German WeiB Labor untersuchungen nach Symptomen und Kranl<heiten Mit differentialdiagnostischen Tabellen Unter Mitarbeit von G. Scheurer, N. Schneemann J.-D. Summa, K.H. Welsch, U. Wertz Zweite, korrigierte Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1979 Dr. med. German WeiR Facharzt fur innere Krankheiten SchieRgrabenstraRe 4 D-8900 Augsburg ISBN -13:978-3-642-67479-2 e-ISBN -13 :978-3-642-67478-5 DOl: 10.10071978-3-642-67478-5 Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des N achdruckes, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder iihnlichem Wege und der Speiche rung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei Vervielfaltigungen flir gewerbliche Zwecke ist gemiiB § 54 UrhG eine Vergiitung an den Verlag zu zahlen, deren Hohe mit dem Verlag zu vereinbaren ist. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1979 Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 1979 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnun gen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichen nicht zu der Annahme, daB solehe Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wiiren und daher von jedermann benutzt werden diirfen" Satz: Gruber + Hueber, Regensburg 2127/3321-543210 Inhalt Vorwort . VII Abkiirzungen IX Zeichen und Symbole XII Laboruntersuchungen (alphabetisch geordnet) Einheiten, Meggr6gen und neue Normalwerte in SI-Einheiten sowie Umrechnungsfaktoren · 839 Anhang ..... · 852 Literaturverzeichnis . · 855 Bezugsquellennachweis · 861 Vorwort Wle schon mein Buch "Diagnostische Bewertungvon Laborbefunden" so ist auch dieses aus der Praxis heraus fur die Praxis entstanden. Die in der taglichen Laborarbeit auftretenden Fragestellungen sollen rasch beantwortetwerden konnen. Zwar gibt es Lehrbiicher und andere Fach literatur, die zum ersten Lernen und zur Erweiterung der Kenntnisse hervorragend geeignet sind; in der taglichen Arbeit geben sie jedoch nicht rasch und ausfuhrlich genug Auskunft, insbesondere wenn es urn die Frage geht, welche Untersuchungsmethode gewahlt werden sollte. Von den Symptomen ausgehend, sollten zunachst nur Unter suchungsprogramme erarbeitet werden, die die Differentialdiagnose wirksam unterstiitzen konnen. Da jedoch in der taglichen Praxis immer wieder Fragen nach bestimmten Krankheitsbildern auftreten, muEten nicht nur Symptome, sondern auch die wichtigsten Krankheiten aufge nommen werden. Zur leichteren Auffindbarkeit sind daher die Symp tome alphabetisch neben den Krankheiten aufgefiihrt. Da das Buch auf Teilfragen aus dem Gesamtgebiet der Medizin Antwort gibt, bezieht sich auch die Darstellung vorwiegend auf solehe T eilbereiche. Dadurch ist das Buch umfangreicher geworden als zu nachst vorgesehen. Denn es ist zum Beispiel schwierig, beim Thema "Ulcus ventriculi" nur begleitende und im Verhaltnis zur Hauptdia gnostik verhaltnismaEig unwichtige Laborbefunde allein darzustellen; vielmehr ist es erforderlich, bei bestimmten Krankheitsbildern auch auf andere technische Untersuchungen hinzuweisen. Neben Rontgendiagnostik, EKG und anderen Funktionsprii fungen, die immer nur stichwortartig angedeutet werden, bleibt jedoch die Labordiagnostik Hauptthema. Ein wesentliches Anliegen ist mir dabei, Untersuchungsmoglichkeiten aufzufiihren, die fur die Diffe rentialdiagnostik von Bedeutung sind, und bei denen pathologische Werte zu erwarten sind, die Beweise oder mindestens konkrete Hinweise in Bezug auf das Krankheitsbild bieten. Obwohl vorausgesetzt wird, daE den A.rzten die Symptome von Krankheitsbildern bekannt sind, werden bei den entsprechenden Kapi teln die Leitsymptome kurz aufgezahlt. Dadurch wird auch medizinisch Teilausgebildeten, wie Krankenschwestern, technischen Assistenten und Arzthelferinnen das Verstandnis erleichtert. Ich erwarte auch, daE in der Zukunh Werke dieser Art klarend und au&:Iarend wirken werden hinsichtlich der Bestrebungen von Kranken kassen und Kassenarztlichen Vereinigungen, die Kosten zu senken. AuEerdem hoffe ich, daE sich bald die Auffassung durchsetzt, die Diffe rentialdiagnose nicht nur auf subjektive Eindriicke, sondern aufbewei sende Befund aus Laboruntersuchungen zu stiitzen. VIII Vorwort Es kommt mir mit diesem Bueh nieht nur daraufan, die tagliche praktische Arbeit des Arztes zu erleiehtern, sondern auch darauf, das Gesundheitswesen zu optimieren; denn wichtige Untersuchungen bei bestimmten Fragestellungen miissen so rasch wie moglich durchgefiihrt werden, damit sieh die Zahl von Fehldiagnosen oder verzogerten Dia gnosestellungen reduziert. Ich bin mirdariiber klar, daG dievorliegende