Leadership-Sprache – Zehn Gebote für ausdrucksstarke und überzeugende Kommunikation Cynthia Ahrens • Leif Ahrens Leadership-Sprache – Zehn Gebote für ausdrucksstarke und überzeugende Kommunikation Cynthia Ahrens Leif Ahrens Wiesbaden Deutschland ISBN 978-3-658-09570-3 ISBN 978-3-658-09571-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-09571-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informatio- nen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Ein paar Worte zu Beginn… Führen heißt Kommunizieren. Eine gute Führungskraft muss über Kommunika- tionsfähigkeiten verfügen, die zu ihrer eigenen Persönlichkeit passen und authen- tisch wirken. Es gibt sehr unterschiedliche Kommunikationsstile, die alle zum Erfolg führen können, soweit sie auf die eigene Person maßgeschneidert sind und für andere au- thentisch wirken. Eine andere Person einfach im Stil zu kopieren, kommt zumeist nicht gut an. Betrachten wir einige große Redner, die auf ihre eigene Art und Weise wirken. Sie wissen, wie sie Menschen in ihren Bann ziehen können, die richtigen Worte finden und in welcher Weise sie sich auf ihr jeweiliges Publikum einlassen müssen. Wer das Glück hatte, Barack Obama in seinen Wahlkämpfen reden zu hören, ei- nen Peer Steinbrück live zu erleben oder den bewegenden Worten des Dalai Lama lauschen zu dürfen, der weiß, dass diese Vorträge sich maßgeblich voneinander unterscheiden, aber alle ihre unverwechselbare Wirkung erzielen. Alle Genannten haben gelernt, ihre starken Persönlichkeitsmerkmale auf ihren Rede-Stil zu übertragen und können dadurch überzeugen. Nur, wer sich selbst gut kennt und weiß, wie seine Wirkung auf andere ist, kann diese Stärke auch nutzen. Doch nicht nur auf großen Bühnen oder vor Menschenmengen muss sich ein Leader beweisen können. Es geht ebenfalls im Gespräch mit einzelnen oder weni- gen Personen im Wesentlichen darum, diese für ein Projekt zu begeistern oder für sich zu gewinnen. Das setzt voraus, dass eine Führungskraft Glaubwürdigkeit und Vertrauen genießt und sich in der Thematik auskennt, über die gesprochen wird. Ob aus eigener Erfahrung, durch intensives Beschäftigen mit dem Thema oder Einholen von Informationen von Spezialisten. Nur, wenn das Gesagte auf eine Weise übermittelt wird, so dass der Gesprächs- partner versteht und gerne zuhört, erreichen die Worte ihre Wirkung. Dazu ist es wichtig, offen, auf den Punkt und gewinnend zu sprechen. Harte Fakten in Ge- V VI Ein paar Worte zu Beginn… schichten zu verpacken, Zusammenhänge herzustellen statt einzelne Daten zu nen- nen und Emotionen einzubinden, die den Zuhörer bewegen und aktivieren. In manchen Fällen ist das Austauschen von Sichtweisen und aktives Zuhören schon genug, um Mitarbeiter, Kunden oder Vorgesetzte für eine Sache zu moti- vieren. Es kann aber auch verschiedentlich vorkommen, dass stärkere Mittel zum Einsatz kommen müssen: Machtworte. Reden unter Verwendung von Machtworten ist Führungskräften nicht immer in die Wiege gelegt, wird aber in der einen oder anderen Situation erforderlich sein. Machtworte hängen auch unmittelbar mit dem Übernehmen von Verantwortung bzw. Entscheidungsstärke zusammen. Nicht immer reichen Konsens- und Kom- promissfähigkeit aus, um zu einer Lösung zu finden. In diesen Fällen ist eine Führungskraft gefordert, die Mut und Selbstvertrauen hat sowie trotz divergierender Meinungen ihre Zuhörer zu Verbündeten macht. Mit Leadership-Sprache kommen Leader an ihr Ziel und gewinnen Menschen für sich, überzeugen von eigenen Standpunkten und erreichen gemeinsam mit an- deren ihre Ziele. Wie eine auf die eigene Persönlichkeit abgestimmte Kommunikation gelingt, welche die jeweils Angesprochenen optimal erreicht, dazu wird in diesem Buch vielfältige Information gegeben, die der direkten Anwendung in der Praxis dient. Dabei gehen wir auf drei große Themenkomplexe in Sachen Kommunikati- on ein, mit welchen eine Führungskraft nahezu täglich in unmittelbare Berührung kommt. Die drei Bereiche werden in der folgenden „Betriebsanleitung“ erläutert. Wir wünschen