Schiller Kompetenz-Management fur den Anlagenbau GABLER EDITION WISSENSCHAFT Unternehmensfuhrung & Controlling Herausgegeben von Universitatsprofessor Dr. WolfQang Becker Otto-Friedrich-universitat Bamberg und Universitatsprofessor Dr. JOrgen Weber Wissenschaftliche Hochschule fur Unternehmens fuhrung (WHU) - Otto-Beisheim-Hochschule Die Schriftenreihe prasentiert Ergebnisse der betriebswirtschaFtlichen Forschung im Themenfeld Untemehmensfuhrung und Controlling. Die Reihe dient der Weiterentwicklung eines ganzheitlich ~ragten Ma nagement-Denkens, in dem das Controlling als ubergreifende Koordi nationsfunktion einen fur die Theorie und Praxis der Fuhrung zentralen Stellenwert einnimmt. Thomas 5ch iller Kompetenz-Management fOr den Anlagenbau Ansatz, Empirie und Aufgaben Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Wolfgang Becker Deutscher Universitots-Verlog KompelendJ.Clllagement for den Anlagenbau : Ansalz, Empirie unci Aufgaben / ThOmas Schiller. Mi! einem Geleilw. von WoIfQCJng Becker. -1. Aufl .. -Wiesbaden : Dt. Umv.-Veri. ; Wiesbaden : Gabler, 2000 (Gabler Edition Wissenschaft : Unternehmensfohrung unci Controlling) lugl.: Bamberg, Univ., Diss., 2000 ISBN-13: 978-3-8244-7226-0 e-ISBN-13: 978-3-322-88960-7 DOl: 10.1007/978-3-322-88960-7 1. Auflage Oktober 2000 Aile Rechte vorbehalten © Belriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitats-Yerlag GmbH, Wiesbaden, 2000 Lektorat: Brigitte Siegel / Annegret Eckert Der Gabler Verlag und der Deutsche Universitats-Verlag sind Unternehmen der Fochverlagsgruppe BertelsmannSpringer. Dos Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrech~ich geschutzt. Ja de Verwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlag~ unzulassig und slralbar. Dos gilt insbe sondere for Vervielffiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung unci VerarDeitung in elektronischen Systemen. www.gabler.de www.duv.de Hachste inhal~iche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion unci Verbreitung unserer Werke wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist deshalb auf sOu refreiem und chlorfrei Pleichtem Pap-ier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyethylen und damit aus organischen Grundsloffen, die wader bei der Herstellung noch bei der Verbren nung SchadsloFfe freisetzen. Die V{ledergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, doss salche'Na men im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Geleitwort v Geleitwort Die Branche des Anlagenbaus scheint fUr die betriebswirtschaftliche Forschung und Lehre wenig attraktiv zu sein. Dies Hisst zumindest die relativ geringe Anzahl wissenschaftlicher Beitrage zu dieser Branche vermuten. Die Griinde dafUr sind sicher vielf!iltig und diirften ins besondere in der hohen Komplexitat und Einzigartigkeit von Leistungserstellung und Leis tungsergebnis zu suchen sein. Zudem erhaIt der Anlagenbau gegeniiber anderen Branchen aufgrund seines reifen Lebenszyklusstadiums und seiner volkswirtschaftlichen GroBe nicht das wissenschaftliche Interesse wie beispielsweise die Automobilindustrie. Die Klarung der Frage, welcher strategische Ansatz fUr den Anlagenbau besonders erfolgversprechend ist und weJche Aufgaben der UntemehmensfUhrung zukommt, wurde deshalb bislang nicht herbeige fiihrt. Dieser Fragestellung hat sich Thomas Schiller in seiner Arbeit gewidmet. 1m Rahmen eines mehrjabrigen Forschungsprojektes des Lehrstuhls fUr UntemehmensfUhrung und Controlling an der Universitat Bamberg hat der Autor als Projektleiter in Zusammenarbeit mit zwei Un temehmen des Anlagenbaus und mit Unterstiitzung der Arbeitsgemeinschaft GroBanlagenbau im VDMA eine empirische Untersuchung in diesem Themengebiet durchgefUhrt. in diesem Zusammenhang wurden 30 Untemehmen des deutschen Anlagenbaus analysiert und deren Geschaftsfiihrungen interviewt. Dariiber hinaus hat der Verfasser seine praktische Erkenntnis se, die er in mehrjahriger Tatigkeit in einem GroBuntemehmen des deutschen Anlagenbaus erwarb, nutzenstiftend in diese Forschungstatigkeit eingebracht. In der