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Med. in Deutschland: Standort mit Zukunft PDF

403 Pages·2000·14.462 MB·German
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D. H. W. Grönemeyer . Med. in Deutschland Dietrich H. W. Grönemeyer Standort mit Zukunft Mit 74 Abbildungen und 14 Tabellen Springer Prof. Dr. med. Dietrich H. W. Grönemeyer Universität WittenlHerdecke Institut für MikroTherapie Universitätsstraße 142 44799 Bochum www.microtherapy.de ISBN 978-3-540-66249-5 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Med. in DeutschlandlDietrich H. W. GrÖnemeyer. ISBN 978-3-540-66249-5 ISBN 978-3-662-08605-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-08605-6 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Ent nahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfil mung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Wer kes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Septem ber 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundSätzlich vergü tungspftichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2000 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New Yo rk 2000 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Marken schutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikati onsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Lite raturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Umschlaggestaltung: de'blik, Berlin SPIN 10731302 22/3135 - 543 2 1 0 Gedruckt auf säurefreiem Papier Im Gesundheitswesen bündeln sich wie in kaum einem anderen Gebiet medizinische und ethische, ökonomische, technische und soziale Fragen. Das erklärt, warum Gesundheitspolitik oft streitig dis kutiert wird und warum notwendige Reformen im Einvernehmen zwischen Ärzten und Krankenkassen, Industrie und Verbrauchern so schwierig sind. Der Verbraucher ist im Ernstfall der Patient, der haut nah und ganz persönlich von Krankheit betroffen ist und der nach Hilfe und Heilung verlangt. In diesem Parallelogramm der Kräfte und Interessen zwischen techni schem Fortschritt und Kostendämpfung, zwischen Wettbewerbsfähig keit und optimaler Gesundheitsversorgung scheint ein golderner Mit telweg kaum möglich, und doch habe ich die Hoffnung, dass es ihn gibt: den Weg zu einem Gesundheitssystem, das alle Beteiligten nicht als ein Null-Summen-Spiel begreifen, sondern als ein Gebiet, auf dem alle gewinnen können und müssen. Das vorliegende Buch gibt mir Grund zu dieser Hoffnung. Die Heran gehensweise von Professor Grönemeyer ist originell und zukunftswei send. Er stellt den Menschen und nicht zuletzt den sich auch gerade in Nordrhein-Westfalen dynamisch entwickelnden Markt für Medizin und Medizintechnik in den Mittelpunkt. Das ist ein Zukunfts markt mit einem zweifellos großen, bislang noch weitgehend unausge schöpften Potential an Arbeitsplätzen - nicht nur bei uns im bevölke rungsreichsten Bundesland, sondern in ganz Deutschland. Das ist ein Markt, der nicht vom Leid der Menschen lebt, sondern der eine gemeinwohldienliche Leistung erbringt. Dies kostet zwar viel Geld, aber unsere Gesundheit muss uns das auch wert sein. Ich bin sicher, dass "Med. in Deutschland" viele Diskussionsanstöße geben wird. Deshalb wünsche ich dem Buch viele Leserinnen und Leser - aus der Fachwelt, aber auch weit darüber hinaus. Denn die Gesundheit und damit auch das Gesundheitswesen gehen uns alle an. Wolfgang element Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Hochleistungsmedizin made in Germany für die Welt _______ Aus dem Bedürfnis heraus, auf die enormen Chancen der deutschen Medizin und Medizintechnik für das vereinte Europa hinzuweisen, ist dieses