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Geschichte Istanbuls: Von der Antike bis zur Gegenwart PDF

126 Pages·2016·1.03 MB·German
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Klaus Kreiser GESCHICHTE ISTANBULS Von der Antike bis zur Gegenwart Verlag C.H.Beck Zum Buch Istanbul, das alte Konstantinopel, gehört wie Rom oder Jerusalem zu den ältesten Metropolen der Welt. Die Hauptstadt dreier Großreiche – des Oströmischen, des Byzantinischen und des Osmanischen – konnte auch nach der Verlegung der Regierung nach Ankara ihre kulturelle und wirtschaftliche Vorrangstellung behaupten. Klaus Kreiser beschreibt die Entwicklung der Stadt am Bosporus von der frühesten Besiedlung bis heute. Damit liegt erstmals ein Überblick über die gesamte Geschichte der Stadt vor. Über den Autor Klaus Kreiser, geb. 1945, Professor em. für Turkologie an der Universität Bamberg, gehört zu den besten Kennern der Geschichte Istanbuls. Bei C.H.Beck erschienen von ihm u.a. «Istanbul. Ein historischer Stadtführer» (2013) sowie «Atatürk. Eine Biographie» (2. Aufl. 2014). Inhalt Vorwort 1. Eine Stadt mit vielen Gesichtern Eine unvergleichliche Lage Byzantion, Konstantinopel, Istanbul und andere Namen Vorgeschichtliche Funde und Befunde 2. Von Byzantion bis Konstantin XI. Griechen und Römer Die Gründung Konstantinopels Der Ausbau unter Theodosius I. und seinen Nachfolgern (379–527) Überfluss und Mangel: Konstantinopel unter Justinian Die Bedrohung durch Awaren und Araber Blütezeit in jeder Hinsicht Die Kreuzfahrer in der Stadt Die letzten Tage von Byzanz Die osmanische Eroberung 1453 3. Zentrum eines islamischen Imperiums (1453–1789) Die Verwandlung in eine islamische Stadt Süleymân der Prächtige: ein glanzvoller Höhepunkt Die Stadt als Bühne im 16. und 17. Jahrhundert Die Janitscharen: Revolten, keine Revolutionen 4. Die Bewohner und ihr Umfeld Die Bevölkerung in byzantinischer und osmanischer Zeit Verkehrsmittel und Verkehrswege Vom Hippodrom zum At Meydanı Wasserversorgung, Bäder, Wohnhäuser Die Sichtbarkeit der Religionen 5. Das lange osmanische Jahrhundert (1789–1923) Militärreformen unter Selîm III. und Mahmûd II. Die Zeit der wohltätigen Verordnungen (1839–1876) Abdülhamîd II. und das Regime von Yıldız «Revolution» und «Konterrevolution» Kaffeehäuser und Zeitungleser Von den Balkankriegen bis zum Ende des Weltkriegs (1912–1918) Die Verwestlichung des Stadtbildes 6. Megalopolis ohne Hauptstadtfunktion (seit 1923) Istanbul unter alliierter Besatzung Ankara wird zur Hauptstadt Der Zweite Weltkrieg und das Menderes-Jahrzehnt (1938–1960) Politische Polarisierung Die Veränderung des Stadtbildes Gecekondus und Asphaltierung Das kulturelle Leben Rückblick und Ausblick Anhang Zeittafel Literaturhinweise Vorwort Die Geschichte Istanbuls in der griechisch-römischen Antike, in der tausendjährigen byzantinischen Epoche, als Hauptstadt des Osmanischen Reiches zwischen 1453 und 1923 und als moderne Metropole hat zahllose Forscher und Liebhaber beschäftigt. Istanbuls grenzenlose Vielfalt in Zeit und Raum auf wenigen Seiten zu erfassen, ist eine Aufgabe, der man sich vielleicht nur deshalb stellt, weil die alte Stadt und ihre modernen Besucher einen Anspruch darauf haben. Natürlich drängt sich auch die Frage auf, welche Gemeinsamkeiten das über 12 Millionen Einwohner zählende moderne Istanbul mit der römisch- byzantinisch-osmanischen Vorgängerstadt hat, abgesehen von der geografischen Lage. Der Bürgermeister von Groß-Istanbul trägt heute für mehr Menschen Verantwortung als Kaiser und Sultane in bestimmten Epochen Untertanen in ihren Reichen hatten. Istanbul konnte sich als Mittelpunkt dreier Imperien – des Oströmischen, des Byzantinischen und des Osmanischen – behaupten, weil der Stadt mit wechselndem Glück die Ressourcen so reicher Provinzen wie Ägypten und der Schwarzmeerländer zu Gebote standen; die Früchte der Ägäis waren für Händler nur wenige Tage zu Schiff entfernt; die Reichtümer Thrakiens und Anatoliens trafen mit Kamelkarawanen ein. Viele Bewohner Istanbuls haben über Jahrhunderte die natürliche Schönheit ihrer Hügel und Hänge, Küsten