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Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis: Erkenntnisse und Tipps für das Management PDF

244 Pages·2015·4.626 MB·German
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Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis Andrea Hanebuth • Roh Pin Lee Stephan Meschke • Maria Nicklas (Hrsg.) Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis Erkenntnisse und Tipps für das Management Herausgeber Andrea Hanebuth Roh Pin Lee Stephan Meschke Maria Nicklas TU Bergakademie Freiberg Freiberg Deutschland ISBN 978-3-658-08494-3 ISBN 978-3-658-08495-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-08495-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillier- te bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver- arbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Lektorat: Eva-Maria Fürst, Wiesbaden Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Vorwort Als mich Professor Bernd Meyer als Institutsdirektor des Instituts für Energieverfah- renstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) meiner Erinnerung nach im Mai 2009 an- sprach, ob ich Interesse an einer interdisziplinären Zusammenarbeit im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Forschungszentrums zur stofflichen Nutzung der Kohle hätte, habe ich ihm spontan zugesagt. Nicht, um zukünftig mit Drittmitteln zu glänzen, sondern aus Forschungsinteresse. Die Vorstellung und Erwartung mit mehr als zwanzig Kooperations- partner aus unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten und einer Reihe von bedeutenden Rohstoffunternehmen fach- und organisationsübergreifend an einer gesellschaftlich re- levanten und wissenschaftlich interessanten Aufgabenstellung arbeiten zu können, übte einen besonderen Reiz aus. So habe ich in der ersten Hälfte des Jahres 2009 zusammen mit meinen damaligen Mitarbeitern, Dr. Andreas Klossek und Sebastian Rudolph, intensiv an einem Projektantrag mitgearbeitet, der als Forschungsziel formulierte: 1. ein Schlüssel-Technologiefeld in Deutschland zu halten und weiter auszubauen, um damit positive Wachstums- und Beschäftigungseffekte insbesondere in der chemi- schen Industrie und dem Anlagenbau in erheblichem Umfang zu erreichen, 2. die nationale Versorgungssicherheit im Energie- und Rohstoffbereich zu gewähr- leisten und die Importabhängigkeit zu verringern sowie 3. die nationalen Kompetenzen in der Energieforschung in Sachsen zu bündeln und das weltweite Zentrum für die Energierohstoff-Forschung und Qualifizierung zu werden. Die Rolle der Betriebswirtschaftslehre beziehungsweise Managementwissenschaften in einem maßgeblich durch die Professur Energieverfahrenstechnik und thermische Rück- standsbehandlung am IEC als Konsortialführer bestimmten, ingenieurwissenschaftlichen Forschungsvorhaben konzentrierte sich von Anfang an auf zwei Gestaltungsfelder: Die Erforschung bzw. Konkretisierung zum einen von „Bedingungen und Prinzipien nach- haltiger Innovationskooperationen in Zentren der Spitzenforschung“ und zum anderen von „Bedingungen und Erfolgsfaktoren des Wissenstransfers von Spitzenforschungszen- tren“ – in beiden Fällen am Pilotfeld des Deutschen Energierohstoffzentrums Freiberg. V VI Vorwort Mit anderen Worten: Neben den zentralen technischen Forschungslinien „Strukturaufklä- rung“, „Werkstoffentwicklung“ und „Vergasungstechnologie“, die der Erforschung und Entwicklung fortschrittlicher und nachhaltiger Konzepte für die stoffliche und stofflich- energetische Nutzung fossiler und biogener Energierohstoffe für das Nacherdölzeitalter dienen, wurden das „Management von Kooperationsplattformen“ und die „Konzeption von Professional Schools“ als integraler Bestandteil des Projektvorhabens aufgenommen. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen Projekten im BMBF-Förder- programm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ entsprach die Ko- operation besonders der Zielsetzung der Strukturbildung. Diese spiegelt sich auch in dem ursprünglich propagierten Leitgedanken: „Wir denken nicht in kurzfristigen Projekten, sondern in langfristigen strukturellen Lösungsansätzen!