Buch entstanden. Mir ging es darum, die in Deutschland enor men vorhandenen Kompetenzen und Potentiale der Medizin und Medizintechnik darzustellen und diese ins Bewußtsein zu rufen. Inso fern knüpft der Begriff "Med. in Germany" ganz bewußt an den frühe ren Qualitätsbegriff "made in Germany" an. Das Konzept reifte über mehrere Jahre im Rahmen von zahlreichen Vorträgen und Veröffentli chungen. Gerade aufgrund der nicht zu Ende gedachten und hekti schen Gesundheitspolitik, die vor allen Dingen chronisch Kranke, Rentner und sozial schwache Menschen stark belasten kann, wuchs bei mir das Bedürfnis, den medizinischen Standort Deutschland ge nauer zu untersuchen und mögliche Perspektiven aufzuzeigen. Die für viele nicht sichtbaren Zusammenhänge von Medizin und Medizintechnik könnten - konsequent eingesetzt - sicherlich die Ge sundheit der Menschen auf dem gesamten Globus um ein Vielfaches verbessern. Hightech-Medizin im Gesundheitsnetzwerk und in Team arbeit gezielt angewandt, würde die Zeit der medizinischen Leistungs erbringung verkürzen, Kosten senken und die Patienten zufriedener machen. Hierzu gehört die frühzeitige Vorsorge und Diagnose von zu nehmenden Verschleißkrankheiten in den westlichen Zivilisationen und den Infektionskrankheiten in vielen Ländern der Erde durch den Einsatz von moderner Labormedizin und radiologischer, immuno logischer oder umweltmedizinischer Diagnostik; des weiteren der gezielte Einsatz von Hightech-Therapieverfahren wie den sanften endoskopischen Operationsweisen, der Mikrotherapie oder neuen pharmazeutischen und naturheilkundlichen Behandlungsverfahren. Med. in Deutschland VII Medizintechnik und Medizintechnik ermöglicht erst die hohe Präzi medizinische Verfah- sion in Diagnostik und Therapie und optimiert ren; zwei nicht länger durch telemedizinische Vernetzung den Infor trennbare Seiten der mationsftuß für Arzt und Patient. Daher kann Gesundheitsmedaille! man die zukünftige Medizintechnik nicht mehr von medizinischen Verfahren trennen: sie sind die 2 Seiten der "Gesundheitsmedaille". Deutschland war das Zentrum medizinischer Entwicklungen und die "Apotheke der Welt". Deutschland hat durch seine medizinische Geschichte viele wesentliche Beiträge zum heutigen Medizinalltag und enorme medizintechnische Pionierarbeit geleistet. Leider werden durch starre Hierarchien, Besserwisserei oder Ignoranz und Mißgunst etliche Behandlungsverfahren und Entwicklungen zunächst im Aus land angewandt und später reimportiert. Ein Beispiel von vielen ist die Endoskopie, die, obwohl an deutschen Universitäten entwickelt, heute aus Japan reimportiert wird: ein Mehrmilliardenmarkt, der zu über 80 % von einer einzigen japanischen Firma dominiert wird. Wie bei der Geschichte der Fax- oder Fotokopiererentwicklung gingen uns hierdurch nicht nur Know-how, sondern auch Arbeitsplätze, Steuern, Hochschulförderung und Zukunftsmärkte verloren. Schon heute sind ca. 12 % aller Beschäftigten in der Bundesrepublik direkt oder indirekt im Gesundheitswesen, einschließlich der medi zintechnischen Industrie, beschäftigt. Anstelle der Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Industrie sowie in Kliniken, Kur- und Reha bilitationszentren und Arztpraxen ist die Weiterentwicklung zu mo dernen Dienstleistungseinrichtungen mit neuen Inhalten gefordert. Warum sollen nicht ausländische Menschen in Deutschland behandelt und versichert werden oder sich in Kur- oder Fitnesszentren regene rieren? Ein derartiger Medizintourismus würde auch andere Bran chen wie das Hotelgewerbe, kulturelle Einrichtungen, Stadt- und Ein kaufszentren und die Lebensmittelindustrie beleben. Statt des Verlustes von Arbeitsplätzen