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Klinische Psychotherapie PDF

403 Pages·1997·12.861 MB·German
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P. Hofmann, M. Lux, Ch. Probst, M. Steinbauer, J. Taucher, H.-G. Zapotoczky (Hrsg.) Klinische Psychotherapie SpringerW ienN ewYork Dr. P. Hofmann Dr. M. Lux Dr. Ch. Probst Dr. M. Steinbauer J. Dr. Taucher Prof. Dr. H.-G. Zapotoczky Psychiatrische Universitatsklinik, Auenbruggerplatz 22, A-8036 Graz, Osterreich Das Werk ist urheberrechtlich ge~.chiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechani schem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, blei- ben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 1997 Springer-Verlag/Wien Reprint of the original edition 1997 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt ohne besondere Kennzeichen nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be trachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirfen. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewahr iibernommen werden. Derartige Angaben miissen vomjeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Satz: Bernhard Computertext KG, A-1030 Wien Graphisches Konzept: Ecke Bonk Gedruckt auf saurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier - TCF Mit 42 Abbildungen ISBN-13:978-3-211-82880-9 e-ISBN-13:978-3-7091-6834-9 DOI:I0.I007/978-3-7091-6834-9 ISBN 978 -3 -211-82880 -9 Springer-Verlag Wien New York Vorwort Psychotherapie -der Seele dienen. Ihr geneigt sein. Sie helfend begleiten. In einer psychiatrischen Institution muB dies heute wohl als ein selbstver stiindliches Grundanliegen betrachtet werden. Warum dann noch Psycho therapie in der Psychiatrie zum Thema eines Kongresses machen? Einige Argumente haben die Herausgeber dazu veranlaHt: In der Psychiatrie finden sich Menschen mit psychischen Beeintrachti gungen ein, die einer besonders intensiven, oft spezifischen psychothe rapeutischen Begleitung bediirfen. Hier geht es nicht urn die klinische Anwendung schulenspezifischer Methoden; hier geht es urn die Frage, wie kann diesem aufbesondere Art beeintrachtigten Menschen optimal geholfen werden. Oft ist die Kombination mehrerer lind ycrschiedener Methoden indiziert. Del' Psvchopharmakologe stehl dem analvtisch ausgebildeten Psychotherapeuten, steht dem Verhaltenstherapeuten zur Seite. Oft sind aIle drei in einer Person vcreint, was wi"msehenswert sein kann. MaHgeblich sind die Bediirfnisse des Patienten, die alls sei ner Lebens-, Leidens-wie Erfc)lgsgesehiehte heryorgehen, also aus dem, was von Therapeuten als Psyehodynamik, als Lerngeschiehte angespro chen wird. Dabei mug dem Entgegenkommen der Organe (Freud), der Organminderwertigkeit (Adler), del' Organismusvariablen (Kanter) ebenso Beriicksichtigung zuteil werden wie del' Konstellation der Ko gnitionen, dem Denken tiber die eigenen Gef'lihle - eine Aufgabe. die dem klinischen Psychotherapellten vertrallt sein solltc. Auch wenn man sich die therapeutisehen Konzepte yor Augen halt, die zum Beispiel gegeniiber bestimmten Formen \,on Angsterkrankungen (Panik, Agoraphobie, Sozialphobien etc.) odeI' Zwangsst('mmgen heute zur Anwendung gelangen, Indikationsschwerpunkte, Indikationsstruk turen, die auf kritische Details aufbaueJ1 und allgemeine Gtiltigkeit be anspruchen konnen, sind bislang noeh nieht erarbeitet worden. Die therapeutische OrientienlTlg am eil1l.elnen Iei<it'n(\('n Mensthen. die den Psychotherapeuten auszeiehnet, die oft aussehlaggebende fei nere Abstimmung von Personliehkeitsziigen des Patienten wie den The rapeuten in Gleichklang und Gegensatzliehkeit erschweren eine i'lber eine einzelne Person hinausgehende Bcriicksiehtigung yon psychologi schen und psychopathologischen Merkmalen. die cineI' geforderten In dikationsstruktur zugnmdege\egt werden kilnnten. L(lsungsversuche VI VOIwort einer derart schwierigen Problematik stiinde einer klinisch orientierten Psychotherapie in der Psychiatrie wohl an. - Der Zugang zu sich selbst und die sich daraus ergebenden therapeuti schen Bewaltigungsmoglichkeiten, die Psychotherapeuten in der Psy chiatrie gemeinsam mit psychisch beeintrachtigten Menschen erarbei