“ wider. Damit sollte insbesondere den programmspezifischen Kriterien langfristige Strukturwirkung, Stärkung der Rolle der Hochschulen sowie Ausbildung von und Attraktivität für wissenschaftliches Personal ent- sprochen werden. So fortschrittlich und zielführend diese strategische Konzeption des erfolgreichen Pro- jektantrages auch war, so stellten sich doch in der Umsetzung rasch bemerkenswerte Bar- rieren ein, von denen nur zwei wichtige an dieser Stelle Erwähnung finden sollen: Zum einen machten die Koordinatoren des Projektträgers schon in der Bewilligungsphase deut- lich, dass das BMBF nur verallgemeinerbare Forschung und keine projektspezifischen Leistungen im Rahmen des Aufbaus eines Forschungszentrums fördere. Zum anderen prägte die Vorstellung, dass die Betriebswirtschaftler organisatorische und administrative Dienstleistungen erbringen, vielfach nicht nur die Erwartungshaltung der federführenden Ingenieure. Als Konsequenz wurde auf die Implementierung ursprünglich vorgesehener planerischer und administrativer Managementpositionen weitgehend verzichtet. In diesem Dilemma zwischen Forschungsnotwendigkeit und konkretem Innovations- management bewegte sich für fünf Jahre unter meiner Leitung ein Team von Sozialwis- senschaftlern, das meiner Wahrnehmung nach bei den unterschiedlichen ingenieur- und naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen und Praxispartnern eine hohe Wertschätzung er- reichte. Ich möchte mich an dieser Stelle für das Engagement der folgenden Mitarbeiter, die im Verlauf der fünf Jahre mehr oder weniger lang Teil des Teams waren, ganz herzlich bedanken: Marika Geißler, Emanuel Germanus, Silke Gloaguen, Katarina Jagiello und Dr. Andreas Klossek. Alle Genannten haben in der einen oder anderen Art ihren Beitrag zu den in diesem Buch zusammengefassten Ergebnissen geleistet. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den Autoren dieses Buches. Dipl.-Kffr. Andrea Hanebuth und Roh Pin Lee (MBA) sind dabei sozusagen Mitarbeiterinnen „der ersten Stunde“, die das Projekt und das Kompetenzzentrum DER von Anbeginn maß- geblich mit geprägt haben. Im Verlaufe des Forschungsprojekts stießen mit Dipl.-Kfm. Stephan Meschke (seit 10/2012) und M. Sc. Maria Nicklas (seit 12/2013) zwei engagier- te Absolventen der Technischen Universität Bergakademie Freiberg zum Team, die sich schnell in die Materie einarbeiteten. Die vier haben sich der Herausforderung gestellt, selbstständig einen komprimierten Überblick über die Forschungsfelder und Ergebnis- se dieses einzigartigen Projekts zu geben und dabei den oben geschilderten inhärenten Vorwort VII Konflikt zwischen abstrakter betriebswirtschaftlicher Forschung speziell der Innovations- forschung und Praxisrelevanz für das Forschungszentrum zu meistern. Es ist ihnen in bemerkenswerter Art und Weise gelungen. Sie haben damit darüber hinaus demonstriert, wieviel Energie und Kreativität die Tatsache entfaltet, dass sie nicht ein Buch nach Maß- gabe und für das Renommee des Projektleiters schreiben mussten, sondern selbst in der Verantwortung für die Darstellung ihrer Arbeitsergebnisse standen. Das von Hanebuth, Lee, Meschke und Nicklas vorgelegte Buch ist gleichzeitig ein wissenschaftliches Kompendium wie auch eine praxisorientierte Anleitung zum erfolg- reichen Aufbau von Forschungszentren, die durch das als Triple Helix bezeichnete Zu- sammenwirken dreier wichtiger Stakeholder (Staat, Unternehmen, Wissenschaft) und die häufig vorzufindende institutionelle und räumliche Trennung der F&E-Akteure cha- rakterisiert sind. Angefangen von der dabei häufig vernachlässigten, jedoch höchst er- folgsbestimmenden Erarbeitung einer gemeinsamen Vision und Strategie, über das mit dem Modewort „Corporate Governance“ umschriebene Gestaltungsfeld effizienter Füh- rungs- und Kontrollstrukturen und -systeme, die Optimierung von Forschungsprozessen bis hin zur Motivation von Wissenschaftlern sowie Möglichkeiten zur Intensivierung des Personalaustauschs zwischen Universität und Industrie werden die wichtigsten Faktoren beleuchtet, die nicht nur ein erfolgreiches Förderprojekt ermöglichen, sondern vielmehr die Etablierung eines nachhaltigen Forschungszentrums aus ursprünglich ‚versprengten‘, dislozierten Forschungspartnern. Einen international ausstrahlenden Leuchtturm der For- schung zu errichten bedarf eben mehr, als „nur“ ein mehrjähriges Forschungsprojekt zum Erfolg zu führen. Damit der Leuchtturm auch nach Jahren noch leuchtet, muss auch die Vermarktung der F&E-Ergebnisse systematisch