Dokumentation im ambulanten Bereich Handbuch zur Codierung von Laborleistungen im Katalog ambulanter Leistungen (KAL) 31. Dezember 2011 IMPRESSUM Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Bundesministerium für Gesundheit Radetzkystraße 2 1030 Wien Die Erarbeitung dieser Unterlage erfolgte im Rahmen des Projekts "Dokumentation im ambulanten Bereich". Projektleitung: Mag. Gerhard Embacher (BMG) Projektteam BMG: Dr. Peter Brosch, Abteilungsleiter Mag. Walter Sebek, Stv. Abteilungsleiter Gesamt‐Projektkoordination: Mag. Gerhard Gretzl (SOLVE‐Consulting) Unterarbeitsgruppe LKF: Dr. Andreas Egger, Projektleiter, Abstimmung mit LKF‐Dokumentation (BMG) Unterarbeitsgruppe Länder: Mag. Stefan Potyka, Länderkoordinator (OÖ GF) Martin Haider BA MPA, Länderkoordinator (OÖ GF) Mag. (FH) Carina Kainz (NÖGUS) Mag. Karl Wagner (NÖ Landeskliniken Holding) Dr. Harald Kraft (Vorarlberger Landesgesundheitsfonds) Ing. Harald Hefel (Vorarlberger Landesgesundheitsfonds) Dr. Christian Rous (Steiermärkische KAGes) Mag. Stephan Mildschuh, Projektassistenz (GÖG/ÖBIG) Mag. Andreas Stoppacher, Projektassistenz (GÖG/ÖBIG) sowie VertreterInnen der weiteren Bundesländer und der AUVA Unterarbeitsgruppe Hauptverband der SV‐Träger: Andrea Stefan, Projektleiterin (HVSV) VertreterInnen der am Pilotprojekt beteiligten SV‐Träger Software‐Entwicklung und EDV: DI Bernhard Pesec (dothealth) Mag. Rainer Kleyhons (BMG) Medizinische Experten: Fachexperten aus den beteiligten Institutionen, Koordination Doz. Dr. Georg Endler, Wilhelminenspital, Zentrallabor Wien, Dezember 2011 BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN Stand 31‐12‐2011 Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1 PROJEKTBESCHREIBUNG.............................................................6 1.1 Aufgabenstellung .....................................................................................6 1.2 Aufgaben und Ziele des Katalogs ambulanter Leistungen........................6 1.2.1 Allgemeines......................................................................................... 6 1.2.2 Ziele des Projekts „Katalog ambulanter Leistungen (KAL)“................. 8 1.2.3 Limitationen und Nicht‐Ziele............................................................... 9 2 GRUNDLAGEN DER CODIERUNG MIT LOINC‐CODES ..................10 2.1 Allgemeines............................................................................................10 2.2 Nomenklatur und Codierung..................................................................10 2.3 Kürzel......................................................................................................12 2.4 Langnamen.............................................................................................13 2.5 Kurznamen.............................................................................................13 3 GRUNDLAGEN DER FÜR DEN KAL GEWÄHLTEN GRUPPIERUNG.14 3.1 Kompatibilität mit ELGA.........................................................................14 3.2 Zuordnung der Laborleistungen zu KAL‐Gruppen..................................15 3.3 Gründe der gewählten Analysenzählweise............................................17 4 PRAKTISCHE DURCHFÜHRUNG DER KAL‐CODIERUNG ...............18 4.1 Beispiel 1: Analysen, die in der Zuordnungsliste (Anhang 2) enthalten sind.........................................................................................................18 4.2 Beispiel 2: Analysen, die nicht in der Zuordnungsliste (Anhang 2) enthalten