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Fremdheit, Integration, Vielfalt? Interdisziplinäre Perspektiven auf Migration und Gesellschaft PDF

250 Pages·2020·1.982 MB·German
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Fremdheit, Integration, Vielfalt? Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig Ethik – Text – Kultur Herausgegeben von Joachim Jacob, Christine Lubkoll, Mathias Mayer, Claudia Öhlschläger Wissenschaftlicher Beirat Tobias Döring, Astrid Erll, Sebastian Rödl, Marion Schmaus Band 18 Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig Christine Lubkoll, Eva Forrester, Timo Sestu (Hg.) Fremdheit, Integration, Vielfalt? Interdisziplinäre Perspektiven auf Migration und Gesellschaft Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des Elite-Masterstudiengangs ‚Ethik der Textkulturen‘ (FAU Erlangen-Nürnberg). Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags nicht zulässig. © 2021 Wilhelm Fink Verlag, ein Imprint der Brill-Gruppe (Koninklijke Brill NV, Leiden, Niederlande; Brill USA Inc., Boston MA, USA; Brill Asia Pte Ltd, Singapore; Brill Deutschland GmbH, Paderborn, Deutschland) www.fink.de Einbandgestaltung: Evelyn Ziegler, München Herstellung: Brill Deutschland GmbH, Paderborn ISSN 2365-1741 ISBN 978-3-7705-6637-2 (paperback) ISBN 978-3-8467-6637-8 (e-book) Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig Inhalt Inhalt Einleitung  .......................................................... vii Eva Forrester, Christine Lubkoll, Timo Sestu I.  Die Flüchtlingsfrage: Diskursivierung und mediale Darstellung Das Wandern der Völker: Umgestaltung und Integration oder Untergang und Eroberung? Sichtweisen und Probleme des Übergangs von der Antike zum Mittelalter  ........................... 3 Roland Steinacher Auf dem Weg zu einer Rechtsethik des Flüchtlingsrechts  ............ 27 Andreas Funke Die visuelle Darstellung toter Flüchtlinge in den Medien: Instrumentalisierung von Leid oder notwendige Aufklärung?  ........ 63 Christian Schicha II. Gesellschaftliche Konfliktfelder: Aushandlungsformen und Lösungsstrategien Psychologische Perspektiven auf Fremdenfeindlichkeit  .............. 79 Andrea E. Abele Zorn, Wut, Männlichkeit. Zum Begriff des thymos bei den Neurechten und zur Dialektik der ‚Grenze‘  ....................................... 93 Johannes F. Lehmann „Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich“. Populistische Diskursstrategien als religionspädagogische Herausforderung  ......... 127 Stefan Scholz Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig vi Inhalt III. Integration: Konzepte, Praktiken, Modelle Interkulturelle Schulentwicklung  ................................... 161 Michaela Gläser-Zikuda, Florian Hofmann, Shirin Saparova Postmigrantische Generation: Von der Hegemonie zur konvivialen Alltagspraxis  ........................................... 179 Florian Ohnmacht, Erol Yildiz Von Formen und Körpern: Integration nach Ovid (zur Pelops-Episode im VI. Buch der Metamorphosen)  ............... 193 Sandra Fluhrer Verlangen ohne Liebe, Rand ohne Mitte. Literarische Figurationen von Desintegration  .................................... 215 Timo Sestu Beiträgerinnen und Beiträger  ....................................... 237 Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig Einleitung Eva Forrester, Christine Lubkoll, Timo Sestu Seit im Herbst 2015 eine große Zahl von Geflüchteten nach Deutschland kam und Asyl beantragte, haben öffentliche Debatten und Konflikte im Umgang mit Fremdheit, gesellschaftlicher Vielfalt und Integration signifikant zugenommen und an Aktualität gewonnen. Manche sehen sogar die Tendenz einer Spaltung der Gesellschaft: Kontroverse Diskussionen über die deutsche ‚Leitkultur‘ (und die Problematik des Begriffs) werden wiederbelebt und nehmen an Fahrt auf; ‚Wutbürger‘ erheben ihre Stimme, fühlen sich verunsichert und bedroht und entwickeln zum Teil ein erhebliches Aggressionspotenzial; als ‚Gutmenschen‘ beschimpfte Bürger setzen sich für eine Willkommenskultur und ein mensch- liches Gesicht der multikulturellen Gemeinschaft ein. Während die einen inzwischen von großen Erfolgen bei der Integration Geflüchteter z. B. in die Arbeitswelt sprechen, nehmen auf der anderen Seite Fremdenfeindlichkeit, Unzufriedenheit und Proteste, ja auch kriminelle Aktivitäten und Gewalt ganz offensichtlich zu. Das Forum für Integration und interkulturellen Dialog (FAU Integra) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das 2016 zur Unter- stützung und wissenschaftlichen Begleitung des bereits bestehenden Programms „Studienorientierung für Geflüchtete“ gegründet