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Marine-Arsenal 028 - Die Kreuzer Leipzig und Nürnberg PDF

53 Pages·1994·58.82 MB·German
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rl rl r\! It \ /l E a\ rfl Ir r fl 'I | r/ ./ äIIfm cll ) 0ltr.l[3 itr - ltl rIf II {aFtl JI ilrt.lNrl?llllt3 mta a O a H r (ql 7\ t 7/ \ l( \ D |l 71 r- T - a tF tF aI I \ r a\ F \ I D \ D D I I - I I D I I \ \ \/ x.q,s$ Friedlich erscheinende ldytte - der Kreuzer NÜRNBERG im Sommer 1938 im Kieler Hafen. Hinter ihm sind Anlagen der Kieler Howaldtswerke 4u sehen, im Vordergrund der Bug eines der drei Segelschulschffi. Marine-Arseffäl MARINE. ARSENAL Ä- Krett.!r LEIPZIG, hier nttch rnter clcr alten Reichskriegsflagge. Die Au.fnahnrc ist in Kie I entstunclen Die Kreuzer tElPZlG UNd NÜRNBERG Siegfried Breyer - Wölfersheim-Berstadt PODZUN-PALLAS-VERLAG 61 2OO LITERATURVERZEICHNIS Mielke, Deutscher Krcuzer unter Sowjetflagge, Mün- chen 1957 Bekker, Kampf und Untergang der Kriegsmarine, Rohwer, Hümmelchen, Chronology of War at Sea Hannover 1953 1939 - 1945, London1992 Bekker, Die versunkene Flotte, Oldenburg 1961 Ruge, Der Seekrieg1939-1945, Stuttgart 1954 Bensel, Die deutsche Flottenpolitik von 1933 bis 1939, Schmalenbach, Geschichte der deutschen Schiffs- Frankfurt/M. 1958 artillerie, Herford 1968 Breyer, Koop, Von der EMDEN zur TIRPITZ,Banil Tleue, Möllen Rahn, Deutsche Marinerüstung 1919 2, München 1981 - 1942, Herford 1992 Breyer, Koop, Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945, Whitley, Deutsche Kreuzer im Zeiten Weltkrieg, Band 5, Friedberg/H. 1989 Stuttgart 1985 Campbell, Naval Weapons of World War II, London Többicke, Die Panzerung der deutschen Kriegs- 1985 schiffe von 1919 bis 1945, ungedrucktes Manuskript Düllfer, Weimar, Hitler und die Marine, Düsseldorf von ca. 1947148 1972 Evers, Kriegsschillbau, Berlin 1943 Gießler, Der Marinenachrichten- und ortungsdienst, München 1971 Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 1, Koblenz 1982 Güth, Die Marine des Deutschen Reiches 1919-1939, Frankfurt/M. 1982 BILDQUELLENNACHWEIS Hadelen, Kriegsschiflbau, Darmstadt 1968 Hildebrand, Röhr, Steinmetz Die deutschen Kriegs- Aufgeführt sind nachfolgend diejenigen Bildquellen, schiffe, Bände 1-4, Herford 1979 die zur Verfügung standen. In vielen (wohl den mei- Herzog, Leichter Kreuzer LE,IFZIG, Rheinbrol 1987 sten) Fällen ist es nicht mehr möglich, die wirkliche Urheberschaft zu ermitteln; deshalb sind die Hümmelchen, Die deutschen Seeflieger 1939-1945 Ko..op, Schmolke, Die Leichten Kreuzer dtr ^ Sekundärquellen (meist Sammlungen) angegeben, KOMGSBERG-Klasse, LEIPZIG und NURNBERG, sonst - soweit möglich - die generelle oder vermutete Herkunft. Koblenz 1994 Mielke, Der letzte Krruzer der Kriegsmarine, Mün- Slg. Barilti (4); Slg. Bredt (5): Slg. Breyer (20); Bundes- chen 1956 archiv (4); Deutsche Werke Kiel (2); Jung (1); Slg. "Okiety Wojenne" (3); Slg. Nerlich (1); Schäfer (10); Weber (5): U.S.N. (4): Zeichnungen; Hadeler (3): Breyer (2), Mrva (6), Többicke (1), Unbekannt (1). Das Umschlagbild malte Heinz Rode, dieses zeigt den Kreuzer LEIPZIG beim Kriegsende. @ Copyright, 1994 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, beim PODZUN-PALLAS-VERLAG GMBH Kohlhäuserstr. 