Arbeit in diesem Sinne nur ein kleines Steinchen im Mosaik unserer Gesundheitspolitik sein kann. Ich nehme an, daG ich auch zu diesem Buch eine Fiille positiver Zusehriften und Anregungen erhalten werde. Ich bitte darum, auch negative Kritik und Verbesserungsvorschlage in starkerem MaGe an mieh heranzutragen als das bei meinem fliiheren Werk "Diagnostische Bewertung von Laborbefunden" der Fall war. Ich bin mir sicher, daG es noch vie! zu verbessern und zu erweitern gibt, nicht zuletzt, weil sich alle diagnostisehen Methoden langfristig andern, verbessern und verfeinern lassen. In diesem Sinne sind auch Fachleute 3ufgerufen, bei Darstellungen, die sie flir nicht ganz befrie digend halten, Kritikzu auGern und die Bereitschaft zu einermoglichen Mitwirkung bei einer spateren Auflage zu zeigen. Zum AbschluG mochte ich mieh bei den Mitarbeitern, die zum Gelingen des Buches beigetragen haben, bedanken; insbesondere bei Fraulein Christine Appaly, Frau Ingrid Streit, Frau Lieselotte Tabor, Frau Marietta Wagner; vorallem aberaueh bei den Kollegen, die freund licherweise bereit waren, die Bearbeitung einiger Kapitel zu iiberneh men. German WeiG Abkiirzungen Alb. Albumine D:1Glob. D:l-Globuline D:2Glob. D:2-Globuline alk. alkalisch Alk. Phos. Alkalische Phosphatase BB Blutbild ~Glob. ~-Globuline BKS (= BSG) Blutkorperchensenkung Bili Bilirubin BSP Bromsulphalein BZ Blutzucker C Celsius Ca Calcium CHE (ChE) Cholinesterase Chol. Cholesterin chron. chronisch CI Chlorid C02 Kohlendioxyd CRP C-reaktives Protein CTG Computertomogramm Cu Kupfer dir. direkt E EiweiG EEG Elektroencephalogramm EKG Elektrokardiogramm Elphor Elektrophorese Ery Erythrozyten Fe Eisen F.r. Fiirbeindex y-GT Gamma-Glutamyl- T ranspeptidase yGlob. y-Globuline GE GesamteiweiG GLDH Glutaminsiiuredehydrogenase Glob. Globuline X Abkiirzungen GOT (= SGOT) Glutamat-Oxalazetat Transaminase GPT (= SGPT) Glutamat-Pyruvat Transaminase h Stunde(n) Hb Hamoglobin Hb/E Hamoglobin pro Erythrozyt HBDH ex-Hydroxybutyrat Dehydrogenase HCG Human-Chorion-Gonadotropin HCOa Bicarbonat (Blutgasanalysenergebnis) Hkt Hamatokrit (Anteil der zellularen Bestandteile im Blut, v. a. Erythrozyten) HPL Humanes Prolactin ICDH lsocitratdehydrogenase IE Internationale Einheit indir. indirekt IGA Immunglobulin A IGE Immunglobulin E IGG Immunglobulin G IGM Immunglobulin M IV International Unit (= IE) K Kalium KBR Komplementbindungsreaktion LDH Laktatdehydrogenase LE Lupus erythematodes Leuko Leukozyten Mg Magnesium Min (= min) Minute mvaill Milliaquivalent pro Liter Na Natrium NR Nebenreaktion(en) NNR Nebennierenrinde P anorganischer Phosphor (entspr. d. Phosphat) Abkiirzungen X I PAT Plattchen-Aggregations-Test PBJ Proteingebundenes Jod PCP (= progressiv chronische Poly arthritis = Rheumatoide arthritis = Rheumatoide Arthritis) C02-Partialdruck bei Blutgasanalyse PIT Partie lie Thromboplastinzeit pH negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration Phos. Phosphatase p02 Sauerstoffpartialdruck bei Blutgasanalyse P04 Phosphat RES Retikuloendotheliales System Rest-N Reststickstoff RF Rheumafaktor Rheo Rheogramm RR Blutdruck (Riva-Rocci) Sec (~ Sek) Sekunde Sono Sonogramm Std (= h) Stunde TPHA T reponema-pallida Haemagglutinationstest v.a. vor allem vgl. vergleiche Vol. Volumen Vol.-% Volumenprozent WAR Wassermann'sche Reaktion z.B. zum Beispiel z. T. zum Teil Abderhalden-Fanconi-Syndrom, Abort Abderhalden-Fanconi-Syndrom (Zystinspeicherkrankheit) Maligne Storung des Aminosaurestoffwechsels mit Zystinspeiche rung, Zwergwuchs, Rachitis, chronischer Obstipation. P t, Phosphatausscheidung im Harn t (Phosphaturie nicht immer vorhanden). Phosphatkristalle im Harnsediment. Ca 'i, Alk. Phos. 4, K t, GE t, leichte Proteinurie (E (Harn) (+)) Alkalireserve '\'. Abdominal-Schmerz s. unter Akutes Abdomen S. 19 A-Beta-Lipoprotein-Syndrom (Bassen-Komzweig-Syndrom) Steatorrhoe, rezessiv erblich, Betalipoproteide H, Chol. J" Phosphatide J" Bili ,\" Akanthozytose. Abort Schwangerschaftstest wird negativ. HCG-Titer fallt ab, etwa 8 Tage lang bewegen sich die HCG-Titer zwischen 10 000 und 2000 IEIl, so daiS die meisten qualitativen Schwangerschaftstests positiv bleiben. Wenn die Pregnandiolaus scheidung im Ham unter 5 mg124 Std. sinkt, ist der Abort unver meidlich. Oestriol (RIA) und HPL (RIA) faUt abo Weitere Hinweissymptome sind: Abfall des PBI, Abfall des Serum-Gonadotropinspiegels. Bei artefiziellem Abort evtl.: akutes Entztindungsbild Zeichen einer liamolyse, auch Bili t , (Clostridium per fringens-Sepsis, Chinin-Vergiftung etc.), Zeichen einer Niereninsuffizienz, v.a. HarnstoJJt