ten, konnten modelIhaft auch der Ausbildung zum nicht-klinischen, nicht-arztlichen Psychotherapeuten dienlich sein. Jedem angehenden Psychotherapeuten solIte ermoglicht werden, mit den verschiedenen psychischen Storungen und deren Behandlung vertraut zu werden. Oft verbergen sich hinter zunachst harmlos erscheinenden Storungen komplexe psychische Beeintrachtigungen und Fehlentwicklungen. Auch dazu solI der vorliegende Band einen Beitrag leisten. Psychotherapie in der Psychiatrie ist ein wichtiges Anliegen, ist ein gewich tiger Schwerpunkt. Nicht zuletzt solI auch die Diskussion zwischen Vertre tern einzelner Schulen mit oft divergierenden Ansatzen, zwischen Psycho therapeuten als Gemeinschaft von problembewuBten und suchenden Be gleitern und Dienern angeregt und gefordert werden. Wir haben noch vie le groBe gemeinsame Aufgaben vor uns. Zu deren Bewaltigung soll der vor liegende Band ermutigen. Graz, November 1996 H. G. Zapotoczky Inhaltsverzeichnis Konzeptionelle Uberlegu ngen Taucher, J., Steinbauer, M.: Klinische Psychotherapie Wozu? - Wo- hin? ........................................................................................................... 1 Merl, H.: Gesundheit als Leitvorstellung in der Psychiatrie................. 7 Etzersdorfer, E.: Uber Motivation zur Psychotherapie......................... 15 Zapotoczky, H. G.: Das Absurde an der Psychotherapie .............. ........ 26 Hafner, S., Lieberz, K., Schepank, H.: Aspekte der Differentialindi- kation zur stationiiren Kurz- und Langzeittherapie.................. ............ 30 Laireiter, A. R.: Qualitiitssicherung von Psychotherapie: Zum Stand der Entwicklung ...................................................................................... 37 Therapieansatze Fliegel, S.: Eine Reise durch die Verhaltenstherapie ............................ 47 KIug, G., Fuchs-Nieder, B.: Neurolinguistische Sprachmodelle (Me tamodell der Sprache) und ihre Anwendbarkeit als ein Kriterium der Differentialdiagnose psychiatrischer Storungen (Pilotprojekt) .......... 56 Probst, Ch., Lingle, A.: Humor als therapeutisches Element in der Psychotherapie ........................................................................................ 66 Taucher, J., Steinbauer, M.: Psychotherapeutisches Handeln im psy- chiatrischen Bereich: Integrative Maltherapie ..................................... 75 Taucher, J., Steinbauer, M., Laure, S., Freidl, W., Scharfetter, B., Hofmann, P., Probst, Ch.: Befindlichkeitsiinderung durch Malgrup- pentherapie im Therapiekonzept cler Integrativen Maltherapie......... 83 Laure, S., Herzog, G., Hofer, E., Taucher, J., Hofmann, P., Zapotoczky, H. G.: Zur Wirksamkeit von Aromatherapie bei depres- siven Patienten ........................................................................................ 89 Taucher, J., Sadowski, L., Steinbauer, M., Zapotoczky, H. G.: Wiirme und Atemtherapie im Therapiekonzept der Stimmungstherapie nach Sadowski fur psychiatrische Patienten .......................................... 97 VIII Inhaltsverzeichnis Reinhardt, A.:Musiktherapie in einer Tagesklinik fiir psychiatrische Patienten ................................................................................................. 104 Reuster, Th.: Psychobibliodrama in der statiomiren psychiatrischen Therapie .................................................................................................. 110 Millonig, B., Steiner, A., Walter, H., Zyhlarz, G., Griinberger, J., Linzmayer, L., Kasper, S.: Die klinische Anwendung bewegungs analytischer Therapie Methode Cary Rick............................................ 116 Psychopharmaka und Psychotherapie Hofmann, P., Probst, Ch.,Taucher, J.: Psychopharmaka fiir Psycho- therapeuten............................................................................................. 120 Zapotoczky, H. G.: Zur Integration von Pharmakotherapie und Psy- chotherapie ............................................................................................. 132 Weber, H. F.: Auswirkungen des psychotherapeutischen Ansatzes in der Psychiatrie auf die psychopharmakologische Behandlung ........... 