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Gesundheitsförderung im Setting Schule PDF

354 Pages·2013·2.76 MB·English
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Gesundheitsförderung im Setting Schule Maria A. Marchwacka (Hrsg.) Gesundheitsförderung im Setting Schule Herausgeber Dr. Maria A. Marchwacka U niversität Paderborn, Deutschland ISBN 978-3-658-00527-6 I SBN 978-3-658-00528-3 (eBook) D OI 10.1007/978-3-658-00528-3 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- na l bibliograf e; detaillierte bibliograf sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abruf ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverf lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürf en. G edruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhalt Teil I Einleitung Maria A. Marchwacka Gesundheitsförderung – eine pädagogische Herausforderung ? . . . . . 11 Georg Hörmann Gesundheitspädagogik, Gesunde Pädagogik oder Gesundheitsbildungsforschung – eine Teildisziplin der Erziehungswissenschaft ? . . . . . . . . . . . . . . 29 Teil II Suchtrisiken und schulische Suchtprävention Dieter Henkel Soziale Ungleichheit und Konsum von psychoaktiven Substanzen und Glücksspielen bei Kindern und Jugendlichen: Stand der sozialepidemiologischen Forschung in Deutschland und präventive Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Raimund Geene & Katharina Böhm Kinder aus suchtbelasteten Familien – Lebenssituation und Unterstützungsbedarf . . . . . . . . . . . . . . . 83 6 Inhalt Jadwiga Mazur Soziologische Anmerkungen zu Transformationsprozessen in Polen und deren Auswirkungen auf das Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Giulio Calia Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen aus medizinischer Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Mariusz Jędrzejko Internet als Zivilisationsfalle für die Jugend ? . . . . . . . . . . . . . . . 123 Gundula Barsch Von der Suchtprävention zur Drogenmündigkeit . . . . . . . . . . . . 141 Zbigniew Gaś Problemverhalten von Kindern und Jugendlichen und Forderungen der Präventionsmaßnahmen an Schulen in Polen . . . 171 Teil III Gesundheitsverhalten und Gesundheitsförderung an Schulen Stefan Matern Projektförmig organisierte Gesundheitsförderung in der Grundschule – ein Spannungsfeld zwischen Postulaten und pädagogischer Machbarkeit . . . . . . . . . . 189 Barbara Woynarowska Gesundheitsförderung in der polnischen Schule – Entwicklung und Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Ligia Tuszyńska Gesundheitserziehung im Biologieunterricht der polnischen Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 Helmut Heseker & Anke Oepping Die Ressourcen von Ernährung und Bewegung im Rahmen von Prävention und Gesundheitsförderung in Schulen . . . . . . . . . 233 Inhalt 7 Wolfgang Knörzer Das Heidelberger Kompetenztrainig (HKT) in der Tradition des „Empowermentansatzes“ . . . . . . . . . . . . . . 249 Wilfried Schubarth & Andreas Seidel Gewalt an Schulen in Deutschland: Diskurse, Befunde, Prävention . . . . 259 Małgorzata Przybysz-Zaremba Aggression und Gewalt an polnischen Schulen – Präventive Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 Ahmet Toprak & Marlene Alshut Jugendgewalt und Migration – Möglichkeiten der Gewaltprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 Maria A. Marchwacka Zu Risiko- und Schutzfaktoren in den Lebenswelten von Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte – kritische Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301 Teil IV Lehrergesundheit Hans Peter Brandl-Bredenbeck, Astrid Kämpfe & Carolin Köster Gesundheit von Lehramtsstudierenden – Ausgewählte Ergebnisse einer empirischen Untersuchung an der Universität Paderborn . . . . . 329 Sabine Weiß & Ewald Kiel Lehrergesundheit – Belastung, Ressourcen und Prävention . . . . . . . 347 Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365 Teil I Einleitung Gesundheitsförderung – eine pädagogische Herausforderung ? Maria A. Marchwacka „Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschafen und gelebt: dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben.“ (Ottawa-Charta der WHO 1986) 1 Problemstellung Die Schule, ein bedeutsamer Lebens- und Lernort von Kindern und Jugendlichen, hat nach § 2 des Schulgesetzes von NRW die Aufgabe, die Schüler1 zu einer verant- wortungsvollen Persönlichkeit heranzubilden: „Sie fördert die Entfaltung der Per- son, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verant- wortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt.“ (SchulG NRW 2012) Außerdem sollen die Schüler lernen, „Freude an der Bewegung und am gemeinsamen Sport zu entwickeln, sich gesund zu ernähren und gesund zu leben“ (ebd.). Demzufolge ist Gesundheitsförderung im Schulgesetz als pädago- gisches Anliegen verankert – nicht im Sinne normativer Vorgaben, sondern viel- 1 In diesem Band wird auf eine Doppelnennung von männlicher und weiblicher Form ver- zichtet, und die grammatische maskuline Form soll alle sozialen Geschlechter und alle Ge- schlechtsidentitäten einbeziehen; geschlechtsspezifsche Unterschiede werden bei Relevanz der Untersuchung ggf. ausgewiesen. Dennoch ist diese Vorgehensweise nicht als Verletzung der gesellschaflichen Normen zu verstehen. Mir ist bewusst, dass Sprache unsere Denk- muster beeinfusst und auch Machtverhältnisse durch sprachliche Äußerungen etabliert werden, so dass Sensibilität erforderlich ist. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die dichoto- mischen Vorstellungen über das biologische und soziale Geschlecht von Menschen – trotz der Schreibweise „/-innen“ – den gesellschaflichen Realitäten und auch der sprachlichen Er- fassung der sozialen Wirklichkeit im Hinblick auf die Geschlechter nicht gerecht wird. M. A. Marchwacka (Hrsg.), Gesundheitsförderung im Setting Schule, DOI 10.1007/978-3-658-00528-3_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 12 Maria A. Marchwacka mehr als Bildungsprozess, der eine refektierte Persönlichkeitsentwicklung sowie 2 einen verantwortungsvollen Lebensstil fördern soll. Die ersten Ansätze zur Gesundheitserziehung gehen auf die Beschlüsse der 3 KMK vom 01. 06. 1979 und vom 23. 11. 1988 zurück, die zu gesundheitsförderlichen Maßnahmen auf allen Stufen des Schulwesens aufgerufen und alle Lehrer dazu aufgefordert haben, als Förderer der Gesundheitserziehung in Aktion zu treten (vgl. KMK 1988). Präzisiert werden die Aufgaben der schulischen Gesundheitser- ziehung im KMK-Beschluss vom 05. 06. 1992: „… Schülerinnen und Schüler befähigen, gesundheitsförderliche Entscheidungen zu trefen und so Verantwortung für sich und ihre Umwelt mit zu übernehmen, (…), Schülerinnen und Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die die Entwick- lung einer gesundheitsfördernden Lebensweise unterstützen.“ (KMK 1992) 4 Während noch in den 1980er und 1990er Jahren Präventionsmaßnahmen und Gesundheitserziehung im Sinne normativer Vermittlung von Inhalten und ver- haltensorientierter Einstellungen praktiziert wurden, wird nach dem Beschluss der KMK von 2012 Gesundheitsförderung und Prävention nun als eine Einheit und als Kern des Schulentwicklungsprozesses betrachtet mit dem Ziel des Kom- petenzerwerbs (vgl. KMK 2012). Die Grundlage der KMK-Empfehlung basiert auf der „Jakarta-Erklärung zur Gesundheitsförderung für das 21. Jahrhundert“ (WHO, 25. Juli 1997), in der Ge- sundheit als ein grundlegendes Menschenrecht deklariert wird. Bereits die Ot- tawa-Charta der WHO (1986) forderte den Aufbau von gesunden Lebenswelten, in denen gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen geschafen werden, die im Alltag verankert sind und den Blick auf die Verhältnisse und Einrichtungen bzw. 2 Der Lebensstil-Ansatz wurde Anfang der 1980er Jahre von der Weltgesundheitsorganisa- tion (WHO) in die Konzeptentwicklung der Gesundheitsförderung eingeführt und kann verstanden werden als „die Gesamtheit der alltäglichen Lebensvollzüge, die die Praxis mi- lieuspezifscher und individueller Lebensplanung und -gestaltung sowie die Formen der Be- wältigung von Lebenskrisen und ,kritischen Lebensereignissen‘ (…) prägen.“ (von Kardorf 2003, S. 145) In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die einzelnen gesund- heitlich relevanten Verhaltensweisen in einen Komplex von Praktiken, Einstellungen, Wert- haltungen und Gefühlen eines Lebensstils eingebunden und nicht isoliert veränderbar sind, und dass sie mit der sozialen Anpassung verbunden sind (ebd. S. 146 f.), so dass das Verhal- ten mit den vorhandenen Verhältnissen verfochten ist. 3 Grundsatzbeschluss zur „Gesundheitserziehung in der Schule“. 4 Obwohl in jedem KMK-Beschluss auf die Notwendigkeit einer fachspezifschen Ausbildung von Lehrern in Bezug auf Gesundheitserziehung/-förderung hingewiesen wird, ist diese nur in einigen Fächern (z. B. Sport und Biologie) verankert; in der Erziehungswissenschaf sind allenfalls sporadisch derartige Lehrangebote zu fnden.

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