wie im Handwerk wäre die Schaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten und neuer Berufe, z. B.v om Uhrmacher zum Mikrosystemhandwerker, vom Dreher zum Neue Inhalte - Instrumentenbauer usw. möglich. Auch könnten Neue Arbeitsplätze - hochwertige Arbeitsplätze durch Fortbildungs maßnahmen in mehrere weniger hochwertige Neue Berufe - umgewandelt werden. Neue Märkte VIII Med. in Deutschland Jährlich wird eine halbe Billion Mark für die Me Der Gesundheitsmi- dizin hierzulande ausgegeben. Ist es verwerflich, nister könnte auch ein mehr zu fordern, wenn dadurch die medizini sehr erfolgreicher Wirt sche Qualität ständig verbessert und gleichzeitig schafts· und Arbeits- ein hoher gesellschaftlicher Nutzen durch Um minister sein. satzsteigerung der medizintechnischen Unter- nehmen und Vervielfältigung der Arbeitsplätze mit einhergehen wür den? Teilbereiche der Medizin bleiben oder werden durch Innovation in Zukunft teurer, wie die Tumortherapie, Schmerztherapie, Umwelt medzin, Immuntherapie oder Infektionsbehandlung, beispielsweise die Aids-Therapie. Andere Bereiche werden durch optimierte Vorsor gekonzepte, einfache und ambulante Operationsverfahren sowie Ma nagementverbesserung deutlich billiger. Um wirklich ein tragfähiges Jahrhundertkonzept zu realisieren, halte ich einen dreijährigen Reformstop bei gleichzeitig intensiver Konzeptdiskussion mit natio nal organisierten interdisziplinären Arbeitsgruppen unter der Devise "Zukunft der Medizin" für dringend notwendig. Für diese Periode empfehle ich ein Einfrieren der Gesundheitsausgaben auf 10,4 % des Bruttosozialproduktes wie 1998. Erst dann sollten alle Beteiligten unter Mitwirkung der Patienten gemeinsam entscheiden, wie ein zu künftiges Gesundheitssystem aussehen und was es uns kosten soll. Wir haben z. Z. die geschichtlich einmalige Chance, statt der Ver nichtung von Arbeitsplätzen diese zu qualifizieren und zu vervielfälti gen, neue Berufe zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Dies ist machbar durch eine Optimierung der Abläufe im medizinischen Alltag, bei dem der Hausarzt als Gesundheitsmanager zukünftig eine zentrale Rolle spielen könnte, sowie durch die Weiterentwicklung von Medizintechnik. Integration von Vorsorge- und Rehabilitationsmaß nahmen, moderner Diagnostik, sanften Operations- und Therapie verfahren, der Umweltmedizin und der psychosozialen Versorgung sind die wesentlichen Komponenten eines tragfähigen Gesundheits systems. Hierzu werden wir das Einzelkämpferwesen aufgeben und uns in Teamarbeit im medizinischen Alltag, in der Ausbildung, in Forschung und Entwicklung, in Produktion und Vertrieb sowie in der Gesund heits- und Berufspolitik engagieren müssen. Med. in Deutschland IX Visionen und vorbehaltlose Diskussionen sowie Konzepte sind dringend gefordert ---------------- • Visionen für eine zukunftsfähige Medizin. • Visionen für ein menschenwürdiges Gesundheitssystem. • Visionen für die fortlaufende Aus-, Fort-und Weiterbildung von al len Beteiligen im Gesundheitswesen: vom Studenten bis zum Poli tiker, vom Arzt bis zur Verwaltung, von der Arzthelferin bis zum SporUherapeuten, vom Ingenieur bis zum Wissenschaftler. • Visionen für die Forschung, Entwicklung und neue Produkte. • Visionen für eine medizinische Wissenschaftstheorie. Nur so sind meiner Überzeugung nach eine drohende Zweiklassen medizin und Einheitskrankenkasse zu verhindern. Die Zukunft gehört einer umfassend fürsorglichen Medizin, bei der der Einsatz von Hightech-Diagnose-und Therapieverfahren ein her vorragendes Hilfsmittel ist. Und dies alles zum Wohle von uns Men schen weltweit! "Med. in Germany", also Hochleistungsmedizin