138 Langer, G.: "Psychotherapie und Psychopharmaka-Behandlung: Ver- tragt sich das?" - "Es kommt darauf an!" - "Worauf?" .......................... 146 Psychotherapie in der stationiiren Psychiatrie Moser, Ch., Margreiter, J.: Von der "Fiir-Sorge" zur Kooperation. Sy stemische Therapie und psychiatrisches Stationsmanagement........... 152 Jakob, M.: Psychotherapie im psychiatrischen Krankenhaus - aber wie? Zu einer spezifischen Vorbedingung fiir ihr mogliches Gelingen - am Beispiel der Praxis an der Salzburger Psychiatrie........................ 163 Friedl, E.-J., Steinman, C.: Institutionelle Psychotherapie und der lange Arm der Dienstleistungsbiirokratie ............................................. 170 Huber, D.: Der stationar-ambulante Ubergang von psychosomatisch und psychoneurotisch Erkrankten ........................................................ 179 Psychotherapie bei verschiedenen Krankheitsbildern Fiedler, P.: Psychotherapeutische Ansatze bei Personlichkeitsstorun- gen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede ........................................... 187 Kronmiiller, K.-T. H., Hartmann, M., Kroger, F., Herzog, W.: Ambu- lante und stationare Familientherapie bei EBstorungen ..................... 195 J.: Fritzsche, M., CzogaIik, D., Vanger, P., Aldenhoff, Interpersonelle Psychotherapie (IPT) als stationares Therapieangebot fiir Depressi- ve und die Evaluation in der Prozessforschung .................................... 204 Hirsch, R., Stanzel, R.: Bipolare Storung und systemische Therapie - Erfahrungen mit der Einrichtung einer Familientherapie-Ambu- lanz........................................................................................................... 214 Inhaltsverzeichnis IX Pernhaupt, G., Legl, Th.: Aufbau und Struktur einer therapeuti- schen Gemeinschaft fUr Suchtkranke ................................................... . 221 Krischker, S., Fleischmann, H., Unglaub, W., Cording, C.: Kompakt- therapie fur Drogenabhangige - Konzept und Effekt.. ....................... . 227 Thomasius, R.: Familientherapeutische Fruhbehandlung Opiatab- hangiger .................................................................................................. . 233 Fabisch, K., Fabisch, H., Langs, G., Wieselmann, G., Zapotoczky, H. G.: Angstreduktion bei Angehorigen psychotisch Erkrankter. ...... . 242 Fabisch, H., Fabisch, K., Wieselmann, G., Langs, G., Hofmann, P., Zapotoczky, H. G.: Das Informationsbedurfnis der Angehorigen und die Symptomatik schizophrener Patienten .......................................... . 245 Resch, F.: Psychotherapie bei Psychosen des Jugendalters: Notwen- digkeit oder Luxus ................................................................................. . 248 Maani, S., Wolf, S., Bieberger, C.: "Der Himmel, die Wolken und die Gesprache mit Frau Dr. N" - Eine qualitative Studie uber. Beziehungs Erlebnisse von psychotischen Patientinnen und ihren Arzten im sta- tionaren Kontext ................................................................................... . 253 Hodel, B., Sandner, M., Brenner, H. D.: Ein Training zur Bewalti- gung maladaptiver Emotionen bei schizophren Erkrankten .............. . 261 Biebl, W., Kinzl, J. F.: Integrierter Therapieansatz bei Angststorun- gen ........................................................................................................... . 270 Butollo, W., Kelwing, Ch., Kriismann, M., Maragkos, M., Wentzel, A.: Integration verschiedener psychotherapeutischer Ansatze bei Angst- storungen: Gestalt- und Verhaltenstherapie ......................................... . 274 Langle, A.: Die personale Positionsfindung (PP) in der Angstthera- pIe ............................................................................................................ . 284 Steinbauer, M., Taucher,J.: Lisa, Fallstudie einer Vergewaltigung und die Bearbeitung im TherapieprozeB der Integrativen Maltherapie .... 298 Brunner, R. M., Resch, F., Parzer, P., Koch, E.: Dissoziation und Trau- ma - Psychotherapeutische Gesichtspunkte ......................................... . 