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Mechanik: Lehrbuch zur Theoretischen Physik I PDF

362 Pages·2009·1.864 MB·German
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Mechanik Torsten Fließbach Mechanik Lehrbuch zur Theoretischen Physik I 6. Auflage Autor Prof. Dr. Torsten Fließbach Universität Siegen 57068 Siegen [email protected] Wichtiger Hinweis für den Benutzer Der Verlag und der Autor haben alle Sorgfalt walten lassen, um vollständige und akkurate Informati- onen in diesem Buch zu publizieren. Der Verlag übernimmt weder Garantie noch die juristische Ver- antwortung oder irgendeine Haftung für die Nutzung dieser Informationen, für deren Wirtschaftlichkeit oder fehlerfreie Funktion für einen bestimmten Zweck. Der Verlag übernimmt keine Gewähr dafür, dass die beschriebenen Verfahren, Programme usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürf- ten. Der Verlag hat sich bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermitteln. Sollte dem Ver- lag gegenüber dennoch der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar gezahlt. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de 6. Auflage 2009 © Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 Spektrum Akademischer Verlag ist ein Imprint von Springer 09 10 11 12 13 5 4 3 2 1 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Gren- zen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Planung und Lektorat: Dr. Andreas Rüdinger, Dr. Meike Barth Herstellung: Crest Premedia Solutions (P) Ltd, Pune, Maharashtra, India Umschlaggestaltung: SpieszDesign, Neu-Ulm Satz: Autorensatz ISBN 978-3-8274-2148-7 Vorwort Das vorliegendeBuch istTeil einerVorlesungsausarbeitung[1,2,3,4]des Zyklus TheoretischePhysikIbisIV.EsgibtdenStoffmeinerVorlesungTheoretischePhy- sik I über die Mechanik Physik wieder. Diese Vorlesung wird in Siegen für die Physikstudentenim3.Semesterangeboten. DieDarstellungbewegtsichaufdemdurchschnittlichenNiveaueinerKursvor- lesunginTheoretischerPhysik.DerZugangisteherintuitivanstellevondeduktiv; formaleAbleitungenundBeweisewerdenohnebesonderemathematischeAkribie durchgeführt. InengerAnlehnungandenText,teilweiseaberauchzudessenFortführungund Ergänzungwerdenüber80Übungsaufgabengestellt.DieseAufgabenerfüllenihren Zweck nurdann, wenn sievom Studenten möglichsteigenständig bearbeitet wer- den.DieseArbeitsollteunbedingtvorderLektürederMusterlösungenliegen,die imArbeitsbuchzurTheoretischenPhysik[5]angebotenwerden.NebendenLösun- genenthältdasArbeitsbucheinkompaktesRepetitoriumdesStoffsderLehrbücher [1,2,3,4]. Der Umfang des vorliegenden Buchs geht in einigen Teilen etwas über den Stoffhinaus,der während eines Semesters ineinem Physikstudiumüblicherweise andeutschenUniversitätenbehandeltwird.DerStoffistinKapitelgegliedert,die imDurchschnittetwaeinerVorlesungsdoppelstundeentsprechen. Natürlichbauen verschiedene Kapitel aufeinander auf. Es wurde aber versucht, die einzelnen Ka- pitel so zu gestalten, dass sie jeweils möglichst abgeschlossen sind. Damit wird einerseits eine Auswahl von Kapiteln für einen bestimmten Kurs (etwa in einem Bachelor-Studiengang) erleichtert, in dem der Stoff stärker begrenzt werden soll. ZumanderenkannderStudentleichterdieKapitelnachlesen,diefürihnvonInter- essesind. EsgibtvieleguteDarstellungenderMechanik,diesichfüreinvertiefendesStu- diumeignen.IchgebehiernureinigewenigeBücheran,dieichselbstbevorzugtzu RategezogenhabeunddiegelegentlichimTextzitiertwerden.AlsStandardwerk möchteichzunächstdieKlassischeMechanikvonGoldstein[6]hervorheben.Für dieeinführendenKapitelwurdeeinähnlicherZuganggewähltwiedieTheoretische MechanikvonStephaniundKluge[7].SchließlichseinochderBand1desLehr- gangsvonLandau-Lifschitz[8]erwähnt.FürdierelativistischeMechanikbenutze ichbevorzugtdieeinleitendenKapitelvonWeinbergsBuch[9]überdieAllgemeine