einfiihrenden Charakterisierung des Anlagenbaus strukturiert Thomas Schiller unter schiedliche Aktivitatsfelder entlang des Lebenszyklus von Anlagen und erarbeitet eine Typo logisierung von Untemehmen des Anlagenbaus. In Verbindung mit den aktuellen Branchen trends zeigt der Verfasser die hier geltenden Managementanforderungen auf. Ausgehend von diesen Erkenntnissen wiirdigt er marktorientierte und ressourcenorientierte Managementan satze. Die Kritik zu diesen Ansatzen fUhrt den Autor zu der Erkenntnis, einen kompetenzori entierten Managementansatz als zweckmliBige Verbindung solcher Ansatze zu praferieren. Es erfolgt zudem eine Konkretisierung des kompetenzorientierten Managementansatzes fUr den Anlagenbau. Dieser bildet die theoretische Grundlage fUr die umfassende empirische Unter suchung zu Kompetenzen im Anlagenbau, in der ein facettenreiches Bild unterschiedlicher Kompetenzstrukturen erfolgreicher Untemehmen aufgezeigt wird. Auf Basis der konzeptio nell en Gedanken des kompetenzorientierten Managementansatzes sowie der Ergebnisse aus der empirischen Untersuchung setzt sich Thomas Schiller intensiv mit den daraus resultieren den Aufgabenfeldem eines Kompetenz-Managements auseinander. Wohlstrukturierte, praxis nahe Problemlosungen erganzt urn sinn volle betriebswirtschaftliche Instrumente und Metho den runden die vorliegende Arbeit zum Kompetenz-Management fUr den Anlagenbau abo VI Geleitwort Thomas Schiller zeigt in seiner Arbeit nicht nur, daB der kompetenzorientierte Management ansatz besonders geeignet fiir den Anlagenbau ist, sondem auch die dabei erforderlichen Ma nagementaufgaben. Insofem stellt die Arbeit eine Verbindung zwischen theoretischen Prob lemJosungen und praktischen Erfordemissen im strategischen Management her. Die Ergebnis se der empirischen Untersuchung unterstreichen dies beispielhaft, da Ltisungsansatze des Kompetenz-Managements von derzeit erfolgreichen Untemehmen des Anlagenbaus beschrie ben werden. Insgesamt reprlisentiert die vorliegende Monographie eine interessante Untersuchung zum Kompetenz-Management fiir den Anlagenbau. Vor dem Hintergrund der zunehrnenden Pro bleme der Branche kann den Untemehmen des Anlagenbaus nur geraten werden, sich dem Management der Kompetenzen im Untemehmen intensiv zu widmen und dies als Kemaufga be der Untemehrnensfiihrung zu betrachten. Die vorliegende Monographie bietet insofern eine hervorragende Grundlage, urn sich dem Thema des Kompetenz-Managements sowohl aus theoretischer als auch aus praktischer Sicht zu erschlieBen. Professor Dr. Wolfgang Becker Vorwort vu Vorwort Immer mehr Untemehmen widmen sich dem Management von Kompetenzen. Nur wenige Unternehmen wissen jedoch konkret, welchen Kompetenzen in ihrer Industrie besonders be deutsam sind und welche Aufgaben mit dem Management von Kompetenzen verbunden sind. Dies gilt insbesondere fur Branchen, wie dem Anlagenbau, die sich nur selten im Fokus be triebswirtschaftlicher Forschung befinden. Aus diesem Grunde wurde am Lehrstuhl fur Un ternehmensfiihrung und Controlling an der Otto-Friedrich-Universitiit ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das sich mit dem Kompetenz-Management fur den Anlagenbau beschiif tigte. Die vorliegende Arbeit stellt ein wesentliches Ergebnis dieses Forschungsprojektes dar. Wie in vielen Fiillen, ware auch dieses Buch nicht ohne die Unterstiitzung vieler Beteiligten realisierbar gewesen. Allen voran mOchte ich meinem Doktorvater, Herm Prof. Dr. Wolfgang Becker danken, der dieses Forschungsprojekt am Lehrstuhl etablierte und die Gewinnung von Kooperationspartnern aus der Praxis ermoglichte. Seine Art der Lehre und sein Fiihrungsstil haben mich wiihrend der Tiitigkeit am Lehrstuhl besonders gepriigt. Weiterer Dank gebiihrt Herm Prof. Dr. Frank Wimmer fur die Ubernahme des Zweitgutachtens. Unternehmen und Institutionen der deutschen Industrie haben zudem die Realisierung dieser Arbeit erst ermoglicht. Die Unternehmen Babcock Borsig AG sowie Siemens AG haben das Forschungsprojekt inhaltlich und finanziell unterstiitzt. Herr