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Einstein: Ein Genie und sein überfordertes Publikum PDF

256 Pages·1996·4.709 MB·German
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Fur die Frau mit dem grolSen E wie Einstein. Ernst Peter Fischer Einstein Ein Genie und sein iiberfordertes Publikum Springer Mit 44 Abbildungen ISBN-13: 978-3-540-61112-7 e-ISBN-13: 978-3-642-80223-2 DOl: 10.1007/978-3-642-80223-2 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriinde ten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanla gen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestim mungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch land yom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zu lassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlun gen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1996 Redaktion: Ilse Wittig, Heidelberg Umschlaggestaltung: Bayerl & Ost, Frankfurt unter Verwendung der Illustration von Andy Warhol, »Albert Einstein« aus Ten Portraits of Jews of the Twentieth Century (1980) © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts/VG Bild-Kunst, Bonn 1996; Dia: Courresy Ronald Feldman fine Arts, New York. Innengestaltung: Andreas Gosling, Barbel Wehner, Heidelberg Herstellung: Claudia Seelinger, Heidelberg Satz: Schneider Druck GmbH, Rothenburg ob der Tauber 67/3137 -5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf saurefreiem Papier IV Inhaltsverzeichnis Ein Vorwort, das um Vorsicht biHet ...... VIII 1 Das sich wundernde Kind.................. 1 Es wird erziihlt, wie Einstein auf der Schule war und welche Erlebnisse er dort harte, vor aHem aber, wie Einstein von Schiilern gesehen wird, wie er Schiilern - darunter dem Autor - nahegebracht worden ist und welche Konse- quenzen dies harte. 2 Weltlinie mit Unterbrechungen......... 15 Einsteins Leben wird zusammenfassend dar- gesteHt, wobei neben vielen anderen Stationen vor aHem sein Wunderjahr 1905 zur Sprache kommt, in dem er die Physik gleich mehrfach revolutionierte. 3 Das Wohlbehagen der Kuh beim Fressen der Pflanzen ................ 34 Einstein hat zwar die deutsche Staatsbiirger- schaft hinter sich gelassen und sich in deut- schen Landen nie besonders wohl gefiihlt, aber in der deutschen Sprache hat er gerne gelebt. Hier fiihlte er sich zu Hause, wie an vielen Beispielen gezeigt wird. v 4 Yom Verschwinden der Dinge .......... 47 Dieses Kapitel handelt von den beiden Rela tivitatstheorien. Mit ihnen legt Einstein ein neues Verstandnis der GrundgroRen VOf, die als Raum und Zeit bekannt sind. Einstein beantwortet die Frage, was mit ihnen passiert, wenn die Dinge verschwinden. 5 Der beleidigte gesunde Menschenverstand .............................. 69 Es wird gezeigt, daR Einsteins Theorien ekla- tant dem gesunden Menschenverstand wider- sprechen. Diesen Tatbestand sollte man ernst nehmen, denn sonst versteht man Einsteins zahlreiche Gegner nicht. 6 WeiB man, wo die Sternlein stehen? .................................................. 91 Wie Einstein zu dem groRen Medienstar wur de, der er iiber seinen Tod hinaus bis heute ist. Es geht urn Einsteins plotzlichen Ruhm und das kulturelle Spiel mit ihm. 7 Da staunt der Laie ••• ..... ....... ........... .... 114 Eine kleine Abrechnung mit vielen verbreite- ten Vorurteilen iiber Einstein, den man sich unter anderem als schlechten Schiiler, iiber- zeugten Pazifisten, schlecht bezahlten For- scher und rigorosen Freidenker vorstellt - alles falsch. 8 ••• und der Fachmann wundert sich 128 Eine kritische Analyse der Fehler, die soge- nannte Fachleute bei Einstein machen, wenn sie seinen Beitrag zum Laser unterschlagen, sein Interesse am Teetassenphanomen iiberse- hen, immer noch meinen, es hieRe E = mc2 und vieles mehr. VI 9 Die Engel auf der Nadelspitz:e .......... 