8 61200 WÖLFERSHEIM.BERSTADT Vertrieb: Alleinvertrieb Podzun-Pallas-!'erlagGmbH fürÖsterreich: Tef. 0 60 361 94 36 - Fax 0 60 361 62 70 Kohlhäuserstraße 8 Pressegroßvertrieb Salzburg Verantwortlich für den Inhalt ist der Autor. 6T1e2le0f0o nWr 0ö l6f0e r3s6h Ie 9im4 3-B6e rstadt 5N0ie8d1e Sraalmlzb u3r0g0-Anif Gesamtredaktion: Siegfried Breyer, Postf. 1136, Telefax: 0 6036 | 6270 Telefon: 0624613721 63401 Hanau (Für Beantwortung ihrer Fragen bitte Verkaufspreis für Deutschland: 19,80 DM, Österreich: l55Schil- einen Rückumschlag beifügen)! ling; Schweiz 20,80 sfr, Technische Herstellung: Für den österreichischen Buchhandel: Heinz Nickel Satz & Druck.66115 Saarbrücken Verlagsauslieferung Dr. Hain, Industriehof Stadlau, ISBN 3-7909-0507-0 Dr. Otto-Neurath-Gasse 5. 1220 Wien BAUGESCHICHTE Der Reichsmarine war nach dem Willen der Sieger DieAusrüstung nahm noch einmal knapp zwei Jah- von 1918 nur eine Handvoll Kreuzer belassen wor- re in Anspruch. Nach 3 ll2 Jahren Gesamtbauzeit den, alles betagte Schiffe aus der Zeitlange vor dem konnte der Kreuzer LEIPZIG am 8. Oktober 1931 Ersten Weltkrieg. Damit zeichnete sich auch hier - in Dienst gestellt werden. Seine Baukostenab- wie schon bei den Linienschiffen - ein erheblicher rechnung kam auf rund 38 Mio. Reichsmark. Ersatzbedarf ab. In kontinuierlicherFolge waren da- her l92l ein erster Kreuzer (EMDEN) in Bau gege- In der deutschen Kreuzerentwicklung folgte danach ben worden, und in den Jahren 1925126 folgten drei eine mehrjährige Pause. Das lag zum eine daran, daß weiteTe (KÖNIGSBERG, KARLSRUHE, KÖL$. man in der Marineleitung noch unschlüssig über die 1927 bewilligte der Reichstag den fünften Neubau, weitere politische Entwicklung in bezug auf dieVer- Kreuzer,,Et', der als Ersatzbau den veralteten, seit sailler Restriktionen und damit auf die Gesamtge- 1900 im Dienst stehenden Kreuzer NYMPHE ablö- staltung des zukünftigen Leichten Kreuzers war. sen sollte. Zum zweiten war der finanzielle Spielraum - nicht zuletzt wegen der hohenAufwendungen für das dritte Fürdiesen Kreuzerneubau galt das Gleiche, was auch Panzerschiff(ADMIRAL GRAF SPEB) - stark ein- für seine Vorgänger bindend war: Sein Deplacement geengt. Erst im Haushaltsjahr 1933 - nach Hitlers durfte auf Grund des 1919 abgeschlossenen Versail- Berufung zum Reichskanzler - besserte sich die finan- ler Diktatfriedens nicht mehr als 6000 ts betragen, zielle Lage: Zusätzlich zu ihrem 186 Mio. Reichs- als stärkstes Kaliber waren L5 cm zugestanden. mark-Etat erhielt die Marine weitere Geldmittel. Die- se kamen imZuge eines von den Nationalsozialisten DerAmtsentwurf für diesen fünften Kreuzerbau ent- initiierten Arbeitsbeschaffungsprogramms: Die Zu- stand 1927 unter Marineoberbaurat Blechschmidt weisungen erfolgten in den Monaten Februar, März (der als Entwurfsdezernent verantwortlich zeichne- und April 1933 und hatten ein Gesamtvolumen von te). DieArbeiten wurden rechtzeitig