Dr. Ludolf von Wartenberg, Ge schiiftsfiihrer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sowie Herr Dr. Wolfgang Kuh nel, Geschiiftsfiihrer der Arbeitsgemeinschaft GroBanlagenbau im VDMA haben durch ihre Kontakte und durch ihre Uberzeugungskraft zur Gewinnung von 28 Unternehmen des deut schen Anlagenbaus fiir die empirische Untersuchung beigetragen. Diese 28 beteiligten Unter nehmen haben letztlich durch ihre groBe Offenheit die Untersuchungsergebnisse zur hohen Aussagekraft gebracht. Den beteiligten Institutionen und Unternehmen sowie ihren Vertretern gebiihrt ein besonderer Dank, in der Hoffnung, auch in Zukunft durch ihre Kooperationsbe reitschaft wissenschaftliche Untersuchungen fur die Praxis nutzbarer zu gestalten. Einen besonderen Dank mOchte ich auch denjenigen aussprechen, die durch forrnale, sprach liche und inhaltliche Anregungen meine Arbeit positiv beeinfluBten. Rainer Geisler laB die Arbeit komplett und hat mit seinen Verbesserungsvorschliigen die Qualitiit der Arbeit we sentlich gesteigert. Dr. Karsten Benz, Dr. Niels Sahl sowie Dr. Jan Wicke gaben mir bereits in einem fruhen Stadium meiner Arbeit wertvolle Hinweise. Kritische Diskussionspartner waren daruber hinaus aile Teilnehmer am Doktorandenseminar. Frau Tina Zottnik hatte mit groBer freundschaftlicher Unterstiitzung die Korrekturarbeiten iibernommen. Meine Vorgesetzten und meine Kollegen bei Arthur D. Little International Inc. gewiihrten mir in den ,,heiBen" Phasen der Promotion mit groBem Verstiindnis die notwendigen zeitlichen Freiriiume. Ihnen allen mOchte ich an dieser Stelle nochmals herzlich danken. vm Vorwort Meiner Freundin Stefanie bin ich fUr die Ubemahme vieler organisatorischen Aufgaben be sonders dankbar, wodurch sie mir zusatzliche Zeitraume fUr Meine Arbeit schuf. Durch ihre liebenswerte und frohliche Art trug sie immer wieder dazu bei, mich in den schwierigen Pha sen der Promotion neu zu motivieren. Widmen mOchte ich diese Arbeit Meinen Eltem in tiefster Dankbarkeit. Beide bildeten jeweils auf ihre Art in meinem Leben einen wertvollen Riickhalt, ohne diesen ich das Ziel einer Pro motion sicherlich nie erreicht hiitte. Thomas Schiller InbaItsverzeidmis IX Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ..........................................................................................................X V Tabellenverzeichnis• ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••••••••••••••• XVII Abkiirzungsverzeichnis ...................................................................................................... XIX 1. Einleitung ............................................••...•........................................•.............. 1 2. Charakterisierung des Anlagenbaus ............................................................. 3 2.1 Objektstruktur des Anlagenbaus ..................................................................................... 3 2.1.1 Anlagen als komplexe Systeme .................................................................................. 3 2.1.2 Arten komplexer Anlagen .......................................................................................... 6 2.2 Abgrenzung des Anlagenbaus ........................................................................................... 9 2.2.1 Merkmale des Anlagenbaus ....................................................................................... 9 2.2.2 Begriff des Anlagenbaus .......................................................................................... 14 2.3 AktivitiitsCelder des Anlagenbaus ................................................................................... 15 2.3.1 Anlagenbedarfspriifung ............................................................................................ 16 2.3.2 Anlagenprojektierung ............................................................................................... 18 2.3.3 AnlagenbereitstelJung ............................................................................................... 