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Geschichte der römischen Literatur von Andronicus bis Boëthius. Dritte, verbesserte und erweiterte Auflage PDF

1631 Pages·2012·8.9 MB·German
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Preview Geschichte der römischen Literatur von Andronicus bis Boëthius. Dritte, verbesserte und erweiterte Auflage

michael von albrecht GeSchichte Der rÖmiSchen literatUr michael von albrecht GeSchichte Der rÖmiSchen literatUr von anDronicUS biS boethiUS UnD ihr FortWirKen Dritte, verbesserte und erweiterte auflage i De Gruyter iSbn 978-3-11-026525-5 e-iSbn 978-3-11-026674-0 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data a ciP catalog record for this book has been applied for at the library of congress Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2012 Walter de Gruyter Gmbh & co. KG, berlin/boston Umschlagmotiv: Section of mural from Pompeii/Getty images/thinkstock Satz: michael Peschke, berlin Druck: hubert & co. Gmbh & co. KG, Göttingen ∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com MEINEN LEHRERN UND MEINEN SCHÜLERN VORWORT ZUR DRITTEN AUFLAGE Die vorliegende Neuauflage des Buches, das inzwischen in acht Sprachen vorliegt, versucht wie bisher, wenigstens die wichtigsten Editionen, Kommentare und Mo- nographien zu nennen, was freilich – angesichts der Fülle der Neuerscheinungen – von Jahr zu Jahr schwieriger wird. In einer angesehenen Fachzeitschrift wurde kürzlich ein Philologe dafür gelobt, dass er so « leserfreundlich » sei, nur englisch- sprachige Literatur anzuführen. Bei aller aufrichtigen Liebe zu der Sprache Shake- speares, Oscar Wildes und Bernard Shaws möchte sich der Autor doch nicht am Selbstmord der übrigen europäischen Sprachen mitschuldig machen. Daher zitiert er zwar gerne die einflußreiche (sich aber leider zunehmend im elfenbeinernen Turm der Einsprachigkeit abkapselnde) anglophone Forschung, spart aber auch nicht an deutschen, französischen und italienischen Titeln. Zusammen mit eigenen Beobachtungen sind Vorschläge aufmerksamer Leser, Rezensenten und Übersetzer eingearbeitet. Herzlicher Dank gebührt René Mar- tin (Paris) für das Mitlesen des zweiten Bandes, Detlef Liebs (Freiburg) für eine erneute, eingehende Durchsicht der Juristenkapitel, Wolfgang Hübner (Münster) für Ergänzungen zu Manilius. Hilfreiche Hinweise gaben Pierre Assenmaker und der Bibliothekar am Heidelberger Seminar für Klassische Philologie, Franz M. Scherer. Wie die früheren Auflagen so wird auch die vorliegende jedoch allein vom Verfasser verantwortet. Die Forschung hat sich seit den ersten beiden Auflagen einerseits noch weiter als bisher verzweigt: Sogar zu der bisher zu Unrecht vernachlässigten Anthologia Latina gibt es jetzt erfreulicherweise eine eigene Zeitschrift: AL: Rivista di Studi di Antho- logia Latina, herausgegeben von L. ZURLI. Grund zu nicht geringerer Freude ist aber auch die andererseits festzustellende Besinnung auf « große Texte »: s. z. B. M. HOSE, Hg. Große Texte alter Kulturen, Darmstadt 2004; E. A. SCHMIDT, Musen in Rom, Tübingen 2001. Das Prinzip des Verfassers, jeden Autor in einer doppelten Perspektive zwischen Tradition (« Gattung, Quellen, Vorbildern ») und Nachfolgern (« Fortwirken ») zu zeigen, ist vielfach auf Verständnis gestoßen. Der Gedanke der – zwischen diesen beiden Polen – in jedem Text « immanenten Literaturgeschichte » trifft auch auf den Ansatz des vorliegenden Buches zu (E. A. SCHMIDT, Hg., L’histoire littéraire immanente dans la poésie latine, Vandœuvres 2001; J. P. SCHWINDT, Prolegomena zu einer „Phänomenologie“ der römischen Literaturgeschichtsschreibung, Göttingen 2000). Wenn ein antiker Autor Elemente aus früherer Literatur übernimmt und eigen- ständig