und Medizintechnik aus Deutschland, könnte hierbei zu einem Gütesiegel werden. Mag sein, daß ich manche Thesen eher provokativ formuliert habe. Letztlich geht es mir aber - und dies möchte ich noch einmal aus drücklich betonen - jedoch in keinem Fall um eine Zuspitzung und Verhärtung von Positionen, sondern darum, einen langfristigen Dis kurs auf den vielen Ebenen, die bei diesem komplexen Thema Gesundheit mit involviert sind, anzuregen. Es geht mir darum, daß wir gemeinsam unser geistiges und kulturelles Potential einsetzen zur Entwicklung von zukunftsweisenden und tragfähigen Lösungen. Noch ein Hinweis an die Leserinnen und Leser: Das Buch ist so konzi piert, daß die Kapitel auch einzeln gelesen werden können. Im übrigen waren leider zu einigen Branchen, wie beispielsweise Medizintechnik oder Fitnessbereich, häufig keine aktuellen Zahlen oder sogar unter schiedliche Zahlenangaben in unterschiedlichen Quellen zu finden. Der Aufbau einer bundesweiten Datenbank wäre eine wichtige Ent scheidungshilfe für alle im Gesundheitswesen Tätigen. X Med. in Deutschland An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Prof. Dr. Krüger, Dekan der Fakultät für Medizin der Universität Witten/Herdecke, be danken, der mir während der Entstehung dieses Buches geduldig rat geberisch zur Seite stand. Zusammen mit Frau Lier hat er das Kapitel zur studentischen Ausbildung geschrieben. Michael Müller sei für die intensive Unterstützung im Bereich Umweltmedizin zu danken sowie Dr. Grosehe und seinen Mitarbeitern für die Erarbeitung des Kapitels Medizintourismus. Gleichzeitig möchte ich meinem gesamten Team von ganzem Herzen für die maximale Unterstützung dieses Werkes danken, allen voran Herrn Siegfried Mack, der das gesamte Buch ge gengelesen hat und mit dem ich zusammen auch das Kapitel Natur heilkunde erarbeitet habe. Ebenfalls ein großes Dankeschön an Jörg Holstein, dem Leiter meiner Abteilung für Computerwissenschaften, der sich seit langer Zeit intensiv mit dem Bereich Telemedizin, Netz werke und neue digitale Lehrmethoden im Internet befaßt. Mit ihm zusammen habe ich das Kapitel Card Enabled Network verfaßt. Mar seta Mack sei für die große Unterstützung in der Textverarbeitung und Herstellung von Grafiken gedankt, ebenfalls meiner wissenschaftli chen Sekretärin, Angela Hollmann, die zum Korrigieren, Schreiben und zur Tabellenbearbeitung zusammen mit Marseta Mack auch zu den unmöglichsten Zeiten zur Verfügung stand. Dr. Herberhold und Frau Harth sei für die unterstützende Hilfe als Lektoren gedankt, ebenfalls Gisela Heßler, die mir in den letzten Wochen der Buchent stehung unermüdlich mit Rat und Tat zur Seite stand. Herrn Grah mann und Herrn Möller vom MetNet Nordrhein-Westfalen sowie Herrn Dr. Rosenfeld in Bochum von der CHIP GmbH danke ich für die Überlassung von Daten zum Medizintechnikmarkt und Prof. Dr. Frie drich Wilhelm Schwartz vom Zentrum für Öffentliche Gesundheits pflege der Medizinischen Hochschule Hannover für die Hilfe bei der Recherche von Zahlen zur Rehabilitation. Hierzu danke ich auch Herrn Dr. Kuhn von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dort mund. Maksut Kleemann hat mich bei den Verlagsverhandlungen sehr unterstützt. Mit seiner Hilfe, aber auch der Hilfe meines gesam ten Teams, war es möglich, vor allen Dingen die schwierige Phase zum Ende des Buches überhaupt überstehen zu können. Alle zusammen, insbesondere meine Sekretärin Doris Kölling, haben mir die zeitli chen Freiräume ermöglicht, die für die Entstehung eines solch umfas senden Werkes zur Zukunft der Medizin notwendig waren. Und Med. in Deutschland XI

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