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Flöte und Schwert. Krishna und Kali. Visionen des Schönen und des Schrecklichen in der altindischen Mythologie PDF

214 Pages·1979·25.445 MB·German
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FLÖTEun dS CHWERT DaviRd. Ki nsley Flöte und Schwert Kriu?ntKdzä al i UsiodneSescn h önen undde Ssc hrecklichen inde arl tindischen Mythologie Erste Auflage 1979. Titel des Originals: » The Sword and the Flute«. Copyright © 197by5 Th e Regents of the University of Califomia. Einzig berechtigte Obertragung aus dem Amerikanischen von Harald Senger. Schutzumschlaggestaltung von Herbert Joos. Copyright © 1979 by Scherz Verlag Bern, München, Wien für Otto Wilhelm Barth Verlag. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. INHALT Vorwort 7 TEIL I DIE FLÖTE: KRI$NAS FEST DER FREUDE Kapitel 1. Einführung 13 Kri�r:ia und die »Kri�r:ias« 19 Das Göttliche Kind: Die spontane und ungestüme Natur Gottes 23 Kri�r:ias Spiel mit den Dämonen: Kampf als Scherz 31 Die Verkörperung von Schönheit und Anmut 35 Der Ruf von Kri�r:ias Flöte 46 Der Göttliche Liebende 54 Kapitel 2. Einführung 71 Bhakti: Vom Gott zum Liebenden 73 Änanda: Die dem Göttlichen innewohnende Glückseligkeit 82 Lzlä: Der Göttliche Spieler 90 5 TEIL II DAS SCHWERT: KÄLI, GÖTTIN DES TODES 3. Kapitel Einführung 99 Die Vorgeschichte Käli's 105 Käli' im Mahäbhärata 107 Käli' im Dev1-mähätmya 109 Die Frühgeschichte Käli's in den purä,_ws und Dramen 112 Käli's regionale Verbreitung 114 Käli's Verbindung mit Siva 119 Käli' und der tantrische Held 127 Käli' und ihre Verehrung in Bengalen 132 Zusammenfassung 144 4. Kapitel Einführung 146 Käli' als Mahämäyä 153 Käli' als prakriti und du�kha 158 Käli' als Zeit 161 Konfrontation mit dem Tod und dessen Annahme: Käli's Gnade 164 Käli's »Zähmung« 169 Flöte und Schwert: Zusammenschau 174 Anmerkungen 1.85 VORWORT Im September 1968 kam ich in die von Menschen wim­ melnde Stadt Calcutta, um Nachforschungen über die bengalischen Vai�i:i.avas anzustellen, jene besonders en­ thusiastischen Anbeter Kti�i:i.as. Diese Untersuchung war ein Teil meiner Doktorarbeit, die das Spiel als einen Aus­ druck des Göttlichen in der hinduistischen Tradition zum Thema hatte. Kti�i:i.a schien mir der vollkommene mytho­ logische Ausdruck dieser Idee zu sein, und mit einiger Ungeduld hoffte ich zu sehen, wie sich Kti�i:i.a in kulti­ scher Umgebung selbst offenbart. Ich war nach Indien gekommen, um noch tiefer in die wunderbare Welt des flötespielenden Herrn von Vtindävana einzutauchen. Aber in den Monaten September, Oktober und No­ vember werden in Bengalen die großen Feste gefeiert, und gerade jene Gottheiten, denen die dramatischsten, prächtigsten und stürmischsten Feste zustehen, sind Göt­ tinen, im besonderen Durgä und Käli', die völlig anders auftreten als Ktiima. Zuerst verblüffte mich die Durgä­ Püjä, das fröhlichste aller bengalischen Feste zu Ehren des Sieges der furchterregenden Kampfesgöttin über den kos­ mischen Büffel-Dämon. Fast einen Monat später wurde ich von der Käli'-Püjä überwältigt, einer wilden Feier für eine schreckliche weibliche Macht, die sich auf Leichen­ verbrennungsplätzen aufhält und bei dieser Gelegenheit 7 dort öffentlich verehrt wird. Am letzten Tag der Käli­ Püjä luden mich einige junge Männer ein, sie zum Ufer des Hoogly-Flusses zu begleiten, denn dort wurden die Bilder der Käli, die gerade für diese Feste gemacht worden waren, ins trübe Wasser geworfen. In einem offenen Lastwagen machten wir uns auf den Weg zum Fluß; das Bild Kälis, festgebunden am hinteren Teil der Fahrerka­ bine, blickte nach rückwärts. Ungefähr zwanzig von uns standen auf der Ladefläche des Lastwagens und bemühten sich, so gut es ging, ihr Gleichgewicht auf dem schlin­ gernden Fahrzeug zu halten. Plötzlich bremste der Fah­ rer, um irgendeinem Hindernis auszuweichen, und ich wurde nach vorne in die Arme der Mutter Käli geworfen. Unser erstes gewaltsames Zusammentreffen brach einen ihrer Arme (ich kann mich nicht mehr erinnern, welcher der vier es war). Bestürzt nahm ich an, etwas besonders Schlimmes angerichtet zu haben, indem ich das Bild der Göttin beschädigt hatte. Aber meine freundlichen Beglei­ ter versicherten mir, daß ich keinen Schaden angerichtet hatte. Denn schon bevor sie die Statue auf den Lastwagen brachten, hatten sie in einem Ritual ihr Leben beendet. Sie war also nichts mehr als ein Stück Ton. Ich war er­ leichtert. Am nächsten Tag jedoch holte ich mir eine un­ angenehme Erkältung, die mehrere Wochen dauerte. Wo ist Ki;i�I_la? fragte ich mich. Auf der Suche nach dem Paradies hatte ich etwas völlig anderes gefunden. Ki;i�I_la war natürlich allezeit da, so wunderschön und behexend wie ich es erwartete. Aber jene ersten Monate in Calcutta schärften mir auf dramati­ sche Weise ein, daß sich für die Bengalis zumindest das Göttliche sowohl in schrecklichen als auch in erhabenen Formen offenbart. Dieses Buch, in dem ich mich mit zwei so deutlich verschiedenen hinduistischen Erscheinungs- 8 formen des Göttlichen beschäftigte, ist deshalb kein Zu­ fall. Denn während jenes erinnerungsreichen Jahres in Calcutta begann ich mich mit der Geschichte und dem Kult Käli's zu beschäftigen, während ich gleichzeitig meine Untersuchung über Kri�:t:ia abschloß. Vielleicht verehrte ich das Wesen, dem ich so unzeremoniell auf der Ladefläche eines Lastwagens begegnet war, auf eine merkwürdig gelehrte Weise, indem ich erkannte, daß Kri�:t:ias Flöte und auch Kalis Schwert viele Wahrheiten der religiösen Tradition der Hindus versinnbildlichen. Vielleicht liegt sogar die endgültige Wahrheit dieser Tra­ dition in der unvorstellbaren Verbindung dieser beiden. Ich habe mein Buch nicht mit einem Index versehen, denn das Inhaltsverzeichnis zeigt deutlich und mit einiger Ausführlichkeit den Umfang des Buches: seine beiden Teile und die Unterteilung der Kapitel durch die den In­ halt verdeutlichenden Überschriften. So bedeutende Be­ griffe wie änanda, filä und prakriti können in diesen Un­ tertiteln ausfindig gemacht werden, und es erschien mir sinnlos, Kri�:t:ia oder Käli' oder Namen wie Balaräma oder Rämprasäd in einem Index aufzuführen. 9

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