sind, aber eindeutig einer KAL‐Gruppe zuordenbar sind.......19 4.3 Beispiel 3: Analysen, die nicht in der Zuordnungsliste (Anhang 2) enthalten sind und nicht eindeutig einer KAL‐Gruppe zuordenbar sind19 5 LITERATUR................................................................................20 ANHÄNGE Anhang 1 KAL‐Gruppen für die Abbildung von Laborleistungen Anhang 2 Zuordnungen von LOINC auf KAL‐Gruppen ‐ 3 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN Stand 31‐12‐2011 Begriffsdefinitionen BEGRIFFSDEFINITIONEN Basiskatalo‐ im Einsatz befindliche Kataloge der beteiligten Institutionen; dazu ge zählen landesweit gültige Fondskataloge, Hauskataloge einzelner Krankenhäuser bzw. hausübergreifende Kataloge einzelner Spitalsträ‐ ger sowie die Metahonorarordnung des Hauptverbandes Basisleistun‐ Leistungen aus den im Einsatz befindlichen Basiskatalogen, die in den gen LKatManager eingespielt wurden Zielkatalog Katalog medizinischer Leistungen, bestehend aus neu gebildeten Leis‐ tungspositionen aus den Basisleistungen entsprechend der definier‐ ten Kriterien und Systematik bzw. aus den vorhandenen Leistungspo‐ sitionen des stationären Leistungskatalogs des BMG („MEL‐Katalog“) Zielleistun‐ Positionen des Gesamtleistungskatalogs (ambulanter und stationärer gen Leistungen), auf die die Basisleistungen zusammengefasst und abge‐ bildet werden LKatMana‐ internetbasiertes EDV‐Tool (Software und Datenbank) für die Projekt‐ ger abwicklung, hauptsächlich für die Erstellung der Zuordnungen Basis‐ leistung – Zielleistung Mapping Zuordnung von Leistungspositionen aus den Basiskatalogen auf den Zielkatalog unter Berücksichtigung der Zählweise und Leistungseinhei‐ ten (Umschlüsselung) KAL‐Mapper EDV‐Tool zur Unterstützung der am Pilotprojekt teilnehmenden Insti‐ tutionen bei der Umschlüsselung. Darin hinterlegt ist die jeweilige Umschlüsselungstabelle, die für die Überleitung der Leistungspositio‐ nen aus dem Hauskatalog auf den bundesweiten Leistungskatalog benötigt wird. Außerdem werden Import, Export und die manuelle Bearbeitung der Umschlüsselungslogik unterstützt. ADok „Ambulantes KDok“; EDV‐Tool zur Unterstützung (zunächst rudimen‐ tärer) Plausibilitätsprüfungen auf die zu exportierenden Daten für die weiteren Verwendung entsprechend dem geplanten Berichtswesen ‐ 4 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN Stand 31‐12‐2011 Abkürzungsverzeichnis ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS AP Arbeitspaket AUVA Allgemeine Unfallversicherungsanstalt BBR Konvent der Barmherzigen Brüder BGA Bundesgesundheitsagentur BGK Bundesgesundheitskommission; Organ der Bundesgesundheitsagentur BHS Kongregation der Barmherzigen Schwestern BMG Bundesministerium für Gesundheit BVA Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter BVG Bundesverfassungsgesetz DIAG Dokumentations‐ und Informationssystem für Analysen im Gesund‐ heitswesen DER Dermatologie EDV Elektronische Datenverarbeitung ELGA Elektronische Gesundheitsakte FH Fachhochschule(n) gespag Oberösterreichische Gesundheits‐ und Spitals‐AG GÖG Gesundheit Österreich GmbH HNO Hals‐Nasen‐Ohrenheilkunde HVSV Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger HTA Health Technology Assessment KAL Katalog ambulanter Leistungen KAGes Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. LGF Landesgesundheitsfonds LK Landesklinikum LKF Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung LKH Landeskrankenhaus LOINC Logical Observation Identifiers Names and Codes MBDS Minimal Basic Data Set