fertig, um plan- 116 Mio. Reichsmark. Diese zusätzlichen Geldmittel mäßig 1928 mit dem Bau beginnen zu können. Da- erlaubten es, weitere Bauaufträge zu erteilen, u. a. mit beauftragt wurde die Reichsmarinewerft Wil- für den sechsten Leichten Kreuzer, der die veraltete helmshaven (die ihn als Baunummer 117 verein- AMAZONE ersetzten sollte. nahmte). Diese Werft erhielt den Zuschlag deshalb, um nach dem im August 1926 auf Kiel gelegten und Die Marineführung wäre trei diesem lieber auf 8000 für 1930 zur Ablieferung anstehenden Kreuzer ts hochgegangen, um die bisher dem gebauten 6000 KÖLN die Anschlußauslastung zu erhalten. ts-Tlp innewohnenden Schwächen zu beseitigen. Zu Alternativ wäre nur die ehemalige KaiserlicheWerft dieser Zeit beanspruchte aber ein anderer Kreuzer- in Kiel in Betracht gekommen, die seit Kriegsende typ fast völlig das Denken und Planen in der Marine- als..DeutscheWerke KielAG" firmierte. DerenAuf- spitze: Es war dies der rrWashington-Kreuzer", auf tragslage war durch den B.au des ebenfalls 1926 auf den die Marine in Erwartung der Lockerung des Kiel gelegten Kreuzers KOLN und durch die zu er- Versailler Vertrages oder seines gänzlichen Wegfalls wartende und fest zugesagte Inbaugabe des hinzuarbeiten begonnen hatte. Deshalb schob man Panzerschiffes DEUTSCHLAND fürs erste gesichert. den Neuentwurf eines Leichten Kreuzers hinaus, auf Von solcher Vergabepolitik hingen seinerzeit einige etwa19361382. Es wurde daher beschlossen, für den Thusend Arbeitsplätze ab 1927 gab es in Deutsch- Bau des sechsten Kreuzers die Pläne der LEIPZIG land über eine Million Arbeitslose, ihre Zahl stieg als Vorgänger auch auf diesen übertragen, aber dies seit Ende der 20er Jahre immer rascher an und nahm man - wenn auch stark widersprechend - als versechsfachte sich bis 1933. Die Arbeiten an dem unabänderlich hin. im April 1928 auf Kiel gelegten Kreuzer,,E" nahm auf der Helling etwas mehr als I l/2 Jahre in An- spruch. Im Herbst 1929 wurde er ablaufbereit. Der DieserAuftrag für den Kreuzer,,F ' ging am 16. Juni 1933 aus den bereits dargelegten Gründen an die Deut- Stapellauf wurde dann am 16. Oktober vollzogen, schen Werke Kiel AG.. die ihn als Baunummer 234 dem Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Wie bei den vorgegangenen Neubaukreuzern wurde auch für den neuesten der Name eines im Ersten Weltkrieg im Kampf untergegangenen Kleinen Kreu- zers bestimmt. Als sein T[aditionsvorgänger wurde die erste LEIPZIG bestimmt, die am 8. Dezember 1914 bei der Schlacht nahe der Falklandinseln einer I Bensel, Die deutsche Flottenpolitik von 1933 bis 1939, britischen Übermacht erlegen war. Den Taufakt Frankfurt/M. 1958, S. 2l nahm die Witwe des mit ihm untergegangenen Fre- gattenkapitäns Haun vor, dem letzten Kommandan- I Withley, Deutsche Kreuzer im Zweiten Weltkrieg" Stuttgart 1985, ten der LEIPZIG. s. 29 verbuchte. Für den 1933 erarbeiteten Amtsentwurf nahm die Tochter des dabei gefallenen Kommandan- hatte wiederum Marineoberbaurat Blechschmidt ver- ten, Fregattenkapitän. von Schönberg, vor. Der antwortlich gezeichnet. Die Kiellegung