Relativitätstheorie. GegenüberderfünftenAuflagediesesBuchswurdeneinigeFehlerbeseitigt,an zahlreichen Stellenwurden kleinereErgänzungen undVerbesserungenvorgenom- men. VI BeiOliverBurghard,ChristophKandetzki,ArthurRuh,HansWalliserundeini- genanderenLesernderfrüherenAuflagenbedankeichmichfürwertvolleHinwei- se.Fehlermeldungen,BemerkungenundsonstigeHinweisesindjederzeitwillkom- men,etwaüberdenKontaktlinkaufmeinerHomepagewww2.uni-siegen.de/ ∼flieba/.AufdieserHomepagefindensichaucheventuelleKorrekturlisten. Mai2009 TorstenFließbach Literaturangaben [1] T.Fließbach,Mechanik,6.Auflage,SpektrumAkademischerVerlag,Heidel- berg2009(diesesBuch) [2] T. Fließbach, Elektrodynamik, 5. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg2008 [3] T.Fließbach,Quantenmechanik,5.Auflage,SpektrumAkademischerVerlag, Heidelberg2008 [4] T.Fließbach,StatistischePhysik,4.Auflage,Elsevier–SpektrumAkademi- scherVerlag,Heidelberg2006 [5] T.FließbachundH.Walliser,ArbeitsbuchzurTheoretischenPhysik–Repeti- toriumundÜbungsbuch,2.Auflage,SpektrumAkademischerVerlag,Heidel- berg2008 [6] H.Goldstein,KlassischeMechanik,11.Auflage,AulaVerlag,Wiebelsheim 1991 [7] H.Stephani,G.Kluge,TheoretischeMechanik,SpektrumAkademischerVer- lag,Heidelberg1995 [8] L. D. Landau, E. M. Lifschitz, Lehrbuch der theoretischen Physik, Band I, Mechanik,14.Auflage,Deutsch(Harri),FrankfurtamMain1997 [9] S. Weinberg, Gravitation and Cosmology, John Wiley & Sons, New York 1972 Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 I ElementareNewtonscheMechanik 3 1 Bahnkurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 NewtonsAxiome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3 Erhaltungssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4 SystemvonMassenpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 5 Inertialsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 6 BeschleunigteBezugssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 II Lagrangeformalismus 49 7 Lagrangegleichungen1.Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 8 AnwendungenI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 9 Lagrangegleichungen2.Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 10 AnwendungenII . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 11 Raum-Zeit-Symmetrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 III Variationsprinzipien 95 12 VariationohneNebenbedingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 13 VariationmitNebenbedingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 14 HamiltonschesPrinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 15 Noethertheorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 IV Zentralpotenzial 131 16 Zweikörperproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 17 Keplerproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 18 Streuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 V StarrerKörper 165 19 Kinematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 20 Trägheitstensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 VIII Inhaltsverzeichnis 21 Tensoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 22 EulerscheGleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 23 SchwererKreisel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 VI KleineSchwingungen 209 24 ErzwungeneSchwingungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 25 SystemmitvielenFreiheitsgraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 26 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 VII Hamiltonformalismus 235 27 KanonischeGleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 28 KanonischeTransformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 29 Hamilton-Jacobi-Gleichung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 VIII Kontinuumsmechanik 255 30 Saitenschwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 31 Balkenbiegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 32 Hydrodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 33 Feldtheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 IX RelativistischeMechanik 289 34 Relativitätsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 35 Längen-undZeitmessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299 36 Lorentzgruppe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 37 Lorentztensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318 38 Bewegungsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325 39 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335 40 Lagrangefunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346 Register 353 Einleitung DieMechanikuntersuchtdieGesetzmäßigkeiten,nachdenendieBewegungmate- riellerKörperverläuft.UnterBewegungverstehtmandieÄnderungdes Ortes als FunktionderZeit.DieBewegungerfolgtunterdemEinflussvonKräften,dieinder Mechanikalsbekanntvorausgesetztwerden. Im vorigen Jahrhundert war die Meinung verbreitet, dass physikalische Vor- gängeerstdannverstandensind,wennsiemechanischerklärtwerdenkönnen(me- chanistisches Weltbild).So kann etwa dieWärme auf die ungeordneteBewegung derAtomezurückgeführtwerden.Heutewissenwir,dassdieseReduktionfürviele Phänomene(Elektromagnetismus,Quanteneffekte)nichtmöglichist. DergrößteTeildiesesBuchesbeschäftigtsichmitzuMassenpunktenidealisier- ten Körpern und mit Systemen von Massenpunkten. Teil I stellt die Mechanik solcher Systeme auf der Basis von Newtons Axiomen dar; dabei werden die grundlegendenKonzeptewieMassenpunkt,Bahnkurve,Bezugs-undKoordinaten- system,OrtundZeit,Impuls,Drehimpuls,kinetischeundpotenzielleEnergieein- geführtunddiskutiert.EinezentraleStellungnimmtdieFormulierungderMecha- nik im Rahmen des Lagrangeformalismus (Teil II) ein. Der relativ ausführliche Teil III über Variationsprinzipien führt schließlich zu einer allgemeinen Darstel- lung des Zusammenhangs zwischen Symmetrien und Erhaltungsgrößen des Sys- tems (Noethertheorem). Die anschließenden Teile IV–VI untersuchen die wich- tigstenAnwendungsbereiche,undzwardieBewegungimZentralpotenzial,dieDy- namikeinesstarrenKörpersundharmonischeSchwingungen. DeralternativeHamiltonscheFormalismus(Teil VII)spielt fürAnwendungen eineuntergeordneteRolle.ErwirdaberbeiderEinführungderQuantenmechanik benötigt;außerdem ist erder AusgangspunktfürdieDiskussionderBeziehungen zwischen Mechanik und Quantenmechanik. Neben den erwähnten Anwendungen umfasstdieMechanikdiegroßenGebietederElastomechanik(etwaSaitenschwin- gung, Balkenbiegung)und der Hydrodynamik.Diese Gebiete enthalten genügend Stoff für eigene Vorlesungen; in Teil VIII werden nur die einfachsten Grundglei- chungenvorgestellt.AlsweiterführendeErgänzungstelltKapitel33einenZusam- menhangherzwischendemLagrangeformalismusderPunktmechanikunddemin anderenFeldtheorien. DerletzteTeilIXgibteine(gemessenamGesamtumfang)relativausführliche Einführung in die Spezielle Relativitätstheorie. In der resultierenden relativisti- schenMechanikwerden unteranderemdieErzeugungschwererTeilchenunddas Zwillingsparadoxondiskutiert. 1 I Elementare Newtonsche Mechanik 1 Bahnkurve DieBahnkurveeinesMassenpunktsisteinzentralerBegriffinderMechanik,ver- gleichbaretwamitdemelektromagnetischenFeldinderElektrodynamikoderder WellenfunktioninderQuantenmechanik.IndiesemKapitelführenwirdieBahn- kurveundeineReihedamitzusammenhängenderBegriffe(Massenpunkt,Bezugs- system,RaumundZeit)einunderläuternsie. DiesesKapitelbeschränktsichaufdieKinematik,alsoaufdiebloßeBeschrei- bungderBewegungeinesMassenpunkts.AbdemnächstenKapitelbefassenwir unsmitderDynamik,alsomitderUntersuchungderphysikalischenGesetze,nach denendieseBewegungabläuft. DieBewegungeinesKörperskönnenwirnuralsBewegungrelativzuetwasande- rembeschreiben,etwarelativzuunsselbstoderrelativzuanderen Gegenständen. Gäbe es außer dem betrachteten