312 Bach, M.: Langzeitverlauf von Somatoformen Storungen nach sta- tionarer Psychotherapie ......................................................................... . 319 Honigl, D., Macheiner, H., Langs, G., Tischler, R.: Morbus Raynaud - eine paradoxe Reaktion der GefaBe und die M()glichkeiten der thc- rapeutischen EinfluBnahme .................................................................. . 325 Liaisondienst Egger, J. W.: Klinische Psychologie im Krankenhaus - Klinisch-psy chologischer Dienst am Landeskrankenhaus/Universitatsklinikum Graz ......................................................................................................... . 330 x Inhaltsverzeichnis RieBland-Seifert, A., Buchberger, S., Biirbaumer, M., Haushofer, M.: "Vom psychiatrischen Konsiliarfacharzt zum ClrT eam" - Ein Erfah rungsbericht zur psycho-somatischen Kooperation im SMZ-Ost-Donau- spital Wien...................................................................................................... 342 Pontzen, W.: Konsiliar- und Liaisondienst im Allgemeinkranken- haus.......................................................................................................... 352 Kersting, A.: Die systemische Supervision in psychosozialen Institu- tionen....................................................................................................... 359 Verschiedenes Pfeifer, S.: Der religiose Patient in der Psychotherapie - empirische Befunde und praktische Konsequenzen............................................... 365 Drees, A.: Poetische Gesprachsfiihrung in der Sterbeszene ................ 373 J.: Probst, Ch., Langle, A., Hofmann, P., Taucher, Psychotherapie und Alter ................................................................................................. 382 Rous, F., Lapornik, R.: Psychotherapie im Strafvollzug - Moglichkei- ten und Grenzen..................................................................................... 388 Klinische Psychotherapie Wozu? - Wohin? J. Taucher und M. Steinbauer Durch die Verbindung mit den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen, begibt sich psychotherapeutisches Handeln in die Gefahr eines Interes senskonfliktes, indem es als Teil eines Systems, in dem Storungen entste hen, diese gleichzeitig zu behandeln versucht. Psychogene Storungen sind in ihrer Entstehung eng mit der gesell schaftlichen Organisation verbunden, die auf aIle person lichen Lebensfor men EinfluB nimmt. Entfremdung, Arbeitsteilung und Ohnmacht gegen tiber anonymen Machtapparaten wirken sich in all ihren Widerspriichen auf die Familie und ihre verletzlichsten Teile, die Kinder, aus. Psychothera pie muB sich daher auch mit dem Gesellsehaftssvstem auseinandersetzen, das diese Storungen miterzeugt (Kovel 1985). Die Strukturen unserer Gesellschaft sind Ausdruck der Ausbeutung der Natur und des Mensehen dureh den Menschen als wichtigste Produktiv kraft (Marx). Die bestehenden gesellsehaftliehen Strukturen haben die Aufgabe, das dieser Einstellung zugrunde liegende Paradigm a zu stiitzen und zu verfestigen. Aus dieser Sichtweise wird den psychiatrisehen Institutionen nieht zu unrecht vorgeworfen, allein reparative Funktion zu haben, und nur an der Symptomfreiheit der Patienten interessiert zu sein, wahrend die ge sellsehaftlichen Wurzeln der Storungen nur mangelhaft herticksichtigt werden. Phanomene wie z.B. Krankheit, Alter oder Tod werden von den beste henden gesellschaftlichen und insbesondere aueh den medizinischen Strukturen oftmals unter diesem Paradigma gesehen. Krankheit bedeutet dann EinbuBe an Effektivitat und an Produkivkraft, wahrend der Mensch als Person nieht wahrgenommen wird. Diese Sichtweise hat aueh EinfluB auf den Umgang mit Alter und Hehilldenlllg ill 1I11Serer t;csdlschafl, ill del' diese existentiell mensch lichen Bereiehe ausgegrenzt und brutal verleug net werden (Kovel 1985). Der "Heiler" war tiber Jahrtausende in der menschheitsgeschichtlichen Entwieklungjemand, der die Fahigkeit besaB, zwischen den Kraften der ihn umgebenden Natur und den inneren Kraften, die sieh auch im leidenden Individuum manifestieren, zu vermitteln. Er stellte eine transzendierende

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