fand am 4. nunmehrige KTeuzeTNURNBERG konnte schon am November L933 statt; bis zum Stapellauf wurden 13 2. November L935 in Dienst gestellt werden; damit be- Monate Bauzeit benötigt, fünf Monate weniger als bei trug die Gesamtbauzeit fast auf den Thg genau zwei der LEIPZIG. Das lag daran, daß der Bau auf Druck Jahre, fast die Hälfte dessen, was für die LEIPZIG der neuen Machthaber forciert wurde. benötigt worden war. Die Baukosten kamen auf 40 Mio. Reichsmark. Das waren zwarzweiMio. Reichs- rnark mehr als bei der LEIPZIG , aber sie erhielten schon die neuen Fla-Waffen, das Katapult und ande- Der Stapellauf erfolgte am 8. Dezember 193, dem Jah- re Neuerungen, die auf der LEIPZIG erst nachträg- restag derSeeschlacht vorden Falklandinseln, bei der lich eingerüstet werden konnte und besondere Auf- die erste NURNBERG untergegangen wan Die Thufe wendungen erforderten. kingsschnitt, obere Ansicht und Schnitt durch die Hauptspantebene des Kreuzers NURNBERG. Die darin eingezeich- neten Buchstaben habenfolgende Bedeutung: M= Dieselmotorenfür Marschfahrt, T= Turbinenraum, K= Kesselraum. Die Zahlen geben die Panzerdicken in Millimetern an. & GRUNDKONZEPTION Die beiden Neubaukreuzer entsprachen in De- placement, Bewaffnung und Geschwindigkeit nahe- zu gänzlich ihren Vorgängern, den K-Kreuzern. Auch die Hauptantriebsanlage war gleich.Aber statt der auf die beiden Wellen ein- und auszukuppeln- den Marschdiesel erhielten sie eine Marschdiesel- gruppe auf eigener Welle. Der Übergang zum Drei- wellen-Antrieb machte es deshalb notwendig, die a' ./ Schiffskörperbreite gegenüber den K-Kreuzern um .je 0,55 m auf jeder Seite zu vergrößern. Dies hatte wiederum eineAbkehr von deren Heckgestaltung zur ! Folge; deshalb kehrte man zu einerAusführung zu- I f rück, die jener den K-Kreuzern vorangegangenen Kreuzers EMDEN ähnlich war. ,Q6 SCHIFFSKORPER ';t-7+ Die bewährte Längsspantbänder-Bauweise wurde auch bei diesen Kreuzern beibehalten: Die Mittel- kielplatte bestand aus hohen, 30 cm breiten T-Ble- chen von 18 mm Dicke, zu beiden Seiten liefen drei Längsspanten über die gesamte Länge des Schiffs- körpers; diese fanden ihre Ergänzung durch 48 Längsbänder. Auf den Längsspanten und Längs- bändern war die Außenhaut aufgeschweißt. Schlin- gerkiele zu beiden Seiten verbesserten das Verhal- ten in See (zusätzlich gab es noch eine aktive Schlin- geranlage, um die Seegangsbewegungen - wichtig vor d, allem beim Einsatz derArtillerie - zu dämpfen). Der Anteil der gewichtssparenden elektrischen It Schweißung belief sich auf bis zu 90 v.H. (bei den K- ?4 Kreuzern waren es bis 85 v.H.). Die wasserdichte Un- -a terteilung erfolgte durch l6Abteilungen I bis XVI); das entsprach derAusführung auf den K-Kreuzern, doch war der Doppelbodenanteil an der Schiffslän- ge auf 83 v.H. (K-Kretzerz 72 v.H.) angewachsen. Wie schon an der Stelle erwähnt, war die Schiffs- körperbreite vergrößert worden (bei der NÜRN- BERG nochmals geringfügig gegenüber der LEIP- ZIG). Das trug u. a. dazu bei, daß diese Schiffe we- niger rank waren als ihre Vorgänger. In Heckform und an den Kanten des