151 Warum Einstein kein Verstandnis fiir die grogte Theorie unserer Zeit - die Quanten- theorie - hatte. Die Biographen schweigen bis- her an dieser philosophisch spannenden Stelle. 10 Yom Glanz: der Wahrheit.... .... ..... .... 179 Es geht urn die schwierige und auf keinen Fall logisch oder rein theoretisch zu beantworten- de Frage, wie Einstein zu seinen Ideen gekom- men ist. Was hat ihn so sicher gemacht, dag seine Einsichten iiber die Natur zutreffen? Welche Rolle spielten die Wahrnehmung und die Bilder? _ 11 Eine kleine Theorie der groBen Popularitat .......................................... 199 Ein Versuch zu verstehen, warum Einstein so popular geworden und sein groger Kontra- hent Niels Bohr so unbekannt geblieben ist. Es geht dabei sowohl urn Gott und die Welt als auch urn Clowns und lange Haare. 12 Der Umgang mit der Wissenschaft .. 209 Die Wissenschaft verlangt mehr Aufmerksam- keit, als die meisten Menschen Einsteins Den- ken entgegenbringen. Wer nur weig, dag er auf einem Bild die Zunge herausstreckt, ist selbst der Geleckte. Ein Nachwort, das um Nachsicht biHet .. 220 _ Anmerkungen ............................................ 225 Bildnachweis ..... ....... .... ............ ..... ..... ........ 237 Personen- und Sachverz:eichnis ............. 239 VII Ein Vorwort, das um Vorsicht biHet »Das Streben nach Wahrheit und Schonheit ist ein Ge biet, auf dem wir das ganze Leben lang Kinder bleiben durfen.« A. Einstein, Oktober 19211 »Mein Gott, schon wieder ein Buch iiber Einstein«, so konnte rnanch ein Mensch denken, wenn er oder sie den Tite! sieht. Und sie oder er wird vielleicht fragen: "Sind denn nicht gerade erst vor kurzern rnehrere dicke Biicher iiber Einstein und sein Leben erschienen? Was kann es denn da noch zu erzahlen geben? Gibt es nicht andere Figuren aus der Wissenschaft, die in ihrern Fach ahnlich grolSe Leistungen erzielt und sich politisch zu rnindest ahnlich anstandig wenn nicht sogar vorbildli cher verhalten haben, ohne daIS sich auch nur ein einziger Biograph darurn kiirnrnern wiirde? Ware es nicht an der Zeit, den Blick endlich auch auf die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu lenken, die sich irn Schatten von Einstein abgerniiht und dort sogar Erfolg gehabt haben?" Wer so fragt, wird rnir aulSerst syrnpathisch, denn es gibt in der Wissenschaftsgeschichte - auch wenn sich dies noch nicht iiberall herumgesprochen hat - ganz si cher wichtigeres zu tun, als erneut das Leben Albert Ein steins zu beschreiben, so grandios seine physikalischen Einsichten auch sind und so weitreichend sich die von ihm aufgestellten Theorien fiir unsere Welt und ihr Ver standnis bis heute erwiesen haben. Urn eine weitere Biographie geht es hier jedoch nicht. Die Person Einstein (und ihr Leben) verblalSt ja VIII auch Hingst hinter der Idee Einstein, die viele Menschen unabhangig von seinem Leben haben. Blog - diese Idee ist ziemlich unzureichend, und sie wird ihrem Gegen stand nicht einmal annahernd gerecht. An dieser mig li chen Lage wird sich allerdings kaum etwas andern, so lange nicht mindestens dreierlei passiert: Zum einen mugte sich eine neue Biographie einmal ausfuhrlicher auf die auch nach Einstein offen bleibenden und so etwas wie philosophischen Fragen der Physik einlassen, die den Helden dieses Buches mehr und langer beschaftigt haben als die Antworten, die er geben konnte. Zum zweiten mugten die Interpreten ernst mit der Tatsache machen, dag es trotz all der vielen und bunt illustrierten Erklarun gen etwa des Zwillingsparadoxons aus der Relativitats theorie einen besonderen (und fast humanen) Grund