abwandelt, machen für den kundigen Leser die Unterschiede das Neue klar ablesbar; so präzisiert der Autor seine eigene Stellung im literarhistorischen Prozeß. Ein Begriff, der in den letzten Jahren einen noch stolzeren Siegeszug angetreten hat, ist in diesem Zusammenhang derjenige der Intertextualität. Er gestattet, Be- VIII VORWORT ziehungen zwischen Texten genauer, als es bisher möglich schien, zu beschreiben (z. B. S. HINDS, Allusion and Intertext, Cambridge 1998). Davon haben in jüngster Zeit auch bisher verachtete Genera wie die Centonen profitiert (M. BAŽIL, Cento- nes Christiani, Paris 2009). Diese moderne Entwicklung bestätigt im Rückblick, daß zum Beispiel G. N. KNAUER (der die Präsenz Homers im Vergiltext in allen Einzelheiten, aber auch in Bezug auf ganze Szenen und Großstrukturen unter- suchte: Die Aeneis und Homer, Göttingen 1964) ebenso auf dem richtigen Wege war wie diejenigen, die z. B. bei Silius Italicus die literarische Abhängigkeit nicht als Schwäche bemängelten, sondern als gültiges künstlerisches Prinzip erkannten (M. v. ALBRECHT, Silius Italicus, Amsterdam 1964). Mit Hilfe der Kategorien der Intertextualität läßt sich die Eigenart manch eines lange als « Nachahmer » abgeta- nen Autors trefflich würdigen. Die Präsenz unterschiedlicher Ebenen im Bewußt- sein des rezipierenden Autors – wie wir sie u. a. für die römischen Epiker der Kaiserzeit (s. bes. die Zeittafel) entwickelt hatten, hat A. HEIL in einer maßgeben- den Arbeit im Sinne einer dreifachen Intertextualität entfaltet (Alma Aeneis. Studien zur Vergil- und Statiusrezeption Dante Alighieris, Frankfurt 2002). Von solchen Un- tersuchungen her wird klar, warum es bei unserer Darstellung der römischen Lite- ratur erforderlich war, die christlichen lateinischen Autoren mit einzubeziehen: Gerade die mehrfache Intertextualität zwischen griechischer, lateinischer und bibli- scher Tradition macht die exemplarische Bedeutung der lateinischen Literatur für alle späteren europäischen Literaturen sichtbar. Auf dem Gebiet der literarischen Technik haben Arbeiten zur Bedeutung von Gattungen und Untergattungen (F. CAIRNS, Generic Composition, Edinburgh 1972; G. B. CONTE, Virgilio: Il genere e i suoi confini, Milano 1984) schon für die erste Auflage des vorliegenden Buches wichtige Anregungen gebracht – diese Ansätze haben inzwischen reiche Früchte getragen; in diesem Zusammenhang erwachte auch allgemein ein neues Verständnis für Rhetorik, das sehr zu begrüßen ist. (Verschwand doch um die Wende zum 20. Jh. mit dem lateinischen Aufsatz auch die praktische Einübung der Redekunst aus dem Unterricht, was die Jugend hilflos der abgefeimten Rhetorik politischer und kommerzieller Demagogen aus- lieferte). Grundlegend ist jetzt G. UEDING, Hg., Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Tübingen 1992 ff. Die jetzige Blüte der Forschungen zum Erzählerstandpunkt ist wichtigen Anregern mit zu verdanken, die schon in der ersten Auflage berücksich- tigt wurden (z. B.: W. GÖRLER, « Die Veränderung des Erzählerstandpunkts in Caesars Bellum Gallicum », in Poetica 8, 1976, 95-119). Ähnliches gilt von der in- zwischen selbstverständlich gewordenen methodischen Trennung zwischen der Person des Autors und seiner jeweiligen persona im Werk (schon damals war nach- drücklich auf das klärende Buch von F.