Hauptdecks kehrte man von derAusrüstung auf den K-Kreuzern ab: Die Spiegelheckform war mit Rücksicht auf die andersartigen Sogverhältnisse des Dreiwellenan- triebs zu Gunsten eines normalen Kreuzerhecks auf- gegeben worden. Beibehalten wurde aber der enor- LEIPZIG uus tler Sic'ht eines niedrig.flieg,entlert me Uberhang zum Schutz des Ruders.Anders als bei Flugzeuges. Auj'dem Vtrschi[J'i.st eine Divi.sion der den K-Kreuzern waren auch die Außenkanten des Besatlung, zur Musterung ang(treten - fhst ulle blicken Hauptdecks gestaltet: Diese hatte man nicht mehr nuch oben, ofrensichtlich vvur die Beg,eg,nttng mit eittent scharfkantig wie bei .ienen ausgeführt, sondern in Flugzeug zu tlieser Zeit noch nichts ulltägliches. einem viertelkreisfürmigen Profil. Das wurde durch Verwendung von Rundstringern erreicht, wobei die im Deck liegende Naht ausnahmsweise genietet wur- de, um bei einem etwaigen Einreißen des Oberdecks die Risseabzustoppen (,,Crash stopper"). In der Bug- form unterschieden sich beide Kreuzer signifikant voneinander: Bei der LEIPZIG war der Vorsteven leicht sichelförmig gestaltet, bei der NÜRNBERG Linke Seite unten: hingegen geradlinig, aber mit einem stärkeren Ein- Der Stapellauf des Kreuzers LEIPZIG wurde am 16. zug (etwa wie bei den K-Kreuzern). Dies hing mit Oktober 1929 vollzogen, dem Jahre.rtag der Völker- schlacht bei Leipzig. der starken Einschnürung des Schiffskörpers ober- halb der Wasserlinie zusammen; eine so starke Ein- Die horizontaleAnordnung der Panzerungen war mit schnürung wurde erstmalig auf dem Kreuzer LEIP- dem Carapax einer Schildkröte vergleichbar, ihrem ZIG (und danach bei dem PanzerschiffDEUTSCH- Rückschild. Wie schon an anderer Stelle dargelegt, LAND) praktiziert. Durch sie blieb das Schiff, wenn war das Panzerdeck an beiden Seiten als Böschung es etwa wegen Wassereinbruchs tiefer fällt, ,,infolge abwärts geführt, so daß es mit der Unterkante des der schmaler werdenden Schwimmfläche in den Be- Seitenpanzers ein seinem 50 mm-Bereich zusammen- wegungen etwa gleich..., was im lnteresse der Artil- traf. Diese Anordnung war nicht unvorteilhaft, weil lerie dringend geboten ist" '. dadurch auch der Seitenschutz gegenüber Artillerie- geschossen erhöht wurde; außerdem konnte sie auf- Eine weitere Neuerung war die (in bezug auf ihre treffende Bomben an Wirkung nehmen, diese dank Zweckmäßigkeit nicht unumstrittene) Anordnung ihrer starken Krümmung zum Abgleiten und Früh- von Seitenwulsten; weil ihr oberer Ansatz eben ge- zünden gezwungen wurden (im Kriegsgeschehen hat rade unterhalb der Konstruktionswasserlinie (KWL) es jedoch auf beiden Schiffen keinen solchen Fall lag, blieben sie dem Außenstehenden meist verbor- gegeben, so dali die Frage der Bewährung nicht be- gen. Zu diesen Seitenwulsten war man aus zwei antwortet werden kann). Dieses Panzerdeck hatte Gründen gekommen, einmal um den Panzerschutz eine Dicke von 20 mm im horizontalen Bereich und schräg stellen zu können (Versuche hatten ergeben, von 25 mm in den Böschungen. Als ,,gepanzerter daß Panzerplatten bei leichter Schrägstellung eine