21 2.3.4 Anlagennutzung ........................................................................................................ 22 2.3.5 Anlagenausmusterung .............................................................................................. 24 2.4 Akteure im Anlagenbau .................................................................................................. 25 2.4.1 Anlagenlieferanten ................................................................................................... 25 2.4.2 Anlagennachfrager ................................................................................................... 29 2.4.3 Regulatoren .............................................................................................................. 29 2.5 Wettbewerbstrends im AnIagenbau ............................................................................... 31 2.6 Resiimee: Besondere Managementanforderungen im Anlagenbau ............................ 33 x IDhaItsverzeichDis 3. Theoretische Ansatze fUr das strategische Management von Unternehmen des Anlagenbaus •••••••••••••••••.•.••••.•..•....•......•.........•................ 35 3.1 Grundverstiindnis des strategischen Management ....................................................... 35 3.2 Marktorientierter Managementansatz .......................................................................... 38 3.2.1 Industrieokonomik als theoretisches Fundament des marktorientierten Managementansatzes ................................................................................................ 38 3.2.2 Marktorientierter Managementansatz (nach Michael E. Porter) ............................. .41 3.2.2.1 Auswahl attraktiver Branchen ..................................................................... .41 3.2.2.2 Erzielung verteidigungsfahiger Wettbewerbspositionen innerhalb von Branchen ....................................................................................................... 43 3.2.2.3 Diversifikation und Internationalisierung innerhalb der Branchen und tiber die Grenzen der Branchen hinaus ........................................................ .46 3.2.3 Bewertung der Eignung des marktorientierten Managementansatz fUr den Anlagenbau ............................................................................................................... 48 3.3 Ressourcenorientierter Managementansatz .................................................................. 53 3.3.1 Theoretische Grundlagen des ressourcenorientierten Managementansatzes ........... 53 3.3.2 Argumentationslogik des ressourcenorientierten Managementansatzes .................. 56 3.3.2.1 Begriff und Arten von Ressourcen ............................................................... 56 3.3.2.2 Uberpriifung der strategischen Bedeutung von Ressourcen anhand ausgewiihlter Wesensmerkmale .................................................................... 61 3.3.2.3 Handhabung strategisch bedeutsamer Ressourcen ....................................... 67 3.3.3 Bewertung der Eignung des ressourcenorientierten Management- ansatzes ftir den Anlagenbau .................................................................................... 72 3.4 Kompetenzorientierter Managementansatz aIs Verbindung der Markt-und Ressourcenperspektive .................................................................................................... 75 3.4.1 Grundztige des kompetenzorientierten Managementansatzes .................................. 76 3.4.2 Unterschiedliche Anslitze des kompetenzorientierten Management.. ...................... 82 3.4.2.1 Kernkompetenz-Ansatz nach HamellPrahalad ............................................. 82 3.4.2.2 Ausgewiihlte Weiterentwicklungen des kompetenzorientierten Managementansatzes .................................................................................... 90 3.4.3 Uberpriifung der Eignung vorgestellter kompetenzorientierter Management- ansatze fUr den Anlagenbau ..................................................................................... 95