NÖGUS Niederösterreichischer Gesundheits‐ und Sozialfonds ÖBIG Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen OÖ GF Oberösterreichischer Gesundheitsfonds PLA Projektlenkungsausschuss SV Sozialversicherung SVA Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft SVB Sozialversicherungsanstalt der Bauern SV Sozialversicherung TOP Tagesordnungspunkt UAG Unterarbeitsgruppe VAEB Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau VAEV System zur Verwaltung von Änderungs‐ und Ergänzungsvorschlägen für den Leistungskatalog ‐ 5 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN STAND 31‐12‐2011 PROJEKTBESCHREIBUNG 1 Projektbeschreibung 1.1 Aufgabenstellung In der aktuellen Art. 15a BVG‐Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens wurden in Art. 37 Abs. 4 bis 7 die Eckpunkte für die weiteren Arbeiten im Projekt „Dokumentation im ambulanten Bereich“ definiert. In der Sitzung der Bundesgesundheitskommission am 26. November 2010 wurde der Bericht des Projektlenkungsausschusses über den Stand der Katalogentwicklung (Ka‐ talog ambulanter Leistungen 2010) zur Kenntnis genommen und die vorgeschlagene weitere Vorgangsweise für die Weiterentwicklung des Leistungskatalogs im Jahr 2011 zustimmend zu Kenntnis genommen. Ein Schwerpunkt der Arbeiten 2011 war die Definition von geeigneten Gruppen zur Codierung von Laborleistungen im Katalog ambulanter Leistungen (KAL). Zur Entwicklung dieser Gruppierung wurde eine eigene Arbeitsgruppe mit Beteiligung der Pilotbundesländer und Vertreter von Hauptverband und Sozialversicherungsträ‐ gern eingerichtet. Von den beteiligten Institutionen wurden auch Experten aus dem Laborbereich nominiert, um eine fachlich fundierte Zusammenfassung und Abbildung von Einzelleistungen auf diese Gruppierung sicherzustellen. Eine wesentliche Rahmenbedingung dabei war die Kompatibilität mit der für ELGA vorgeschlagenen Befundreihenfolge. Das vorliegende Handbuch zur Codierung von Laborleistungen soll auch als eigen‐ ständiges Dokument geeignet sein, einen Überblick über den KAL zu geben und im Besonderen die Abbildung von Laborleistungen im KAL erläutern. Daher wird einlei‐ tend auch noch eine kurze Information zum gesamten Katalog ambulanter Leistun‐ gen gegeben. 1.2 Aufgaben und Ziele des Katalogs ambulanter Leistungen 1.2.1 Allgemeines Gemäß Beschluss der Bundesgesundheitskommission ist für das Ziel der integrierten Versorgung ein gemeinsamer Katalog ambulanter Leistungen für den intra‐ und extramuralen Bereich zu entwickeln und die Umsetzung gesetzlich abzusichern. Der Katalog soll als Basis für Beobachtungen von Leistungsentwicklungen, der Quantifizie‐ rung und Bewertung von Veränderungen durch Reformpoolprojekte sowie der Pla‐ nung im Gesundheitswesen dienen. ‐ 6 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN STAND 31‐12‐2011 PROJEKTBESCHREIBUNG Das inhaltliche Projektdesign mit Aufnahme‐ und Ausschlusskriterien für die Entwick‐ lung eines Startkatalogs im Jahr 2007 wurde in den Projektgremien erarbeitet. Als Aufnahmekriterien wurden im Wesentlichen hochfrequente Leistungen aus den ver‐ schiedenen im Einsatz befindlichen Leistungskatalogen definiert. Ausschlusskriterien waren insbesondere keine Aufnahme von Medikamenten und eine Verhältnismäßig‐ keit von Dokumentationsaufwand zu Nutzen. Die Details der Kriterien zur Katalog‐ entwicklung siehe Endbericht aus dem Jahr 2007. Ab 2010 wurde in Pilotprojekten die Erfassung und Datenmeldung in der Systematik des KAL in 4 Bundesländern erprobt. Dabei wurden sowohl die