Rückenschild" deckte es knapp 70 v.H. der Länge größere Widerstandsfähigkeit haben, als wenn sie auf KWL 2. genau vertikal angeordnet sind), und zum anderen, um im Innenschiff mehr Platz für die Antriebs- Der in den Festigkeitsverband des Schiffskörpers anlagen zu schaffen 2. Innerhalb dieser Wulste be- einbezogene Seitenpanzer hatte eine Dicke von 50 fanden sich Zellen für Reserve-. Kesselspeisewasser mm, imAchterschiff maß er35 mm und imVorder- und Bunker für Heizöl. Neu war auch der verdickte. schiff nur noch 18 mm. Seine Neigung um l8o zur einem Wulstbug ähnliche Stevenfuß r. Senkrechten ergab sich aus dem Querschnittprofil des Schiffskörpers. Unterhalb des 50 mm-Sei- Auch das ,,innere Gefüge" sah anders aus als auf tenpanzers verlief im Mittelschiff noch ein schma- den K-Kreuzern: Das Panzerdeck war nicht wie bei ler Wasserliniengang von 15 mm Dicke. jenen völlig horizontal gestaltet, sondern an den Sei- ten in einem viertelkreisftirmigen Bogen soweit her- Der Kommandostand hatte eine Dicke von 100 mm vorgezogen, daß es auf die Unterkante des Seiten- im vertikalen und von 50 resp.30 mm im horizon- panzers stieß. Das hing mit der Eigenart der Panze- talen Bereich; der ihn mit der Gefechtskom- rung (siehe dort) zusammen" mandozentrale verbindende Schacht war auf der LF-IPZIG 50 und auf der NÜRNBERG 60 mm dick. Die 15 cm-Türme hatten folgende Panzerdicken: Frontseite 80 mm Seiten 20 mm Boden PANZERUNG UND 32 mm Rückwand 32mm (NÜRNBERG:35 mm) Decke SCHUTZEINRICHTUNGEN 20 bis 32 mm (NÜRNBERG:20-35 mm) Barbetten 60 mm Für die Panzerung von Deck und Wasserliniengang war bei beiden Schiffen verschiedenartiges Material Unter Panzerschutz lagen ferner: eingesetzt: Bei der LEIPZIG war es noch herkömm- - der Vormars (20 mm vertikal, 15 mm horizon- lic.her Krupp'scher Nickelstahlparrzer, aber für die tal) NURNBERG stand bereits das neue,,Wotan hart"- - das vordere Entfernungsmeßgerät ( 20 mm ver- Material (,,Wh") zur Verfügung. Bei letzterem wur- tikal und horizontal) den trotz allgemeiner Anwendung der elektrischen - die Fla-Leitstände (14 mm). Schweißung beim Bau des Schiffskörpers die Pan- zerplatten sowohl in derAußenhaut als auch an Deck Gegen Torpedo- und Minentreffer waren diese genietet t. Kreuzer ebenso wie ihre Vorgänger nur durch ein Wallgangsschott an jeder Seite geschützt, im übri- gen durch die enge wasserdichte Unterteilung (die sich bewährt hat). Bei der LEIPZIG betrug das Gesamtgewicht der Panzerung - jedoch die der 15er Türme ausgenom- men - lll t. Bei der NÜRNBERG dürfte es nur I Oberregierungsbauart Wilhelm Hadeler, Kriegsschiflbau. wenig größer gewesen sein. Bd. l. s. 58 ? Marineoberbaurat Karl Heinz Többicke, Die Panzerung der deutschen Kriegsschiff'e von l9l9 bis 1945, ungedrucktes Manuskript, S.8 r Vielfach irrig als ,,Bugwulst" bezeichnet (s. Hadeler a.a.0.,S.25), Diese Verdickung war notwendig um das in der unteren Bugspitze enden de Ausführungsrohr für die Spier des Bugschutz Gerätes unterzu- I Többicke,a,a.0.,S.8 bringen. Whitley a.a.0.,S.29 '? 