wurde, ver- anstaltete aus diesem Anlass drei Ringvorlesungen, die sich mit den akuten gesellschaftlichen Problemfragen aus interdisziplinärer Perspektive beschäftigten: Die Flüchtlingsfrage – interdisziplinäre Perspektiven (2016); Gutmenschen – Wutbürger. Ethische Aspekte gesellschaftlicher Debatten (2017); Integration. Interdisziplinäre Perspektiven (2018). Die Vorträge im Rahmen dieser Ringvorlesungen diskutierten die Bedeutung der Polarisierung und Polemisierung in öffentlichen Meinungsbildungspro- zessen aus verschiedenen fachspezifischen Perspektiven, im Fokus standen dabei insbesondere gesellschaftliche Interaktionen und ihre ethische Begrün- dung sowie die Reflexion diskursiver bzw. medialer Muster und Verhaltens- weisen. Es ging darum, die gegenwärtigen gesellschaftlichen Konfliktdiskurse aufzurufen und gleichzeitig die Spannweite zu beschreiben, in der sich politische Akteur*innen innerhalb dieser Diskurse verorten. Auf dieser Basis sollten Konzeptualisierungen und Modelle von Integration aus unterschied- lichen disziplinären Perspektiven beleuchtet und die jeweiligen Ansätze hin- sichtlich ihrer Relevanz für die aktuelle Integrationsdebatte hinterfragt werden. Ziel der Ringvorlesungen war es auch, die Ressourcen und Kompetenzen der Wissenschaften zu nutzen, um aktuelle gesellschaftliche Problemlagen kritisch zu reflektieren und Lösungsansätze zu debattieren. Dabei ging es nicht nur Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig viii Eva Forrester, Christine Lubkoll, Timo Sestu um die Vernetzung einzelner Disziplinen, die zu diesem Thema einschlägig arbeiten, sondern auch um den Dialog mit der außeruniversitären Öffentlich- keit: Die Ringvorlesungen waren auch für das städtische Publikum zugänglich und wurden von diesem rege wahrgenommen. Der hier vorliegende Band versammelt einen Teil der Beiträge, die aus den verschiedensten Fachrichtungen stammen: Politik, Soziologie, Jurisprudenz, Geschichtswissenschaft, Pädagogik, Psychologie, Medienwissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaft. Im Zentrum steht jeweils die Frage, wie mit dem Thema Flucht umgegangen wird bzw. welche ethischen Forderungen sich damit verbinden sollten; wie der gesellschaftliche Dissens zu bewältigen ist; was Integration bedeutet und in welcher Weise sie ein brauchbares Konzept für ein tolerantes, friedvolles Miteinander sein kann, das Vielfalt ebenso garantiert wie Identität und Zugehörigkeit. Dabei haben sich drei Schwerpunkte herauskristallisiert, die auch die Kapitelfolge bestimmen: Zunächst wird die aktuelle Flüchtlingsfrage selbst zum Gegenstand der wissenschaftlichen Reflexion erhoben; aus historischer, rechtsethischer und medienethischer Perspektive werden Formen der Dis- kursivierung und medialen Darstellung kritisch befragt und bewertet. Nach diesen Bestandsaufnahmen richtet sich der Blick im zweiten Schritt auf die gesellschaftlichen Konfliktfelder: auf Aushandlungsformen und Lösungs- strategien im Umgang mit der Flüchtlingsfrage. Hier werden sozialpsycho- logische Beobachtungen und Konzepte, kulturwissenschaftliche Betrachtungen und didaktische Überlegungen ins Feld geführt. Konzepte und Praktiken stehen dann auch im Zentrum des dritten Teils zum Thema Integration – zunächst werden empirische gesellschaftliche Kontexte aus sozialwissenschaftlicher Perspektive in den Blick genommen; den Abschluss bilden sodann literatur- wissenschaftliche Analysen, die Modelle von Integration im spezifischen Reflexionsmedium der Literatur produktiv machen. I. ROLAND STEINACHER beleuchtet das Flüchtlingsthema als Historiker. Sein Beitrag Das Wandern der Völker unternimmt einen Vergleich der modernen Migrationsbewegung mit der Völkerwanderung der Spätantike und bietet so nicht nur eine Blickerweiterung, sondern auch eine Systematisierung wesent- licher Axiome des Phänomens ‚kollektiver Fluchtbewegungen‘. Er betrachtet die Völkerwanderung als Migrationsphänomen, wägt die Möglichkeiten einer Parallelisierung mit heutigen Erscheinungsformen ab und zieht daraus Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig Einleitung ix Schlüsse für eine differenzierte und unaufgeregte Betrachtung aktueller Entwicklungen. Andreas Funke diskutiert in seinem Plädoyer für eine Rechtsethik des Flüchtlingsrechts die politisch-juristische Sachlage und geht der Frage nach, in welchem normativen Kontext das Flüchtlingsrecht steht. Dazu reflektiert der Autor die zugrundeliegenden Vorgaben wie beispielsweise die Hilfs- pflicht gegenüber Geflüchteten und untersucht sie auf ihre Stimmigkeit hin. Er plädiert dafür, den Umgang mit Geflüchteten aus der Perspektive einer moralischen