gibt, warum Einsteins Ideen den meisten Menschen ihr Leben lang selbst dann unverstandlich bleiben mussen, wenn sie sich immer wieder streb end urn sie bemuhen. Und zum dritten galte es wenigstens im Ansatz festzuhalten, dag Einsteins Theorie zwar zu guter Letzt komplizierte ma thematische Ableitungen und Konstruktionen sind, dag der Weg zu ihnen zunachst aber mit einer sinnlichen Wahrnehmung beginnt. Wenn Einsteins Denken aufbricht, sind Formeln und Warter weit weg. Am Anfang finden sich bei ihm Bilder und Anschauungen - in der speziellen Relativi tatstheorie zum Beispiel der vorruckende Zeiger einer Turmuhr und die damit verknupfte Wahrnehmung der Zeit und bei der allgemeinen Relativitatstheorie die Vorstellung, sich im freien Fall yom Dach eines Hauses zu befinden - und mit dies en inneren Gegebenheiten kommt Einstein der Wahrheit uber den Kosmos und unsere Welt deshalb naher, weil seine Einbildungskraft dort sucht, wo die Bilder Schanheit erkennen lassen. Wie eng Schanheit und Wahrheit fur Einstein zusammen- IX gehoren, deutet das Zitat an, das am Eingang zu diesem Vorwort steht. Doch so bildhaft und vorstellbar Einsteins groBe wis senschaftliche Leistungen (Theorien) auch aus den Start lochern kommen - in ihrer abschlieBenden Fassung brin gen sie die menschliche Sicht der Welt aus den Fugen, denn die Errungenschaften seines theoretisch-physikalischen Nachdenkens sind keinesfalls mit dem gesunden Men schenverstand zu erfassen. Sie haben nichts mit dem zu tun, was Angelsachsen als »common sense« kennen, und in diesem Ausdruck steckt der Begriff »sense«, also das, was uber die Sinne kommt und vermutlich deshalb fur einen Menschen sinnlich oder sinnvoll wird. Was der »common sense« nicht erfaBt, bleibt fur viele Menschen entsprechend sinnlos und unsinnlich, und diesem Schicksal sind Ein steins Theorien ausgeliefert, wenn man sie ernst nimmt - eine Tatsache, die naturlich Folgen fur das Verstiindnis hat. Von dies en Beobachtungen ist es nur noch ein klei ner Schritt zu der These, daB die Idee Einstein, die sich in vielen Kopfen festgesetzt hat, wenig mit den Ideen zu tun hat, die in Einsteins Kopf entstanden sind und die Physik bestimmen. Wer dieser Diskrepanz im Detail nachgeht, vor dem entsteht ein jiimmerliches Bild der Art, wie die Offentlichkeit mit seinem Leben und seiner Leistung um geht und fertig wird bzw. wie ihr dies nicht gelingt und sie daran scheitert. Un sere Gesellschaft ist offen bar uberfor dert von Einstein und seiner Wissenschaft, und zwar in nicht nur einer, sondern in fast jeder Hinsicht. Zum Bei spiel nimmt kaum jemand auBerhalb des inneres Zirkels einiger Fachleute zur Kenntnis, daB Einsteins wissen schaftliches Arbeiten nur als Kulturleistung wirklich ver standen werden kann. SchlieBlich hat er in seiner Physik nicht bloB nach Wahrheit, sondern auch - und vielleicht sogar vor allem - nach Schonheit gesucht und in Form seiner Theorien auch etwas Schones erschaffen. Und x Abb. 1. Einstein, wie ihn die Welt ken nt, der er die Zunge rausstreckt. Die Betrachter miissen aufpassen, nicht die Geleck ten zu werden. selbst wenn - in manchen Biographien wenigstens - be schworend der Hinweis gegeben wird, daB Einsteins Theorien mit den Werken der groBten Dichter und Den ker zu vergleichen sind, so zeigt sich an dieser Stelle nur urn so deutlicher, wie wenig selbst von gutmeinenden Biographen an dieser Stelle begriffen wird. Denn bei Ein steins Theorien denkt man kaum an ein bestimmtes Werk, das man selbst in die Hand nehmen und lesen mochte wie im Falle eines Romans, sondern man bewun dert vor allem ihren Inhalt, selbst wenn er einem rasch tiber den Kopf wachst. XI

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