6 HAUPT. UND HILFS. dank größerer Schiffsbreite in drei (statt vier auf dem K-Kreuzern) Kesselräumen untergebracht MASCHINEN werden. Diese lagen hintereinander in den Abtei- lungenVIII,IX und X. Dadurch wurde es möglich' Hauptmaschinen waren Tirrbinen mit Rädergetrie- alle Rauch gasabführungen innerhalb eines gemein- be (Marine-Einheitstyp); hergestellt worden sind samen Schornsteinmantels zusammenzufassen; dies diese von der Germania-Werft Kiel (LEIPZIG) und war der Grund, weshalb sich die Silhouette gegen- den Deutschen Werken Kiel (NURNBERG) . Diese über jener der K-Kreuzer so elementar änderte. Turbinensätze wiesen beträchtliche Unterschied- lichkeiten auf: Bei der Marschmotoranlage hatte man einen neu- en Weg beschritten: Ließ sich auf den K-Kreuzern - Bei der LEIPZIG bestand jeder Thrbinensatz aus entweder nur mit den 'lhrbinen oder nur mit den einer Hochdruck- und einer Niederdruck-Tirrbine Motoren fahren (wobei stets die andereAnlage aus- mit zweistufigem Curtisrad. Die Rückwärtsturbine gekuppelt und umgeschaltet werden mußte), so war hatte ein zweistufiges Curtisrad und vier Druck- es nunmehr dank des Dreiwellensystems möglich' stufen. Das Gesamt-Untersetzungsverhältnis belief mit den Tirrbinen u n d den Motoren zu fahren (al- sich auf l:7,95. lerdings mullte auch hier für das Zu- undAbschal- ten der einzelnen Maschinen zeitweise gestoppt wer- . Bei der NÜRNBERG bestand der Tirrbinensatz den); zumindest theoretisch war es möglich, für aus einer Hochdruck- und einer Niederdruck-Thr- Höchstfahrt Thrbinen u n d Motoren in Betrieb zu bine mit angehängtem Kondensator. Eine Marsch- halten. Von der größeren Wirtschaftlichkeit der Die- turbine, wie sie die K-Kreuzer hatten, gab es nicht. selmotoren abgesehen lag ihrVorteil u. a. auch dar- in, daß besondere Marschturbinen nicht mehr er- Die Konstruktionsleistung der Tirrbinensätze betrug forderlich waren. 30 000 WPS bei 2630 Primärumdrehungen und ei- ner Propellerumdrehungszahl von 400 n/min. Da- Auf beiden Kreuzern bestand die Marschmotoren- mit sollten 32 kn Höchstfahrt erreicht werden. Der anlage aus vier doppelt wirkenden 7 Zylinder- Steuerbord-T[rbinensatz war im vorderen, der Zweitakt-Umkehr-Dieselmotoren (ohne Kompres- Backbordsatz im achtern Tlrrbinenraum unterge- sion) der TVp MAN M 7 Zu 30/44 (auf LEIPZIG) bracht. Zwischen beiden lag der dazugehörige Ge- bzw. MAN M7 Za 32. Die Leistung eines solchen trieberaum. Die Außenwellen divergierten gering- Motors betrug 3100 Ps bei einer Umdrehungszahl fügig von der Schiffslängsachsel an ihren Enden be- von 600 n/min; beim Betrieb aller vier Motoren fanden sich dreiflüglige Propellermit einem Durch- konnte eine Marschgeschwindigkeit von 16,5 kn messer von je 4,25 m bei LEIPZIG und 4,00 m bei erreicht werden - das war deutlich mehr als bei den NÜRNBERG. K-Kreuzern, die auf nur l0 kn Marschfahrt kamen! Alle vier Marschdiesel befanden sich in dem inAb- Der Dampf wurde in sechs Öl-Marine-Doppelender- teitung IV untergebrachten Motorenraum und ar' Niederdruck-Kesseln erzeug! die Kessel der LEIP' beiteten über ein zentrales Vulcan-Sammlergetriebe ZIG hatten einen Betriebsdruck von 16 atü und