geplant und organisiert werden – ein As- pekt der gerne mal bei Forschern in Vergessenheit bzw. in den Hintergrund gerät. Ähnli- ches gilt für die Weitergabe des gewonnenen Erkenntnisgewinns, häufig unter dem Begriff Wissenstransfer zusammengefasst. Unterstützung bei der Konzeption von Lehrmodulen und Spezialkursen im Rahmen einer modernen, technologieorientierten Hochschulweiter- bildung sowie Überlegungen zum Aufbau einer Professional School sind hier zu nennen. Schließlich runden Ausführungen zu einem im Verlaufe des fünfjährigen Projekts aus der Beschäftigung mit einer in der Gesellschaft kontrovers diskutierten Technologie bzw. des damit verbundenen Energieträgers „Kohle“ entstandenen und intensivierten Forschungs- themas „Wahrnehmung von Technologiefolgen bzw. Akzeptanz“ das Werk ab. Gerade die Akzeptanzproblematik, die heutzutage und in Zukunft für viele Technologieentwick- lungen von wachsender Bedeutung ist, verdeutlicht die große Chance, die zum einen mit einer intensiven interdisziplinären Forschungszusammenarbeit verbunden ist und die zum anderen quasi als „Nebenprodukt“ zur technisch orientierten F&E in einem Forschungs- zentrum ihren Platz findet, während sie in reinen F&E-Projekten häufig zur Seite gescho- ben wird bzw. werden kann. Vor diesem Hintergrund empfehle ich das Buch sowohl Wissenschaftlern und For- schungsmanagern, als auch Praktikern und in der Wirtschafts- und Forschungsförderung aktiven Politikern zur Lektüre – insbesondere denjenigen, die wirklich eine strukturbil- dende F&E-Förderung bzw. den Aufbau nationaler und international Forschungskerne VIII Vorwort anstreben. Das vorliegende Buch liefert zwar keine Antworten für projekt- und situa- tionsspezifische Fragestellungen – weil es dies auch gar nicht kann – aber sicherlich jede Menge Anregungen und Ideen, um solche Ziele und Konzepte erfolgreich umzusetzen. Ohne Zweifel wird das Buch meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die ihm gebührende Aufmerksamkeit erringen und zu einem „must read“ für viele im deutschsprachigen For- schungs- und Innovationsmanagement Tätigen werden. Prof. Dr. Michael Nippa Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, speziell Unternehmensführung und Personalwesen Stellvertretender Vorsitzender und Sprecher des Deutschen EnergieRohstoff-Zentrums Freiberg im Dezember 2014 Hinweis Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch nur die männliche Form verwen- det. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen. Hinweise, die sich beispielsweise an Forschungsmanager richten, gelten in gleicher Weise auch für For- schungsmanagerinnen. IX Danksagung Zu Beginn gilt unser Dank Herrn Prof. Dr. Michael Nippa für den Impuls zur Erstel- lung dieses Buchs und die intensive wissenschaftliche Betreuung über den gesamten Pro- jektverlauf hinweg. Durch kreativen Diskurs ist es uns über die Projektlaufzeit von fünf Jahren so gemeinsam immer gelungen, zu erfolgreichen Ergebnissen zu gelangen. Wir wünschen Ihnen für die folgende Zeit in Bozen alles Gute. Ebenfalls danken möchten wir unseren ehemaligen Kollegen: Marika Geißler, Emanuel Germanus, Silke Gloagu- en, Katarina Jagiello und Dr. Andreas Klossek. Auch Eure Arbeiten und Ergebnisse im Verlauf des Projekts dienten als Grundlage für dieses Buch. In Abschnitten, in denen Ihr uns begleitet habt, konnten wir viel mit und von Euch lernen – dafür herzlichen Dank. Schließlich möchten wir uns bei den wissenschaftlichen Hilfskräften: Andrea Guhl, So- phie Kuhnert, Francisco Luise, Nino Pöpping, Melanie Richter, Marie-Theres Schmid, Matthias Schneider, Dominik Sprenkelder und Marie-Christin Weber für die tatkräftige Unterstützung bedanken. Ihr habt das in Euch gesetzte Vertrauen genutzt und konntet für die Zukunft hoffentlich einige Impulse aus der gemeinsamen Arbeit mitnehmen. Auch Euch wünschen wir nur das Beste. Dieses Buch wurde im Rahmen des Verbundprojekts Deutsches EnergieRohstoff-Zen- trum (DER) mit dem Förderkennzeichen 03IS2021A – als Teil der Initiative „Spitzenfor- schung und Innovation in den Neuen Ländern“ – erstellt, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wird. Die Ergebnisse und Schlussfolge- rungen beruhen auf Interpretationen der Verfasser und reflektieren nicht zwangsläufig die Ansichten des BMBF. XI

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