-H. MUTSCHLER, Die poetische Kunst Tibulls, Frankfurt 1985, hingewiesen worden). Es sei allerdings nicht verschwiegen, daß der modernen Gewichtung der literari- schen Seite der Texte die Gefahr innewohnt, Texte nur noch oder doch überwie- gend als literarisches Spiel zu lesen (was sie auch, aber nicht nur sind). Ein geistrei- cher Engländer hat einmal satirisch übertreibend gesagt, wenn ein antiker Dichter VORWORT IX über schöne Mädchen schreibe, die sich im Wasser bewegen, so denke dieser nach Ansicht mancher Interpreten keinesfalls an reale Mädchen, sondern unbedingt nur an eine bestimmte Stelle eines hellenistischen Vorbildes, auf die er anspielen wolle. Man vermisse bei solchen Interpretationen nur noch den Hinweis auf den Ort, an dem der antike Dichter gearbeitet habe: natürlich eine moderne Universitäts- bibliothek ... ( J. GRIFFIN, «Of Genres and Poems … », in K. GALINSKY, Hg., The Interpretation of Roman Poetry, Frankfurt 1992, 124). Weniger zahlreich sind Untersuchungen zu Sprache und Stil – verlangen sie doch lange Jahre entsagungsvoller Arbeit (hilfreich z.B.: T. REINHARDT u.a., Hg., Aspects of the Language of Latin Prose, Oxford 2005). Hier besteht noch großer For- schungsbedarf. In den entsprechenden Abschnitten des vorliegenden Buches (« Sprache und Stil ») sammelte der Autor Bausteine für das Skelett einer Stilge- schichte. Nachdrücklich seien jüngere Forscher auf das vielversprechende Grenz- gebiet zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft hingewiesen: die über den Einzelsatz hinausgreifende « Textsyntax ». Es wäre nach wie vor eine lohnende Aufgabe, durch exakte Beschreibung der sprachlich-stilistischen Gestalt von Tex- ten so etwas wie die persönliche « Handschrift » des Autors zwischen Gattungsstil und Zeitstil sichtbar zu machen. Reichlich vorhanden sind demgegenüber inzwischen Untersuchungen zur Poe- tologie jedes einzelnen Autors (« Gedankenwelt I: Literarische Reflexion »). Diese Fragestellung ist sehr wichtig, aber nicht ganz so neu, wie manche glauben. Im Einklang mit umsichtigen Bahnbrechern wie Wolf STEIDLE (Studien zur Ars poeti- ca des Horaz, Würzburg 1939; «Das Motiv der Lebenswahl bei Tibull und Pro- perz», in WS 75, 1962, 100-140), C. O. BRINK (Horace on Poetry, Cambridge 1963), W. STROH (Die römische Liebeselegie als werbende Dichtung, Amsterdam 1970), E. A. SCHMIDT (Poetische Reflexion, München 1972) hatte der Verfasser die Fruchtbarkeit dieser Problematik schon in der ersten Auflage erkannt, die Darstel- lung aber weitgehend auf Gesichertes beschränkt. Auf diesem in der Tat zentralen Gebiet – das die Schöpfung einer eigenen literarischen Identität durch den Autor spiegelt – gibt es inzwischen viel Neues – bis hin zu « metapoetischen » Deutun- gen ganzer Werke. Im Wunsch, jedes Wort eines Textes auf das eigene Schaffen des Autors zu beziehen, riskiert man allerdings zuweilen, den Literalsinn aus den Augen zu verlieren und in der ersten Entdeckerfreude die Grenze zur Allegorese zu überschreiten (kein erfundenes Beispiel: In Vergils achter Ekloge deutet jemand die geographische Bezeichnung Illyricum allen Ernstes als das « Nicht-Lyrische »); doch spricht bekanntlich der abusus nicht gegen den usus. Wohltuend nüchtern sind demgegenüber neuere Versuche, der starken Veran- kerung der römischen Literatur in Raum und Zeit gerecht zu werden (z. B. R. JENKYNS, Virgil’s Experience. Nature and History: Times, Names, and Places, Oxford 1998). Auch und gerade bei Untersuchungen zu Lehrgedichten scheint sich in- zwischen die Überzeugung durchzusetzen, daß man selbst bei einem vollendeten Kunstwerk wie Vergils Georgica nicht ganz von dem (landwirtschaftlichen) Inhalt absehen kann. Die Abschnitte « Gedankenwelt II » bemühen sich einerseits, die

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This is a widely-translated classic in the field (available in seven languages). The newly expanded and revised edition integrates the latest relevant research and publications in each chapter. The book provides a comprehensive history of classical Latin literature from the very beginnings to the si
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