eine auf die Mittelwelle. an deren Ende sich ein Gesamtheizfläche von 3980 qm, die auf der NÜRN- dreiflügliger Propeller mit einem Durchmesser von BERG jedoch 17 atü resp. 5510 qm. Die Dampflei' 3,00 rn"aür LF-IJIZIG bzw. 3,25 mm auf NÜRN- stung auf der LEIPZIG belief sich auf 72 tlh. Ln' BERG befand. Ursprünglich hatte die LEIPZIG ders als auf den K-Kreuzern konnten die 6 Kessel dort einen Verstellpropeller, endgültig erhielt sie Schematische Darstel- lTaschinen. lung der Marsch- Ieitstand motorenanlage des Twbinen- Turbinm' Kreuz.ers LEIPZIG. Raum ßoum I Einsehend beschrieben bei Koop/Schmolke, Die Leichten Kreuzer aer-rÖNtcsggRG-Klasse. LEIPZIC und NÜRNBERG, S.42 ff. einen Festpropgfler, weil sich ersterer nicht bewähr- Die Erzeugung elektrischer Energie erfolgte auf der te (auch die NURNBERG hatte einen - allerdings LEIPZIG in drei und auf der NURNBERG in vier verbesserten - Verstellpropeller, aber auch er be- E-Werken.In diesen befanden sich: währte sich nicht). DieAbgase der Marschmotoren wurden über zwei Schächte (an jeder Seite einer' LF-IPZIG NURNBERG dicht an dicht angeordnet) in einem gemeinsamen 3 Tirrbogeneratoren zu 180 Kw 4 Tirrbogeneratoren zu 300 kw Schornsteinmantel dicht hinter den Ttrrm ,,Bru- I Dieselmotor zu 180 kw 2 Dieselmotoren zu 350 kw no" ins Freie geleitet. Bei Marschfahrt wurden die insgesämt 72O kw (220 Y) insgesamt 1300 kw (220 Vt Seitenpropeller durch einen der Mittelwelle ange- triebenen Generator mitgedreht, so daß sie,,weder Probefahrtergebnisse s: bremsten noch schoben ( dadurch 2500 PSe Erspar- nis)tt2. 2 Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe l8l5-1945, Band I, S. l5l Zunächst gab es auf der LEIPZIG beträchtliche Probleme mit der Marschmotorenanlagel mit die- sem neuen Zweig des Schiffsantriebes hatte man sei- nerzeit Neuland betreten, wodurch Anfangsschwie- rigkeiten durchaus verständlich sind. Eine der Zum Steuern des Schiffes stand ein Schweberuder Problemquellen war die durch den Versailler Ver- zurVerfügung; fürdieses gab es zwei Rudermaschi- trag bewirkte, allzu leicht Bauweise des Schiffskör- nen, von denen die eine für Thrbinen-, die andere pers. für Motorenfahrt genutzt wurde 6. Es kam daher in den ersten Dienstjahren immer wieder zu Ausfällen und Störungen unterschiedli- cher Dimensionen, die nur langsam und nur durch r Koop-Schmolke.a.a.0.,S.43. systematischesVorgehen in den Griff zu bekommen 5 Nach Gröner, Die deutschen Kriegsschifl'e l8l5-1945, Band l. s.149. waren. Erst kurz vor Kriegsbeginn 1939 waren sie im wesentlichen behoben 3. Gleichwohl war die "a AKkotoepn. KSc IhImIMolrk e1,6 9a'7.a1./O4.2. SG. e4h5e.im vom 5.1 l. 1942, hier zitiert naclt Motorenanlage der LEIPZIG ein wichtiger Schritt Treue-Möller-Rahn. Die deutsche Marinerüstuns l9l9-1945. auf dem Weg der Weiterentwicklung r. Herford I 992. Die LEIPZIG in ihrem erstert Dien:;t' jahr recht.t mit Blic'k uuf das Mitte!' schi.ft. durunter ein Teil des Hinter- schiftes. Der hier :u sehencie Torltedc- rohrsat: ist durch eine Persenning geschützt.

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