Leistungen im spitals‐ ambulanten Bereich als auch aus dem extramuralen Bereich auf Basis der bestehen‐ den Dokumentationen (Hauskataloge, Abrechnungsinformationen) durch Überleitung auf die KAL‐Codes an das Bundesministerium (BMG) gemeldet. Die Katalogwartung und Weiterentwicklung erfolgt in Arbeitspaket 1 mit folgenden Schwerpunkten: Erstellung und Evaluierung von Überleitungsregeln auf den gemeinsamen Leis‐ tungskatalog (Mapping, inkl. Frequenz‐/Leistungszahlen) zur Sicherstellung einer vergleichbaren Datengrundlage bis zur vollständigen Umstellung des Berichtswe‐ sens nach dem neuen Katalog Wartung des Katalogs aus den Erfahrungen der Pilotprojekte und aus Vorschlä‐ gen der Anwender Entwicklung eines internetbasierten Vorschlagswesens für Anwender analog zur Wartung des stationären Leistungskatalogs Entwicklung eines Vorschlags zur Abbildung von Laborleistungen aus den Erfah‐ rungen über den praktischen Einsatz von LOINC („Logical Observation Identi‐ fiers Names and Codes“) Ziel/Nutzen: Sicherstellung der Voraussetzungen für eine Vereinheitlichung der Do‐ kumentation im ambulanten Bereich und Schaffung der Möglichkeit für den Ersatz der bisher verwendeten individuellen Kataloge. Prinzipiell wurde bekräftigt, dass im Bereich Labordiagnostik eine Einbindung der Leistungen mit LOINC‐Standard angestrebt werden soll. LOINC ist auch der vereinbar‐ te Kommunikationsstandard für ELGA (elektronischen Gesundheitsakte) im Laborbe‐ reich und wird damit in absehbarer Zeit österreichweit verfügbar sein. Mit Bezug auf die Erfahrungen aus der Einführung der LOINC‐Klassifikation in den Wiener KAV– Spitälern wurde übereingekommen, dass für die Nutzung der Labordaten im Rahmen des Projektes „Dokumentation im ambulanten Bereich“ im Jahr 2011 eine für die Do‐ kumentation handhabbare Gruppenbildung (geplante Größenordnung 10–20) gemäß LOINC‐Systematik erarbeitet wird. Diese systematische Gruppenbildung soll u.a. sicherstellen, dass die Überleitung auf die künftigen KAL‐Laborpositionen aus der lau‐ fenden Dokumentation automatisiert erfolgen kann. ‐ 7 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN STAND 31‐12‐2011 PROJEKTBESCHREIBUNG 1.2.2 Ziele des Projekts „Katalog ambulanter Leistungen (KAL)“ Ziel war die Entwicklung eines Katalogs von ambulant erbringbaren Leistungen (KAL), der die wesentlichen Leistungen aus dem ambulanten Bereich abbildet, sowohl im spitalsambulanten als auch im niedergelassenen Bereich einsetzbar und zum statio‐ nären Leistungskatalog kompatibel ist. Dieser Katalog soll keine Parallelstruktur zu bestehenden Katalogsystemen bilden, sondern als „Zusammenfassung“ bestehender Systeme einen einheitlichen Konsens der Leistungsdokumentation auf Bundesebene bilden. Die Zielsetzungen aus dem Datenverwendungskonzept bleiben unverändert: Basis für Beobachtung von Leistungsentwicklungen Basis für die Quantifizierung und Bewertung von Veränderungen durch Reform‐ poolprojekte Basis für Planungen im Gesundheitswesen Basis für Entwicklung von Finanzierungsmodellen im KH‐ambulanten Bereich Weitere Anforderungen an den Leistungskatalog: Systematik des Kataloges geeignet für Weiterentwicklung permanente Weiterentwicklung des Kataloges nach den praktischen Erfahrungen internationale Vergleichbarkeit weitgehende Vermeidung einer Paralleldokumentation durch Überleitungen aus bestehenden Dokumentationssystemen eine eindeutige Definition der einzelnen Analysen, die im KAL abgebildet werden sollen Spezielle Anforderungen für die Abbildung von Laborleistungen im KAL: eine