unseren Lesern, zu jeder Zeit das richtige Wort zu haben und ihre Zuhörer zu begeistern! Ihre Cynthia und Leif Ahrens „Betriebsanleitung“ für Leadership-Sprache Um das Lesen des Buches möglichst unkompliziert zu machen, sind die wesent- lichen Punkte in Geboten formuliert, die der direkten Umsetzung in den Führungs- alltag dienen. Keine hochtrabenden Formulierungen oder wissenschaftlichen Aus- führungen füllen die Seiten, sondern praktische, schnell zu verstehende Tipps. Hiervon können sowohl „Rede-Novizen“ als auch „alte Hasen“ profitieren. Für die einen ist es das Öffnen eines bekannten Methodenkoffers, der neue Erkenntnis- se bringt, für den anderen werden wertvolle Hinweise zum eigenen Sprech- und Re- deverhalten gegeben, die unmittelbare Umsetzung in der Praxis erfahren können. Drei Bereichen wollen wir uns widmen: „VOR MENSCHEN“ reden – damit beschäftigt sich Teil I. Das Thema Prä- sentation steht im Mittelpunkt. Hierzu muss ein Redner sich seiner Ausdrucksfä- higkeit bewusst sein und die eigenen Stärken in seine Rede einbringen. Die eige- ne Persönlichkeit kommt während eines Vortrags vor zahlreichen Menschen zum Tragen und ist der Schlüssel, das Publikum für sich einzunehmen. Hierzu gehört es, auf den Punkt zu kommen und die Zuhörer durch Geschichten und eigene Er- fahrungen für sich zu gewinnen. „MIT MENSCHEN“ sprechen oder Gesprächsführung wird in Teil II be- leuchtet. Besonders entscheidend ist hierbei, sein Gegenüber richtig einzuschätzen und Empathie zu zeigen. Sich zugewandt zu verhalten, ehrlich zu sein und sich gegenseitig auszutauschen, davon lebt ein gutes Gespräch. Die ganze Aufmerk- samkeit muss dem Gegenüber gelten, damit die Grundlage für einen offenen, ver- trauensvollen Dialog gelegt wird. Auch der Zeitfaktor muss berücksichtigt werden, weshalb in diesem Abschnitt zusätzlich die Struktur und der Aufbau von Gesprä- chen unter die Lupe genommen werden. „ZU MENSCHEN“ reden wird in Teil III das Thema Machtworte fokussie- ren. Entscheidungsstärke, Verantwortung, Wortgewalt und Einflussreichtum seien hier als Stichworte für diesen wichtigen Bereich genannt. Führungskräfte müs- sen sich ihrer Stellung bewusst sein, die von anderen genau beobachtet wird. Wer VII VIII „Betriebsanleitung“ für Leadership-Sprache Schwäche zeigt, wird schnell seine Autorität verlieren und nicht mehr ernst ge- nommen. Daher ist es entscheidend, seine Worte treffend zu wählen und Mut zu zeigen. Nur dadurch ist dauerhafter Erfolg gewährleistet. Welche Rolle dabei Ver- bündete spielen, soll ebenfalls hinterfragt werden, denn nicht immer können Dinge allein gelöst werden, sondern nur mit der Hilfe anderer, die den eigenen Einfluss verstärken können. In einem letzten Gebot „Sei Wortführer“ werden die Erkenntnisse zusammen- geführt und die Essenz herausgestellt. Einige brillante Redner werden vorgestellt und ihre persönlichen Eigenheiten analysiert. Das soll Führungskräften zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Persönlichkeiten auftreten und Menschen für sich gewinnen können. Wir wollen Mut machen, den eigenen Stil zu finden, zu leben und damit die Zuhörer vom Gesagten zu überzeugen. Damit verschaffen Redner sich Respekt, der ihnen Sicherheit verleiht. Leadership-Sprache können Interessierte in der täglichen Praxis zur Hand neh- men. Gleich, ob es sich um das Vorbereiten einer Rede (Gebote 1–3) oder um ein Gespräch mit Einzelpersonen handelt (Gebote 4–6). Ist das Einschlagen einer här- teren Gangart unumgänglich, kommen Machtworte zum Tragen (Gebote 7–9). Ein chronologisches Lesen dieses Buches ist daher nicht notwendig, wenngleich es den Vorteil bietet, alle wesentlichen Formen der Kommunikation für Führungskräfte kennenzulernen. Wer möchte, kann sich am Ende des Buches selbst testen und seinen Leader- ship-Kommunikations-IQ überprüfen. Hierfür werden 25 Fragen zur Selbstrefle- xion beantwortet, die eine Antwort darauf geben, ob man bereits als Wortführer agiert oder eventuell noch daran arbeiten muss. Sich mit einer lebendigen und auf die eigene Persönlichkeit angepassten Sprache zu beschäftigen, ist in jedem Falle ein wichtiger Schritt, um Erfolg als Führungskraft zu haben. Hierzu soll „Leader- ship-Sprache“ motivieren und bei der Umsetzung unterstützen. Inhaltsverzeichnis Teil I Präsentation: Vor Menschen reden 1 Gebot 1: Rede charismatisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.1 Emotionen, Authentizität und Einbindung des Publikums . . . . . . 