufen nicht. Deshalb: Fachwissen ist gut, wenn Sie es für sich selbst behalten. Wie sieht es in den Unternehmen selbst aus? Für die verkäuferische Aus und Weiterbildung wird recht wenig und dann nur sporadisch etwas unternommen. Ja, selbst das Berufsbild des Immobilienmaklers ist nicht eindeutig. Der "Vermittler" soll Angebot und Nachfrage vermittelnd zusammenführen und unterschiedliche Interessen ausgleichen. Den Nagel auf den Kopf trifft die Österreichische Gewerbeordnung, die von einer dem "Glücksspiel ähnlichen Tätigkeit" spricht. Von Verkaufen ist da nirgends die Rede. 12