Verantwortung neu zu betrachten, auf deren Grundlage zugleich politische und humanitäre, menschenrechtliche Dimensionen zur Geltung kommen. Christian Schicha erörtert aus medienethischer Sicht die Darstellung von Flüchtlingen in der Presse. Am Beispiel des Problems der visuellen Darstellung toter Flüchtlinge liefert der Beitrag eine ethische Funktions- bestimmung der Medien und formuliert den essentiellen Anspruch, dass diese als „Chronisten der Zeit“ zu agieren hätten. So erschienen in der Vergangenheit immer wieder Bilder toter Geflüchteter in Zeitungen und anderen Medien. Christian Schicha diskutiert Argumente für und gegen eine Veröffentlichung dieser Bilder und fordert ein kritisches Begleitbewusstsein: einerseits sei eine pietätvolle Zurückhaltung geboten, andererseits hätten aber die Bilder auch die Funktion, aufzurütteln und Aufklärung zu betreiben. II. Andrea E. Abele setzt sich als Sozialwissenschaftlerin mit psychologischen Perspektiven auf Fremdenfeindlichkeit als einer Ausprägung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auseinander. Neben Gründen für das Entstehen von Abwehrhaltungen gegenüber Fremden (u. a. sog. Diskrepanz-Erleben) dis- kutiert sie sozialpsychologische Ansätze zur Reduzierung fremdenfeindlicher Einstellungen. Vielen dieser Ansätze ist gemein, dass sie in unterschied- licher Weise eine Grundlage für Gemeinsamkeiten und geteilte Erfahrungen schaffen, etwa über die Formulierung übergeordneter Ziele und die daraus resultierende Erfordernis von Kooperation. Johannes  F.  Lehmann analysiert in seinem kulturwissenschaftlich orientierten Beitrag zum einen Affekte und Konzepte wie Zorn, Wut, Männ- lichkeit unter Bezug auf den altgriechischen Begriff thymos und beleuchtet vor diesem Hintergrund die Stoßrichtung des Denkens der Neuen Rechten. Zum anderen reflektiert er den Sinn und die Funktion von Grenzen und Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig x Eva Forrester, Christine Lubkoll, Timo Sestu Grenzziehungen. Die demokratietheoretische Relevanz der Wut abseits ihrer politischen Instrumentalisierung liege vor allem darin, so seine These, dass sie als „[…] Alarmsystem von negativen Energiebilanzen und als Beobachtungs- system der asymmetrischen Verteilung von Handlungsmacht […] lesbar gemacht werde.“ Stefan Scholz beschäftigt sich aus religionsdidaktischer Perspektive mit populistischen Diskursstrategien als religionspädagogischen Heraus- forderungen. Zunächst diskutiert er die Rolle des Religionsunterrichts im Spannungsfeld von Politik und Religion. Auf der Grundlage einer „Religions- pädagogik der Fremdheit“ als theoretischer Konzeption entwickelt Scholz sodann einen Ansatz zur „Populismusbewältigung im Klassenzimmer“, den er auch mit praktischen Vorschlägen zur Unterrichtskonzeption konkretisiert. III. MICHAELA Gläser-Zikuda, FLORIAN HOFFMANN UND SHIRIN SAPAROVA rücken das vieldiskutierte Thema der Integration in den Mittelpunkt. Sie beschäftigen sich in praxisorientierter Perspektive mit der interkulturellen Schul- entwicklung und beschreiben das Klassenzimmer als einen Kristallisations- ort der zunehmenden Heterogenität der Gesellschaft. Der Beitrag benennt zunächst die mit diesem Befund verbundenen Herausforderungen und die Konsequenzen für die Bildungsinstitution Schule. Sodann werden Möglich- keiten aufgezeigt, wie eine interkulturelle Schulentwicklung als Reaktion auf die Heterogenität der Gesellschaft gelingen kann. Florian Ohnmacht und Erol Yildiz setzen sich mit ihrem Bei- trag zur postmigrantischen Generation aus soziologischer Perspektive mit den kulturalisierenden, ethnisierenden und generalisierenden Bildern und Deutungen von Jugendlichen der sogenannten Nachfolgegeneration von Migrant*innen kritisch auseinander. Mit ihren Überlegungen plädieren sie für eine Neuorientierung der Migrationsforschung, die sich gegen eine (immer noch) hegemoniale Wissensproduktion zur Wehr zu setzen hätte und deren Zielpunkt letztlich eine konviviale Alltagspraxis aller Betroffener wäre. Während also aus pädagogischer und soziologischer Sicht Konzepte und Praktiken der Integration in ganz konkreten Kontexten reflektiert und in theoretischen Konzepten ausformuliert werden, bringen die beiden folgenden Beiträge das Medium der Literatur als Resonanzraum gesellschaft- licher Prozesse ins Spiel, als Ort der fiktionalen Entfaltung von Konflikt- konstellationen und Lösungsmodellen im Feld der Flüchtlingsthematik. Christine Lubkoll, Eva Forrester, und Timo Sestu - 978-3-8467-6637-8 Heruntergeladen von Brill.com12/28/2021 11:38:42PM via Universitat Leipzig

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