4 1.2 Persönlichkeit zählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.3 Körpersprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2 Gebot 2: Rede auf den Punkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2.1 Kurz und knackig präsentieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.2 Die sieben wichtigsten Informationsbausteine . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.3 Pecha Kucha, Powerpoint Karaoke und OPD-Techniken . . . . . . . 40 3 Gebot 3: Rede bildhaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.1 Semantisches versus episodisches Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.2 Bilder und Geschichten mit Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.3 Die größten Fehler beim Storytelling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Teil II Gesprächsführung: Mit Menschen reden 4 Gebot 4: Sprich gewinnend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 4.1 Zugewandt sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 4.2 E mpathisch reagieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 4.3 A ktiv zuhören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 IX X Inhaltsverzeichnis 5 Gebot 5: Sprich offen und direkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 5.1 Ehrlichkeit zählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 5.2 Sichtweisen austauschen und würdigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 5.3 Gesprächsaufbau berücksichtigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 5.4 Effektives Feedback geben und nehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 6 Gebot 6: Sprich zeiteffektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 6.1 Gut vorbereitet ist bereits halb gewonnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 6.2 Fragen stellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 6.3 A bschluss planen und Mission erteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Teil III Machtworte: Zu Menschen reden 7 Gebot 7: Nutze Entscheidungsstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 7.1 Machtworte versus Konsens und Kompromiss . . . . . . . . . . . . . . . 131 7.2 Mut zeigen und Stellung beziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 7.3 A utorität einsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 8 Gebot 8: Nutze Wortgewalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 8.1 A rgumentation und effektive Gegenargumente . . . . . . . . . . . . . . . 152 8.2 E motionalität steuern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 8.3 H erausforderungen bei Verhandlungen meistern . . . . . . . . . . . . . 171 9 Gebot 9: Nutze Einfluss(reichtum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 9.1 W en kennst Du? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 9.2 W ie funktioniert Beziehungsmanagement? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 9.3 A us Zuhörern Verbündete machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 Teil IV F inale: Perfekt präsentieren, Gespräche effektiv führen und Machtworte einsetzen 10 Gebot 10: Sei Wortführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 10.1 B rillante Redner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 10.2 K ommunizieren mit Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 10.3 R espekt zeigen und erhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 Der Leadership-Kommunikations-IQ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 Bin ich ein Wortführer? 25 Fragen zur Selbstreflexion . . . . . . . . . . . . . 223 Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225