Körper nichts anderes, so könnten wir seine Be- wegung nicht wahrnehmen oder beschreiben. Vorzugsweise werden wir zunächst bestimmteGegenständealsBezugspunktezurBeschreibungderBewegungwählen (und nichtuns selbst),damitdieBewegungunabhängigvomspeziellen Beobach- terbeschriebenwird.EinnaheliegendesBezugssystem(BS)istderLaborraumoder auch der Hörsaal. In einem solchen BS führen wir Ortskoordinaten ein (etwa die Abständex,y,zvondenWändeneinesquaderförmigenRaums),diegeeignetsind, alle interessierenden Punkte des Raums zu benennen. In dem Bezugssystem soll außerdem die Zeit t durch eine geeignete Uhr angezeigt werden; wir bezeichnen t als Zeitkoordinate. Ein Bezugssystem mit bestimmten Koordinaten nennen wir Koordinatensystem(KS). Die Bewegungsgesetze werden von der Wahl des Bezugssystems abhängen. Beispielsweise funktioniert Billard im Hörsaal anders als auf einem Karussell, es unterliegt also anderen Bewegungsgesetzen. Für die Formulierung dieser Gesetze (Kapitel2)mussdasBSdaherspezifiziertwerden. Wir betrachten nun einen Massenpunkt. Ein Massenpunkt ist ein Körper, für dessenBewegungnurseinOrtrelevantodervonInteresseist.IndiesemSinnwird seineBewegungvollständigbeschriebendurchdieAngabedesOrtesrzujederZeit t,dasheißtdurchdieBahnkurve r(t)=x(t)e +y(t)e +z(t)e (1.1) x y z 3 4 TeilI ElementareNewtonscheMechanik FolgendeObjektekönntenzumBeispielalsMassenpunktebetrachtetwerden:Teil- chen(wieElektronenoderProtonen)ineinemStreuvorgang,AtomeineinemGas, Billardkugeln, Planeten im Sonnensystem, Galaxien in Galaxiehaufen. Alle diese Objektesindtatsächlichausgedehnt.DieModellvorstellung„Massenpunkt“isteine Idealisierung,dieannimmt,dassdieBahnkurveohneBerücksichtigungderanderen Freiheitsgrade behandelt werden kann; dabei bezieht sich r auf den Schwerpunkt desKörpers.SokannfürdieBerechnungderErdbahnumdieSonneinsehrguter NäherungvonderErddrehung(undallenanderenVorgängenaufderErde)abgese- hen werden. Dagegen kann die Drehung einer Billardkugel wesentlichen Einfluss auf die Bahn haben; die Anwendung des Modells Massenpunkt kann also auch fehlerhaft sein. Im Allgemeinen wird eine notwendige Voraussetzung für die Be- handlung als Massenpunktsein, dass die Größe des Körpers klein gegenüberden anderenrelevantenAbmessungendesSystemsist;soistderRadiusderErdeklein gegenüber den Halbachsen ihrer Bahnellipse. In diesem Sinn ist die Verwendung desBegriffs„Punkt“inMassenpunktzuverstehen. Bereits in die vertrauteBeschreibung (1.1) einer Bahnkurvegehen eine Reihe nichttrivialerVoraussetzungenein.InsbesonderemusseinBezugssystemmitkarte- sischenKoordinatenundeinerZeitkoordinatefestgelegtsein;diekonkreteAngabe von x, y, z und t setzt die Definition der Längen- und Zeitmessung voraus. Die ZeitmessungwirdimFolgendendiskutiert;eineMessvorschriftfürdieLängeset- zenwirvoraus.KartesischeKoordinatenimplizieren,dassunserdreidimensionaler Raumebenist;diesephysikalischeAnnahmeüberdieStrukturunseresRaumswird anschließenddiskutiert. Zeitmessung DieDefinitionderZeiterfolgtdurchdieFestlegungeinesVerfahrenszurMessung derZeitkoordinatet durcheineUhr.EineUhristeinInstrument,dasdiePerioden- zahl einesperiodischen,kontinuierlichenVorgangsanzeigt.AlsperiodischenVor- gangkönntemanzumBeispielwählen: • PulsschlagdesamerikanischenPräsidenten • Pendeluhr • Erdrotation(Tag-Nacht-Periode) • Atomfrequenz Als Zeiteinheit wird ein Vielfaches einer bestimmten Periode definiert, zum Bei- spiel eine Sekunde als der 86400ste Teil einer Tag-Nacht-Periode oder als das 9191631770fachederPeriodendauerdesÜbergangszwischendenbeidenHyper- feinstrukturniveausdesGrundzustandsvonCäsium133. DieGesetzefürdieBahnkurver(t)undanderephysikalischeGesetzewerden vonderDefinitionvont abhängen.WirwerdendiejenigeZeitdefinitionalsdiebes- tevorziehen,fürdiediephysikalischenGesetzeameinfachstensind.Daheristdie

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