und Inseln durch Paläste und Gärten, Kirchen und Moscheen gesteigert, aber auch seit mindestens einem Jahrhundert alles getan, um das Gesicht dieser Stadt zu beschädigen. Die Planer schlugen bulvars durch gewachsene Quartiere, die Neureichen zerstörten mit ihren gesichtslosen Villen die Bosporushänge, während sich die Squatter des Staatslands bemächtigten, um über Nacht einfache Häuser zu errichten. Gleichwohl gibt es gegenläufige Tendenzen, die hoffen lassen. An sämtlichen Ufern sind öffentliche Parks entstanden, die Qualität des Wassers im Goldenen Horn ist viel besser als vor Jahrzehnten und der Sinn für Baudenkmäler aus allen Epochen hat zugenommen. Der Bürgermeister bilanziert nicht nur die Tonnen von Abfall, die er täglich abtransportieren lässt, sondern auch die 36 Millionen Tulpen, das Symbol der Stadt, die er in fünf Jahren hat pflanzen lassen. Das Wort des Schriftstellers Ahmed Hamdi Tanpınar: «Solange wir Istanbul nicht kennen, wissen wir auch nichts von uns» war zwar um 1935 an ein kulturell verunsichertes türkisches Publikum gerichtet, hat inzwischen aber vielleicht auch Geltung für eine europäische Leserschaft, für die Istanbul schneller auf dem Flugweg erreichbar ist als die Innenstadt für die Bewohner mancher asiatischer und europäischer Stadtteile – jedenfalls bis zur Inbetriebnahme des neuen Schnellbahnsystems Marmaray im Jahr 2011. Ich hoffe, die Grundlinien der geschichtlichen Entwicklung festgehalten zu haben, gleichzeitig aber auch Kennern Neues zu bieten. Dieses kleine Buch konnte nicht entstehen ohne den kritischen Rat von Freunden und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen, denen ich an dieser Stelle danken möchte: Jürgen Seeher und Akşin Somel (Istanbul), Maurus Reinkowski (Freiburg i. Br.) und insbesondere Günter Prinzing (Mainz). Berlin, im November 2009 Klaus Kreiser 1. Eine Stadt mit vielen Gesichtern Eine unvergleichliche Lage Istanbuls unvergleichliche Lage hat viele Generationen seiner Bewohner und ungezählte Besucher durch alle Jahrhunderte entzückt. Die Silhouette der mit ihrer Ostspitze (Sarayburnu) in den Bosporus ragenden Halbinsel (heute gerne «Historische Altstadt» genannt), nach römischem Vorbild angeblich auf sieben Hügel verteilt, wurde immer wieder gezeichnet, gemalt und fotografiert. Galata auf der anderen Seite des Goldenen Horns hatte seit dem 14. Jahrhundert mit seinem Genueserturm einen markanten Mittelpunkt. Innerhalb der Altstadt sind die Höhenunterschiede gering, erlauben und erlaubten aber von vielen Punkten prachtvolle Ausblicke. Mitte des 16. Jahrhundert versetzte sich Pierre Gilles (siehe S. 57) in die Lage des Großherrn: «Wenn er in den Gärten oder Gebäuden [des Serails] lustwandelt, erblickt er vor sich den Bosporus und seine beiden begrünten Ufer und die Wälder der Landgüter vor der Stadt. Rechts sieht er das ausgedehnte Feld von Chalcedon [Kadıköy], das mit seinen eigenen Gärten bepflanzt ist; er sieht die Propontis [das Marmarameer] mit ihren zahlreichen Inseln und die bewaldeten Berge von Asien. Wenn er in die Ferne schaut, erblickt er den stets schneebedeckten asiatischen Olympos [Uludağ], aus der Nähe sieht er vor sich den namhaftesten Teil seiner eigenen Stadt, den Tempel der Sophia und das Hippodrom. Wirft er seinen Blick nach links, sieht er die sechs [übrigen] Hügel der Stadt und noch weiter weg die unermesslichen, ausgedehnten Ebenen von Thrakien.» Pierre Gilles war der erste westliche Autor, der von sieben Hügeln als geografischem Bezugsrahmen für die Beschreibung der Stadt sprach. Tatsächlich lassen sich sechs Erhebungen auf dem Rücken zwischen der Akropolis bzw. dem Topkapı-Serail und dem Edirnekapı mit der Mihrimâh-Moschee ausmachen. Der siebte Hügel ist der durch den

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Berlin: C.H.Beck Verlag, 2010.Kaчество: изначально электронное.Istanbul, das alte Konstantinopel, gehört wie Rom oder Jerusalem zu den ältesten Metropolen der Welt. Die Hauptstadt dreier Großreiche – des oströmischen, des byzantinischen und des osmanischen – konnte
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