Kategorisierung in medizinisch sinnvolle Gruppen Die Beschreibung der Zuordnungen der einzelnen Laborparameter erfolgt als Re‐ ferenzabbildung durch Angabe der entsprechenden Codes nach der internationa‐ len Systematik „LOINC“. Eine Codierung nach LOINC bei den Leistungserbringern ist nicht Voraussetzung. Es können weiter eigene Codesysteme verwendet werden, wenn diese entspre‐ chend der angegebenen Referenzabbildung nach LOINC auf die KAL‐Codes über‐ geleitet werden. ‐ 8 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN STAND 31‐12‐2011 PROJEKTBESCHREIBUNG 1.2.3 Limitationen und Nicht‐Ziele Limitationen und Nicht‐Ziele der Katalogentwicklung – insbesondere für den Labor‐ bereich – sind: Erstellung eines vollständigen Leistungskatalogs für eine medizinische Dokumen‐ tation bei den Leistungserbringerinnen/Leistungserbringern Honorarkatalog für den niedergelassenen Bereich Aufgrund der Fokussierung auf medizinisch semantisch zusammenhängende Gruppierungen kann kein Rückschluss von einzelnen KAL‐Gruppierungen auf die Kostenstruktur der einzelnen Laboranalysen gezogen werden. Für Abrechnungszwecke ist die vorliegende Laborgruppierung im KAL nicht ge‐ eignet. Dafür müssten Daten auch auf Ebene von bewerteten Einzelanalysen vor‐ liegen, z.B. anhand der entsprechenden LOINC‐Codes. Eine systematische Erweiterung der vorliegenden Gruppierung mit Untergrup‐ pen, z.B. nach Kostengesichtspunkten, ist möglich. Die notwendige Tiefe der Gliederung bei Verwendung als Abrechnungsbasis wäre noch in Abhängigkeit ei‐ nes zukünftigen Abrechnungsmodells zu entwickeln. Bei der vorliegenden Laborgruppierung im KAL handelt es sich um eine rein quan‐ titative Dokumentation der Laborleistungen nach fachlichen Gruppen. Qualitative Aussagen lassen sich aufgrund der verdichteten Daten nicht treffen. ‐ 9 ‐ BMG/DOKUMENTATION IM AMBULANTEN BEREICH HANDBUCH FÜR LABORLEISTUNGEN STAND 31‐12‐2011 GRUNDLAGEN DER CODIERUNG MIT LOINC-CODES 2 Grundlagen der Codierung mit LOINC‐Codes 2.1 Allgemeines Laborinformationssysteme, Laboranalysegeräte und andere Informationssysteme im Gesundheitswesen verwenden unterschiedliche Verschlüsselungssysteme zur elekt‐ ronischen Dokumentation von Untersuchungsdaten. Für den Austausch solcher Da‐ ten zwischen Labor, Klinik und Arztpraxis sind standardisierte Schlüssel notwendig, die von allen Systemen verstanden werden. Nur dann können die Daten und Unter‐ suchungsergebnisse richtig zugeordnet und eindeutig ausgegeben werden. Ein ma‐ nueller Abgleich solcher Daten ist aufwendig und fehlerträchtig. Mithilfe der LOINC‐ Terminologie ist die eindeutige Identifizierung und Ausgabe von Untersuchungsdaten auf elektronischem Wege möglich, so dass der manuelle Aufwand überflüssig wird[1]. LOINC‐Codes werden bereits in vielen Standards für eHealth‐Anwendungen (z.B. HL7, DICOM, IHE, CDA, CDISC) und u.a. in elektronischen Patientenakten, in klinischen Stu‐ dien und in Kommunikationsszenarien zum elektronischen Datenaustausch zwischen Medizinprodukten (Untersuchungsgeräten) eingesetzt[2]. LOINC ist im Gegensatz zu anderen Katalogen (Snowmed) ein offener Standard, der 1994 initiiert wurde. Die Terminologie wird ständig erweitert und regelmäßig in Form einer Datenbank publiziert, die Pflege und Dokumentation der LOINC‐Datenbank liegt beim Regenstrief Institute (Indianapolis, USA)[3]. 2.2 Nomenklatur und Codierung Grundsätzlich werden Analysen entsprechend der LOINC‐Systematik nach 6 Achsen spezifiziert[4]: [3] ‐ 10 ‐
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